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Ich habe Dich im Stich gelassen......
Liebster Franz , liebe Leser,
In meiner Trauerarbeit habe ich immer ein Thema verdrängt. Es geht nicht mehr. Mache mir schwerste Vorwürfe!! Viele Menschen hier, die das Liebste verloren haben, waren anwesend, als der liebe Mensch für immer die Augen geschlossen hat. Sie sehen es als ein emotionales Reichtum an, was nachvollziehbar ist. Nur ich habe kläglich versagt, mein Franz war alleine, als er für immer ging! Franz, es tut mir so Leid. Du warst so lange im Koma, man nahm die Narkotika heraus, die wolltest und wurdest nicht mehr wach. Stets saß ich an Deinem Bett, redete ununterbrochen über unsere Zukunft, paradox, nicht? Redete davon, wie sehr ich Dich liebte, war eigentlich täglich zwischen 6 und 8 Stunden bei Dir. War , als es Dir schlechter ging, auch "Patientin auf der Intensivstation". Tägliche Zusammenbrüche, starke Medikamente von den dortigen Ärzten halfen mir halbwegs, Deinen Zustand zu ertragen. Es war erbärmlich und menschenunwürdig. Dein Lenchen, wie Du mich liebevoll genannt hast, hat Dich im entscheidenden Moment alleine gelassen.Abends , am 9.1. bin ich spät nach Hause gegangen. du lagst auf Deinem Bett, still, leidend, im Tiefschlaf, Blutdruck extrem unten. Ich streichelte Dich und sagte: Bis morgen! Um 6.19 Uhr morgens bist Du eingeschlafen, man sagte mir ruhig, einfach so eingeschlafen. Aber ohne mein Dabeisein. Mein Franz, mein Engelchen, ich hasse mich dafür, ich habe versagt! Heute bist Du einen Monat tot und ich kann mich erst heute für mein Fehlverhalten bei Dir entschuldigen! Ich vermisse Dich so sehr!! Meine Trauer nimmt wieder überhand, muss mich verabschieden!! Liebe Grüße Edda |
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