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  #1  
Alt 10.09.2012, 11:16
Anastasia Anastasia ist offline
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Registriert seit: 10.09.2012
Beiträge: 1
Standard Begleitende Essensumstellung: Freunde und Feinde von Krebs

Es gibt einige Produkte, die das Tumorwachstum beschleunigen und es gibt Produkte, die der Bildung neuer Krebszellen entgegenwirken. Eigentlich sollten Ärzte jedem Patienten eine Liste von solchen Produkten geben. Eine Bestrahlung und eine Chemotherapie werden viel leichter von Patienten ertragen wenn man folgende Regeln befolgt.

Verbotene Produkte:
Zucker
Fleisch
Mehl
Milch
Kartoffel

Produkte, die man essen soll
Obst und Gemüse
Früchte
Reis
Müsli
Rote Bete & Karottensaft, unbedingt frischgepresst. Holt euch am besten eine Saftpressmaschine (kein Smoothie-Maker!) und macht den Saft jeden Tag. Man soll den Saft innerhalb den ersten 10 Minuten austrinken! Die ersten Tagen soll der Saft aus max. 30 % Rote Bete (damit der Körper sich an die Rote Bete gewöhnt) und den Rest aus Karotten bestehen und in den folgenden Tagen den Gehalt von Roter Bete erhöhen (nach oben unbegrenzt).
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  #2  
Alt 10.09.2012, 12:08
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Beiträge: 1.909
Standard AW: Begleitende Essensumstellung: Freunde und Feinde von Krebs

Gerade während der Chemo hatte ich große Appetit auf Fleisch, was durch den erhöhten Eisenbedarf gut erklärbar ist (so wie ich auch unbändigen Appetit auf Rote Beete hatte). Sich während einer Chemo auch noch mit Ernährungsverboten rumzuschlagen, halte ich für Blödsinn, mein Körper sagte mir recht gut, was ging und was nicht ging.

Müsli wiederum ging gar nicht, weil es den gereizten Darm noch mehr reizte.

Ehrlich gesagt merkt man, dass Du "nur" Angehörige bist. Die schlimmste "Nebenwirkung" während der Chemo war für mich, dass Leute um mich herum alle mit Theorien um die Ecke kamen, wie ich mich nun zu verhalten habe, was ich unbedingt probieren bzw. unbedingt lassen sollte.

Ach so, ja: Ich machte den Fehler, vor der 2. Chemo Reis und Spargel zu essen. Selbst jetzt, 5 Jahre danach, empfinde ich Ekel, wenn ich an Reis und Spargel auch nur denke.

Mein wichtigster Ernährungsrat daher: Esst keine Lieblingsgerichte kurz vor der Chemo, sie könnten Euch für immer verleitet werden.
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  #3  
Alt 10.09.2012, 12:29
Dreizahn Dreizahn ist offline
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Registriert seit: 23.07.2011
Ort: Sanssouci
Beiträge: 468
Standard AW: Begleitende Essensumstellung: Freunde und Feinde von Krebs

Tjaaaaa....als jemand, der im Mund-/Halsbereich bestrahlt wurde, sehe ich die Empfehlung von Obst als Aufforderung zur Körperverletzung.

Gut, dass Du das im Bereich "Angehörige" gepostet hast. Schließlich verlieren wir Patienten mit der Diagnose die Fähigkeit zum eigenständigen Denken und sind verpflichtet, uns bevormunden zu lassen.

Ach ja....ich musste fast 10kg zunehmen, um für weitere Therapien genug Substanz zu haben...... wenn es ginge, hätten mir meine Ärzte Schlagsahne, Schokolade, etc. auf Rezept gegeben

@Gilda2007: klasse Beitrag, dem kann ich mich nur anschließen. Ich habe seit über 4 Jahren Kartoffelbrei nichtmal angesehen.

LG, Dreizahn
die soeben ein Schokocroissant (Mehl, Milch, Zucker - gleich drei böse Dinge auf einmal ) verputzt hat

Geändert von Dreizahn (10.09.2012 um 12:37 Uhr)
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  #4  
Alt 10.09.2012, 16:59
Sandra43 Sandra43 ist offline
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Registriert seit: 19.07.2012
Ort: Rhein-Main Gebiet
Beiträge: 416
Standard AW: Begleitende Essensumstellung: Freunde und Feinde von Krebs

Hallo Anastasia,

ich bin sowohl Betroffene als auch Angehörige,
ähnlich wie Gilda und Dreizahn halte ich überhaupt nichts von Ernährungsverboten bei Krebs und schon gar nicht während der Chemo.

Grundsätzlich versuche ich mich ausgewogen und gesund zu Ernähren und das bedeutet für mich:
Von allem etwas von nichts zu viel.
@Dreizahn, Schokolade hätten mir die Ärzte am liebsten auch noch intravenös eingeflößt

Im Moment entscheidet aber ganz klar mein Körper was ich essen kann und was nicht.
Und der scheint ziemlich genaue Vorstellungen davon zu haben, was er will und was nicht.
Wenn „er“ ein Caramel-Eis will und ich versuche einen Gurkensalat zu essen, dann wird die Aufnahme kategorisch verweigert.
Hatte einmal versucht Ihn zu Karottensaft zu überreden
und seine Reaktion gerade noch in Richtung Boden lenken können, so dass ich um einen Neuanstrich des Zimmers gerade noch so herumgekommen bin.

Nicht für ungut, vielleicht bin ich im Moment ein bisschen ein Sensibelchen,
aber so absolute Begriffe wie „Verboten“ stoßen mir übelst auf, Für mich folgt darauf ein „Du bist selbst dran schuld, dass Du Krebs hast“ bzw. „Du bist selbst dran schuld das Du nicht gesund geblieben bist“.
Ich lehne aber ein Schuldprinzip im Zusammenhang mit dieser Krankheit kategorisch ab.

In der Hoffnung, dass der oder die Betroffene deren Angehörige Du bist entweder die gleichen Ernährungsvorstellung wie Du hast oder sich mit Ihren eigenen Ernährungsvorstellungen durchsetzen kann

Viele Grüße
Sandra (die gerade Cola trinkt)

Geändert von Sandra43 (10.09.2012 um 17:00 Uhr) Grund: 2 von 100 Rechtschreibefehlern korrigiert
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  #5  
Alt 10.09.2012, 17:17
Benutzerbild von Gabitirol
Gabitirol Gabitirol ist offline
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Beiträge: 290
Standard AW: Begleitende Essensumstellung: Freunde und Feinde von Krebs

Ich bin auch "nur" Angehörige.
Während der Chemo meines Partners hab ich nur das gekocht oder eingekauft was er haben wollte.Er hatte zeitweise nur Süsses gegessen,es konnte ihm nicht süss genug sein.Die meiste Zeit aber hat er kaum was gegessen nur sehr viel getrunken und da auch wieder Cola usw.
Er hat dennoch diese Zeit überstanden und erfreut sich heute an allem was er isst.
Also ich würde sagen,dass man die Chemopatienten in der schlimmen Zeit einfach machen lässt wie sie es wollen,wenn es nicht gefährlich werden sollte.Mein Liebster hatte halt dann plötzlich Zucker 570.Hat sich aber alles wieder normalisiert.

LG Gabi
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  #6  
Alt 10.09.2012, 20:14
sjarissa sjarissa ist offline
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Beiträge: 130
Standard AW: Begleitende Essensumstellung: Freunde und Feinde von Krebs

Hallo Anastasia,

wenn's denn nur so einfach wäre... Verbot, strikte Befolgung und alles wird gut...
Ja, das hätte ich mir auch gewünscht und mein Mann ebenfalls... trotz biologischer Ernährung, Nichtrauchen, genügend, niemals verbissener sportlicher Aktivität ( joggen, Yoga), über Jahren durchgeführten sogenannten Entgiftungskuren (unter sehr guter ärztlicher Auf- oder Zusicht), Alkoholkonsum in ganz beschränkter Art... die Gene, ja, die konnten wir nicht verändern... und was uns blieb war das Wissen...oder vielmehr die Hoffnung das wir es hinauszögern konnten... war es so???..liegen da vielleicht noch andere uns/mir unbekannte, mit unserem begrenzten Wissen und Möglichkeiten , Ursachen verborgen???

Und wenn mein Mann im ganzen Behandlungsstress das Verlangen nach einem Mokkaeis hatte bin ich 20 und mehr Kilometer gefahren um ihm diesen Genuss zu schenken... auch mit dem Ergebnis das es ihm nach 2 Löffeln nicht mehr schmeckte... ab in die große Mülltonne damit... aber das Strahlen werd ich nie vergessen...

Sjarissa
__________________
Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.

Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
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  #7  
Alt 10.09.2012, 20:36
Arsinoe Arsinoe ist offline
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Registriert seit: 09.05.2012
Ort: Süddeutschland (ursprünglich Schweiz)
Beiträge: 535
Standard AW: Begleitende Essensumstellung: Freunde und Feinde von Krebs

Zitat:
Zitat von gilda2007 Beitrag anzeigen
Die schlimmste "Nebenwirkung" während der Chemo war für mich, dass Leute um mich herum alle mit Theorien um die Ecke kamen, wie ich mich nun zu verhalten habe, was ich unbedingt probieren bzw. unbedingt lassen sollte.
Gilda, du triffst den Nagel auf den Kopf!
Ausserdem, Anastasia, finde ich es immer "super", wenn sich jemand anmeldet und gleich beim ersten Posting derartige "Weisheiten" von sich gibt ... *kopfschüttel*
Ein Gruss in die Runde von Arsinoe, die ebenfalls auf ihr Gefühl "hört", wenns ums Essen und Trinken geht und die Chemo sehr gut verträgt.

PS: Laut meinem Onkologen und vielen anderen FACHleuten gibt es KEINE wirksame Krebsdiät. Wer etwas anderes glauben will, dem sei das belassen.
PPS: Mir fällt auf, dass es zurzeit extrem viele Postings zum Thema "Ernährung & Krebs" gibt. Woran das wohl liegt?

Geändert von Arsinoe (10.09.2012 um 20:42 Uhr) Grund: Korrektur beim Zitierdingsda, PS+PPS hinzugefügt
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  #8  
Alt 10.09.2012, 21:51
Benutzerbild von wildcat2505
wildcat2505 wildcat2505 ist offline
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Registriert seit: 26.07.2012
Ort: NRW
Beiträge: 189
Standard AW: Begleitende Essensumstellung: Freunde und Feinde von Krebs

hallo zusammen,

ich bin auch "nur" Angehörige...mein Mann hat vor 2 Jahren und 3 Monaten die Diagnose Malignes Melanom Stadium IV, CL III bekommen...inzwischen sind wir bei klinischem Stadium IV mit diversen Metastasen in Lunge, Leber und LK...Zuerst hiess es: kein Schweinefleisch, viel Obst und Gemüse, viel Säfte...
heute heisst es...Zucker, Schokolade, Nüsse usw. sind zwar überhaupt nicht gut für sie, aber essen sie es so viel und so oft wie möglich, sie müssen zunehmen.
Wir haben es uns zur Angewohnheit gemacht, gegessen wird, worauf er Appetit hat, denn das behält er bei sich. Wird nämlich auch langweilig auf Dauer, sich ständig nur mit der Kloschüssel zu unterhalten, die hat so wenig Humor
Ich find diese "Wikipedia-Erfahrungen" immer äusserst anstrengend, denn gerade Betroffene haben so viel zu kämpfen, dass sie sich mit den ständigen gutgemeinten Ratschlägen nicht auch noch rumschlagen sollten. Ich weiss aus Erfahrung, dass ich meinen Mann jeden Tag anders nehmen muss, ist nun mal nicht ein Tag wie der andere.
Schlemmen, wenns gut geht und "diat", wenns mal nicht so prall ist.

PS: ich kenne keinen Freund des Krebses, ich kenn nur seinen Feind: Vertrauen, Liebe und Zusammenhalt
__________________
GlG Rika
mein Mann: Hautkrebs pT3aN1aM1c Klinisches Stadium IV, CL 4 *16.09.1963 - 26.1.13
Nicht die Zeit heilt unsere Wunden, wir gewöhnen uns nur an den Schmerz
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  #9  
Alt 11.09.2012, 10:27
Dreizahn Dreizahn ist offline
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Registriert seit: 23.07.2011
Ort: Sanssouci
Beiträge: 468
Standard AW: Begleitende Essensumstellung: Freunde und Feinde von Krebs

Hallo Sandra,

Zitat:
Zitat von Sandra43 Beitrag anzeigen
@Dreizahn, Schokolade hätten mir die Ärzte am liebsten auch noch intravenös eingeflößt
Hm, Schokolade IV ist eine gute Idee. Da ich die pur momentan nicht essen kann, wäre das eine Alternative, über die ich wohl mal nachdenken sollte .

Liebe Grüße
Dreizahn


P.S.: Und bevor irgendein Schlaumeier nun anmerkt, dass ich gestern ein Schokocroissant hatte: Ja, für bestrahlte Mundschleimhäute ist das ein Unterschied.
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essensumstellung, hilft


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