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Alt 05.04.2012, 10:04
Marooone Marooone ist offline
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Registriert seit: 04.04.2012
Ort: Neuruppin
Beiträge: 36
Standard Bitte nicht meine Mutter!!!

Nun auch mal meine "Geschichte"...

Ich bin ein Nesthäkchen, Ich lebe in einem Bauernhaus und meine Mutter mit Partner im Nebenhaus.
Bei meiner Großen (9) war Mutti immer für uns da. Zu der Zeit haben noch mein Partner und ich im Schichtdienst gearbeitet, dank ihr! Doch dann wurde ihre Lungenkrankheit (COPD) immer schlimmer und sie konnte nicht mehr länger als eine halbe Stunde mit den Kindern spielen.
Nach zwei schweren Atemnotsanfällen sagten die Ärzte voriges Jahr, dass der nächste Atemnotsanfall sehr wahrscheinlich der letzte wäre. Schon da hatte ich große Angst um sie. Bei jedem Krankenwagen, der aus Richtung Heimat mit Blaulicht kam, musste ich heulen. Immer in Gedanken: Oh Gott, wenn da Mutti drin ist!...
Vor gut einem Monat der nächste Anfall durch eine simple Erkältung. Ich ließ mich noch von der Ärztin beruhigen: Sie wird wieder genesen, keine Lebensgefahr!
Doch man wurde in der Abteilung des Krankenhauses (zum Glück) stutzig, dass sie im vorigen Jahr etwa 20 kg verloren hatte und forschte weiter. Zu der Zeit war der Tumormarker CA 19-9 bei rund 800... Man stellte fest, dass die BSD etwa 30 x 35 cm maß. Man schob sie in die Röhre und entnahm Gewebeproben, weil vermutet wurde, dass der Krebs schon längst in Leber und Niere gestreut hat. Mutti hatte in der Niere schon seit Jahren eine Zyste, die aber scheinbar verkapselt war. Bei der Untersuchung war sie nur um 2 mm gewachsen, doch bei einer erneuten Untersuchung, nur 2 Wochen später, hatte sie sich verdoppelt.
Jedenfalls haben die ihr in Neuruppin gleich gesagt, dass es wohl inoperabel ist und sie sich am besten gleich in die Chemo begibt...
Doch sie wandte sich stattdessen an die Charité Berlin und bekam dort einen Termin. Als erstes haben die dortigen Spezialisten die Aufnahmen von Neuruppin "in die Tonne gehauen" und neue angefertigt. Ihr CA 19-9-Wert ist mittlerweile bei über 8000!!!
Sie "feiert" Ostersonntag ihren 67. Geburtstag und muss dann gleich am Mittwoch in die Charité zur OP. Sie weiß gar nicht, was dann dort gemacht wird. Wahrscheinlich wird ein Teil der Bauchspeicheldrüse entfernt. Die komplette geht wohl nicht wegen der Aorta...
Ich habe schon vor dieser OP eine Heidenangst!!! Sie nimmt im Moment DAXAS wegen der COPD, doch jetzt meinte die Lungenärztin: Jaaa, es könnte sein, dass DAXAS vielleicht den Krebs unterstützt, aber das wurde erst NACH einer Studie bekannt.
Muttis Problem: DAXAS ist zwar hoch schädlich/ giftig, aber dadurch kommt sie gut mit COPD klar. Durch den Krebs muss sie das Medikament (eigentlich sofort) absetzen. Dann verschlechtert sich aber ihre Lunge rapide und dadurch wird die OP noch mehr zum Risiko...

Ich komme psychisch nicht mehr klar. Auf Arbeit hatte ich Stress pur. Zum Glück konnte ich die Stelle wechseln, aber ich bin nur noch deprimiert. Zuhause -gerade vor den Kindern- mime ich die Starke, dabei stehe ich kurz vor dem Zusammenbruch. Mein Partner gibt mir halt und ermutigt mich, offener meine Gefühle zu zeigen, aber ich habe das Gefühl, noch soooviel organisieren zu müssen...

Wann sollte ich es der großen sagen? Sie weiß bisher nur, dass ihre Oma kranke Lungen hat und SCHON WIEDER ins Krankenhaus muss, für mindestens 3 Wochen.
Meine Große hat erst ihren Onkel an Krebs verloren und beschäftigt sich ohnehin intensiv mit dem Sterben, zudem ist sie emotional totaaal sensibel...

Und was es nicht gerade leichter macht: Meine Mutter ist an sich topfit! Sie arbeitet in ihren recht großen Garten, wuselt umher... Ein richtiges Arbeitstier, bis auf die Kurzatmigkeit eben... Man sieht ihr (fast) nichts an!!!

Ich weiß, dass ich mir Hilfe holen muss und auch werde, ich möchte für meine Kinder, ihren Partner und vielleicht auch für meinen großen Bruder stark sein und bleiben!!!!!!!

LG, Marooone
*****************
Mutti, *08.04.1945
-07.04.2012 Diagnose Pankreaskarzinom im Endstadium, inoperabel
-08.04.2012 67. Geburtstag !!!
-...
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