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Alt 01.02.2012, 00:37
leonie112 leonie112 ist offline
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Registriert seit: 31.01.2012
Beiträge: 3
Standard Auch hier, ich weiß nicht wo es passt

Hallo, ich verliere meinen Vater.
Er hatte seit August Heiserkeit, wie jeder erstmal mit ACC usw versucht, HNO , er beklam Doxy und es ging ein paar Tage gut. Dann wurde es schlimmer und wir hatten im schon gesagt, geh zum Arzt . Aber wie Männer so sind, ach ich trinke Zitrone mit Honig usw....
Dann wurde er im Dezember vorstellig beim HNO, dort war plötzlich zu sehen, sein Stimmband bewegt sich nicht und es war Krebsverdacht. Durch eine zeitnahe Untersuchung in der HNO wurde dies bestätigt. Dauerte natürlich alles mal so drei ! Wochen . Wir wurden aufgeklärt, mein Dad müsste den Kehlkopf entfernen lassen. Zwischenzeitlich wurde ein CT der Lunge geschrieben. Auf meine permanente Nachfrage was mit der Lunge ist, kam keine! Reaktion seitens der HNO Klinik. Wir wurden aufgeklärt, daß die Kehlkopf OP ca. 5-6 Std dauern würde. Wir wurden dann nach 2 Stunden angerufen mit den Worten Kommen sie bitte sofort vorbei, ihrem Vater geht es gut, wir haben die OP abgebrochen. Fazit, sie haben ihn aufgeschnitten, nix gemacht und sind zu dem Schluß gekommen, seine Lebensquaslität wäre wichtiger, man müsste sich erstmal um die Lunge kümmern, da dieser Herd wohl schneller wächst. *umfall* Warum wurde mir auf meine Nachfrage nix gesagt? Hätte doch alles laufen können .
Dann Onkologie es stellte sich nach der Broncho raus, er hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom vom Oat zell Typ Pap Klasse V und es gibt den Verdacht auf einen kleinen Herd M1 cerebral . Er hat eine Chemo bekommen /die erste palliativ Carboplatin und Etoposid. Er ist müde und baut ab, aber eigentlich hat er das gut vertragen.
Da sich niemand um seinen Kehlkopf gekümmert hat und ich Angst habe, dass er erstickt wenn der Tumnor weiterwächst habe ich mich an die HNO gewand und die sagten lapidar, ja die Chemo wirkt auf alles. Ich bin zur Zeit wütend, traurig und finde es gab null Kommunikation, er hat 2 Baustellen und niemand redet und spricht sich ab. Dabei wird doch immer so groß von Tumorkonferenz geredet. Ich werde meinen Dad verlieren aber ich will mich noch nicht damit abfinden. Danke fürs Zuhören
Ich bin neu und finde mich hier grad zurecht , sorry für das Doppelpost
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Alt 01.02.2012, 08:00
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 1.519
Standard AW: Auch hier, ich weiß nicht wo es passt

Liebe Leonie,

oh, es tut mir schrecklich leid, eure Geschichte zu lesen und dass es deinen Papa so arg erwischt hat. Aber ich drücke ganz, ganz fest die Daumen, dass die Chemo den Tumor in den Griff bekommt. Zwar wachsen die Kleinzeller schneller, aber so weit ich weiß besteht auch eine größere Chance, dass sie auf die Chemo reagieren. Glaub an diese Chance!!!

Es ist schrecklich, dass die Ärzte untereinander so wenig gesprochen haben und ihr euch somit auch so verloren fühlt. Ist mir irgendwie auch ein Rätsel, weshalb man eine OP beginnt, dann abbricht und sagt, die Behandlung des Bronchialkarzinoms sei nun wichtiger. Liebe Leonie, das klingt alles nicht gut und daher finde ich es um so wichtiger, dass ihr und vor allem dein Vater vernünftig aufgeklärt werdet. Weiß dein Vater um die Schwere der Erkrankung? Kannst du offen mit ihm sprechen oder blockt er ab? Wenn du offen mit ihm reden kannst, solltest du ihn fragen, was er über seine Erkrankung weiß bzw. was ihm mitgeteilt wurde. Wenn er selbst unsicher ist und so viele Fragen offen sind, dann solltet ihr unbedingt mit Nachdruck ein Beratungsgespräch einfordern. Das steht deinem Vater zu!!! Und wenn er das nicht allein aushält, kann er gern dich oder deine Mutter mitnehmen. Er muss das nicht allein aushalten. Ich finde es wichtig, aufgeklärt zu sein bzw. wäre ich erkrankt, würde ich wissen wollen, wie es um mich steht, welche Behandlungsmöglichkeiten mir offen stehen (sei es curativ oder palliativ) und wohin der Weg führt. Das glaube ich zumindest heute, dass ich das so wollte.

Ich kann sehr gut nachempfinden, was du jetzt bzw. seit Dezember durchmachst. Es ist einfach grauenhaft, wenn man diese Diagnose erhält und dann immer neue Bomben einschlagen. Du fühlst dich einfach nur wütend, verzweifelt, ohnmächtig, ausgeliefert und unsagbar traurig. Wenn es dich arg in Mitleidenschaft zieht, dann kannst auch du dir Hilfe holfen. Ich habe letztes JAhr einige Gespräche mit einer Psychoonkologin geführt, die mir sehr geholfen haben. Das gibt es auf Rezept(Hausarzt bitten) und im Internet kannst du nach Therapeuten googlen. Wenn dir das zu heftig erscheint, gibt es ja auch die Selbsthilfegruppen von Angehörigen etc. Frag mal im KHH auf der Onkologie. Die wissen bestimmt etwas! Oder über die Seite der Deutschen Krebsgesellschaft findet man auch etwas in seinem Umfeld. Ich wollte das nicht und will es auch heute nicht, da ich für mich dieses Forum entdeckt habe, was mir reicht. Da ich immer gern geschrieben habe, werde ich hier auch schreibend meine Gedanken los, wenn das Hamsterrad wieder läuft;-) Ich wünsche dir, liebe Leonie, dass du sehr viel Zeit mit deinem Vater verbringen kannst und dass die Chemo gut läuft. Und ich wünsche dir, dass du deinen eigenen Weg findest, um mit dieser Krankheit fertig zu werden, welcher Weg das auch sein mag!
Alles, alles Liebe für dich und deinen Vater wünscht
Miriam
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