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  #1  
Alt 04.09.2009, 20:57
paula2007 paula2007 ist offline
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Standard mit 57 noch zu jung zum sterben...

hallo, ich habe den folgenden text schon unter "lk" geschrieben, aber ich glaube, ich bin hier richtig...lg, nicole

hallo,
ich bin neu hier...ich bin 33 jahre alt, verheiratet und habe 2 kinder (6 und 8)- und einen papa mit lungenkrebs im endstadium.
angefangen hat alles vor 2 jahren, da bekam er die diagnose. doch zunächst sah alles ganz gut aus. der tumor war operabel. ihm wurde der betroffene lungenflügel entfernt, danach folgten chemo und reha. es ging ihm richtig gut, bis er letztes jahr auf einmal starke rückenschmerzen bekam- metastasen im rücken! es folgten bestrahlungen, die erst erfolgreich schienen, jedoch breiteten sie sich weiter aus, bis das kreuzbein schliesslich sogar brach. es folgten weitere bestrahlungen, knochenaufbauende infusionen und morphium.
dadurch waren die schmerzen erträglich und er konnte einigermassen am normalen leben teilhaben. bis er vor ca. 2 monaten fürchterlich abnahm. er bekam astronautenkost, die er aber auch nicht runterbekam. auf unser drängen hin wurden dann im krankenhaus weitere untersuchungen veranlasst wobei ein pilz in der speiseröhre festgestellt wurde. dieser wurde erfolgreich behandelt und mein papa wieder entlassen. kaum zu hause (anfang august)fing es an, dass ihm wasser aus den beinen lief. es kam aus allen poren und lief wie verrückt. daraufhin wurde er wieder eingewiesen. am 8.8. durfte er dann für einen tag nach hause, weil unser jüngster eingeschult wurde. aber es war eine qual, er konnte nicht laufen und hatte fürchterliche schmerzen. 2 tage darauf hat man uns im krankenhaus dann gesagt, dass er mittlerweile auch metastasen auf der leber hat und herz und nieren nicht mehr richtig arbeiten. wir sollten uns mal gedanken darüber machen ihn vielleicht in ein hospiz zu geben. das war wie ein schlag ins gesicht...wir haben uns dann dazu entschlossen ihn nach hause zu holen und haben dies auch getan. aber es ist schrecklich jemanden so leiden zu sehen. seit vorgestern hat er nun eine morphiumpumpe und die schmezen sind etwas besser. das einzige was er hat ist wahnsinniger appetit. mit details über seinen zustand belasten wir ihn nicht solange er nicht fragt. ich liebe ihn über alles und wünschte mir noch ganz viel zeit mit ihm- aber ihm wünsche ich, dass er bald von seinem leid erlöst wird, denn so etwas hat er nicht verdient!!! aber er ist doch noch so jung...


hat jemand ähnliche erfahrungen?
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  #2  
Alt 04.09.2009, 21:44
Antiironie Antiironie ist offline
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Standard AW: mit 57 noch zu jung zum sterben...

Hallo Paula!

Es tut mir sehr leid das ihr das durchmachen müßt. Mein Vater ist im Juli an Lungenkrebs mit Hirnmetastasen gestorben. Aber sein Krankheitsbild war völlig anders als das von deinem Vater. Ich kann deinem Vater nur wünschen das er keine Schmerzen hat. Und Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft.

Anja
__________________
Mama 09.2006 kleinzelliges Bronchialkarzinom seit 03.2007 krebsfrei
Papa 03.2008 kleinzelliges Bronchialkazinom, 10.2008 Hirnmetastasen - gestorben Juli 2009
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  #3  
Alt 04.09.2009, 21:50
paula2007 paula2007 ist offline
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Beiträge: 839
Standard AW: mit 57 noch zu jung zum sterben...

hallo anja,
danke für die tröstenden worte.
es wird von tag zu tag schlimmer ihn so leiden zu sehen. die morphiumdosis wurde heute schon wieder erhöht. so kann er wenigstens schlafen. aber seid 2 tagen ist er auch so vergesslich und teilweise misstrauisch ("ob das alles richtig ist was ihr mir hier an medikamenten gibt") und echt ekelig zu uns. ich weiss, dass das nicht er ist sondern die krankheit, aber es tut so verdammt weh! ich hoffe, dass es bald vorbei ist, aber ich habe eine fürchterliche angst vor dem tag x. auch unsere jungs leiden fürchterlich. oh gott, ich jammer hier rum, obwohl ich gesund bin...lg, nicole
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  #4  
Alt 04.09.2009, 23:35
Benutzerbild von IreenS
IreenS IreenS ist offline
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Standard AW: mit 57 noch zu jung zum sterben...

Hallo Paula,

ich kann dir nur sagen:
bleib bei deinem Pa, wann immer du kannst.

Mein /unser Sohn macht mit immer noch leise den Vorwurf:

du hast mir nicht gesagt, wie schlimm es ist.

Ja, wann es zu Ende ist, das wußte ich auch nicht.
Woher auch?

Eine besch......ne Situation.
Sie ist eben so - können wir leider weder ändern
noch das Rad der Zeit zurückdrehen.

Hier überholt uns das Schicksal - wir haben keinen Einfluss.

Tue das, was für dich ein gutes Gefühl ist.

Ireen
__________________
http://www.myvideo.de/watch/4892460/...ume_leben_ewig


Wolfgang *03.04.1947 - +18.10.2008

Christel *17.05.1950 - +12.04.2011
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  #5  
Alt 06.09.2009, 13:27
paula2007 paula2007 ist offline
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Beiträge: 839
Standard AW: mit 57 noch zu jung zum sterben...

hallo ihr lieben,
es wird jeden tag schlimmer mit meinem papa. das morphium wurde schon wieder erhöht, weil er es vor schmerzen nicht aushält. dazu kommt, dass er auf einmal sehr vergesslich ist und manchmal dummes zeug redet oder ihm worte nicht einfallen. wenn er es dann selber merkt ärgert er sich fürchterlich. kommt das vom morphium oder hat er jetzt auch noch metastasen im hirn?
es ist jetzt an der zeit wo auch meine mama an ihre grenzen stößt. bisher hat sie immer nur funktioniert, aber seit 2 tagen weint sie viel und ist sehr niedergeschlagen.
ich wünsche ihm nichts mehr als endlich von seinem leid erlöst zu werden...
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  #6  
Alt 09.09.2009, 10:59
paula2007 paula2007 ist offline
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Standard AW: mit 57 noch zu jung zum sterben...

mittlerweile bin ich wirklich sehr verzweifelt. man kann jetzt von tag zu tag beobachten wie mein papa abbaut. wenn ich bedenke, dass er vor ca. 8 wochen noch alleine einkaufen gegangen ist. und jetzt...er liegt wie ein häufchen elend in seinem bett und schläft fast den ganzen tag. das morphium wird ständig erhöht, weil er es sonst vor schmerzen nicht aushält. und wenn er wach ist redet er jetzt immer öfter wirres zeug. warum wird er nicht endlich erlöst? mein papa ist so ein guter mensch. er hat dieses leid einfach nicht verdient!
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