#1
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Auf einmal mutlos
Hallo Ihr!
Seit Ende Oktober weiß ich ,daß ich Brustkrebs habe.Hatte Schmerzen in der rechten Brust,mußte sowieso zum Frauenarzt und der schickte mich sofort zur Mammographie.Der Radiologe machte sofort einen Ultraschall und dann auch gleich eine Stanzbiopsie.Drei Tage später hatte mein Fauenarzt das Ergebnis.Ich trat dann die Flucht nach vorn an und informierte alle Freunde,Nachbarn und Kollegen.Ich mußte es einfach allen erzählen.Manche habe ich mit dieser Offenheit wahrscheinlich überfordert,manchmal hatte ich das Gefühl trösten zu müssen.Ich hatte dann auch bald meinen OP-Termin.Es wurde brusterhaltend operiert.Der Tumor hatte bereits eine Größe von 2,4 cm.Die Lyphmknoten sind zum Glück nicht befallen und alle anderen Organe auch nicht.Nach 6 Tagen konnte ich das Krankenhaus verlassen.Zum Erstaunen aller habe ich alles so leicht genommen,habe auch kaum geweint.Dann eine Woche später kam das Abschlußgespräch beim Professor.Da der Tumor rezeptornegativ ist,kommt jetzt eine Chemo auf mich zu.In dieser ganzen Zeit hatte ich kaum Durchhänger.Kann das normal sein? Lieber Gruß Rosi |
#2
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AW: Auf einmal mutlos
Hallo Rosi,
klar kann das sein. Anfangs stürmen so viele Dinge auf dich ein, da weißt du nicht wo dir der Kopf steht, kommst dir vor wie im falschen Film oder hast das Gefühl, es geht gar nicht um dich. Irgendwann hat dann aber eigentlich jede von uns eine Phase der Hoffnungslosigkeit, Trauer, Angst usw. gehabt. Das ist auch gar nicht schlimm. Wichtig ist, dass du irgendwann die Kraft findest, dich aus dem Tief wieder zu befreien und nach vorne zu schauen. Dafür gibt's leider keinen Einheitsweg, den muss jede für sich finden. Und bei der einen dauert diese Phase etwas länger, bei der anderen eben nicht so lange. Auch du wirst deinen eigenen, ganz speziellen Weg finden, mit der Erkrankung umzugehen, die Therapie durchzustehen und wieder Freude am Leben zu finden. Ganz liebe Grüße und gedrückte Daumen, dass du gut durch die Chemo kommst.
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Birgit64 במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן |
#3
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AW: Auf einmal mutlos
Wenn du keine Durchhänger hast, wo ist dein Problem?
Liebe Grüße Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20 |
#4
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AW: Auf einmal mutlos
kopfhoch rosi!
mein tumor war ziemlich ähnlich wie deiner, ich hatte auch chemo und bestrahlung und habs auch allen freunden und freundinnen und kollegen usw. erzählt. hab viel trost und liebe bekommen und auch manche seltsame reaktion. es gibt phasen, wo man weniger durchhängt und einfach voll auf sich durchbeißen schaltet und es gibt die traurigen und mutlosen phasen. ich denke mir, beides gehört dazu - alles liebe suzie |
#5
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AW: Auf einmal mutlos
Liebe Rosi
ich doch gut, dass du keinen Hänger hattest (bis jetzt....) Ich hatte mit Panikattacken zu kämpfen. Seit März habe ich so ziemlich alle Gefühlsschwankungen durchgemacht. Inzwischen hab ich die Krankheit seelisch akzeptiert und geniesse wieder mein Leben. Denke, wenn ein Rezitiv folgt ...dann ist das Haus am Brennen. Und die Angst davor verlässt mich nicht. Deine Erkrankung ist noch nicht lange her, wahrscheinlich hast du es noch nicht realisiert. Mit ein bisschen Glück und Verdrängungsgymnastik, bleibt es dabei. Alles Gute für dich |
#6
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AW: Auf einmal mutlos
Hi Rosi,
klingt fast wie bei mir. Diagnose, OP, alles ok (von der Nacht vor der Metastasensuche mal abgesehen, die war schlimm). Mein großer Hänger kam, als ich die Chemo angefangen hab. Kein Zurück mehr vor der Vergiftungsaktion. Mal sehen, wann es das nächste Mal so richtig arg hängt. Bin - vermutlich ähnlich wie Du - in einem Schwebezustand. Man macht halt so fröhlich weiter und wartet drauf, daß es einem den Boden unter den Füßen wegzieht... oder auch nicht. Ätzend Grüße! Eleve |
#7
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AW: Auf einmal mutlos
Liebe Rosi,
auch mir ist es ähnlich ergangen. Erst OP, dann die Diagnose, dann Lymphknotenop, alle Kontrolluntersuchungen, dann POrt-Op, alles ok und ich hatte das Gefühl, wow, da hab ich gerade eben noch so die Kurve gekratzt. Und dann kam der Hammer. Tumor rezeptornegativ, her2 neu negativ...Chemo und Bestrahlung. Das machte mir auf einmal so klar, ich habe nicht die Kurve gekratzt...die Angst, sie hört nie mehr auf... Heute, über 2 Jahre später, habe ich meinen Weg gefunden mit der Angst zu leben. Höhen und Tiefen gibt es immer wieder. Auch da gilt es einen eigenen Weg zu finden. Das Du einen Durchhänger hast, ist ein Teil der Realisierung und ganz normal. Du wirst diese Phasen immer wieder haben. Dann komm zu uns und wir bauen Dich wieder auf. Denn diese Phasen verstehen Außenstehende nicht. Umsonst fühlen sich nicht Betroffene unter Betroffenen am wohlsten. Rosi, es ist gut, das Du offen mit Deinem Brustkrebs umgehst. Du wirst sehen, die meisten Leute haben dann keine Hemmungen mehr mit Dir darüber zu sprechen und sehen Dich mit Hochachtung an. Natürlich gibts auch noch die mit den 'blöden Sprüchen'. Nimms gelassen und entwickle einen Tumorhumor. Ist schon manchmal makaber, aber die schwerste Freiübung ist es eh, sich selbst auf den Arm zu nehmen. Kopf hoch und in den Nacken. Chemo ist schwer, aber zu packen! Alle, die Dir bis jetzt geantwortet haben, sind auch diesen schweren Weg gegangen. Ich wünsche Dir viel Mut und Zuversicht und einen guten Weg durch die Chemo! Heike
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Ich habe nicht mit Krebs gerechnet, der Krebs hat nicht mit mir gerechnet. Nicht mit meiner Phantasie, meiner Lernfähigkeit, meinem Überlebenswillen... Ursula Goldmann-Posch |
#8
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AW: Auf einmal mutlos
Hallo Rosi,
meine Güte, Mädchen... Ende Oktober die Diagnose... das sind doch gerade mal vier kurze Wochen! Du befindest dich doch noch im absoluten Schockzustand, trotz der bereits angelaufenen Therapien. Tränen gibt es zwar bei den meisten Frauen sofort; aber eben nicht bei allen. In der ersten Zeit funktioniert man einfach; die Gefühle sind durch den Schock ausgeschaltet. Lass deinem Gehirn Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten! Das dauert bei jeder Frau unterschiedlich lange; manchmal nur Wochen, öfter auch Monate. Mutlosigkeit gehört einfach dazu. Sie wird wieder vergehen, dein Kampfgeist wird wiederkommen und dein Wille, die Chemo zu überstehen, wird ungebrochen sein. Hab Geduld, liebe Rosi, ganz viel Geduld. Es wird wieder Tage geben, an denen du lachen kannst; versprochen! Liebe Grüße Norma Diagnose Brustkrebs Nov. 2001 Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann (zur Zeit Chemo) |
#9
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AW: Auf einmal mutlos
Hallo rosi,
habe meine Diagnose auch erst seit Ende Okt.Freue dich, wenn du keine Durchhänger hast.Ich habe sie ständig und die Angst bringt mich fast um den Verstand. Hoffe aber der Zustand geht auch vorbei... Bei mir steht auch Chemo und Bestrahlung an.Die Mädels hier haben mir aber schon ganz viel Mut gemacht und ich hoffe ich komme auch gut "durch". Es tut soooo gut sich mit Betroffenen auszutauschen ! Dir alles Liebe und Grüße an ALLE ! Ute |
#10
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AW: Auf einmal mutlos
Hallo Rosi,
auch ich habe meine Diagnose Ende Oktober erst bekommen und wunder mich fast täglich, dass ich noch keinen Zusammenbruch hatte... Vielleicht haben die anderen recht und am Anfang funktioniert man einfach. Bei mir steht jetzt die Chemo an am Donnerstag da merke ich schon langsam dass ich unruhig werde. Habe auch Angst dass dann der Durchhänger kommt und vielleicht nicht mehr aufhört? Es ist jedenfalls schön, dass wir alle hier mit den gleichen Ängsten zu kämpfen haben oder hatten. Mach weiter so Rosi Liebe Grüße Michi |
#11
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AW: Auf einmal mutlos
An Alle, die bald mit der Chemo beginnen!
Habe es schon oft geschrieben; deshalb nur noch mal zur Erinnerung: Chemos KÖNNEN (müssen aber nicht) schwere Depressionen hervorrufen! Bei mir war es ganz besonders schlimm (Taxol/Epirubicin) und das hat mich bewogen, nachzufragen. Und siehe da: ganz viele Frauen hatten das gleiche Problem. Also bitte nicht wundern, wenn es bei euch auch losgehen sollte! Es wird auf jeden Fall besser, wenn die Chemo vorbei ist! Liebe Grüße Norma, auf dem Weg zum Zahnarzt Diagnose Brustkrebs Nov. 2001 Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann (zur Zeit Chemo) |
#12
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AW: Auf einmal mutlos
Hallo Ihr Lieben da draußen!
Ja Ihr habt Recht!Mut können einem nur diejenigen machen,die in der gleichen lage sind oder waren.Seit gestern habe ich nun meinen Port und nun fühle ich mich auf einmal krank.Rechts die operierte Brust,die immer noch schmerzt und links der Port.Die Nacht war nicht besonders schön.Am 11.12.bekomme ich meine erste Chemo.Ich habe solche Angst vor dem Unbekannten.Auch wenn man alles über mögliche Nebenwirkungen weiß,weiß man doch eigentlich gleichzeitig nichts.Nichts genaues.Jetzt sind sie da,diese Durchhänger.Ich fühle mich hundeelend. Tschüß,bis später mal. Rosi |
#13
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AW: Auf einmal mutlos
Liebe Rosi,
mir ging es genauso und ich kann Dir so nachfühlen. Wenn Du Durchhänger hast, dann lass es zu. Leg Dich ins Bett, heule, schreie, lass es raus. Du hast das Recht dazu, Dich ganz hundeelend und ängstlich zu fühlen! ...und morgen, morgen ist ein neuer Tag! Noch ein Tipp zum besser schlafen können: besorg Dir ein langes Seitenschläferkissen. Das stützt die jeweils operierte Seite und macht das Schlafen erträglicher. Liebe Grüße Heike
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Ich habe nicht mit Krebs gerechnet, der Krebs hat nicht mit mir gerechnet. Nicht mit meiner Phantasie, meiner Lernfähigkeit, meinem Überlebenswillen... Ursula Goldmann-Posch |
#14
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AW: Auf einmal mutlos
Hallo Rosi,
vor einem Jahr hatte ich mit einem ähnlichen Befund umzugehen wie Du jetzt: Tumorgröße 2,5 cm und bevorstehende Chemo. Jetzt, ein Jahr später, bin ich froh darüber, das alles gut überstanden zu haben. Während der Chemo habe ich nur das "Allernötigste" gemacht und im Nachhinein kann ich sagen: es war eine schwere Zeit und ich fühlte mich oft ziemlich müde, mir war auch ab und zu übel. Aber das Wichtigste: ich war niemals total kaputt oder am Ende meiner Kräfte. Es war zu schaffen und hat heute bestimmt nicht mehr den Charakter von vor 30 Jahren, wo man stationär behandelt werden musste, körperlich völlig kaputt war etc. Die Kur nach den Therapie war sehr schön und erholsam. Eine wertvolle Zeit, die ich nicht missen möchte. Alles Gute Anwi |
#15
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AW: Auf einmal mutlos
Hallo,
ich habe noch den Antrag an die Krankenkasse über eine Haushaltshilfe vorliegen.Hat jemand von Euch Erfahrung mit Hilfe von außen? ROSI |
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