Schwiegermutter hat Metastasen

[Rachel24]

Hallo ihr lieben!

Meine Schwiegermutter ist an Brustkrebs erkrankt und ich habe auch schon öfters im Bauchspeicheldrüsenkrebs-Forum geschrieben.

Zuerst mal kurz zu ihrem Krankheitsverlauf:
Vor ca. 8 Jahren hatte sie das erste Mal Brustkrebs, es wurden in der Achsel Lymphknoten entfernt (ich glaub einer war damals befallen).
Chemo u. Bestrahlungen ließ sie nie machen, da sie nur für natürliche Mittel offen ist.
Lange Zeit war eine Ruhe und vor ca. 3 Jahren kam der Krebs zurück und zwar ein inflammatorisches Mammakarzinom. Sie ließ sich aber nie operieren, die Ärzte drängten zwar, aber sie wollte sich nicht die Brust abnehmen lassen. Mit dieser Brust hatte sie schon genug zu tun, sie nässte und eiterte ständig, alles offene Wunden.
Vor 1 3/4 Jahren stellte man dann eine große Metastase an der Bauchspeicheldrüse fest, wobei wir uns nie sicher waren, ob es eine Metas oder eine neuer Tumor ist. Aber das ist vielleicht auch nicht so wichtig. Das Hauptproblem war aber halt dann schon die Bauchspeicheldrüse, weil sie fast keine Nahrung bei sich behält und das seit 1 1/2 Jahren. Sie ist so dürr, dass man denkt, weniger geht noch kaum.
Im September letzten Jahres stellte man zum Brustkrebs und zur BSD-Metas auch noch Lungemetas fest. Sie hat seit 1 Jahr mit Wasser im Bauch zu kämpfen (nimmt ständig Wassertabletten - homoöpathische und auch welche vom Arzt), Pleuraerguss hatte sie auch mal, aber da hat sie schon lange Ruhe, vermutlich haben sie sie verklebt.
Weiters hat sie auch schon seit längerer Zeit seitlich am Hals ganz viele Punkte, die Haut dort ist sehr rot. Beim letzten Besuch erzählte sie, dass sie auf der Brust auch solch Punkte hat und am Rücken auch. Die Punkte auf der Brust würden aber schon besser werden, sie platzen auf und das schmerzt dann sehr und dann kommt eine Art Kristall (so beschrieb sie es) heraus.
Ich vermutete seit längerer Zeit, dass das Lymphknotenmetas seien, aber da ich nun schon einiges gelesen habe, bin ich der Meinung, dass es Hautmetas sind.
Meine Frage ist, wie schlimm kann das mit den Hautmetas noch werden (falls es welche sind?)? Was können die für einen Schaden anrichten????? Werden die Metas dann bald mal explodieren und das im ganzen Körper?????
Meine Schwiegermutter ist eine ganz starke Frau, sie kämpft, kämpft und kämpft und das halt mit natürlichen Mitteln. Leider geht sie auch fast nie zum Arzt, ins Spital will sie schon gar nicht. Sie hat große Angst davor. Zu uns meinte sie immer, dass sei ein Lymphstau, mein Freund (ihr Sohn) hat sie aber bereits aufmerksam gemacht, dass es sein kann, dass es Hautmetas sind. Sie meinte darauf, dass sie vermutetete, dass es Lymphknotenmetas wären. Sie denkt sehr wohl drüber nach, ich hatte oft das Gefühl, sie redet sich viel schön, aber dem ist nicht so. Sie will uns nicht mit ihren Ängsten konfrontieren, das kann ich verstehen.

Euch Betroffenen wünsche ich alles, alles Gute und kämpft, das ist ganz wichtig!
Zu meinem Schwiegervater meinten sie im September letzten Jahres, dass seine Frau noch 3 Monate zu leben hat und jetzt sind es schon 8 Monate länger. Ihr seht, wenn man kämpft und hofft, dann kann man Berge versetzen.
Danke fürs Zuhören!!!!

[mausbaer_1970]

Hallo Rachel,
Dein Bericht hat mich wirklich sehr berührt. Ich bin schockiert wieviel manche vo´n uns zu ertragen haben. Allerdings ist es meiner Meinung nach schon etwas leichtsinnig sich alles nur schönzureden. Klar ich sag meiner Mum auch immer "der Kopf ist das wichtigste" aber trotzdem bin ich sehr erpicht darauf, daß alles was die Ärzte sagen auch gemacht wird. Denn ich glaube nicht daran daß der Glaube allein reicht! Sorry das ist meine Meinung.
Ich wünsche Euch und vorallem Deiner Schwiemu alles erdenklich Gute!
Liebe Grüße

[Vegi]

Hallo Rachel,
dein Bericht hat mich sehr betroffen gemacht. Wie immer ein Mensch sich entscheidet muß man respektieren. Ich wünsche euch viel Kraft für die Begleitung auf dem Weg, den deine Schwiegermutter für sich gewählt hat.

liebe Grüße

[staufda1]

Liebe Rachel,

Dein Bericht macht mich traurig.
Leider ist es offt so, dass der Krebs förmlich explodiert. Ich habe das schon mehrfach erlebt bei meiner Patentante (Schilddrüsenkrebs), einem guten Freund (schwarzer Hautkrebs im Auge) und einer Freundin (Brustkrebs).

Deine Schwiegermutter wird höchst wahrscheinlich am Krebs sterben und das ist nie ein schönes Tod (sofern man überhaupt von einem schönen Tod sprechen kann). Da Deine Schwiegermutter nur natüliche Therapien machen will spielt es m.E. keine Rolle ob sie zum Arzt geht oder nicht, denn der könnte ihr ja nur sagen dass sie Metastasen hat, aber nichts dagegen tun.
Auch wenn es für Euch hart ist, sie hat diesen Weg gewählt und ich denke dass es durchaus bewusst geschehen ist.

Ich denke es wäre für sie wichtig, dass ihre Lebensqualität so weit wie möglich erhalten bleibt resp. wieder hergestellt wird. Das ist u.U. auch mit alternativen/komplementären Therapien möglich. Vielleicht solltet ihr euch an einen entsprechenden Alternativmediziner wenden.

Ich wünsche Euch viel Kraft für die kommende Zeit

Daniela

[Rachel24]

Hallo ihr lieben!

Danke für eure lieben Worte!
Ja, es stimmt, es ist schlimm mitanzusehen, wie ein Mensch leiden muss. Mein Freund und ich haben anfangs oft auf sie eingeredet, dass sie ins Krankenhaus und eine Behandlung machen soll. Aber sie wollte nichts machen und mittlerweile akzeptieren wir das. Man gewöhnt sich (so schlimm es auch ist) daran und sie hat leider schon einige Male schlimme Erfahrungen mit Ärzten gemacht und deshalb kann ich sie ein bisschen verstehen, dass sie so eine Einstellung hat. Leider ist ihre Erkrankung aber keine Kleinigkeit und ich war und bin immer noch der Meinung, dass sie in spezielle Hände gehört.

Ich denke auch, dass sie an dem Krebs sterben wird und eventuell die Metastasen mal explodieren könnten. Nur hat sie so einen starken Lebenswillen und ob dies in diesem Fall von Vorteil ist, das bezweifle ich, da sie schon so vieles durchmachen musste und noch machen muss.
Weiters hat sie auch öfter Herzprobleme. Sie ist einfach so tapfer, sie möchte leben und hofft darauf, dass sie wieder gesund wird.

Liebe Grüße,
Rachel

[staufda1]

Hallo Rachel,

ich bins noch einmal. Ich hab da noch Etwas was mir auf der Seele brennt.

Meine Schweigermama ist einfach so tot vom Fernsehsessel gefallen, der Schwiegervater hat sich 18 Monate später das Leben genommen und es so gemacht, dass wir ihn gefunden haben (wir hatten sehr guten Kontakt).
Wir konnten uns von den Beiden nicht verabschieden, damit haben wir heute noch Probleme.

Es wird bei Deiner Schwiegermama sicherlich auch Stunden oder Tage geben welche besser sind. Geniesst und nutz sie gut.

Alles Liebe

Daniela

[Rachel24]

Hallo Daniela!

Danke für deine Ratschläge!
Das ist wirklich schlimm, wenn 2 Menschen so plötzlich sterben mussten. So etwas muss man erst mal verkraften. Das tut mir wirklich sehr leid.

Meine Schwiegermutter ist so eigentlich noch fit, wenn man das so sagen kann. Sie macht den Haushalt (mit Hilfe der 2 Kinder, die noch zu Hause sind und dem Mann), sie unternimmt viel und hat viel Besuch. Jetzt wollen sie das Obergeschoß ausmalen. Also, sie versucht sich immer abzulenken bzw. einfach zu LEBEN. Wir besuchen sie 1x in der Woche und telefonieren ein paar Mal die Woche mit ihr. Da sie noch vieles selber machen kann, wollen wir sie auch nicht unbedingt wie einen "Schwerkranken" behandeln. Wir wissen, sie macht sie ihre Gedanken, wie wir auch. Sicher kann es auch sein, dass plötzlich etwas ist mit ihr, darüber denke ich oft nach.

Sie hat 6 Kinder und leider kümmern sich ihre Mädchen fast gar nicht um sie, außer, die die noch zu Hause sind. Das muss wirklich schlimm sein, aber jeder muss selber wissen, was er tut für seine Mutter und nicht. Traurig ist halt schon!!!!!
lg, Rachel

[Rachel24]

Hallo!

Wollte mal wieder das neueste berichten!
Heute hat meine Schwiegermutter Geburtstag! Die letzten Wochen waren eine ständiges Auf und Ab. Rückblickend war dies das ganze Jahr so.
Ich dachte (wie schon so oft), dass es bald zu Ende geht. Sie konnte fast nichts mehr bei sich behalten, nur Suppen und war sehr schwach auf den Beinen. Seit ein paar Tagen geht es ihr wieder besser und sie kann wieder mehr essen und behält auch wieder mehr bei sich.
Zu ihrem heutigen Geburtstag meinte sie, dass dies ein seltsamer Tag heute ist, da sie dachte, dass sie an diesem Tag nicht mehr leben würde. Das muss wirklich schlimm sein für die Betroffenen. Sie macht sich, wie wir auch Gedanken über den Tod. In letzter Zeit spricht sie mit uns auch viel offener übers Sterben.
Sie hatte auch die letzten Wochen öfter Schüttelfrost (ein paar Mal am Tag).
Zum Glück hat sie nun ein Pflegebett, dass im Wohnzimmer steht. Anfangs war das Schlafen eine Qual für sie, dass sie das Couch-Schlafen schon so gewohnt war und ihr Körper schon richtig deformiert war von dem zusammengekauerten Liegen.
Jetzt geht es ihr zum Glück wieder besser und sie macht auch schon wieder Pläne vom Wegfahren. Nach Weihnachten möchte sie wegfahren für 1 Nacht.
Zu jedem Anlass denke ich, hoffentlich lebt sie da noch und sie selber wird dies auch sicherlich tun.

lg, Rachel

[didi79]

hallo rachel,



wie geht es deiner schwiegermama? ich hoffe sehr, dass sie weiterhin urlaubspläne schmieden kann

ich wünsche euch alles alles erdenklich gute und schicke euch (auch wenn ich selber gerade nicht viel davon habe) mal ein dickes kraftpaket

ganz liebe grüsse

didi

[Rachel24]

Hallo Didi und alle anderen!

Hab erst jetzt gesehen, dass du geanwortet hast, da ich einen neuen Beitrag schreiben wollte. Danke der Nachfrage.

Leider geht es meiner Schwiegermutter nun wieder gar nicht gut. Ihre Hände werden schwer und verkrampfen sich. Zweimal hatte sie dies nun schon. Ich hab Angst, dass es nun bald zu Ende geht. Weiß irgendjemand was das zu bedeuten hat? Ich habe wirklich Angst um sie! Als sich das erste Mal die Arme verkrampften, dachte sie es geht zu Ende. Ein komisches Gefühl oder Schmerz machte sich in der Solar Plexus - Gegend breit. Und dazu die Verkrampfung
Sie kann auch noch aufstehen, aber trotzdem ist es schlimm!

lg, Rachel

[Rachel24]

Hallo Monika!

Danke für deine Antwort!
Die Verkrampfungen in den Händen gehen mit Atemnot einher. 2x hatte sie diesen, ich nenne ihn "Anfall" schon. Wir haben Angst, dass es bald vorbei ist.

So richtig über den Tod sprechen wir nicht und ich weiß nicht, ob wir das mal können. Morphium wäre sicher bald mal angebracht, aber ich kann nichts dazu sagen. Sie geht ja "nur" zum Hausarzt und das auch nur wenn es unbedingt sein muss.

Mal schauen, was die nächsten Tag bzw. Wochen so bringen.

Liebe Grüße und danke!
Rachel

[didi79]

hallo rachel,

fühl dich einfach mal ganz lieb gedrückt

wie gehts deiner schwiegermama? hat sie noch diese, von dir beschriebenen, verkrampfungen in den händen?

ich wünsche euch weiterhin ganz viel kraft und alles erdenklich gute

lieben gruß

didi