Meine Mama starb bereits vor 9 Jahren, ich habe es bis heute nicht verkraftet....

[die_eine1234]

Ich habe mich hier an dieses Forum gewendet, weil ich mir von euch vielleicht etwas Hilfe erhoffe.

Zu meiner Geschichte:

Als ich 15 Jahre alt war, erfuhr meine Mutter von der Diagnose Gebärmutterkrebs. Es war das schlimmste was man ihr und mir zu dieser Zeit sagen konnte. Sie hat wirklich versucht zu kämpfen, aber ihre Kraft hat nicht ausgerreicht.
Neun Monate nach der Diagnose (genau 3 Monate nach meinem 16 Geburtstag) waren ihre Schmerzen so schlimm, das ein Krankenwagen meine geliebte Mama abholen mußte. Dieses Bild, wie sie auf der Trage lag, und mich anstarrte mit Tränen in den Augen, werde ich nie vergessen. Ich weiß heute, das sie genau in diesem Moment Abschied von mir nahm, weil sie genau wußte das sie nicht mehr nach Hause kommen wird. 11 Tage später erlag sie ihrem Leiden dann morgens um 6.53Uhr im Krankenhaus! Ich war bei ihr, und es war der schlimmste Moment in meinem Leben als sie ihre Augen nicht mehr aufmachte.
Bis heute habe ich das alles nicht verarbeitet. Es ist jetzt 9 Jahre her, aber für mich ist es so, als wäre das alles erst gestern gewesen. Mein grösstes Problem ist, das ich so gerne über sie reden würde, z.B. mit Verwandten. Aber die können mich alle nicht verstehen, das ich nach so einer langen Zeit immer noch so verletzt bin. Sie verstehen einfach nicht, das ich sie unendlich doll vermisse, und sie eigentlich wirklich brauchen würde.Sie war der wichtigste Mensch in meinem Leben, meine beste Freundin. Und jetzt ist da nur noch eine unendliche Leere...
Ich erkenne mich in manchen Dingen ja selber kaum wieder. Ich fange bei jeder Kleinigkeit an zu weinen, bei jedem Fernsehausschnitt, bei dem Kinder Eltern verlieren und und und. Ich bin durch den Tod meiner Mama so sensibel und verletzbar geworden, das war ich vorher nicht. Dazu kommt, das ich riesengroße Angst habe, Menschen, die mir näher stehen, die ich liebe zu verlieren.
Mittlerweile bin ich selber Mama eines 3 jährigen Sohnes, und ich weiß das ich meine Trauer um meine Mutter in den Griff bekommen, auch wenn jeder einzelne Gedanke auch heute noch so unendlich weh tut.....

Danke, das ihr mir zugehört habt!

[Katja11]

Hallo "die Kleine",

es ist gut, dass Du deine Gedanken und Gefühle hier nieder schreibst. Hier findest du ganz sicher Menschen die dir zuhören und vorallem dich verstehen. Ich bin 26 Jahre jung und habe vor 7 Wochen meinen lieben Papa verabschieden müssen.
Du musstest in solch jungen Jahren schon so eine schlimme Erfahrung machen, meiner Meinung nach bin auch ich viel zu jung um jetzt schon von meinem Papa Abschied nehmen zu müssen. Wenn Du gerne über Sie reden würdest, versuch jemanden zu finden mit dem Du das kannst. Bei mir ist es momentan so, dass ich mit niemandem groß drüber rede vorallem nicht aus der Familie. Meine Mama will ich nicht belasten, außer Sie will drüber reden da bin ich selbstverständlich für Sie da. Für mich ist es leichter hier im Forum (ganz anonym) zu schreiben. Manchmal ist es besser mit Menschen zu sprechen, die einem nicht so nahe stehen bzw. die gleiches erlebt haben. Es gibt ja auch die Möglichkeit einer Gesprächsgruppe, Psychologen o.ä., wobei hier jeder für sich selbst entscheiden muss ob dass was für ihn ist.
Die Verlustangst kenne ich, jedoch war sie bei mir schon immer da. Ich hatte (habe) immer riesige Angst davor, dass meiner Familie etwas passiert.

Ich hoffe das du deinen Weg für deine Trauerbewältigung findest und bin überzeugt, dass du deinem Sohn mindestens genauso eine tolle Mutter bist wie du die Deine beschrieben hast.

LG Katja

[schnuffel71]

Hallo "die eine1234"!

Ich kann Katja nur beipfllichten, dass Du hier ganz sicher gut aufgehoben bist!
Viele hier würden Dir sicher bestätigen, dass es ihnen ähnlilch ging, und sie sich von Freunden und/oder Verwandten nicht verstanden fühlen - inkl. meiner Person -.

Setz Dich nicht selbst unter Druck! Es gibt keine Zeitvorgabe, in der jeder mit seiner Trauer durch sein sollte. Jeder Mensch trauert anders, und alle benötigen unterschiedlich viel Zeit zum Trauern und Loslassen. Lass Dir bitte von Niemandem (!) was anderes erzählen.
Sicher wirst Du Dir auch oft die Frage nach dem WARUM gestellt haben...versuche diesen Gedanken loszuwerden, denn darauf gibt es keine Antwort. Sie wird Dich nur in Deinem Denken und Handeln behindern.
Erinnere Dich an all die schönen Dinge, die Du mit Deiner Mutter erleben durftest, so dass Dir bei den Gedanken vielleicht auch ein Lächeln über die Lippen kommt...dann wirst Du den richtigen Weg finden....und scheue Dich bitte nicht davor, von anderen Menschen oder professionelle Hilfe anzunehmen!

Ich wünsche Dir viel Kraft und eine schöne Zeit mit Deinem Sohn

LG Marion

[sonne111]

Hallo,

als ich eben deine Zeilen gelesen habe, musste ich ganz doll weinen, denn mir geht es genauso. Bei mir sind es zwar erst 13. Wochen her, dass meine Mutter verstorben ist, aber ich empfinde genauso. Ich habe eine Leere in mir, als wen jemand ein Stück meines Herzen raus gerissen hat. Mir kommt alles so sinnlos vor.

Ich habe auch ganz extrem die Verlustängste. Ich habe so dolle Angst, dass irgendjemandem oder auch mir was passiert. Manchmal liege ich im Bett und denke, ob ich wohl Morgen wieder aufwache. Ganz schlimm.

Ich kenne das acuh mit dem Frensehen. ich brauche nur eine Oma zu sehen und denke so alt konnte meine Mutter nicht werden, sie war erst 53.

Ich wünsche dir viel Kraft