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Alt 23.11.2006, 16:29
Anwi Anwi ist offline
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Registriert seit: 20.10.2006
Ort: Rheinland-Pfalz
Beiträge: 231
Standard Komplettierendes Staging

Hallo,
ich möchte einfach mal berichten, wie's mir inzwischen so ergangen ist.
vor 12 Tagen bin ich operiert worden und seit Ende letzter Woche wieder zu Hause. Eine brusterhaltende OP (Quadrantenresektion) war aufgrund von Größe und Lage der Tumore zwar kompliziert, aber gerade noch so eben machbar. Ich konnte mich zwischen Brusterhaltung und Ablatio entscheiden, wobei bei der Brusterhaltung das Risiko einer notwendigen Nachoperation, die dann eine Ablatio wäre, drei Mal so hoch war wie bei anderen brusterhaltenden OPs. Des weiteren wurde eine Lymphknotenentfernung Level I und II durchgeführt.

Warum ich mich für die Brusterhaltung trotz des hohen Risikos einer drohenden Nachoperation entschieden habe? Weil ich mit einer Ablatio nur dann seelisch fertig werden könnte, wenn es gar keine andere Möglichkeit gibt. Das hat nichts mit Schönheits- oder Sex-Fragen zu tun, sondern einzig und allein damit, dass ich mich mit einer Ablatio - so meine Befürchtung - in meinem Körper nicht mehr so zu Hause, weil nicht mehr so "vollständig" fühlen würde, wenn ein Körperteil fehlt.

Der eine Oberarzt versuchte mir zwar nahe zu bringen, dass sich bei meiner kleinen Brust (in Relation zur Größe der Tumore) eine Brusterhaltung eigentlich nicht lohnen würde, wenn man den Aufwand der dann erforderlichen und täglich durchzuführenden Strahlentherapie bedenkt - natürlich in höflichen Worten, aber der Sinn war klar. Doch gerade daraufhin sagte ich mir: Jetzt will ich erst recht die Brusterhaltung, denn der Wert meiner Brust hängt nicht von ihrer Größe ab. Die Tumorkonferenz hat dann entschieden, dass es brusterhaltend versucht werden kann.

Das Ergebnis der Histologie wird mir erst Mitte nächster Woche mitgeteilt. Im Arztbrief nennt sich das "komplettierendes Staging". Bis dahin hätte auch die Tumorkonferenz wieder getagt und über die weitere Vorgehensweise in meinem Fall diskutiert, hieß es.

Was mich beunruhigt, sind folgende Fragen:
Konnte der Tumor ausreichend im gesunden Gewebe entfernt werden, so dass nicht nachoperiert werden muss - was mir dann drohen würde, weiß ich ja.
Wie viele Lymphknoten waren befallen?

Davon hängen ja schließlich auch meine Überlebenschancen ab. Ich kann nachts nicht mehr schlafen und terrorisiere bereits meine Umgebung, weil ich ständig darüber reden muss.

Zudem spüre ich manchmal so eine Art Kribbelgefühl im Oberarm, der sich jetzt irgendwie anders anfühlt als vorher, Spannen und Ziehen in der Achselhöhle bei bestimmten Bewegungen. Trotz erfolgter Krankengymnastik bin ich bewegungsmäßig immer noch eingeschränkt und denke mal, das wird auch so bleiben. Ich kann auf der operierten Seite nicht schlafen. Auf den ersten Blick alles Kleinigkeiten, aber ich hätte nie gedacht, dass Lymphknoten doch so eine wichtige Funktion haben bzw. dass sich deren Entfernung dermaßen bemerkbar machen wird.

Andererseits war ich nach der OP froh, als ich gemerkt habe, dass ich meine Finger noch spüre. Ich kann tippen und mit den Fingern alles machen - das ist schon mal was wert. An die Sache mit dem Arm werde ich mich schon gewöhnen, wenn nur diese Angst vor der Besprechung Mitte nächster Woche nicht wäre.

Viele Grüße
Anwi
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