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  #1  
Alt 06.01.2006, 19:43
BrittK BrittK ist offline
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Standard Mastektomie oder brusterhaltend

Hallo, Ihr Lieben Mitbetroffenen,

ich hab noch eine Frage an Euch, bevor ich am Montag ins Krankehaus gehe. Vielleicht bekomme ich von Euch einen Rat.
Ende vergangenen Jahres wurde bei mir - nach 10 Jahren - ein Rezidiv in Form eines Zweittumors (andere Histologie als Ursprungstumor) in der operierten Brust diagnostiziert. Daraufhin wurde mir gesagt, dass die Brust amputiert werden müsse. Ich habe mich auch schon mit Neuaufbau befasst. Und nun ist im Rahmen des Stagings, das bei Rezidiven wohl üblich ist, im MRT festgestellt worden, dass ich bereits mehrere Knochenmetastasen habe. Mir wurde dann gesagt, dass ich jetzt wegen der höheren und besseren Lebensqualität (man geht eben davon aus, dass nach Auftreten von Metastasen 75 Prozent nach den ersten 21/2 Jahren nicht mehr leben) brusterhaltend operiert werden soll. Ich habe nicht vor, zu diesen 75 Prozent zu gehören und wie ich inzwischen auch hier im Forum sehen konnte, trifft diese prozentuale Aussage wohl eher nicht zu.
Nun meine Frage an Euch, wie würdet Ihr entscheiden, brusterhaltend mit einem Restrisiko von 30 Prozent, wieder in den nächsten Jahren ein Rezidiv zu bekommen, oder Mastektomie. Im Moment neige ich zur Mastektomie, weil ich vorhabe, länger zu leben und darum zu kämpfen.

Bin für jede Antwort sehr dankbar.

Geändert von BrittK (06.01.2006 um 19:45 Uhr)
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  #2  
Alt 06.01.2006, 20:44
BrittK BrittK ist offline
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Standard AW: Matektomie oder brusterhaltend

Hallo Claudia,
doch, dein Bericht hilft mir weiter und ich danke dir dafür. Mein Tumor vor 10 Jahren war ein winzig kleiner, 9 mm, hormonpositiv, G 2. Und der Zweittumor jetzt ist auch relativ klein, 1,2 cm, auch G2. Eigentlich sollte ich damit nur ein winziges Risiko für einen Rückfall und für Metastasen haben, und nach 10 Jahren hab ich mich wirklich auf der sicheren Seite geglaubt. Tumormarker, Oberbausonografie wurden regelmäßig gemacht - letzlich erst im Dezember - und waren im grünen Bereich. Aber wie du siehst, es kommt immer ganz anders.. Klar bin ich im Moment nahe am Verzweifeln und - um ganz erhlich zu sein - meine Brust ist mir im Moment wirklich ein Risikofaktor.
Ich bin aber auch an einem Rat von anderen interessiert. Die Entscheidung dann muß ich allein treffen. Aber es hilft mir schon, wenn ich erfahre, wie andere darüber denken.

Lieben Gruß
Britt
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  #3  
Alt 06.01.2006, 20:55
Benutzerbild von Biggi
Biggi Biggi ist offline
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Standard AW: Matektomie oder brusterhaltend

Hallo Britt,
habe Dir ja auch schon in Deinem anderen Thread geantwortet.
Also, wenn ich nochmals ein Rezidiv hätte, würde ich mich auf alle Fälle für die Mastektomie entscheiden. Ich denke einfach, wenn die Brust weg ist, kann da kein Lokalrezidiv mehr wachsen. Also schon mal ein Vorteil. Wenigstens ein kleiner....
Sei nicht so deprimiert. Versuche auch jetzt wieder, optimistisch zu sein und positiv zu denken - wenn's auch schwer fällt.
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Liebe Grüße
Biggi

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  #4  
Alt 06.01.2006, 20:59
BrittK BrittK ist offline
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Standard AW: Matektomie oder brusterhaltend

Genau das ist es, liebe Biggi, wo nicht ist kann nichts mehr wachsen. Das sind auch meine Gedanken. Ich werde am Montag mit den Docs noch einmal reden und sie umstimmen. Deprimiert - ja, bin ich - aber ich versuche immer wieder aus dem Loch herauszukrabbeln, noch ist ja nicht alles verloren und ich habe vor, zu kämpfen. Dieser Austausch hier, ist sehr wichtig für mich und gibt mir sehr viel Kraft. Ich danke auch Dir für deine Zuwendung und deinen Zuspruch.
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  #5  
Alt 06.01.2006, 21:39
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Biggi Biggi ist offline
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Standard AW: Matektomie oder brusterhaltend

Liebe Britt,

Deine Einstellung ist total richtig. Mobilisiere alle Deine Kräfte und nehme den Kampf auf. Nur so kannst Du den Feind in Deinem Körper besiegen. Und niemals die Hoffnung aufgeben!!!
__________________
Liebe Grüße
Biggi

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  #6  
Alt 06.01.2006, 22:17
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Elke FD Elke FD ist offline
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Standard AW: Matektomie oder brusterhaltend

Liebe Britt,
auch ich habe dir im anderen thread geantwortet.
Ich würde nach Bauchgefühl gehen und das bedeutet für mich Amputation=alles weg. Außerdem mußt du kämpfen können mit Hirn und Herz und das noch in Übereinstimmung. Mir geht es so, dass ich mich gern vom Hirn leiten lasse und nicht immer die besten Erfahrungen gemacht habe. Andersherum ist es natürlich auch unklug. Eine Mischung aus beiden, sodass ich damit sehr gut weiterleben kann, hat mir bei meinen vielen Entscheidungen in der letzten Zeit sehr geholfen.
Du hast dich für die 30% entschieden und das ist auch gut so. Denke bitte daran, dass das eine großartige Chance ist. Die Wiedererkrankung nach 10 Jahren liegt bei einer 10 % - 15% Wahrscheinlichkeit, die wir beide gut getroffen haben. Damit liegst du mit den 30 doch super.
Ich habe gerade ein Buch von L.Armstrong gelesen. Er hatte eine Prognose von 10% und hat es geschafft. Hinzu kommt, das jede Frau über ihre Lebensqualität entscheiden muß, die ja sehr vom Fühlen abhängt.
Ganz liebe Grüße
Elke
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Lieben Gruß

Elke
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Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht

Vaclav Havel
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  #7  
Alt 06.01.2006, 22:25
Benutzerbild von Elke FD
Elke FD Elke FD ist offline
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Ort: Hamburg
Beiträge: 78
Standard AW: Matektomie oder brusterhaltend

Hi Britt, hatte vergessen nachzutragen, dass mein Tumor 93 ductal und 04 lobulär u.a. im Narbengewebe! saß!!
Gaanz viele Kraftpakete Elke
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Lieben Gruß

Elke
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Vaclav Havel
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  #8  
Alt 07.01.2006, 00:29
Benutzerbild von Rubbelmaus
Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Standard AW: Matektomie oder brusterhaltend

Hallo Britt,

ich denke, dass es nicht so ist, Brust weg und damit bekomme ich kein Rezidiv mehr. Denn dann würden ja alle Frauen die Rezidive oder Metas haben, brusterhalten operiert worden sein und alle Frauen die eine Amputation hatten, wären praktisch vom BK geheilt.
Ich selbst habe damals im Mai 2000 von meinem Arzt gefordert, dass in der Op meine Brust amputiert werden sollte.
Mein Arzt (Dr. Warm, Uniklinik Köln) lehnte das aber mit der Begründung ab, falls ein Rezidiv auftreten würde, ware es besser wenn noch ein Reststück von Brust vorhanden wäre, da sonst die Gefahr grösser wäre, dass der Krebs sich an den Rippen/Lunge festsetzen könnte. Ich bekam neoadjuvante Chemos, trotzdem der Primärtumor 8 cm gross und die Metastase bereits 3 cm gross war. Durch die Chemos hatte sich der Krebs völlig aufgelöst und bei der Op. konnte hystologisch kein! Krebsgewebe mehr nachgewiesen werden.
Ich war im Mai 2005 immer noch rezidiv- und metastasenfrei.

Also wie gesagt, so einfach ist das nicht, nach dem Motto wo nichts ist, kann auch nichts mehr kommen.

Grüsse
Rubbelmaus
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  #9  
Alt 07.01.2006, 11:04
BrittK BrittK ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Mastektomie oder brusterhaltend

Liebe Rubbelmaus,
im Prinzip hast du schon REcht. REcht, insofoern es die Ersterkrankung betrifft. ABer, wie ich geschrieben habe, ist das bei mir ja bereits die zweite Runde, mein Krebs hat sich zurückgemeldet und das mit Metas. D. h. also, die Ärtze rechnen nicht mit einem sehr langen Überleben, mal ganz gelinde ausgedrückt. Es geht um Lebensqualität in der verbliebenen Zeit. Deshalb wollen sie brusterhalten operieren, ansonsten hätten sie mir die Brust abgenommen.

Liebe Grüße
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  #10  
Alt 07.01.2006, 12:36
Benutzerbild von Mice
Mice Mice ist offline
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Standard AW: Mastektomie oder brusterhaltend

Hallo Britt,

klar hat Rubbelmaus Recht, dass auch nach einer Mastektomie noch neue Metas kommen können, aber eben nicht mehr in der Brust und das ist doch auch schon mal was.

Was die Lebensdauer mit Metas angeht: Hier gibt es so viele Frauen, die die schlechtesten Chancen hatten und trotzdem noch leben! Deine Einstellung ist genau richtig, Leben wider der Statistik!! Mach weiter so!

Ich habe in den letzten Jahren gelernt, auf mein Bauchgefühl zu hören und bin immer, wenn ich es ignoriert habe, mächtig auf die Schnauze gefallen (Entschuldige die Formulierung, besser läßt sich das nicht ausdrücken ).
Ich drücke dir die Daumen, dass du die für dich richtige Entscheidung triffst und nach laaaange mit guter Lebensqualität lebst!

Liebe Grüße,
Mice
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  #11  
Alt 07.01.2006, 13:10
BrittK BrittK ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Mastektomie oder brusterhaltend

Danke Mice, lieb von dir. Du hast ja recht, den Kopf in den Sand stecken bringt nichts. Auch dir wünsche ich alles, alles Gute für die nächste Zeit, dass sich nichts neues zeigt. Ich muß ja am Montag auch erst noch meinen Röntenbefund abwarten und hoffe ja auch inständig, da da nichts ist.
Aber wie heißt es so schön: Wer kämpft kann verlieren, aber wer nicht kämpft hat schon verloren. Wir kämpfen einen schweren Kampf und hoffen ihn zu gewinnen. Dir alles, alles Gute.
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