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  #1  
Alt 29.10.2005, 21:08
tinabe tinabe ist offline
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Standard Reha

Hallo,
bin in 12/04 an BK operiert,Diagnose: pT2pN3a cMX V0 L1 RO. 6 Zyklen FEC-Chemo, 34 Bestrahlungen. Im Sept. dann REHA.
Habe Probleme mit dem REHA-Gutachten. Darin steht, daß ich in 2-3 Monaten wieder arbeitsfähig bin. Die Krankenkasse hat mir daraufhin mitgeteilt, daß sie zum 1.12. die Krankengeldzahlung einstellt.
Ich dachte eigentlich, daß ich EU-Rente beantragen könnte, da ich arbeitslos bin(54 Jahre alt). Meine Ärzte sagen, daß ich keine Aussichten auf eine Rente hätte. Ich versteh das ganze nicht. Mein Körper hat sich noch nicht richtig erholt (meine Leukos sind immer noch bei nur 3,4). Den Schwerbehindertenausweis habe ich wegen der schlechten Prognose mit 80 % bekommen. Mir geht es soweit eigentlich gut, die Nachsorgeuntersuchungen haben bisher keine Metastasen gezeigt(Gott sei Dank). Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen wieder zu arbeiten, brauche zwischendurch immer meine Ruhephasen.
Hat von Euch jemand Erfahrungen? Lohnt es sich trotzdem einen Rentenantrag zu stellen und bei der Krankenkasse in Widerspruch zu gehen?
Wünsche allen ein schönes Wochenende!
tinabe
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  #2  
Alt 30.10.2005, 19:53
Elfe Elfe ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 525
Standard AW: Reha

Liebe tina
Liebe Elisabeth
Die Frage, die sich stellt, ist doch -> bist Du, liebe tina, geistig und körperlich soweit wieder hergestellt, dass Du dem Arbeitsmarkt zu 100% zur Verfügung stehen kannst
Ich hatte auch 6 FEC-Zyklen und habe mich sehr lange wie 87 gefühlt , obwohl ich damals 45 Jahre alt war .
In den Widerspruch zu gehen, lohnt sich in jedem Fall.
Vorausetzung ist, dass Dein behandelnder Arzt/Onkologe Dich auch noch nicht für arbeitsfähig hält!
Denn gerade durch die Leukopenie bist Du sehr infektanfällig und noch nicht wieder voll leistungsfähig.
Du könntest Deiner KK auch schreiben, dass Du sehr gerne vom "Medizinischen Dienst der KKn" untersucht und begutachtet werden möchtest, denn die KK, sprich der Sachbearbeiter dort, kann es sicher, aufgrund fehlender medizinischer Kenntnisse, nicht beurteilen .
Ich drücke Dir feste die Däumchen.
Liebe Grüße Elfe
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  #3  
Alt 31.10.2005, 13:53
inter inter ist offline
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Standard AW: Reha (an: Tinabe)

Hallo, Tinabe,

habe Deinen Beitrag gelesen und möchte meine Erfahrungen schildern.
Ich habe mich beim VdK als Mitglied angemeldet, weil man besonders als Krebskranke diverse Schwierigkeiten bekommen kann bezüglich Arbeitsfähigkeit, Kur und auch EU-Rente. Dort sind eigene Anwälte tätig, da ist man gut aufgehoben.
Aber: ich wollte keine Reklame für Vereine machen, sorry :-)

Ich hatte ein ähnliches Problem.
Nach meiner Reha wurde ich (mündlich) als arbeitsunfähig entlassen. In die Hand bekam ich seltsamerweise nix, nicht mal 'nen Kurzbericht.
Da ich jedoch dem Doc wie auch der ganzen Klinik nicht so recht traute (und damit lag ich goldrichtig, wie sich später herausstellte, ging ich gleich am Folgetag zu meinem Onkologen/Gynäkologen. Das war mein Glück. Der untersuchte mich, machte Tumormarkertests, spülte gleichzeitig meinen Port, veranlasste eine Mommografie und verordnete mir Lymphdrainagen, da ich ein schweres Armödem (6 cm) hatte/habe sowie eines in der operierten Brust.
Ich staunte nicht schlecht, als mich meine DAK anrief und mir riet, mich schleunigst als ALG II anzumelden, da ich als "arbeitsfähig" entlassen worden sei.
Ich rief den Doc an, der entschuldigte sich für den angeblichen Formfehler und wollte das berichtigen. Das ganze Gegenteil war der Fall. Er ließ sich von der Krankenkasse belatschern und man einigte sich darauf: "ich könne arbeiten".
Meine Beschwerde bei der Krankenkassenschlichtungsstelle ergab, daß die Mitarbeiter der Krankenkassen solche Telefonate gar nicht führen dürfen. Das sei sogar gesetzwidrig. Für Zweifel sei allein der medizinische Dienst zuständig.
Mir wurde im Reha-Abschlussgespräch auch suggeriert, ich sei künftig weniger als 3 Stunden arbeitsfähig. Der Arzt markerte das in der Akte sogar dick gelb.
Nun habe ich freilich gleich einen Antrag auf EU-Rente gestellt.
Nun befürchte ich, dass hier das gleiche Geeiere stattfinden wird und der Vermerk womöglich aus der Akte verschwindet.

Grund:

die Rehakliniken und Rehaärzte eine geheime Anweisung haben, möglichst jeden als "gesund/geheilt" zu entlassen.
Argument:
wer viele gesund entlässt, bekommt viele Neupatienten, die anderen laufen Gefahr, systematisch von den Leistungsträgern (Krankenkassen und Rentenversicherung) ausgeglieder zu werden
Fazit:
die pure Angst um's Überleben bei den Rehakliniken-zu Lasten der schwerstkranken Krebspatienten?

Man sollte viele Ärzte konsultieren und das auch ordentlich und detailliert dokumentieren lassen.
Es muss quasi jedes Wehwehchen aufgezählt sein, von der gefühllosen Hand bis zum schmerzenden Arm bzw. Schultergelenk.

Wenn ich wieder mal zu einer Kur fahre, das steht fest, dann werde ich schlauer sein und das bedeutet:
KEIN Abschlussgespräch mehr unter 4 Augen, sondern nur in Gegenwart mindestens eines Dritten als Zeugen und kein Checkout OHNE einen sogenannten Kurzbericht.
Dann kann hinterher nix verdreht oder gar manipuliert werden.
Auf alle Fälle ein trauriges Resumée für Rehakliniken hierzulande.

Fakt dürfte aber auch sein, dass aufgrund leerer Kassen immer mehr Rentenanträge abschlägig beschieden werden und gehofft wird, dass der eine oder andere keine Kraft und keine Nerven hat für einen zermürbenden Gerichtsweg mit Klagen und PiPaPo.

Erstaunlich nur, dass es Leute gibt, bei denen es alles schier reibungslos vonstatten geht, sie kriegen ihre GdB Prozente ohne Wenn und Aber, dann Rehas en masse and last but not least auch noch die EU-Rente.

Manchmal versteht man die Welt mehr :-)

Dir, Tinabe, möchte ich empfehlen: Dich nicht entmutigen zu lassen. Und die Ärzte, die Dir sagen "ich mache Ihnen wenig Hoffnung", die solltest Du dringend gegen welche mit mehr Mut und Zivilcourage austauschen.
Es gibt immer einen Weg!
Schliesslich markieren wir nicht und sind keine Simulanten, sondern schwerkranke Patienten.

Alle lieben Grüsse für Dich und alle anderen hier im Forum :-)
(bin froh, Euch hier zufällig beim Stöbern entdeckt zu haben)
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  #4  
Alt 31.10.2005, 19:59
tinabe tinabe ist offline
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Standard AW: Reha

Hallo Elfe, Hallo inter,
danke für Eure Beiträge. Also 100 % fit fühle ich mich nicht für den allgemeinen Arbeitsmarkt. Meine Ärzte halten sich aber an das Gutachten von der REHA. Da steht drin, ich könnte 6 und mehr Stunden arbeiten. Grundlage für diese Entscheidung war das Belastungs-EKG, daß man bei mir vorgenommen hat. Ich habe die Sollwerte erreicht. Das ist wahrscheinlich der Haken an der ganzen Sache. Bloß, daß ich nach diesem EKG völlig erschöpft war hat keinen interessiert.
Beim VdK war ich auch schon, selbst die haben mir keine Hoffnung gemacht.
Mit dem Ärztewechseln das hab ich erst hinter mir. Meine alte Gynäkologin hatte sich doch geweigert mir die Neupogen-Spritzen zu verschreiben(während der Chemo)- würde ihr Budget überschreiten. Also mußte ich mir einen neuen suchen. Mit ihm bin ich soweit zufrieden aber weiter krankschreiben könnte er mich auch nicht.
Den Widerspruch werde ich einreichen und auch den Rentenantrag stellen.
Egal, was rauskommt, ich hab nichts zu verlieren.
Liebe Grüße und noch einen schönen Abend Euch und allen hier im Forum
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  #5  
Alt 31.10.2005, 23:18
inter inter ist offline
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Standard AW: Reha

Hallo, nochmal Tinabe :-),

lass Dich bloss nicht so ins Boxhorn jagen...!
Gutachten von der REHA?
Dass ich nicht lache, seit wann sind Rehaeinrichtungen denn als Gutachter zugelassen, das wäre mir neu?
Und ein läppiges EKG angesichts der Schwere Deiner Erkrankung(en) ist doch wohl völlig irrelevant, wenn es um Deine physischen wie psychische Belastbarkeit geht.
Wie ich Dir schon schrieb: die sind gehalten (um nicht zu sagen, gezwungen..), die Leute als arbeitsfähig und allemal mehr als 3 Stunden, wenn möglich sogar 6 Stunden zu entlassen. Das heisst noch gar nix.
Gröhl...Deine Ärztin wollte Dir kein Neupogen verschreiben wegen des Budgets? Das grenzt ja schon an Körperverletzung! Ich bekam das anstandslos, trotz der ziemlich hohen Kosten, und habe sogar noch Überbleibselampullen hier in meinem Kühlschrank.
Lass Dich Dich für dumm verkaufen. Hier hilft nur eines: Information, Information, Information.
Denn: bei einer Krebserkrankung, besonders während oder/und nach Chemotherapien oder/und Bestrahlungen ZÄHLEN diese Verschreibungen seitens des Arztes NICHT ZU DESSEN BUDGET!
Eine Gemeinheit, wenn Dir Dein Doc da etwas anderes suggerierte! Das empört mich wirklich sehr und stimmt mich traurig. Das ist ja regelrechter Betrug. So einen Arzt würde ich schleunigst wechseln.
Sogar meine Hausärztin verschreibt mir sonstwas, ohne Rücksicht auf Budgets, weil sie mir immer wieder auf Anfrage versichert, das laufe out of budget...und die wird es wohl wissen.
Sogar meine Calcium Trinktabletten bekomme ich von ihr auf Rezept, versehen mit einem kleinen Stempel "schwerwiegende Erkrankung...", so wie während der Chemo auch die Selentabletten usw.!
Ohne Infos ist man aufgeschmissen und ausgeliefert, das ist nicht ratsam.

Widerspreche der Rentenablehnung und verlange die Vorstellung beim Medizinischen Dienst.
Konsultiere einfach und zusätzlich noch andere Spezialisten.
Du wohnst in Gotha, da wäre z.B. Fr. Dr. Wenzel in Erfurt oder Fr. Dr. Tittel in Apolda ein sehr guter Ansporechpartner. Erstere besonders, die sich weder um Limits, noch um Budgets kümmert: eine tapfere Frau und Ärztin.

Nur nicht unterkriegen lassen. Wir vergessen nur allzu oft, dass wir keine Bittsteller sind in punkto Medikationen, sondern zahlende Kunden.
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  #6  
Alt 03.11.2005, 09:55
birgitmh birgitmh ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: Reha

Hallo Tinabe,
die Informationen, die Du über Deinen derzeitigen beruflichen Status gibst sind irgendwie etwas unklar und manches ist mißverständlich wiedergegeben. > So handelt es sich bei dem Rehaabschlußbericht nicht um ein "Gutachten". Die Rehamaßnahme dient der Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der Patienten (das bezieht sich nicht allein auf Berufstätigkeit) und der entlassende Arzt muß logischerweise wie jeder andere behandlende Arzt auch, im Entlassungsbericht das weitere Procedere angeben.

> Du schreibst, du dachtest Du könntest Eu-Rente beantragen, da Du arbeitslos bist. 1. A-losigkeit ist kein Grund für Eu-Rentengewährung.
2. Bist Du a-los mit oder ohne Bezüge? So wie die Situation im Moment einschätze, geht es nämlich bei der Diskussion um Deine Finanzierung um die Frage, wer für Deinen Lebensunterhalt zuständig ist. Wenn Du z.B. vor der A-losigkeit Arbeitlosengeld vom Arbeitsamt erhalten hast, dann sind die zunächst auch weiterhin für die Zahlungen zuständig und zockeln sich jetzt mit der Kasse und dem Rentenversicherer, welche Institution die für Dich zuständig ist. Dafür ist eine Aussage über Deinen Gesundheitsstatus, die zu erwartende Verschlechterung und vor allem, über Deine körperliche Beeeinträchtigungen erforderlich.
Hol´Dir doch mal einen Termin bei Deinem Rentenversicherer und laß Dich dort beraten. Die können Dir ganz schnell die bisher von Dir erfüllten formalen Voraussetzungen für einen Rentenantrag sagen. Wenn Du die erfüllst, solltest Du in jedem Fall einen Antrag stellen. Eine weiter Voraussetzung ist Dein für die nächster Zeit absehbarer Gesundheitszustand. Sollte keine Rentenbewilligung erfolgen, weil Du ja z.Zt. nicht zu den Schwerkranken zu rechnen bist, müßte wahrscheinlich das Arbeitsamt weiterzahlen und versuchen, Dir eine Stelle zu vermitteln. Was mit Sicherheit schwierig wird, sodass Du also wohl nicht damit rechnen mußt arbeiten gehen zu müssen. Die Diskussion um Deine Finanzierung bewegt sich im Grunde nur auf einer formalen Ebene und die Krankenkasse ist im Moment dei am wenigsten zuständige Institution.
Hol Dir den Rentenberatungstermin, vielleicht relativert sich dann ja alles andere.

Gruß von birgitmh
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