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  #1  
Alt 11.01.2011, 18:02
Cem Cem ist offline
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Standard AW: Hodenprothese - ein Erfahrungsbericht

Hey, das freut mich zu hören, dass du damit zufrieden bist.
Ich habe mich dagegen entschieden, irgendwie merkt man bei Betrachtung gar nicht, dass dort etwas fehlt.
Sollte ich allerdings auch noch das zweite "EI" verlieren, so werde ich mir aufjedenfall so eine Protese einlegen lassen.

Ich finde auch Interessant, dass du dich direkt für die Chemo entschieden hast.

Ich stehe heute vor der selben Entscheidung wie du damals.
Ich muss mich zwischen 1XPEB und Wait&See entscheiden. Bisher war ich fest der Meinung, dass ich Wait&See nehmen sollte, doch ich werde immer unsicherer.
Mein Urologe und der Doc im Krankenhaus tendieren zur Chemo.
Die Zweitmeiunung von Prof.Dr.med. Schrader allerdings zu Wait&See.

Kannst du vielleicht näher auf deine Erfahrungen eingehen?
Wie hast du die Chemo verabreicht bekommen? via Port? oder intravenös?

Würde mich über eine Antwort freuen!

LG und weiterhin alles Gute
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  #2  
Alt 11.01.2011, 18:55
Christ0f Christ0f ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: Hodenprothese - ein Erfahrungsbericht

Hi Cem,
also wie schon geschrieben, ich hatte nur eine einzige Dosis Carboplatin (eben ein Monopräparat, ob das vergleichbar ist mit PEB weiß ich nicht!). Mir wurde das in der Praxis eines Onkologen verabreicht. Ich saß in einem sehr gemütlichen Sessel (gemeinsam mit ca. 8 weiteren Patienten) mit meinem Tropf (an der Ellenbeuge) und hab mir Musik und etwas zu lesen mitgenommen. Der Tropf wurde so eingestellt, dass die Dosis (ich denke es war ein halber Liter) in 2,5 Stunden durchgetropft ist. Ich konnte zwischendurch auch aufstehen und Tee trinken und so. Eigentlich alles sehr entspannt.
Der Onkologe hatte es mir aber auch so in der Vorbesprechung gesagt. Dass ich als junger Mann (ich war 32) keine Probleme bekommen werde. Und ich hätte tatsächlich direkt danach Autofahren können (wovon er mir dann doch sicherheitshalber abgeraten hatte). Der Onkologe hat mir Tabletten mitgegeben, für den Fall dass es mir an den Folgetagen schlechter gehen sollte. Ich hab dann auch 2 Stück genommen (an Tag 2 und 3 nach der Chemo) weil mir dann doch etwas schlecht und schwummrig wurde. Vielleicht auch Einbildung?!
Insgesamt betrachtet ist also jeder Zahnarztbesuch aufregender
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  #3  
Alt 11.01.2011, 21:13
Andree Andree ist offline
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Beiträge: 44
Standard AW: Hodenprothese - ein Erfahrungsbericht

Vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht.

Die Verfahrensweisen bei Hodenkrebs gehen scheinbar doch sehr auseinander.

Thema Prothese:

Ich wurde letzten Donnerstag operiert. Der Urologe im KH meinte, er würde mir raten, falls ich eine Prothese haben möchte, diese erst nach der Hodenentfernung einsetzen zu lassen. Während der 1. OP machen die das nicht.

Nach der OP stand für mich sofort fest, dass ich keine Prothese möchte.
Bislang habe ich nicht das Gefühl, dass es etwas zwischen den Beinen fehlt, weil ich ja immer noch den Hodensack am Oberschenkel spüre. Auch optisch, im stehen, fällt das kaum auf (finde ich). Ich würde z.B. ohne Hemmungen mit anderen Männern duschen. (äähm.. ok. liest sich etwas zweideutig..)

Heute, bei der Wundkontrolle, meinte der Arzt wenn doch mal der 2. Hoden entfernt werden müsste, dann wäre eine Prothese aber angebracht, weil DAS sieht man dann schon wenn beide Feuersteine fehlen.

Thema Chemo:

1. Meine Tumormarker sind negativ
2. CT zeigte keine Metastasen
3. Histologie-Befund steht noch aus

Der Urologe meinte, solche Entscheidung wie z.b. wait and see oder chemo, gibts gar nicht mehr.
Wenn die Gewebeprobe vom 2. Ei keine Tumorzellen zeigt, dann wird bei mir "wait and see" gemacht und nix anderes. Eine Chemo wäre unnötig und ich wäre damit "übertherapiert".

Wenn der 2. Hoden allerdings Tumorzellen aufweist, dann wird auch der 2. Klotz sofort entfernt sagt der Arzt.
Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 4%.

Ich habe hier schon oft gelesen das Leute Chemo bekommen, aber alle bisher darauf angesprochenen Ärzte blocken das gleich ab.
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  #4  
Alt 12.01.2011, 07:31
John79 John79 ist offline
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Standard AW: Hodenprothese - ein Erfahrungsbericht

Hallo Andree,

die Meinung Deines Arztes (zumindest wie sie hier dargestellt ist) ist schlichtweg falsch.

Nur soviel: Falls im 2. Hoden eine TIN (= Krebsvorstufe) gefunden werden sollte, dann kann diese durch eine Bestrahlung mit 10x2GY zu 99,7% zerstört werden und eine Entfernung des Hodens ist nicht nötig.

Auch die weitere Behandlungsstrategie (Chemo, Radatio, Überwachung) hängt von diversen Faktoren ab. Bitte lasse Dir daher eine Zweitmeinung via http://www.zm-hodentumor.de/ einholen. Dies kann Deine Langzeitheilungschance deutlich verbessern.

Nur das Beste

Hans

Geändert von John79 (12.01.2011 um 10:31 Uhr)
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  #5  
Alt 12.01.2011, 07:36
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Beiträge: 2.175
Standard AW: Hodenprothese - ein Erfahrungsbericht

Hallo Andree,
dieser Meinung bin ich auch. Wenn ein Arzt so vehement "seine Strategie" vertritt, hole auf jeden Fall eine zweite Meinung ein. Dies zeigt mir nämlich, dass er gar nicht vor hat, mal über den eigenen Tellerrand zu schauen.
Wenn die Zweitmeinung... und die sollte auf jeden Fall aus einem Tumorzentrum bzw. dem oben verlintem Netzwerk stammen.... auch zu W&W rät, ist das okay.... wenn nicht, dann notfalls noch eine dritte Meinung.
Nach Deinen Befunden scheint Dir zumindest im Moment nichts akut anzubrennen.
__________________

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  #6  
Alt 12.01.2011, 10:39
Andree Andree ist offline
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Beiträge: 44
Standard AW: Hodenprothese - ein Erfahrungsbericht

Hallo zusammen,

ich war auch bislang, nach einigen Recherchen, fest davon überzeugt das bei Befall des 2. Hodens alles getan wird diesen zu erhalten und Entfernung erst die letzte Lösung ist.

Ich habe meinen weiterbehandelnden Urologen auch gleich auf seine Radikal-Lösung angesprochen und gefragt ob dann nicht erstmal bestrahlt wird.

"Nein nein, der wird dann auch entfernt. Samen kann aber vorher eingefroren werden."

Aha.

Ich solle mir aber keine Gedanken machen. Er sagt ich sei sehr rechtzeitig zum Arzt gegangen und sollte deshalb lieber eine Flasche Sekt aufmachen. Er hat viele Patienten gesehen, die viele Monate aus Angst mit einem Tumor rumgelaufen sind.

Bis ca. Montag sitze ich natürlich nun auf heissen Kohlen. Dann kommt der Histo-Befund. Ich weiß bis jetzt ja nicht mal was es für ein Tumor genau im entfernten Hoden war. Trotz guter Nachrichten, Prognosen und Befunde, stellt man natürlich trotzdem alles in Frage: Das Tumormarker nicht 100%ig aussagekräftig sind weiß man ja, aber wie verlässlich ist ein CT?
Mein Gedanke ist, das auf dem CT noch nichts zu sehen war, gerade weil ich noch in frühem Stadium bin.

Ich bin nicht versessen auf eine Chemo aber mit "wait & see" hätte ich immer das ungute Gefühl das ich nicht völlig geheilt bin und Tumorzellen oder Tumorvorläufer bis zum nächsten Aufkeimen mit mir rumtrage.

Der Stationsarzt im KH sagte mir, das es vor nicht allzu langer Zeit so üblich war, das jeder HK-Patient pauschal min. 1 Zyklus Chemo bekommen hat.
Heute gibt es für Ärzte aber sehr strenge Richtlinien an die sich die Mediziner halten müssen.
Es werden alle Fakten und Befunde zusammengetragen und danach werden die Behandlungsmaßnahmen eingestuft.

Ok, war jetzt bißchen off-topic.

Geändert von Andree (12.01.2011 um 10:44 Uhr)
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  #7  
Alt 12.01.2011, 13:24
John79 John79 ist offline
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Beiträge: 152
Standard AW: Hodenprothese - ein Erfahrungsbericht

Hallo Andree,

auch die Darstellung Deines Urologen ist nicht korrekt. Falls Du Dich über sämtliche Behandlungsstrategien umfassend informieren möchtest empfehle ich Dir die Lektüre der aktuellen (2010) Europäischen Hodentumor Leitlinien:
http://www.uroweb.org/?id=218&gid=5

Zum Thema TIN kann ich Dir folgenden Artikel empfehlen:
http://www.hodenkrebs.de/arzt/2005%2...mann%20TIN.pdf

Hier noch weitere aktuelle und belastbare Studien/Artikel:
http://www.hodenkrebs.de/arzt/a_liter.htm

Bei weiteren Unklarheiten könntest Du bspw. auch Prof. Dr. Heidenreich aus Aachen kontaktieren.

Nur das Beste!

Hans
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erfahrungsbericht, erfahrungsberichte, hodenprothese, silikonprothese


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