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  #1  
Alt 08.11.2010, 23:31
Anjakind Anjakind ist offline
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Standard AW: Kehlkopfdeckel befallen - Essen? Trinken? Sprechen?

Hallo Michaela,

es tut mir sehr leid, daß auch ihr nun durch diese harte Zeit müsst.
Meine Mama hatte ihren Krebs nicht am Kehlkopf, sondern an der Mandel. Aber ich denke, es gibt doch einige Parallelen und deshalb, werde ich mal berichten, wie es bei ihr war.

Man kann mit Kanüle sprechen. Direkt nach der OP ging das nicht, weil die Kanüle nur zum Atmen war. Aber nach einigen Tagen bekam sie eine Sprechkanüle. Seitdem geht es super. Man kann sie gut verstehen auch am Telefon.

10 - 14 Tage Krankenhaus kommen mir realistisch vor, wenn es keine Komplikationen gibt.
Danach direkt Bestrahlung war nicht möglich, da erst noch 5 Zähne gezogen werden mussten. Uns hat man das so erklärt. Jeder Zahn, der auch nur die kleinste Auffälligkeit hat, fliegt raus. Denn für die Behebung kleinerer Entzündungen, Wurzelbehandlungen oä ist einfach keine Zeit. Die Bestrahlung ist wichtiger. Bestrahlung war dann ca. 5 Wochen nach OP und ambulant.

Meine Mama hat eine Kanüle, die sie jeden Tag selbst wechselt und auch eine PEG-Magensonde. Beides macht ihr überhaupt keine Probleme und auch keinerlei Schmerzen. Beides bleibt bei ihr bis 6 Monate nach der letzten Bestrahlung. Dann hat sie das erste Mal eine Riesenuntersuchung mit MRT, CT, Ultraschall usw. Wenn dann zu sehen ist, daß nirgendwo mehr Krebs ist, kommt sowohl das Tracheostoma wie auch die PEG raus.
Mit den beiden Sachen nach Hause ist kein Problem. Entweder man versorgt das alleine oder es kommt ein ambulanter Pflegedienst. Kanüle wechseln hat sie noch im Krankenhaus nach der OP gelernt und die PEG wurde zuerst vom Pflegedienst 2x die Woche neu verbunden. Ich hab mir das 3x angeschaut, seitdem wechsel ich ihr das selbst. Da ist wirklich nicht viel bei und zum Glück hatte sie damit auch noch keinerlei Probleme. Das ganze Zubehör und auch den Nachschub bringt immer eine Fachfirma. Das zahlt die Kasse.

Wie lange das mit der Nahrung dauert, kann ich nicht beurteilen, dafür ist der Krebs wohl doch zu verschieden.

Es kommt eine schwere Zeit auf euch zu. Das will ich gar nicht beschönigen.
Aber wenn ihr zusammenhaltet und auch an doofen Tagen nicht den Mut verliert, dann werdet ihr das zusammen durchstehen.

Ich wünsch euch alles Liebe, Anja
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  #2  
Alt 08.11.2010, 23:58
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Waldbaer Foerster 1 Waldbaer Foerster 1 ist offline
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Standard AW: Kehlkopfdeckel befallen - Essen? Trinken? Sprechen?

Hallo Anja,

na,na glaube daß zwischen Mandel- u. Kehlkopf OP ein Riesenunterschied besteht. Deine Mama hat ja nach der OP keine Probleme mit der Luftröhre. Wenn nämlich der Kehldeckel weg ist, dann muß man neu schlucken lernen und das dauert. Deshalb muß man vor allem die Kanüle über eine längere Zeit tragen. Weiß nicht, wie lange die OP bei Deiner Mama gedauert hat. Ein Kehldeckel und vielleicht kommt noch eine Neck Dissektion dazu dauert über 10 Std. Ich war danach topfit. Aber mit 10 Tagen Krankenhausaufenthalt ist da nichts getan. Bitte vorsichtig sein mit diesen Aussagen. Habe nach 14 Monaten immer noch Probleme mit der Aspiration, sprich mir läuft teilweise immer noch was aus dem Stoma. Das kann genau so gut in die Lunge laufen und das ist kein Vergnügen.Der Kehldeckel ist dafür da, daß er sich schließt wenn man schluckt. Wenn keiner mehr da ist macht das riesen Probleme. Glaube bei einer Mandel OP hat man diese Probleme nicht.

Liebe Grüße
Renate
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  #3  
Alt 09.11.2010, 00:08
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Waldbaer Foerster 1 Waldbaer Foerster 1 ist offline
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Standard AW: Kehlkopfdeckel befallen - Essen? Trinken? Sprechen?

Hallo Anja,

bin noch mal da. Wollte nur noch sagen:der Kehlkopf ist das Sprachorgan. Wenn der rauskommt sagt man nichts mehr. Deshalb ist es mit der Spache bei einer Teilresektion auch immer die Frage wie ich spreche. Eine Tonsillen OP hat aber nichts mit der Sprache zu tun. Deshalb geht das bei Deiner Mama mit der Kanüle auch so einfach.

Liebe Grüße
Renate
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  #4  
Alt 09.11.2010, 16:35
MichaelaM MichaelaM ist offline
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Standard AW: Kehlkopfdeckel befallen - Essen? Trinken? Sprechen?

Hallo,

vielen Dank erstmal für die schnellen Reaktionen. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass ich so schnell Antworten erhalte.

Ja, leider ist der Krebs am Kehlkopfdeckel tatsächlich sehr speziell und wegen der besonderen Problematik nicht unbedingt mit den anderen Rachenkrebsarten zu vergleichen. Das macht es ja so schwer, Informationen darüber zu finden.

Ich bin aber nun schonmal etwas beruhigt. Das es schwer wird, weiß ich, aber mein Mann und ich haben schon andere Krisen gemeistert. Für mich persönlich werden Katastrophen erträglicher, je mehr Informationen ich habe und ja mehr ich verstehe, was da passiert. Bin wohl ein Kontrollfreak.

Was passiert eigentlich, wenn der Betroffene husten muss?
Geht das mit der Kanüle überhaupt?

Mein Mann war bis vor 2 Wochen starker Raucher (irgendwoher muss der Krebs ja kommen) und hustet noch sehr viel.

Vielen Dank auf jeden Fall für die Antworten und euer Mitgefühl

Liebe Grüße

Michaela
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  #5  
Alt 09.11.2010, 16:37
Anjakind Anjakind ist offline
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Standard AW: Kehlkopfdeckel befallen - Essen? Trinken? Sprechen?

Zitat:
Zitat von Waldbaer Foerster 1 Beitrag anzeigen
Wenn nämlich der Kehldeckel weg ist, dann muß man neu schlucken lernen und das dauert. Habe nach 14 Monaten immer noch Probleme mit der Aspiration, sprich mir läuft teilweise immer noch was aus dem Stoma. Das kann genau so gut in die Lunge laufen und das ist kein Vergnügen.Der Kehldeckel ist dafür da, daß er sich schließt wenn man schluckt. Wenn keiner mehr da ist macht das riesen Probleme. Glaube bei einer Mandel OP hat man diese Probleme nicht.
Genau deswegen habe ich ja auch unten geschrieben, daß ich zur Nahrungsaufnahme und den damit verbunden Problemem nichts sagen kann.

Ach ja und meine Mutter hatte auch eine Neck Dissection und ne 9 stündige Op. Ich glaube nicht, dass wir nun anfangen sollten darüber zu reden, wer nun länger im OP war.

Aber egal.
Ich hab versucht zu helfen.
Werd hier einfach nicht mehr schreiben und gut.

@Michaela: Für dich und deinen Mann alles Liebe und entschuldige bitte, falls ich hier wegen dem Sprechen etwas Falsches geschrieben haben sollte.

LG Anja

Geändert von Anjakind (09.11.2010 um 16:42 Uhr)
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  #6  
Alt 09.11.2010, 18:25
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Waldbaer Foerster 1 Waldbaer Foerster 1 ist offline
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Standard AW: Kehlkopfdeckel befallen - Essen? Trinken? Sprechen?

Hallo Michaela,

natürlich kann man mit der Kanüle husten. Dein Mann wird noch sehr oft husten müssen, wenn er was in die Luftröhre bekommt. Passieren tut da meistens nichts. Wenn Du aber Pech hast, dann geht das Verschluckte in die Lunge. D. h. man kann eine Lungenentzündung bekommen. Aber wegen dem Rauchen würde ich mir mal keine Sorge machen. Ich habe bis einen Tag vor der OP geraucht. Wird schon sein, daß es was mit dem Rauchen zu tun hat wenn man Kehlkopfkrebs bekommt, aber mein Vater hatte das auch. Dem wurde der ganze Kehlkopf entfernt. Hat dann wohl auch was mit den Genen zu tun.
Mit der Prothese das finde ich eine interessante These. Hab auch mal danach gegoogelt. Wahrscheinlich ist die Sache noch nicht ganz ausgereift. Kann mir aber vorstellen, daß es mal kommt. Weil Prothesen anderer Art werden schon eingesetzt. Hab eine Bekannte (ohne Kehlkopf) da wird das gemacht. Aber nur, um ein Loch zu schließen, damit sie nicht immer etwas in die Luftröhre bekommt.
Liebe Grüße
Renate
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  #7  
Alt 26.11.2010, 10:05
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Waldbaer Foerster 1 Waldbaer Foerster 1 ist offline
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Standard AW: Kehlkopfdeckel befallen - Essen? Trinken? Sprechen?

Hallo Michaela,

haben schon lange nichts mehr von Dir gehört. Wie geht es Deinem Mann? Hat er die große OP schon hinter sich? Meld Dich mal.
Liebe Grüße
Renate
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