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  #1  
Alt 03.11.2010, 23:24
Dante Dante ist offline
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Registriert seit: 22.07.2010
Beiträge: 6
Standard AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen

Hi,

nur zur Info: meine Schwiegermama ist in der Nacht vom 18. auf den 19.10. verstorben. Es ging auf einmal sehr schnell. Sie hatte erstmals am Tag (18.10.) gekrampft und von da an verschlechterte sich ihr Zustand stündlich. Ich hatte sie noch am Abend besucht und als ich mich gg. 19 Uhr verabschiedet hatte, mit dem Hinweis ich würde versuchen am Mittwoch wieder vorbei zu schauen, da meinte die Schwester schon zu mir, es könnte sein, daß meine Schwiegermama es nicht schaffen könnte bis dahin. Somit war für mich klar gewesen, daß ich die Woche jeden Tag pendeln würde - aber noch in der selben Nacht kam der Anruf.

Das einzige was mich in dem Moment getröstet hatte, war die Gewissheit, daß sie nicht hat lange leiden müssen....

Danke nochmals an alle, die mir Infos haben zukommen lassen.

Gruß
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  #2  
Alt 04.11.2010, 21:11
HeikoJ HeikoJ ist offline
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Beiträge: 17
Standard AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen

Hallo Dante,

mein aufrichtiges Beileid!

Ja, ich gebe Dir recht, es ist gut dass sie nicht lange leiden musste.

Ich möchte nämlich auch nicht lange leiden, wenn es bei mir soweit ist. Viele können mich nicht verstehen und schon garnicht meine Patientenverfügung. Doch der Tag "X" ist unvermeidbar und ich habe mehr Angst vor grausamer Quälerei, als vor dem Tod selber.

Mit stillem Gruß

Heiko
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  #3  
Alt 25.11.2010, 18:04
Dante Dante ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen

Hallo Heiko,

Danke.

Die letzen Wochen waren ... eigenartig. Mir fällt momentan kein besseres Wort ein, um diesen Schwebezustand zu beschreiben. Man trauert, gleichzeitig geht das (berufliche) Leben ungerührt weiter, es folgte die Beerdigung und seit einigen Wochenenden sind wir an der Haushaltsauflösung dran. Da hält man ein ganzes Leben in Form von Gegenständen in den Händen und muss Entscheidungen treffen, wohin damit. Ich weiß z.B. gar nicht wann wir mal in Ruhe die ganzen Fotos/Fotoalben sichten können - da sind teilweise so richtig schöne alte Bilder mit drin... erst mal stapelt sich das bei uns.

Du hattest Deine Patientenverfügung angesprochen... was ist da jetzt so besonderes dran, dass sie Unverständnis bei anderen auslöst (wenn ich Dich richtig verstanden habe ) ?

Gruß
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  #4  
Alt 17.08.2011, 15:39
Monday Monday ist offline
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Beiträge: 42
Standard AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen

Hallo,

habe mich kurz hier eingelesen, leider fehlt mir die Zeit um aus den vielen Infos, die richtige für mich rauszusuchen, darum frage ich mal in dir Runde:

In den letzten Tagen hat sich die Situation meines Vaters dramatisch verschlechtert. Ganz kurz: Er hat viele Metas, in der Lunge, nun auch in der Schilddrüse. Er hatte einen Schlaganfall, linke Körperhälfte komplett weg Die Ärztin sagte uns gestern, dass nichts mehr gemacht wird

Ich habe mich bereits mit der Sozialstation des KH in Verbindung gesetzt. Die Situation ist folgende: Voraussichtlich wird er aus dem KH entlassen, momentan ist er stabil. Meine Eltern wohnen ca. 40 km von mir weg, ich gehe arbeiten, meine Mutter auch. Wir möchten meinen Paps gerne zu Hause haben, also bei ihm zu Hause. Natürlich ist das schwer zu bewerkstelligen.

Abgesehen von einer normalen ambulanten Pflege, was gibt es noch? Pflegestufe ist beantragt, dauert lt. Sozialdienst 2 Wochen bis 2 Monate Was wird bis dahin? Eine ambulante Pflege reicht ja nicht aus!

Ich bin total überfordert momentan, geschockt, fix und fertig.

Vielleicht könnt ihr mir ein paar Denkanstöße geben...

Danke

Liebe Grüße
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  #5  
Alt 17.08.2011, 19:36
silverlady silverlady ist offline
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Beiträge: 1.974
Standard AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen

hallo Monday

es ist schwer, so eine Nachricht zu verkraften. Leider wird man aber gerade in so einer Zeit um so mehr gefordert.

Zur praktischen Seite:

deine Mutter hat zum einen Anspruch auf unbezahlte Freistellung von ihrer Arbeit. Die Krankenkasse übernimmt in der Zeit die Sozialversicherungen für sie.

Aber ehrlich, jeder verantwortungsvolle Hausarzt schreibt einen für diesen zeitraum krank, so das man die Pflege selbst zuhause übernehmen kann.
Zusätzlich könnt ihr euch Unterstützung durch einen ambulanten Hospizdienst holen.

Setzt euch sobald wie möglich mit denen in Verbindung.

Dann habt ihr Anspruch auf eine Pflegeberatung durch die Krankenkasse. Das beschleunigt es sehr wenn die Gutachter,Pflegebett, Toilettenstuhl und was sonst noch gebraucht wird gleich bewilligt.

Solltest du noch fragen haben stelle sie nur

silverlady
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  #6  
Alt 17.08.2011, 23:02
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Beiträge: 2.243
Standard AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen

Liebe Monday!

Deine Mutti hat die Möglichkeit, eine Freistellung nach dem Pflegezeitgesetz in Anspruch zu nehmen.
Dies ist seit 2008 möglich und bedeutet, dass der pflegende Angehörige etwas besser abgesichert ist, als wenn er nur eine unbezahlte Freistellung beantragt.
Wie alle Leistungen im sozialen Bereich, ist dies natürlich an Bedingungen geknüpft. So müssen im Betrieb des Antragstellers mindestens 15 Mitarbeiter vorhanden sein.
Auf den Webseiten des Bundesministeriums für Gesundheit sind dazu einige Erläuterungen. Bitte schaue einmal hier nach: http://www.bmg.bund.de/pflege/hilfen...flegezeit.html

Außerdem kann man beim Bundesministerium für Gesundheit noch Informationsbroschüren zu den Leistungen der Pflegeversicherung bestellen, hier ist die URL:https://www.bundesgesundheitsministe...84ba66c5b25fba

Zitat:
Zusätzlich könnt ihr euch Unterstützung durch einen ambulanten Hospizdienst holen.
Die Mitarbeiter dieser Dienste sind auf die Betreuung von Tumorpatienten spezialisiert. Meistens arbeiten im Rahmen von Netzwerken Pflegedienste mit Ärzten, Sanitätshäusern etc. eng zusammen. So gibt es auch ehrenamtliche Helfer, welche die Betreuung übernehmen, wenn z.B. der Angehörige Wege erledigen muss oder "einfach einmal abschalten möchte".
Es gibt eine Adressenliste dieser Dienste im Internet, bitte schaue einmal hier:http://www.wegweiser-hospiz-palliativmedizin.de

oder auch hier:http://www.hospize.de/service/adressen.html

Zitat:
Dann habt ihr Anspruch auf eine Pflegeberatung durch die Krankenkasse
.

In vielen Bundesländern gibt es inzwischen unabhängige Pflegeberatungsstellen, dies ist manchmal günstiger, da Mitarbeiter der Kassen sehr oft nur die Kosten vor Augen haben und auf wichtige Leistungen oder Hilfsmittel nicht hingewiesen wird.

Außerdem empfehle ich Euch, ein sog. Pflegetagebuch zu führen und dort zu dokumentieren, welche Hilfen Dein Vater benötigt hat. So kann man dem Gutachter vom Medizinischen Dienst genau nachweisen, welche Hilfe erforderlich war und wieviel Zeit man dazu benötigt hat.

Liebe Monday, ich hoffe, dass ich Dir mit meinen Zeilen ein Stück weiterhelfen konnte! Für die kommende Zeit wünsche ich Euch viel Kraft!

Tschüß!

Elisabethh.
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  #7  
Alt 19.08.2011, 23:00
Monday Monday ist offline
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Beiträge: 42
Standard AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen

Ihr Lieben,

vielen Dank für eure Antworten. Es ist irgendwie alles ziemlich schwierig, man weiß nicht so recht, wo man anfangen soll

Inzwischen haben wir mit einem Hospizdienst gesprochen, soll ambulant neben der organisierten ambulanten Pflege laufen. Beides von der Caritas, machen einen wirklich guten Eindruck! Der Sozialdienst des KH hat uns nicht wirklich weiter geholfen wahrscheinlich, weil die Bearbeiterin nun schon zum 3. mal gewechselt wurde (durch die verschiedenen Stationen, auf der mein Vater lag)

Na ja, erstmal soll er nach Hause, momentan muss er noch ausharren, weil er ja nen tollen KH-keim hat Danach kommt halt erstmal der ambulante Pflegedienst (bis dahin sind hoffentlich auch alle Hilfsmittel da, lt. Sozialdienst funktioniert dies relativ schnell). Meine Mutter regelt das mit Ihrer Chefin und wir schauen, wie es ambulant funktioniert...

Das ist ja auch alles ne finanzielle Frage, eine Pflegeheim kann man ja kaum in Betracht ziehen, weil der Eigenanteil für uns zu teuer wär... Allerdings hat der Hospizdienst noch einen Berater, der hilft meiner Mutter dann auch und schaut, was sie beantragen kann usw.

Denke, wir sind in der Hinsicht erstmal versorgt. Nun hoffen wir, dass es meinem Paps noch ein bißchen besser geht

Vielen lieben Dank und liebe Grüße!
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