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  #1  
Alt 02.09.2010, 22:06
Benutzerbild von wolfgang46
wolfgang46 wolfgang46 ist offline
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Registriert seit: 19.11.2002
Ort: Land Brandenburg
Beiträge: 1.230
Standard AW: Stimmreha nach Teilresektion

Hallo Markus,

vor 10 Jahren habe ich mit einer gleichen OP mein linkes Stimmband (ganz) eingebüßt. Meine Taschenfalten konnten nicht aktiviert werden, weil sie durch Narbengewebe unelastisch sind.
Bei mir wollte ein netter Arzt durch Collagen oder Silikon ein neues Stimmband "schnitzen". Ich habe mich damals bewußt dagegen entschieden, denn durch das neue "Teil" würde der freie Luftweg nur noch halb so groß sein, wie ursprünglich.
Außerdem ist bei jeder Operation mit Risiken und Nebenwirkungen zu rechnen.

Ich flüstere mich so durchs Leben und ich lebe sehr gut damit.

Du findest die Sprüche aus Deiner Umwelt nicht gut - ok. Du mußt Dich aber damit abfinden, denn es wird immer mal wieder ein dummer Spruch kommen, dann mußt Du eben kontern.
Du kannst doch ganz locker sagen: "Nö, nix Bier oder Fußball, war doch nur Krebs".
Wenn Du so reagierst, wirst Du merken, dass die andern dann ganz bedrüppelt aus der Wäsche schauen und versuchen sich irgendwie aus dieser Situation herauszuwinden.

Mein Fazit: Ich würde nicht operieren lassen, denn Du hast wie Du schreibst eine deutliche Taschenfaltenstimme. Was willst Du mehr.


Jetzt noch ein Tipp: Du solltest noch eine oder mehrere andere Meinungen einholen.
Du findest unter www.kehlkopfoperiert-bv.de Adressenvon Ansprechpartnern in Deiner Nähe. Insbesondere gibt es dort ein "Netzwerk Teiloperierte".
Dort bist Du gut aufgehoben.

Wenn Du weitere Fragen hast, scheue Dich nicht, hier weitere Fragen zu stellen.

Ich wünsche Dir alles Gute
Wolfgang

PS. In welcher Branche hast Du verkauft?
__________________
Die im Krebs-Kompass von mir verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine Zustimmung nicht verwendet oder veröffentlicht werden. Das gilt auch für Auszüge aus meinen Texten.
Hilfe für Kehlkopfoperierte gibt es auch unter: Bundesverband der Kehlkopflosen und Kehlkopfoperierten e. V.
www.kehlkopfoperiert-bv.de
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  #2  
Alt 03.09.2010, 09:00
Markus1974 Markus1974 ist offline
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Registriert seit: 02.09.2010
Beiträge: 8
Standard AW: Stimmreha nach Teilresektion

Hallo Wolfgang,

danke für Deine schnelle Antwort.
Über Risiken eines oder mehrerer Eingriffe habe ich auch schon, ohne die Risiken genau zu kennen, nachgedacht und ich denke ich würde das auch nach dem Motto: So soll es sein, so kann es bleiben" lassen.
Da ich immer sehr lebenslustig bin und auch ein wenig "Clownhaft" daher komme, habe ich solche Sprüche auch schon wie vorgeschlagen gekontert, jedoch hat mir das dann erstmal keiner abgenommen.
In meinem Hauptjob verkaufe ich national sowie international Luxusartikel der Tuningbranche am Telefon (Kunde ruft an) oder per E-Mail. Daneben schreibe ich Pressemitteilungen, pflege 4 Webseiten, nehme zur Qualitätskontrolle Waren an, ziehe, wenn nötig, auch schonmal einen Satz Reifen auf oder führe eine Montage am Fahrzeug durch. Also breit und abwechslungsreich, jedoch war ich immer eine "Labertasche" und konnte dem Kunden ein I für ein U verkaufen.
Mein Problem ist wahrscheinlich die eigene Wahrnehmung der neuen Stimme und die Tatsache, daß ich die Tonhöhe und Artikulation bis dato nicht bewusst beeinflussen kann und mir dadurch die Sicherheit und das Selbstvertrauen im Verkaufs- und/oder Beratungsgespräch fehlt.
Jetzt kommt der 2. Job:
Nebenberuflich als Discjockey tätig. Habe zwar schon immer lieber Mucke gemacht, anstatt die Leute voll zu quatschen, aus Erfahrung jedoch fördern gewisse Momente mit Moderation die Partylaune der Gäste und bringen die gewünschten "Schübe" (neben Alkohol). Trotzdem mache ich weiterhin Musik, weil mich das entspannt und mir immer noch Spaß macht. Das Mikro lass ich aber immer noch lieber liegen...
Alternativ habe ich mir aber auch schon überlegt in Zukunft vielleicht einen ganz anderen Werdegang einzuschlagen z.B. als Synchronsprecher... So eine Stimme habe ich bis jetzt nur bei "Saw" gehört...
Ein Ende kann schliesslich ein neuer Anfang sein und gut ist, daß ich endlich weg vom Nikotin bin (ca.50 am Tag). Hätte es sonst nie geschafft aufzuhören und wer weiß welch schlimmes Unheil mich dann ein paar Jahre später hätte heimgesucht?
Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende!
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  #3  
Alt 03.09.2010, 09:19
Hella Hella ist offline
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Registriert seit: 24.08.2005
Beiträge: 40
Standard AW: Stimmreha nach Teilresektion

hallo markus,

auch ich habe ähnliches wie du durchgestanden. Bei mir wurde vor 5 Jahren die Hälfte des Kehlkopfes entfernt und damit das komplette linke Stimmband.

Meine Krankenkasse wollte mich dann unbedingt wieder als zahlendes Mitglied sehen und so trat ich dann nach einem Jahr Krankheit meine Arbeitsstelle wieder an und wurde prompt dorthin versetzt, wo ich Publikumsverkehr hatte. Viele meiner Kollegen kamen nur um zu hören, was für ein "Stimmchen" ich hatte. Und dann täglich die tollen Sprüche oder Ratschläge oder gar auch Vorwürfe, daß man ja an dieser Krankheit selbst schuld sei wegen dem Rauchen. Es war keine schöne Zeit. Ein paar Wochen später hatte ich Metastasen in den Halslymphknoten. Nach OP, Bestrahlung und Chemo setzte ich dann meine Erwerbsminderungsrente durch.

Doch mit meiner "Mini-Stimme" konnte ich mich kaum abfinden. Die Taschenfaltenstimme funktionierte bei mir nicht. So kam ich dann vor ca. einem Jahr an eine Phoniaterin und im Mai wurde dann das Narbengewebe unterspritzt. Gebracht hat es so gut wie nichts. Die Stimme ist wie nach wie vor immer noch sehr, sehr leise. Ich kann mich nur in sehr ruhiger Umgebung unterhalten. Und so stehe ich jetzt vor der Entscheidung, ob ich nochmals unterspritzen lassen soll, wie die Phoniaterin vorschlägt. Mein HNO meint allerdings, ich solls sein lassen.

Ich glaube, es ist wie Visavis schreibt, man muß den Mut aufbringen, sich den Mitmenschen zu zeigen bzw. mit ihnen zu sprechen, auch wenn manche meinen, sie müßten einen klein reden bzw übertönen.

Weiterhin alles Gute!

Hella
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  #4  
Alt 14.09.2010, 17:50
BRES2007 BRES2007 ist offline
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Registriert seit: 14.09.2010
Beiträge: 3
Standard AW: Stimmreha nach Teilresektion

Hallo, guten Tag.

Wo wohnen Sie? Ich könnte Ihnen eine sehr kompetente Phoniaterin in Hannover empfehlen.

Viele Grüße
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