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  #1  
Alt 28.06.2010, 02:18
Boxerhund1 Boxerhund1 ist offline
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Registriert seit: 05.06.2009
Ort: Ba-Wü
Beiträge: 202
Standard AW: wieviel ehrlichkeit ist richtig?

hallo Moonchild,

hab erst jetzt mal bei dir nachgelesen, worum es überhaupt geht.

Schließe mich im Großen und Ganzen Helmut an. Als Tierärztin hast du viel mehr Wissen, als die meisten Angehörigen haben.

Der Punkt ist, daß dein Vater explizit von dir wissen wollte, was da ist. Er hat dich eingeschaltet, weil er es wissen wollte - und er hat dir vertraut, daß du ihm das dann auch sagst.
Und da sollte er dir dann auch vertrauen können. Wenn du ihn da jetzt angelogen hättest, so wie deine Stiefmutter es wollte, dann hätte er auch zu dir das Vertrauen verloren. Und dieses Vertrauen wird er noch brauchen die nächsten Monate - das Vertrauen, daß du es ehrlich meinst mit ihm.

Manchmal - in bestimmten Fällen - gibt es auch eine Situation, wo eine barmherzige Lüge eher angebracht ist, aber bei dir und deinem Vater sehe ich das nicht, so wie du es beschreibst. Ich finde, du hast es genau richtig gemacht. Wenn ein Patient explizit fragt, dann muß man ihm die Wahrheit sagen - die ganze Wahrheit, wenn auch richtig dosiert. Und das hast du getan - und das war richtig.

Wenn deine Stiefmutter jetzt Streß macht und dir Vorwürfe, dann laß dich davon nicht irritieren. Dein Vater braucht dich - und er muß dir vertrauen können. Was sie denkt und will, ist dabei völlig unwichtig. Also.... laß dich nicht von ihr stressen.
__________________
Liebe Grüße, Cori

Als Angehörige kam ich, als Hinterbliebene blieb ich.

Mama: 4.10.1924 - 29.6.2009
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  #2  
Alt 29.06.2010, 16:23
moonchild moonchild ist offline
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Registriert seit: 24.06.2010
Ort: Berlin
Beiträge: 7
Standard AW: wieviel ehrlichkeit ist richtig?

Heute hat die palliative Chemo von meinem Vater begonnen. Ich war gerade da und mir gehts wirklich gut! Habe mich mit ihm ganz in Ruhe unterhalten können und er hat ganz offen gesagt dass er mir "den Auftrag" gegeben hätte mit seinem Arzt zu reden und dass er immer alles wissen will.

Er meinte dass er es schlimm fände und sauer werden würde, wenn er nicht die Chance hätte, zu wissen was los ist und zu entscheiden was er in der verbleibenden Zeit machen will.

Ich bin wirklich so froh dass er so offen mit mir geredet hat und auch nicht mehr so fertig wirkte wie die letzten Tage. Ich denke dass jetzt eine harte Zeit kommt (bin gegangen und habe ihn allein mit seiner Frau gelassen, weil ihm das sonst alles zuviel wird), mal sehen wie es ihm morgen geht.

Ich freue mich so, dass er so damit umgeht und offen ist.

Jetzt gehe ich in den Park + ruhe mich aus!

Momentan denke ich dass man wirklich jeden guten Moment 100% genießen sollte, weil man nicht weiß, wann es wieder schlecht wird
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  #3  
Alt 29.06.2010, 20:28
Benutzerbild von blueblue
blueblue blueblue ist offline
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Registriert seit: 06.05.2008
Ort: Lüneburg, Niedersachsen
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Standard AW: wieviel ehrlichkeit ist richtig?

Liebe Moonchild,

siehst du.... Dein Paps wußte also doch schon intuitiv, was da auf ihn zu kommt. Damit hat er nun die Möglichkeit, seine Sachen zu erledigen, was immer es auch sein möchte. Er hat die Möglichkeit sich zu verabschieden, es braucht nichts ungesagt bleiben.

Und du weißt nun, dass du wirklich alles genau so getan hast, wie dein Paps es von dir erwartet hat. Du brauchst darüber nicht mehr zu grübeln und kannst dich voll und ganz der Begleitung deines Vaters widmen.

Ich hoffe und wünsche für euch, dass ihr noch möglichst viele gute Zeiten habt.

Liebe Grüße
blueblue
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