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  #1  
Alt 14.05.2010, 18:56
yagosaga yagosaga ist offline
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Registriert seit: 29.04.2010
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Beiträge: 215
Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Hallo Verena,

herzlichen Dank für Deine Antwort, ich freue mich, hier auf eine Leidensgenossin zu stoßen, die selbst ähnliches erfahren hat. Das gibt mir das Gefühl, nicht ganz allein zu sein.

Heute morgen hatte ich wieder 340 mg. Etoposid bekommen und fühle mich z.Zt. etwas schlapp.

Der "Kleinzeller" ist in der Tat ein ganz heimtückischer Krebs (bei mir, wenn ich mir das richtig notiert habe T4 cN0 M1 G3). Der Primärtumor sitzt in der linken unteren Lunge. Chemotherapie wirkt bekanntermaßen gut, aber natürlich steckt mir die Angst vor Rezidiven in den Knochen, und es tut mir weh, wenn ich an meine Familie und unsere drei Kinder denke. Wie ich selbst den Diagnoseschock erlebt habe und mit meiner Krankheit umgehe, habe ich in meinem Radiobeitrag beschrieben, auf den ich im Thread "Buchtipps zum Thema Lungenkrebs" vor kurzem hingewiesen habe.

Du hast ja auch schon einiges durchgemacht und hast auch schon weitere Enttäuschungen hinnehmen müssen. Darf ich fragen? Wie hast Du das hingenommen, als Du von den Metastasen in der Lunge erfuhrst? Ich stelle mir das als herbe Enttäuschung vor!

Sind die vorgesehenen Kopfbestrahlungen die sogenannte vorbeugende Hirnbestrahlung zur Eindämmung von Hirnmetastasen?

Liebe Grüße
Ecki
  #2  
Alt 17.05.2010, 09:27
Verena52 Verena52 ist offline
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Registriert seit: 14.05.2010
Beiträge: 8
Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Guten Morgen Ecki,

ja trotz Menschen um einen herum die versuchen zu verstehen, fühlt man sich doch schon irgendwie allein damit. Und im Grunde genommen ist man es wohl auch, wirklich helfen kann einem da niemand. Ausser die Medikamente, wo man hofft, das sie anschlagen... und man selbst...

Ja die Therapie schafft einen, ich fühle mich dadurch auch schlapp und immer sehr müde und man kann garnicht mehr viel tun.
Z.B. im Garten rten wie ich gestern wieder feststellen musste. Naja wenn`s "nur" das ist... ich hoffe ich behalte bei Allem die Kraft, um zu kämpfen....

Der "Kleinzeller" ist in der Tat ein ganz heimtückischer Krebs (bei mir, wenn ich mir das richtig notiert habe T4 cN0 M1 G3). Der Primärtumor sitzt in der linken unteren Lunge. Chemotherapie wirkt bekanntermaßen gut, aber natürlich steckt mir die Angst vor Rezidiven in den Knochen, und es tut mir weh, wenn ich an meine Familie und unsere drei Kinder denke. Wie ich selbst den Diagnoseschock erlebt habe und mit meiner Krankheit umgehe, habe ich in meinem Radiobeitrag beschrieben, auf den ich im Thread "Buchtipps zum Thema Lungenkrebs" vor kurzem hingewiesen habe.

Jipp dieser Kleinzeller ist ein Mistvieh - Bei mir sitzt/saß der Primärtumor an den Lungenwurzeln - da kam mir der Film: Alien - mit Sigourney Weaver in den Sinn... mein Tumor mitten in der Brust... so wie im Film .. wenn das Alien aus der Brust reisst ... Aber ich habe nicht vor ihm mein Haus zu überlassen, es gehört mir, das Mistvieh soll verschwinden.

Die Beschreibung im Radiobeitrag finde ich nicht...

Ja die Angst vor Rezidiven und ach so viele Ängste manchmal.
Ich glaube es ist besser keine Angst zu haben, weil Angst/Ängste nur schwächen.
Man kann eigentlich nur immer einen Tag leben/erleben... Und man hat immer die Wahl - Man kann lachen oder weinen... Ist es nicht besser und vorteilshafter bei dieser Krankheit - zu lachen?
Wenn / falls einem nur noch wenig Zeit bleibt.. dann sollt man sie geniessen mit allem was schön ist ...
Ob nun mit oder ohne solch`eine Krankheit... man weiss doch nie wann man diese Welt verlassen muss.

Natürlich hab`auch ich Zeiten - aber nur ganz kurz noch - wo mir dir Tränen kommen, ich wisch sie dann weg, weil sonst kann ich ja die Sonne nicht sehen


Darf ich fragen? Wie hast Du das hingenommen, als Du von den Metastasen in der Lunge erfuhrst? Ich stelle mir das als herbe Enttäuschung vor!

Tja wie?
Eigentlich war ich beim Radiologen zur Besprechung und es sollte die Maske für die Kopfbestrahlung angefertigt werden und es sollte weitergehen mit der Behandlung. Und dann wird alles gestoppt VOM RADIOLOGEN.... Er sagt mir da sind Metas. Die Metas waren schon der Hammer aber noch mehr, das ... meine Ärzte mich so ins offene Messer laufen lassen, sie sind die Ersten, die die Befunde haben / sehen, warum die ganze Tortour zum / beim Radiologen ... die Hoffnung, es geht weiter / aufwärts.... und dann sowas.

Ja es fühlte sich an wie ein Messer, ich klappte zusammen in der Praxis und ich hielt es nicht mehr aus da und verliess den Raum ...Dachte, wenn trotz Chemo / Bestrahlungen dieses Mistvieh weiterwächst und streut... wozu dann das alles.... diese Quälereien, was sind das für Aussichten, ist das noch Leben? etc etc etc
Ich habe mir dann eine andere Ärztin gesucht etc.


Sind die vorgesehenen Kopfbestrahlungen die sogenannte vorbeugende Hirnbestrahlung zur Eindämmung von Hirnmetastasen?

Soviel ich weiss kommt die Chemo nicht in das Gehirn und es wird vorsorglich bestrahlt, da dieser Krebs in den Kopf streuen wird. Ist bei dir keine Kopfbestrahlung vorgesehen?

http://www.handelsblatt.com/technolo...engern;1310217

So nun hab ich soviel geschrieben ich schwirr dann erstmal wieder ab.

Hoffe dir geht es gut trotz Chemo und du kannst heute bei dem schönen Wetter etwas schönes Unternehmen mit deiner Frau und den Kindern

Sonnige Grüsse
Verena
  #3  
Alt 17.05.2010, 13:31
yagosaga yagosaga ist offline
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Registriert seit: 29.04.2010
Ort: Braunschweig
Beiträge: 215
Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Hallo Verena,

vor einer Stunde bin ich nach Hause gekommen von den letzten Infusionen des dritten Zyklus (Cisplatin) und noch etwas benommen, da lese ich Deine Antwort.

Allein? Mit der Familie bin ich das sicher nicht. Ich bin auch heilfroh, dass es Ärzte und medizinische Fachangestellte gibt, die sich um uns bemühen, und uns soviel wie möglich an Leben noch ermöglichen wollen. Wenn es das nicht gäbe, sähe es in der Tat sehr finster aus, und ich wäre wohl jetzt nicht mehr am Leben.

Den dritten Zyklus habe ich bisher relativ gut vertragen, ich bin jeden Tag auf den Beinen gewesen, habe zum Teil lange Spaziergänge gemacht und bin sogar zweimal auf dem Ergometer gewesen. Manchmal zwinge ich mich auch dazu, auf den Beinen zu bleiben, weil ich Angst habe, sonst zu sehr "abzuklappen". Ansonsten spielt mein Appetit verrückt: ich kann z.B. kein Brot sehen oder riechen. Aber wenn's nur das ist!? Jetzt habe ich erstmal wieder zwei Wochen Pause und dann folgt die Zwischenauswertung.

Kleinzeller und Alien - toller schauerlicher Vergleich. Alien fand ich einfach nur widerlich. Aber das passt. Und das mit Deinen Metas und der Bestrahlung ist ja auch eine schauerliche Sache. Bei mir wird erstmal die Chemo zu Ende gemacht, und wenn die erfolgreich ist, wird über Kopfbestrahlung nachgedacht. Deutlich kritischer übrigens zur Kopfbestrahlung als der Handelsblatt-Artikel ist dieser Beitrag:

http://www.lungenaerzte-im-netz.de/l...=913&nodeid=18

Die Ängste sind bei mir immer im Hinterkopf, aber es ist auch eine ganze Menge Trotz bei mir: ich will mich nicht unterkriegen lassen. Und gelacht wird auch trotzdem viel. Ich brauche das. Sicher sage ich mir auch: ich muss mich mit dem Tod auseinandersetzen, und jeder, der ernsthaft mit seinem Tod rechnet, muss sich ihm stellen - früher oder später. Auf dem Grund jeder Angst vor Rezidiven, vor Metas etc.) liegt immer die Angst vor dem Tod.

Von Martin Luther King ist der schöne Satz überliefert, "in dem Moment, in dem ihr die Furcht vor dem Tod überwindet, seid ihr frei". Und das glaube ich auch. Ich hatte das Glück in meinem Leben, mehrfach mit Menschen reden zu dürfen, die eine tiefe Nahtoderfahrung hatten. Mehr als die inhaltlichen Schilderungen hatte mich vor allem berührt, wie diese Menschen über den eigenen Tod reden: völlig angstfrei, geradezu heiter. Wenn man so etwas einmal bei einem Gegenüber erlebt hat, vergisst man das nie. Schon der Gedanke, dass so etwas möglich ist, hat etwas Tröstendes und färbt vielleicht auch etwas ab. Wenn es klappt, möchte ich nächste Woche ein paar Tage ins Kloster, um mir einfach in der Abgeschiedenheit Zeit zu nehmen, mich innerlich zu präparieren. Ich will sozusagen den Stier bei den Hörnern packen.

Gottseidank scheint draußen die Sonne, und die Temperaturen hier in Braunschweig steigen auf über 15°C - ich freue mich ja schon über solche Lichtblicke.

Beste Grüße
Ecki
  #4  
Alt 17.05.2010, 14:50
Verena52 Verena52 ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Hallo Ecki,

ja die Ruhepausen zwischen den Chemos braucht man auch. Nun machen sie mir auch keine Angst mehr, wie zu Anfang, ich dachte wenn so lange Pausen... dann wächst der weiter...
Und natürlich die Bewegung, soweit man es kann. Ich halte mich auch viel in der Natur auf ... Wald, Parks, Meer... auch wenn`s manchmal schwerfällt, man darf sich nicht hängen lassen. Das Leben ist (egal ob mit oder ohne KH) zu wertvoll.

*grins* Ja der Appetit - der Geschmack - Owei Brot, ja das kann ich weder riechen noch essen, letztens im Laden wurde ein Biobrot/Graubrot vorgestellt zum selber backen, das ging .... habe mir gleich ne Pckg. mitgenommen. Aber kann auch sein, wenn ich es dann backe, das es dann auch wieder nicht schmeckt. Es ändert sich mit jeder Chemo bei mir
Ansonste esse ich dann von dem was schmeckt eben viel ... um nicht wieder soviel abzunehmen und man braucht ja alle Kraft was man bekommen kann.

Schön zu lesen das du / ihr viel lacht. Und mit Kindern gibt es sowieso immer viel zu lachen - es sind so tolle Wesen. Geht mir zumindest so...

Jipp, ich bin auch "trotzig" naja eben eine Kämpfernatur, dachte mal zwischendurch, evtl. hat "Gott" mir die KH gegeben weil er mich kennt und weiss ich bin stark genug es zu tragen, viele schaffen es nicht so... leider.
Wer weiss schon warum dieses oder jenes einen trifft.

Ja der Martin ... Ich denke auch so... Der Tod macht mir keine Angst.
Eher das Sterben...
Ja ich kenne solche Geschichten (Nahtod) auch, durch lesen etc. und ich glaube Tod ist nicht so schlimm und ich glaube nicht das mit dem Tod alles zuende ist.
Ich hab auch schon Dinge erlebt, die eigentlich unmöglich sind oder wo andere sagen ... Spinnerei, aber mir wurscht... ich verlasse mich auf mich ...
Naja ein Thema für sich, aber ein schönes Thema.

Na dann wünsche ich dir, das es klappt mit dem Kloster, das ist ein guter Ort um ganz bei sich zu sein...

Hm das mit meinem Bild zu den Lichtblicken klappt nun nicht... ok muss ich noch üben ...

hm ich könnte immer so viel schreiben aber gut nun erstmal wieder ..

Liebe Grüsse
Verena
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