Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Hautkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 17.04.2010, 13:38
babs_Tirol babs_Tirol ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Ort: Österreich - Tirol
Beiträge: 1.674
Standard AW: Noduläres Malignes Melanom 1,23 mm clark level IV

Hallo,

ganz aktuell gibt es vom Tumorzentrum München vom 19.März 2010
eine Information zu " Metastasen metastisieren nicht " allerdings bei Brustkrebs. Da es aber bei allen Metas gleich ist, kann diese Info für Patienten mit gutem medizinischen Hintergrund nützlich sein.

http://tumorzentrum-muenchen.de/file...0_LK_Engel.pdf


Desweiteren nochmals der Auszug aus den noch aktuellen Leitlinien zur Wächterlmphknotendissektion:

Eine Wächterlymphknotenbiopsie sollte ab einer Tumordicke von 1,0 mm nach Breslow durchgeführt werden. Beim Vorliegen weiterer ungünstiger Prognoseparameter (Clark-Level IV/V; Ulzeration des Primärtumors) kann auch bei geringeren Tumordicken eine Wächter-lymphknotenbiopsie erwogen werden. Die Wächterlymphknotenbiopsie sollte vorrangig in mit dieser Operationstechnik und nuklearmedizinischen Darstellungstechniken vertrauten Zent-ren vorgenommen werden. Die Wächterlymphknotenbiopsie ist eine Staging-Untersuchung („pathologisches Staging“) und keine therapeutische Maßnahme mit nachgewiesenem Wert im Hinblick auf eine Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit. Die Wächterlymphknotenbiop-sie verbessert die Rezidivfreiheit im regionären Lymphabstromgebiet und kann für die Ent-scheidung einer adjuvanten systemischen Therapie herangezogen werden. Bei Melanomen im Kopf/Hals-Bereich kann das Lymphknoten-Staging mit einer Tumordicke ab 1,0 mm in Abhängigkeit von der Lage des Tumors auch mittels selektiver Neck dissection und/oder Parotidektomie erfolgen.
Bei fehlendem Nachweis einer Mikrometastasierung im Wächterlymphknoten sind keine wei-teren operativen Maßnahmen an der regionalen Lymphknotenstation indiziert.
Bei Nachweis einer Mikrometastasierung im Wächterlymphknoten ist bisher nicht durch Stu-dien gesichert, dass eine radikale Lymphadenektomie einen prognostischen Überlebensvor-teil bringt. Eine Ausräumung der entsprechenden Lymphknotenstation (radikale Lymphade-nektomie) wird allerdings allgemein durchgeführt.


http://www.ado-homepage.de/projekte/...om2008awmf.pdf



-babs_Tirol-
__________________
"Die Hoffnung aufgeben bedeutet, nach der Gegenwart auch die Zukunft preisgeben" Pearl S. Buck, 1892-1973, Literatur-Nobelpreisträgerin 1938
-Meine im Krebskompass verfassten Beiträge dürfen in anderen Foren, oder HP’s nicht ohne meine persönliche Zustimmung kopiert oder veröffentlicht werden-
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 17.04.2010, 13:39
Roswitha Roswitha ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.01.2004
Beiträge: 301
Standard AW: Noduläres Malignes Melanom 1,23 mm clark level IV

Hut ab, babs dein Wissen fundiert auf wissenschaftlichen Aussagen ist schon Spitze.Wie Thoklem schon schreibt, wenn die Ärzte sich die Zeit nehmen würden solch Aufklärende Gespräche zuführen, zumindest mit solchen Patienten die sich für etwas Hintergrundwissen interessieren.
Die Frage ob Metastasen metastieren wurde von meiner Hautärztin mit ja beantwortet,sie fragte wer erzählt denn sowas?
LG Roswitha
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 17.04.2010, 14:00
aussikiwi aussikiwi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.03.2010
Beiträge: 35
Standard AW: Noduläres Malignes Melanom 1,23 mm clark level IV

ok.........
wie soll ich das vestehen, das bei meinem mann 8 rasu sind?weil alle markiert waren?!
lg
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 17.04.2010, 14:08
Jenny B. Jenny B. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.02.2008
Ort: Berlin
Beiträge: 335
Standard AW: Noduläres Malignes Melanom 1,23 mm clark level IV

Hallo

Also ich kann hier nur meinen persönliche Meinung einbringen.

Bei mir wurde eine Nek.Disk ,komplette ausRäumung der Region 1-5, gemacht und es hat garnichts gebracht außer nachteile
Die insgesamt 30 LK und 3 Speicheldrüsen waren alle Metastasenfrei und nach nur 5 Monaten hatte ich dann meinen ersten Rezidiv.


Auch zu dem Thema ob Metastasen Metastasieren ist meine Erfahrung so, das ich trotz oder Grade durch die vielen op's immer wieder neue und zum teil sogar innerhalb von 10 tagen neue Metas bekommen habe,obwohl es ja nach der großen OP den Anschein hatte ich bin Tumorfrei
__________________
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 18.04.2010, 14:24
med.michi med.michi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.01.2010
Ort: Brandenburg
Beiträge: 16
Standard AW: Noduläres Malignes Melanom 1,23 mm clark level IV

Bei mir wurden insgesamt 4 WLK entfernt. Aber da ja der Wächter auf der linken Seite eine Metastase hatte, wurden dann alle links entfernt,dass waren dann 18.
Dein Mann sollte den Strumpf auf alle Fälle tragen, der is wichtig, obwohl er bestimmt nervt bei heißem Wetter,aber hilft ja alles nix,nach 6 Wochen is der Spuk überstanden. Fäden kommen nach 10-12 Tagen raus.
Trotzdem wünsch ich Euch schönen Urlaub,macht das Beste draus.
LG, Michi
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 22.04.2010, 17:59
Nook76 Nook76 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 22.04.2010
Beiträge: 1
Standard AW: Noduläres Malignes Melanom 1,23 mm clark level IV

Hallo zusammen,

bin neu hier, bzw. stiller Mitleser bisher und musste nun doch, nachdem ich meinen Bruder (31J.) an ein malignes Melanom CL IV, 1,9 mm vor zwei Wochen verloren habe und hier nach "Bonn" gefragt wurde, ein paar Zeilen schreiben.

Wenn von Bonn gesprochen wird, nehme ich stark an, daß es um das Zentrum am Friedensplatz geht!? und nicht um beispielsweise das Johaniter KH. Vom Zentrum am Friedensplatz kann ich nur positiv, sowohl über die Kompetenz als auch das Einfühlungsvermögen der dort ansässigen Ärzte sprechen - auch wenn wir leider zu spät dort waren.

Krankheitsverlauf:
Nachdem in der HNO Abteilung ein veränderter LK, Hals linke seite, zwischen Schulter und Halsanfang per Ultraschall entdeckt wurde, verabreichte man meinem Bruder im Waldkrankenhaus erst einmal ein Antibiotikum, da man von einer Infektion o.ä. ausgegangen ist. Als dieser logischerweise nicht angeschlagen haben, wurde eine Probe entnommen und daraufhin ein malignes Melanom in der o.b. Form bestimmt und der Tumor im unteren Kopfbereich aussen entfernt. Darauf folgten insgesamt 4 Dissections mit einer insgesamten LK Entnahme von 24 Stück, die bis auf 2 alle metastasiert waren (soviel zu dem kursierenden Meta-Spruch). Danach folgte eine Bestrahlung ebenfalls am WK, die auch sehr gut (so glaubte man) angeschlagen war. Dann kam erst einmal einen Monat garnichts. Der Körper solle sich "erholen".

Man empfahl uns dann einen Prof. aus einem KH in Bonn (will keinen denunzieren, daher kein Name) der als erstes ein PET CT verordnete, um sich einen Eindruck zu machen, ob jetzt mit Interferon weitergemacht wird oder anders. Im PET wurden dann leider Metastasen im unteren Halsbereich und am Skelett festgestellt. Keine Katastrophe sagte man uns, es gäbe Patienten die mit Chemo lange gut leben können. Also wurde eine Chemo verordnet, die wieder einen knappen Monat später begann. Er hat sie gut "vertragen", keine Nebenwirkungen, kein Haarverlust etc. Das ganze wurde in 2 Zyklen wiederholt. Erneutes PET zur Kontrolle danach und dann der Schock: Chemo schlägt nicht an, Skelett ist voll mit Metastasen. Man könne nichts mehr machen und die Chance, daß die Chemo gewirkt hätte, wäre sowieso nur bei 50:50 gewesen. Er würde es nicht überleben.

Da wir das alle nicht akzeptieren wollten, sind wir in die Fachklinik Hornheide in Münster gefahren, um das bestätigen zu lassen bzw, Ratschläge einzuholen. Dort teilte man uns mit, daß die Prognose "er wird es nicht überleben" - ohne den Arzt angreifen zu wollen (O-Ton)" eher Wahrsagerei als alles andere wäre und - jetzt kommts in meinen Augen - daß es in Bonn eine ambulante Praxis gäbe, die speziell für/gegen Melanome eine Chemo entwickelt habe. Haben dann gleich einen Termin gemacht und die Chemo hätte vor zwei Wochen starten sollen.

Leider kam es nicht mehr dazu, da bei einer Punktierung des Knochenmarks festgestellt wurde, daß kaum noch gesundes Knochenmark da ist. Nachdem er dann an einem Tag recht verwirrt war, haben wir den Notarzt gerufen und der hat ihn auch gleich mitgenommen. Durch die ganzen Schmerzmittel (er hatte so eine Schmerzpumpe mit Morphin und zusätzlich Ibuprofen 600er) ist die Leber so groß geworden, daß sie auf die Lunge gedrückt hat und er starke Atemprobleme bekam. Das alles hat dann auch noch zu einer Hirnblutung geführt, die wohl dafür verantwortlich war, daß er in der darauf folgenden Nacht - glücklicherweise im Schlaf - von uns gegangen ist.

Die Frage, die sich mir natürlich jetzt aufdrängt (neben dieser, wie ich den Tod meines Bruders verarbeiten soll/kann - ich habe keine Ahnung. Momentan schütte ich mich einfach mit Arbeit zu und wenn ne freie Minute da ist, kommt das große schwarze Loch) : Warum müssen wir von Bonn nach Münster fahren, um dort zu erfahren, daß man wiederum in Bonn eine Chemo entwickelt hat, die genau für dieses Krankheitsbild entwickelt wurde? Gehts hier um Geld? Das eine KH übergibt nicht an eine private Institution oder verstehe ich das einfach falsch? Nicht falsch verstehen, ich suche keinen Schuldigen - das ist dieser Dreckskrebs - aber für andere Patienten, die ggf. doch eine bessere Ausgangslage haben als mein Bruder, könnte diese Frage doch auch durchaus Sinn machen. Sorry wenn ich jetzt alles mal so runtergeschrieben habe, aber das konnte ich bisher irgendwie noch nicht.

Geändert von Nook76 (22.04.2010 um 20:17 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 22.04.2010, 19:59
babs_Tirol babs_Tirol ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Ort: Österreich - Tirol
Beiträge: 1.674
Standard AW: Noduläres Malignes Melanom 1,23 mm clark level IV

Hallo Nook76,

deine kurze Geschichte über diesen fürchterlich schnellen Tod deines Bruders ist erschreckend. Hiermit spreche ich dir mein Beileid zum Tode deines Bruders aus. Leider hört man von den unterschiedlichen Kliniken immer wieder solche schrecklichen Geschichten, da fehlen einen die Worte. Man kann leider nicht Pauschal sagen welche Klinik gut oder schlecht ist!

-babs_Tirol-
__________________
"Die Hoffnung aufgeben bedeutet, nach der Gegenwart auch die Zukunft preisgeben" Pearl S. Buck, 1892-1973, Literatur-Nobelpreisträgerin 1938
-Meine im Krebskompass verfassten Beiträge dürfen in anderen Foren, oder HP’s nicht ohne meine persönliche Zustimmung kopiert oder veröffentlicht werden-
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 22.04.2010, 21:52
J.F. J.F. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.04.2007
Beiträge: 1.483
Standard AW: Noduläres Malignes Melanom 1,23 mm clark level IV

Ein trauriges Willkommen in unserer Runde, Nook76,

hört sich leider nicht gut an, was da Dein Bruder hat mitmachen müssen und Ihr miterleben musstet. Ob in einem anderen Krankenhaus der Krankheitsverlauf anders verlaufen wäre, ist fraglich. Und leider nicht mehr nachprüfbar . Der Primärtumor ist ja scheinbar erst nach Auffallen der Metastase gefunden worden, hatte also genug Zeit einiges anzurichten. Und das Fatale an der Sache ist, dass es nur wenig gibt, dass die Medizin gegen das Melanom einsetzen kann. Und dieses Wenige bei manchen leider nicht mal anschlägt. Und man diese Erkenntnis leider immer erst im Nachhinein erfährt. Ggf. zu spät für den Patienten.

Ich kann Euch nur die Kraft wünschen, diese Erlebnisse verarbeiten zu können und Deinen Bruder in guter Erinnerung zu behalten.
__________________
Alle im Forum von mir verfassten Beiträge dürfen ohne meine Zustimmung nicht weiterverwendet werden.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:15 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55