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  #1  
Alt 08.03.2010, 19:08
Ninfea Ninfea ist offline
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Standard AW: bösartige Polypen entfernt - reicht das?

Hallo,

auch ich habe vor gut 3 Wochen dasselbe erlebt. Auch bei mir waren sich die Ärzte nicht einig. Ich verkürze Mal:
Bei einer Routinekoloskopie wurde mir ein Polyp entfernt. Der Pathologe schrieb in seiner Beurteilung: Anteile eines Adenoms mit hochgradiger intraepithelialer Neoplasie und herdförmigen Übergang in ein intramukosales Adenokarzinom (pTis).
Das Adenom mit hochgradiger intraepithelialer Neoplasie reicht in Präparat III an die Ränder beider vorleigender Gewebestücke heran. Es kann somit nicht zweifelsfrei entschieden werden, ob die Neubildung vollständig entfernt wurde. Eine entsprechende endoskopische Nachsorge und gegebenenfalls Nachexzision wird empfohlen. Ein die Submukosa infiltrierendes Tumorwachstum ist nach nachweisbar. TNM-Klassifikation im vorliegenden Material: pTis.

Und hier stritten sich nun die Geister.

Ich bin in helle Panik ausgebrochen (Vater verstarb an Darmkrebs und Mutter hat Ovialkarzinom). Als ich den Befund telefonisch hörte, wollte ich sofort eine Nachexzision, was der damalige Arzt nicht wollte und mit "Kanonen auf Spatzen schießen" abtat.
Lange Rede, kurzer Sinn. Nach Rücksprache mit meinem Hausarzt, der meiner Meinung war und Konsultation eines weiteren Chirurgen wurde für 5 Tage später der OP Termin, eine sogenannte transanala Schleimhautabtragung stationär vereinbart. Die Ärte in dem Krankenhaus waren der Meinung, das Teil muss sofort rausgeschnitten bzw. es sollte nachgeschnitten werden.

Ein Tag nach Rosenmontag fand der Eingriff statt und ich war für 7 Tage stationär. Die Beurteilung lautet nun:

Klinisch: Z.n. Polyabtragung 5 cm ab ano, auswärts carcinoma in situ.

Eindeutige Anteile einer Muscularis propria hängen nicht an.

Kein Anhalt für Malignität, für eine Kolitis oder für Reste des in unserer B-Nr........... beschriebenen Adenoms mit hochgradiger Neoplasie sowie herdförmigen Anteilen eines intramukosalen Adenokarzinoms.

Mit dem vorliegenden Submukosektomiepräparat wurde das Adenom, die hochgradige intraepitheliale Neoplasie und das intramukosale Adenokarzinom weit im Gesunden entfernt."


Morgen habe ich die Nachuntersuchung durch eine Rektoskopie, damit der Heilungsprozess mit der Naht begutachtet werden kann. Danach soll weiter engmaschig (ich glaube halbjährlich) kontrolliert werden.

Mir hat man gesagt, daß ich Glück gehabt hätte und nichts weiteres veranlasst werden muss, also keine Darmentfernung, Chemo oder Bestrahlung.
Darauf muss ich mich ja verlassen und hoffe, daß es damit sein Bewenden hat. Aber die Angst sitzt immer noch ein bißchen tief, zumal ich erst im Dezember eine Enddarmuntersuchung hatte und der Polyp nicht gesehen worden ist (er war nur 8 mm), ein Zufallsbefund also.

Hat hier vielleicht jemand Ahnung befundmäßig, ob das so in Ordnung ist?

LG
Ninfea

Geändert von Ninfea (08.03.2010 um 19:11 Uhr)
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  #2  
Alt 09.03.2010, 13:46
MonaDbg MonaDbg ist offline
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Standard AW: bösartige Polypen entfernt - reicht das?

Tja was tun außer bestmögliche Beratung und abwarten.....

Seit gestern merke ich jetzt auch noch 3 kleine Knötchen unter dem rechten Rippenbogen. Man stellt ja auf einmal alles mögliche fest und ist - wenn auch ohne Grund - besorgt!

Gruß,
Mona
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  #3  
Alt 18.06.2010, 23:30
MonaDbg MonaDbg ist offline
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Standard AW: bösartige Polypen entfernt - reicht das?

Guten Abend in die Runde!

Drei Monate sind um und heute bin ich mal wieder aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen. Was ist in der Zwischenzeit geschehen:

Das befallene Stück Darm wurde mir operativ entfernt. Zusätzlich wurden 18 regionäre Lymphknoten entfernt, alle nach Laboruntersuchung glücklicherweise o.B.! Danach habe ich auf 38kg abgemagert und konnte kein Essen bei mir halten. Also wieder rein ins Krankenhaus, aufpäppeln. Danach habe ich dann binnen einer Woche 20 kg zugenommen, Wasser..... Wieder rein! Dann durch Blutwerte innere Blutung festgestellt, überprüft und erledigt.

Jetzt durfte ich heute mal wieder nach Hause, aber das Problem Wasser ist immer noch da...

Hat einer von Euch auch Probleme damit?

Gruß,
Mona
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  #4  
Alt 22.06.2010, 00:42
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Standard AW: bösartige Polypen entfernt - reicht das?

Hallo Mona,

zunächst einmal: Schön, dass das darmstück entfernt wurde. Und dann: Darmkrebs mit 38 beinhaltet immer einen Verdacht auf HNPCC, insbesondere auch dann, wenn zeitgleich mehrere Polypen vorhanden waren. Ich hoffe, man hat dich darüber aufgeklärt und dich in eine humangenetische Beratung geschickt? HNPCC-Tumoren haben ein paar Besonderheiten und können auch in sehr kurzer Zeit von nur zwei jahren zu einer beachtlichen Größe heranwachsen. Von daher sollte das auf jeden Fall abgeklärt werden.

Das "Wasserproblem" tritt relativ häufig nach so starkem Gewichtsverlust auf. Ich möchte bezweifeln, dass sich das mit einer kurzzeitig generierten Gewichtszunahme aushebeln lässt. Das bedarf einer längerfristigen, gezielten, aufbauenden Ernährung. Vermeide zudem körperliche Anstrengungen. Das belastet den Kreislauf in deiner Situation zu sehr. Gehe es langsam an, damit es nicht noch weitere Komplikationen gibt...

LG chaosbarthi
__________________
Sigmacarcinom 2005 (T4, G3, alles andere 0, HNPCC), Ileostoma

Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich.
(Epiktet, griech. Philosoph, 50-138)
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  #5  
Alt 22.06.2010, 19:55
Ninfea Ninfea ist offline
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Standard AW: bösartige Polypen entfernt - reicht das?

Auch ich sage Hallo in die Runde,

auch ich hatte letzte Woche meine erste Nachsorge-Rektoskopie nach der Polypentfernung und Nach-OP. Ich war natürlich sehr aufgeregt und habe dem Doc erklärt, er möge besonders gut nachschauen! Jedenfalls war diese Rektoskopie ohne Befund - Gott sei Dank. Man würde zwar noch die vernarbte Stelle sehen, aber das sei völlig in Ordnung. Um aber weiterhin auf Nummer Sicher zu gehen, wurde für September eine komplette Koloskopie vereinbart. Danach werden die Intervalle - so denke ich zumindest - etwas gestreckt werden. Allerdings muss ich auch jetzt noch sagen, daß die Angst immer noch tief sitzt. Man hat halt diese Gedanken, wenn auch unbegründet und hofft immer darauf, daß die Ärzte auch "alles" richtig sehen und erkennen. Man spricht halt leider aus negativer Erfahrung heraus. Denn was nützt einem jegliche Vorsorge, wenn doch nicht alles gesichtet wird, aus welchen Gründen auch immer.
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