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  #1  
Alt 08.03.2010, 11:27
Nicole82 Nicole82 ist offline
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Standard AW: Neuvorstellung & Geschichte malignes Melanom

Hallo ihr Lieben,

also es gibt Neuigkeiten. Ich gehe heute erstmal nach Hause, da mein "Loch" im Bein noch zu tief für eine Transplantation ist, es bliebe mit Sicherheit eine Delle, wenn man die Defektdeckung jetzt durchführen würde.

Ich bin außerdem fest entschlossen, die Therapie zu machen, ambulant eingeleitet von der Hautärztin. Ich habe schon ganz schön Schiss davor, mich selbst spritzen zu müssen, aber wenn ich den Interferon-Thread so durchstöbere wird das wohl mein kleinstes Problem werden.... Ich soll 3x3 Millionen über 18 Monate hinweg bekommen. Sagt mir natürlich nicht viel, aber da ihr ja genau wisst, was das bedeutet, sag ich es euch *g*. Hochdosis wird sogut wie garnicht mehr verabreicht, sagte mir die Ärztin hier, da es keinen höheren Erfolg, sondern nur krassere Nebenwirkungen verspricht.

Eine Wahnsinnsangst hab ich auch vor den Depressionen, die mich erwarten könnten. Ich bin eh schon so ein kleines Psychowrack, labil und angreifbar, phasenweise zumindest. Die Oberärztin sagte mir, das es sehr häufig vorkommt. In 30% der Fälle. Auch Autoimmunerkrankungen, Rheuma und ähnliche Geschichten werden dadurch häufig ausgelöst und man würde das nie wieder loswerden. Aber: man weiß zwar nicht warum, aber diejenigen, die solch eine Krankheit durch eine Immuntherapie entwickeln, leben statistisch länger. Sie sagte sie hatte hier schon viele Fälle, deren Ausgangsposition sehr schlecht gewesen sei, und diejenigen davon, die Rheuma oder sowas bekommen haben, leben alle noch.

Die Nebenwirkungen werden wohl auch nicht schwächer, sagt die Oberärztin, im Gegenteil, es werden mit der Zeit eher mehr. Aber man kann ja jederzeit abbrechen. Oder Medikamente dazu nehmen, wie Antidepressiva und sowas. Hat damit jemand Erfahrung? Gibt es was pflanzliches, womit ich vorbeugen könnte? Ich hab gelesen, das Johanniskraut gut bei depressiven Störungen hilft, aber im Zusammenhang mit einer Interferon-Therapie? Kann ich irgendwas tun, um dem Haarausfall vorzubeugen oder es irgendwie in Grenzen halten?

Ich habe hier auch häufig von Paracetamol gelesen. Ist es denn gut, das Fieber mit Paracetamol zu senken, wo doch das Fieber eigentlich eine willkommene Wirkung gegen Krebszellen hat (dachte ich)? Oder ist es besser, es einfach so lange wie möglich auszuhalten und sich durchzuquälen ohne Medikamente? Wie war das bei euch? Haben die Nebenwirkungen nachgelassen mit der Zeit? Ich hab auch gelesen, das der Haarausfall phasenweise auftritt, ist das mit dem Fieber und den anderen Nebenwirkungen genauso? Kann es also auch sein, dass ich mal 3 Wochen lang nix hab? Oh man, ich hab echt Angst... 18 Monate arbeitsunfähig wär ja Horror.

Geändert von Nicole82 (08.03.2010 um 11:30 Uhr)
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  #2  
Alt 09.03.2010, 12:56
Jürgen1969 Jürgen1969 ist offline
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Standard AW: Neuvorstellung & Geschichte malignes Melanom

Hallo Nicole,

auch von mir ein willkommen hier in unserer Runde.
Meins war noch etwas tiefer, größer 3,8 mm, hatte in der Wade ein rießen Loch, ca. 6x12 cm, nach 4 Wochen nach der OP wurde transplantiert, bis heute ist eine rießen Dulle da drin, ist nicht mehr ganz rausgewachsen. Aber egal wie es aussieht. Auch meine gedanken waren damls ähnlich wei deine, die Tiefe war enorm, die Überlebensrate gerade ca 50-60% usw.
heute, nach fast 17 Monaten sieht aber die welt wieder einiges besser aus. Obwohl man täglich an den Krebs denkt.
Interferon mache ich seit 14 Monaten, schlaucht sehr, auch das Thema Depression kam hoch, bin aber bei einem Psychologen, hat mir sehr geholfen.
Alles in allem ist es ne sehr harte Zeit, aber bald bin ich durch.
Also, nicht den Mut verlieren, denn da unsere Lymphknoten nichts haben, sieht es selbst bei 3 mm nicht ganz so schlecht aus, als wenn die was hätten.

Alles Gute für Dich.
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  #3  
Alt 10.03.2010, 10:30
Nicole82 Nicole82 ist offline
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Standard AW: Neuvorstellung & Geschichte malignes Melanom

Sooo meine Lieben, habe mir heute von der Hautärztin die Befunde kopieren lassen, und auch, wenn ich nicht so recht weiß, was da drin steht, so wisst ihr es doch und darum schreib ich es jetzt mal hier auf:

C43.7 noduläres malignes Melanom, rechter Oberschenkel ventral, Invasionslevel nach Clark III, Tumordicke nach Breslow 3 mm pT3a, Nx, M0, Stadium II A (AJCC 2002), Exzision am 18.01.2010, Nachexzision mit Sentinellymhadenektomie am 03.02.2010

F17.1 Nikotinabusus

Z11 MRSA-Screening

TPPA und MRSA- Screening: negativ

Sentinellymphknoten inguinal rechts: Regelrechter Lmphknoten ohne Hinweis für Miktometastasen eines malignen Melanoms (Klassifikation: S 0)

Nachexcisat rechter Oberschenkel ventral mittig: chronisch vernarbennde Enzündungsreaktion, kein Hinweis für Anteile eines malignen Melanoms

aktuelles Stadium: pT3a N0 M0, Stadium II A (AJCC 2002)


LG, Nicole

Geändert von Nicole82 (10.03.2010 um 10:52 Uhr)
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  #4  
Alt 10.03.2010, 21:02
salfibiene6 salfibiene6 ist offline
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Standard AW: Neuvorstellung & Geschichte malignes Melanom

hallo nicole,

stadium IIa klingt ja nicht so schlecht und wenn deine lymphknoten auch sauber waren, ist doch die ausgangslage nicht so schlecht - auch bei 3mm !!!

ich hab nach MM rechte flanke 1,56 mm, stadium III-IV und micrometa im wächterlymphknoten 10/2009 im dezember2009 + jänner 2010 die interferoninfusionen (4 wochen) hinter mich gebracht. die erste woche ist wirklich heftig - hatte argen schüttelfrost mit zähneklappern und arge kopfschmerzen - nebenwirkungen sind aber schnell erträglicher geworden. hab die infusionszeit ohne medikamente zur fieber/schmerzlinderung durchgezogen, weil die nächte so zwar hart waren, mir es aber am nächsten tag besser gegangen ist. mit vorbeugendem medikament war ich am nächsten tag total neben der spur, benebelt und hatte immer noch kopfschmerzen. allerdings ohne schlaftablette gings nicht.

ich bin in salzburg in behandlung und mir wurde am anfang bei der aufklärung über interferon gesagt, dass die meisten nicht arbeitsfähig sind. ich habe bereits während der zweiten hälfte der infusionen wieder angefangen zu arbeiten - wir haben schon einiges durchgemacht, werden vermutlich noch viel vor uns haben und sind stark! und es lenkt ab, du kriegst bestätigung, hast andere themen zum plaudern. hab allerdings meinen chef und direkte kolleginnen gebeten, es für sich zu behalten. ständig darauf angesprochen zu werden und anders behandelt zu werden wie vorher, wollte ich unbedingt vermeiden.

seit einem monat spritze ich 3x die woche selber - 15 mio. einheiten, da ich im hochdosis-schema behandelt werde. bisher hatte ich mit depressionen keine probleme, habe allerdings einen 11 monaten alten sonnenschein daheim, der mir keine zeit zum dauernden grübeln lässt, sondern sich irre freut, wenn die mama endlich von der arbeit heimkommt :-) du hast gschrieben, du hast auch eine tochter und genau deshalb wirst auch du alle tiefschläge wegstecken und kämpfen, alles versuchen, was es gibt um möglichst viele geburtstage, weihnachten, einschulungen, prüfungserfolge zu erleben. das forum begleitet uns dabei wir müssen mit unserer diagnose leben, aber sie soll doch nicht unser leben beherrschen. fühle und fühlte mich nicht krank, auch wenn mein körper offenbar selbstzerstörerisch veranlagt ist

habe am 25.3. meine erstes kontroll MRI - hoffe es bleibt ohne ergebnis! muss noch 10 monate interferon durchziehen und dann bleibt dafür das wissen, dass ichs versucht habe. nach dieser zeit möchte ich auch alternative ansätze versuchen, vielleicht hast du dann schon einige gute tipps in erfahrung gebracht und teilst sie mit mir.

wünsche dir und deiner familie einen schönen abend und
lg sabine
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  #5  
Alt 17.03.2010, 11:28
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beast2106 beast2106 ist offline
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Standard AW: Neuvorstellung & Geschichte malignes Melanom

hallo,
tschuldige, aber kann das interferon nur einmalig als therapie verwendet werden?

VG
Peter
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  #6  
Alt 17.03.2010, 16:54
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micha54 micha54 ist offline
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Standard AW: Neuvorstellung & Geschichte malignes Melanom

Hallo,

nein, kann auch mehrmals gespritzt werden, z.B. 3x die Woche

Also bei der Chemo stellt man direkt an der Größe der Tumore fest, ob sie wirkt, und da zeigt sich wohl, daß man bei der 2. Chemo mit dem gleichen Wirkstoff keinen Nutzen mehr erkennen kann.

Beim IF ist das so eine Sache, nur bei einzelnen Krebszellen scheint es zu helfen, also unterhalb der Größe Micrometastasen, und die kann man nicht messen, weil man nicht weiß, wo sie sitzen, oder weil PET &Co zu unempfindlich sind. Also mehr so die Mückenjagd mit Schrot

Gruß,
Michael
__________________
Malignes Melanom pT4bN0M0, Clark IV TD12mm, Stadium IIC, 20 Jahre verschleppt
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  #7  
Alt 17.03.2010, 19:45
Nicole82 Nicole82 ist offline
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Standard AW: Neuvorstellung & Geschichte malignes Melanom

Die Interferon-Therapie wird doch prinzipiell über einen längeren Zeitraum durchgeführt, und nie nur einmalig gegeben, oder lieg ich da falsch?

Also wie gesagt, muss 3 mal pro Woche 3 Mio spritzen, hab mich noch immer nicht mit dem Gedanken angefreundet, aber naja, jede Chance wird ergriffen...
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  #8  
Alt 20.03.2010, 22:04
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Neuvorstellung & Geschichte malignes Melanom

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Zitat von beast2106 Beitrag anzeigen
hallo,
tschuldige, aber kann das interferon nur einmalig als therapie verwendet werden?

VG
Peter
Hallo Peter,

die Therapie kann mehrmals angewendet werden. Wenn nach der, zB 18monatigen, Therapie etwas auftauchen sollte, kann der behandelnde Arzt die Therapie mit Interferon von neuem verschreiben. (Kann man hier im Forum bei einigen Teilnehmern nachlesen.)

Die (einzelne) Therapiedauer kann einen unterschiedlichen Zeitrahmen (12 / 18 / 24 Monate zB) beinhalten.
__________________
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