Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

Thema geschlossen
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 25.02.2010, 17:20
Susanne V. S. Susanne V. S. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.08.2006
Beiträge: 56
Standard AW: Tumormarker steigen - Verdacht auf Metastasen?

Hallo susaloh,

vorläufig hat man das wohl bei Darmkrebs sowie Gebärmutterschleimhautkrebs beobachten können. Aber wahrscheinlich betrifft es alle soliden Tumore, also auch den Brustkrebs.

Hier ist der Link dazu:

http://www.faz.net/s/Rub7F74ED2FDF2B439794CC2D664921E7FF/Doc~EA5EC5D4F3A2B4A2DB478147D079566E3~ATpl~Ecommon ~Scontent.html

Schon interessant - ....(!)

Liebe Grüße

Susanne (V.S.)
  #2  
Alt 25.02.2010, 19:30
susaloh susaloh ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 22.01.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 940
Standard AW: Tumormarker steigen - Verdacht auf Metastasen?

Hallo Susanne,
das ist ein wirklich interessanter Artikel. Da bin ich mal wegen der Lymphknoten im Bauchraum nicht mehr ganz so besorgt. Ich glaube auch fest daran, dass die Anti-Hormontherapie damit fertig wird. Es wäre toll, wenn Metastasen nicht metastasieren würden, aber das glaube ich nicht so wirklich. Bei einer Lavage des Bauchraums haben sie bei mir jedenfalls auch Zellen gefunden, die eindeutig von diesem Tumor stammten.

Hallo Laura,
ich war immer bereit, so eine Ganzkörperdurchsuchung auch aus eigener Tasche zu bezahlen (mit Hinweis auf mögliche Eierstockmetastasen, ist das nicht verrückt, aber die seien ja SO selten!!), aber man hat es mir immer wieder ausgeredet, aus den von dir oben genannten Gründen!

Den Satz „Die Nachsorge von heute muss die Verhinderung von Symptomen und nicht die Linderung von Symptomen zum Ziel haben“ finde ich super einleuchtend. In gewisser Weise könnte das bei mir jetzt vielleicht doch noch hinhauen, wenn auch auf brutale Weise - die Eierstockmetastase wurde zwar mal wieder, durch eine Verkettung von Zufällen, superspät entdeckt, aber die ist ja jetzt wenigstens vollständig weg, und die Metastasierung an anderen Organen ist sehr am Anfang - scheinbar, WENN das CT wirklich genau genug ist! Denn mein lobulärer BK wächst ja nun mal immer erst großflächig und unsichtbar vor sich hin.

Ich hätte am liebsten jetzt auch noch auf ein PET-CT bestanden, aber die Aussage des Onkologen, dass es die Therapie nicht ändern würde, wenn man jetzt noch andere kleine Herde fände, hat mich dann doch überzeugt. Er setzt auf die Anti-Hormontherapie, die einzige Therapie, mit der man wirklich Zeit gewinnen kann, nach seinen Worten.

Grüße an euch alle
  #3  
Alt 25.02.2010, 19:50
susaloh susaloh ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 22.01.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 940
Standard AW: Tumormarker steigen - Verdacht auf Metastasen?

Liebe Suze,
also, ehrlich gesagt, ich gehe mal davon aus, dass du sie dir nicht vorstellen kannst, die seelischen Qualen. Ich hoffe es für dich, denn man sollte auf das Vorstellen gerne verzichten.

Ich habe mir, wie du auch, schon immer bewusst gemacht, dass es auch mich treffen könnte. Aber wenn es einen dann wirklich trifft - zum ersten Mal im Leben hat man ein Problem, dass man nicht lösen kann. Es gibt keine Lösung für das Problem. punkt. Es gibt einen vorgezeichneten Weg, und der führt nur noch bergab. Mit Glück scheint er zwischendurch auch mal bergauf zu führen, oder auf einer Ebene. Aber er führt zu einem todsicheren Ende. Manche Worte gewinnen eine ganz andere Bedeutung. Der Weg, das Ende ist vorgezeichnet. Alles wehrt sich in dir. Und es gibt keinen Ausweg. Tagelang spürst du Wellen von Trotz, bäumst du dich auf. Das muss ein Irrtum sein. Du weißt, dass du in diesem Moment in einem gesunden Körper steckst. Und mit dem soll es ab jetzt bergab gehen. Sein Schicksal ist vorgezeichnet. Die Reihenfolge der Metastasierung, ihre Symptome, die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten, ihre begrenzte Ansprechzeit, die Aufs und Abs. Und alle anderen schauen zu, natürlich, sie bemitleiden dich, aber den Weg musst du ganz alleine gehen. Die lieben anderen gruselt es kurz, aber du schleppst das Grauen mit dir herum. In gewisser Weise nehmen einem auch die Foren die Unschuld. Immer der gleiche Ablauf. Der Kampfanzug wird angezogen, kleine Siege werden errungen, dann kommt die nächste Hiobsbotschaft. Und der härteste und tapferste Schritt ist dann irgendwann zu sagen, es reicht, keine Chemo mehr, und ins Hospiz zu gehen. Im amerikanischen Stage IV-Forum meldet sich täglich jemand ab. Ich geh jetzt ins Hospiz. Betet für mich. Ich kann es nicht lassen, in diesen Sachen rumzuwühlen. Kann es nicht verdrängen. Ich hasse mich dafür. Warum mache ich es mir noch schwerer?

Ich wollte gar nicht so düster werden, aber das ist das, was sich in meinem Kopf abspielt. Gestern Nacht wurde es mal wieder so schlimm, dass ich irgendwann dachte, ich will das nicht, dieses Vorgezeichnete, dann will ich lieber in einem halben Jahr vom Auto überfahren werden und gut ist. Dann hab ich´s hinter mir. Als ich soweit war, dachte ich plötzlich, Moment mal, das geht doch zu weit, ich glaub ich bin depressiv. Komischerweise tröstete mich dieser Gedanke, ich schlief ein, bei der Vorstellung, wie ich mir vom Arzt Pillen gegen Depressionen verschreiben lasse.....

Nein, es sind die fürchterlichsten Wochen meines Lebens. Ich denke, ich müsste mich mal dringend um meine spirituelle Entwicklung kümmern, muss mich der Gedanke an meinen Tod auf die Dauer wirklich so quälen? Kann ich nicht irgendwie begreifen, dass ich gar nicht SO wichtig bin, nur ein kleines Licht auf dieser Welt bin, etc?? Den Tod anderer Menschen, okay, alter Menschen, habe ich bisher immer als etwas Natürliches erfahren. Kann ich nicht zu dieser Einstellung auch bezüglich meines eigenen Lebens finden??? Wenn ich wirklich stark sein sollte, vielleicht gelingt es mir, hier noch dazuzulernen, einen inneren Frieden zu finden? Das würde dem ganzen einen Sinn geben. Mein Onkologe würde mit mir schimpfen - noch kann von Sterben keine Rede sein! Vielleicht bin ich wirklich depressiv?

Geändert von susaloh (25.02.2010 um 19:58 Uhr)
  #4  
Alt 26.02.2010, 01:16
Benutzerbild von suze2
suze2 suze2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.05.2007
Ort: österreich
Beiträge: 2.447
Standard AW: Tumormarker steigen - Verdacht auf Metastasen?

liebe susaloh, ja das meine ich eh. ich kann mir nach deiner beschreibung die qualen VORSTELLEN, natürlich kenne ich sie nicht, es wäre anmaßend, das zu behaupten.

was du beschreibst, dieser für dich vorgezeichnet erscheinende weg - das lese ich ein bissl erschrocken - und - ja, ich glaube, ganz so ist es doch nicht.
es gibt 1000 unterschiedliche situationen, und ebensoviele varianten davon, wie der weg geht.
ja, ach mist! die fürchterlichsten wochen deines lebens, es tut mir so leid, denn das ist ja genau das, wovor sich so viele frauen (auch ich) fürchten, dass dieser punkt kommt.
und doch gibt es in aller wirklichkeit den kampfanzug. und doch gibt es nicht nur das bergab.

eigentlich denke ich mir, dass du unter dem eindruck eines traumas stehst. die diagnose BK ist ein trauma und die diagnose metastasen mindestens ein ebenso großes.

das mit der spiritualität, ich dachte mir das immer wieder. nur weiß ich nicht so wirklich, wie das geht.

susaloh, ich bin überzeugt davon, dass du noch zeit hast!

bitte verzeih, wenn ich nicht die richtigen worte gefunden hab. mein versuch, worte zu finden, entspringt jedenfalls meinem respekt für dich. es ist nicht "gruseln", auch nicht mitleid, es ist einfach respekt - auch für die worte, die du findest, mit denen du das grauen fassbar machst. und du wirst es auf diese art auch in die schranken weisen.

möchte keine floskeln machen, dir nur noch sagen, dass hier in wien liebe gedanken für dich sind. sie können dich nicht gesund machen, aber sie sind da.

alles liebe
suzie
__________________
seit 2005 bin ich ein angsthase
  #5  
Alt 26.02.2010, 08:21
susaloh susaloh ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 22.01.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 940
Standard AW: Tumormarker steigen - Verdacht auf Metastasen?

Hallo Suze,
bitte entschuldige, dass ich dich mit meinen düsteren Beschreibungen erschrocken habe - was ich über die "anderen" gesagt habe, meinte auch nicht dich und war auch überhaupt nicht negativ gemeint, wie wäre ich froh, wenn ich noch eine von ihnen sein könnte! Wie wäre das Leben traurig, wenn wir alle immer mit "zerplatzter Seifenblase" leben müssten (ein treffendes Bild aus dem Thread "Kurzgeschichte" von Lupzi).

Ich hatte sogar überlegt, meinen Beitrag wieder zu löschen, obwohl er meine momentanen Gefühle genau beschreibt. Denn schon während des Schreibens wusste ich innerlich genau, dass das mit dem vorgezeichneten Weg Quatsch ist. Es ist eher wie Eleanor es gerade eben beschreibt in dem Thread "Gedanken", das Bild von den Schicksalsweberinnen. Selbst wenn die groben Eckpunkte wirklich so vorgegeben sein sollten, sagt das noch nicht ein bischen darüber aus, was ich fühlen werde, wie ich diese Realität erleben werden, was drumrum passieren wird.

Gerade gestern Abend kam mir noch ein ganz anderer Gedanke, nachdem ich den traurigen Beitrag von "zuviel" gelesen hatte: Es gibt so viele von uns, und jede ist so entsetzlich allein! Viel, viel schlimmer als beim ersten Mal, da haben den meisten von uns die Familie und Freunde beistehen können. Aber diese schreckliche Verzweiflung, die können wir den unschuldigen "anderen" einfach nicht mehr antun, schon gar nicht auf die Dauer, das bringt kaum eine von uns über sich. Dies kann man wirklich nur noch anderen Betroffenen oder einer Psychoonkologin mitteilen, mit ihnen teilen. Wie hilflos sind wir doch alle, wenn es um Spiritualität geht, für die wir immer keine Zeit hatten, und die wir plötzlich so dringend bräuchten! Wie trostreich wäre es, auf dem letzten Stück von anderen begleitet zu werden, und zwar nicht nur über das Internet!

Ich werde meine Psychoonkologin mal fragen, ob es bei mir in der Gegend Selbsthilfegruppen für Frauen mit metastasiertem Brustkrebs gibt. Wenn nicht, gründe ich eine. Ich will dieser Krankheit in die Augen sehen, den Stier bei den Hörner nehmen und wenn es mir nicht gelingen sollte, die Krankheit als solche erfolgreich zu bekämpfen, dann möchte ich doch die Verzweiflung bekämpfen, meine eigene und die der anderen. So furchtbar einsam, wie "zuviel" gestern war, darf keine von uns sein müssen.

Du siehst, ich habe auch positive Gedanken!!
Ganz liebe Grüße zu dir nach Wien!
Susaloh
  #6  
Alt 26.02.2010, 09:48
sissy sissy ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.04.2007
Ort: Österreich
Beiträge: 384
Standard AW: Tumormarker steigen - Verdacht auf Metastasen?

Liebe Susaloh!

Irgendwie versteh ich dich und deine Gedanken, ich denke jede(r) von uns hat sich damit schon befasst.
Ich habe, die für mich schlimmste Erfahrung im Leben schon hinter mir und glaube daher, dass es für mich nichts schlimmeres mehr gibt, auch nicht mein eigenes Sterben. Ja, ich habe meinen Mann, den ich sehr geliebt habe, im Sep. d. VJ. beim Sterben begleitet. Es tut immer noch so weh.

Ein Ausspruch eines Vortragenden habe ich mir gemerkt -

"Jeder der Krebs hat muss sterben" - Pause (und erschrockene Gesichter) - dann weiter - "wir alle müssen einmal sterben."

L. G.
Sissy
  #7  
Alt 26.02.2010, 10:03
Kara1 Kara1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.07.2006
Beiträge: 44
Standard AW: Tumormarker steigen - Verdacht auf Metastasen?

Hallo Susaloh,

ich kann Dich so gut verstehen und besonders Deinen Eintrag von gestern 19:50 kann ich insofern nachvollziehen, dass ich Ähnliches (Diagnose ausgedehntes Lokalredzidiv und Metastase in der Wirbelsäule) schon hinter mir habe und meine Gedanken in Deinen Worten wiederfinde.

Laut Prognose sah es für mich 2006 sehr düster aus, allerdings geht es mir heute recht gut (wohl auch auf Grund der Dauertherapie). Die Unbeschwertheit bzw. das Gefühl der "Unsterblichkeit" (in dem Sinn, wie ich es als gesunder Mensch empfand) ist jedoch dahin und manchmal ist es wirklich schwer so zu leben!

Liebe Grüße und alles Gute von

Martina
Thema geschlossen

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:28 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55