Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Leberkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 14.02.2010, 08:24
Julia76 Julia76 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 09.02.2010
Beiträge: 5
Standard AW: Was passiert wenn nur noch eine Transplantation übrig bleibt?

Ich werde an diesem Tag ganz fest die Daumen drücken und beten. Irgendwie bin ich damit wieder angefangen. Man erhofft sich ja jeder Unterstützung.

Gestern Nacht ist ein Wunder geschehen. Meine Eltern waren bereits auf dem Rückweg und fast zu Hause. Da rief das Krankenhaus an. Eine Spenderleber war auf dem Weg. Meine Eltern drehten sofort um. Die OP ging um 0 Uhr los und endete um halb 9. Meine Papa hat eine neue Leber. Ich kann das gar nicht glauben. Wir hatten so Angst weil man uns nach den Untersuchungen sagte, das vielleicht etwas auf dem Lymphdrüsen wäre. Dann hätte er die Leber ja nicht bekommen. Man konnte ihn aber nicht aufschneiden und nachsehen, das wäre zu riskant mit dem Krebs gewesen. Man sagte uns nur, das man dies nur bei einer Transplantation feststellen könnte. Entweder mein Papa bekommt eine oder man macht ihn sofort wieder zu und es wäre vorbei. Aber es hat geklappt, mein Papa hat ein neues Leben bekommen. Meine Mum sagt zwar, wir müßten noch abwarten, die Leber könnte ja auch noch abgestoßen werden aber daran kann ich im Moment gar nicht denken. Ich bin einfach nur froh. Gestern mittag war mein Papa sogar wieder ansprechbar. Meine Schwester sagte, er lag da und machte den Daumen nach oben. Und dann sollten die Schläuche ab, schließlich müßte er abends Bundesliga gucken. Mein Papa, egal was kommt, auf Fußball kann er nicht verzichten. Mir ist so ein Brocken vom Herzen gefallen. Ich hatte morgens nur gedacht, es darf nichts passieren. Mein Papa wollte mir doch noch seine letzten Wünschen sagen, die ich umsetzen sollte. Aber er war doch noch gar nicht wieder zurück und wir haben darüber doch noch gar nicht geredet. Ich hätte es mir nie verzeihen können. Ich bin betend eingeschlafen und wieder aufgewacht. Ich hab in Gedanken immer wieder gesagt, Papa wenn du mich hören kannst, du mußt kämpfen. Und er hat es getan.

Ich freu mich so. Andererseits muß ich an die denken, für die es zu spät ist. Das tut mir so unendlich leid. Jeder, der einen lieben Menschen verloren hat. Ich sitz hier und freu mich, woanders weint gerade jemand weil er jemanden verloren hat. Das ist so ungerecht. Ich wünsche allen viel Kraft und an diejenigen die das noch vor sich haben, einen starken Glauben. Ich habe oft gezweifelt aber ich habe mir immer wieder eingeredet, mein Papa ist noch nicht dran. Vielleicht freu ich mich im Moment zu sehr. Passieren kann noch so viel aber im Moment bin ich einfach nur erleichert.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 15.02.2010, 11:14
sissy sissy ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.04.2007
Ort: Österreich
Beiträge: 384
Standard AW: Was passiert wenn nur noch eine Transplantation übrig bleibt?

Liebe Julia,

das ist wirklich ein sehr schöne Nachricht.
Ich denke auch, für deinen Papa ist die Zeit noch nicht gekommen.
Er darf noch leben und das ist auch gut so.

Alles Gute und viel Glück und es ist wirklich schön für euch


L. G.
Sissy
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 15.02.2010, 16:59
Benutzerbild von Limette07
Limette07 Limette07 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.03.2009
Ort: Rhld-Pfalz
Beiträge: 53
Standard AW: Was passiert wenn nur noch eine Transplantation übrig bleibt?

Liebe Julia,

ja das ist doch eine so tolle Nachricht. Ich freue mich für Dich und Deine Familie. Mach Dir nicht so viele Sorgen, es gibt viele gute Medikamente, die eine Abstoßung verhindern!

Liebe Grüße
Limette
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 16.02.2010, 06:27
Julia76 Julia76 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 09.02.2010
Beiträge: 5
Standard AW: Was passiert wenn nur noch eine Transplantation übrig bleibt?

Hallo,

vielen lieben Dank euch allen. Ihr habt mir wirklich sehr geholfen. Außer meinem Partner hatte ich niemanden, mit dem ich wirklich reden konnte. Die Familie möchte man nicht zu sehr in Angst und Schrecken versetzen. Meine Oma und Opa haben so sehr geweint und hatten so Angst. Da hab ich immer nur gesagt, Papa schafft das schon. Wir müssen ihm jetzt Kraft von uns abgeben. Die meisten wußten nur die Hälfte. Die Ärzte sagten uns, ein halbes Jahr könnte mein Papa nicht mehr auf eine Spenderleber warten. Das würde er dann nicht mehr erleben. Wir wollten ihm alle einen Teil unserer Leber abgeben. Mein Onkel sagte sogar, er könnte doch seine bekommen, er wäre Single und das wär dann doch nicht so schlimm. Oh man, was für Gedanken. Aber eine halbe Leber reichte leider nicht. Der Krebs war zu gross und wuchs von Tag zu Tag. Aber jetzt wird alles wieder gut. Ich fahr morgen mit dem Zug nach Münster und bleib 2 Tage. Ich freu mich ja so. Hab meine Eltern so lange nicht gesehen. Gestern verschickten meine Eltern ein Bild von meinem Dad. Er saß aufrecht im Bett und der Daumen ging nach oben. Ich mußte so weinen. Mein Freund und ich sind an dem Tag umgezogen, an dem mein Papa eine neue Leber bekommen hat. Jetzt wohnen wir in der Nähe meiner Eltern. Sie müssen nur noch wieder kommen. Jetzt kann ich mich auch auf Jobsuche machen. Wurde gekündigt als wir die Nachricht von meinem Papa erhielten, das die Ärzte nicht mehr operieren können. Aber was solls. Mir war noch nie so klar, das es schlimmeres gibt. Man kann auf viel verzichten und der einzigste Wunsch, der wirklich zählt ist Gesundheit und das die Familie gesund ist. Das Leben an sich ist einfach das wichtigste. Bin mittlerweile pleite weil meine Chefin mir mein Gehalt nicht zahlt, arbeitslos und innerhalb von 2 Tagen komplett umgezogen. Mein Freund und ich haben alles allein gemacht, bis zur kompletten Erschöpfung. Aber das ist alles sowas von egal geworden. Mein Papa kommt wieder und wird leben. Es gibt nichts schöneres. Mehr hab ich mir nicht gewünscht. Und ich glaub, ich werd mir auch nichts anderes mehr wünschen. Ich wünsche allen, das es noch viele Wunder geben wird, so wie bei uns. Ich wünsche es jedem einzelnen. Und ich werde mich stark dafür machen, mehr Aufklärung im Bereich der Organspende zu machen. Jeder sollte einen Organspendeausweis haben, damit es noch viele Wunder geben wird.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:36 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55