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  #1  
Alt 09.02.2010, 21:24
Rotschuepi Rotschuepi ist offline
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Registriert seit: 29.07.2007
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Standard AW: Seit 5 Monate-Was kommt und was mache ich mit meiner eigenen Kindern u. Familie?

Hallo Marie,

schau hier im Forum nur noch sporadisch vorbei seit meine Mutter vor 2 Jahren an diesem Krebs gestorben ist. Ach ich habe mir all diese Gedanken gemacht aber sie führen zu nichts. Bucht eure Reise und geniest sie so gut es geht. Auch bei meiner Mutter hieß es 2-6 Monate und sie hatte noch 1 1/2 Jahre. Gute Jahre ohne Schmerzen und größere Beeinträchtigungen.
Es wäre ja auch makaber wenn ihr zuhaus sitzen würdet um darauf zu warten, dass dein Vater stirbt.

Viel Kraft für die Zukunft wünscht Dir Corinna
__________________
Mutti 14.08.1940 - 24.02.2008
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  #2  
Alt 09.02.2010, 21:46
kerstin86m kerstin86m ist offline
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Beiträge: 17
Standard AW: Seit 5 Monate-Was kommt und was mache ich mit meiner eigenen Kindern u. Familie?

Also meine Mutter habt diesen Krebs auch. ich bin ein totales Mutterkinder deshalb war dieser Schock sehr schlimm für mich, da ich mich auch noch im medizinischen bereich auskenne. Meine Mutter hat 4 monate gekämpft. Ich habe eigentlich alles zurück gestellt, da ich ein sehr sportlicher Mensch bin ich war 5 Tage die Woche beim Sport, dann kamm die Krankheit und ich habe mit allem eine Pause gemacht.
Ich wollte diese Zeit die wir noch hatten genießen, den ich wusste was kommt.Aber ich glaube diese frage muss sich jeder selber beantworten... Ich denke du wirst deine antwort finden!!!
Ich bin froh das ich mir nicht die frage stellen muss hätte ich noch, den ich habe alles noch gemacht mit meiner Mutter.
Ich wünsche euch viel Glück
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  #3  
Alt 10.02.2010, 14:49
Marie123 Marie123 ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Seit 5 Monate-Was kommt und was mache ich mit meiner eigenen Kindern u. Familie?

Hallo,
und da sind die beiden Seiten der Medaille...

Aber wer sagt mir, dass mein Vater nicht noch eine wirklich gute Zeit erleben wird und wir nicht doch den Herbst und Weihnachten noch gemeinsam erleben werden (siehe Beispiele oben).
Keiner kann uns sagen, was wann wie passieren wird.
Und wenn man Nachrichten hier liest, dann gibt es auch immer wieder die Menschen die noch etwas gute Zeit leben können. Meistens ist der Tumor im Verhältnis doch noch in einem sehr frühen Stadium, ohne Metastasen, so dass Dank Chemo und guter körperlichen Verfassung die Hoffnung noch erhalten bleiben kann gemeinsame Zeit zu verbringen. Bei meiner Mutter waren es auch noch wunderschöne 15 Monate trotz massiver Krankheit und kaum Chancen....
D.h. aber auch, dass man als Angehöriger sehr genau nach seinem eigenem Gesundheit und psychischen Wohlbefinden schauen und sorgen muß. Und wenn darüber hinaus noch eine eigenen Familie steht, welche durch ältere Kinder bald im Umbruch besteht, müssen mehrere Aspekte und Gefühle beachtet werden.

Das haben wir vor 10 Jahren bei meiner Mutter mit kleinen Kindern erlebt und beachtete (und sicher ist damals so manches Kind zu kurz gekommen!!) und müssen diesen Spagat erneut wieder erleben und machen. Ich bin froh über die vielen Momente mit meinem Vater und damals mit meiner Mutter, wir sind uns dadurch sehr viel näher gekommen und haben schöne Erinnerungen. Aber ich weiß auch nach dieser Erfahrung, dass das Leben weiter geht, die Erinnerungen und auch Sehnsüchte nach dem verlorenen Menschen bleiben, aber eben auch wunderschöne neue Momente und auch Menschen in ein langes Leben eintreten werden.

Es wird wahrscheinlich eine letzte Entscheidung eine Woche vor der Abreise geben, aber bis dahin kann noch so viel passieren.......

Gruß Marie
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  #4  
Alt 09.11.2011, 10:36
Marie123 Marie123 ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Seit 5 Monate-Was kommt und was mache ich mit meiner eigenen Kindern u. Familie?

Hallo zusammen,

lange habe ich mich nicht mehr gemeldet – es gab zu viel zu tun.

Doch für alle die nachgefragt haben möchte ich die Geschichte meines Vaters zu Ende erzählen.
Ja zu Ende erzählen….

Mein Vater ist vor 3 Wochen friedlich in meinem Beisein eingeschlafen, es ging am Ende sehr schnell.

Seit 09/2011 hatte er seine Diagnose, Chemo und Bestrahlung in HB schlauchten Ihn enorm, die OP klappte nicht bzw. es wurde nur der Magen- und Darmausgang verändert, eine Reha in Freiburg baute ihn wieder auf. Danach lebte er noch wunderbare 1 ½ Jahre mit viel Elan, Lebensfreude und vielen kleinen und großen Reisen. Zwar baute er immer wieder leicht ab, und vor einem Jahr war sein Stent entzündet, doch er gerappelte sich immer wieder mit einer enormen Kraft und Willensbekundung.

Dann Anfang Oktober ging es Ihm schlechter (wir dachten das hatte er schon öfters..) . Erneut viel Spucken, die Abstände beim „Wasserziehen“ des Aszites wurden kürzer, er war müde und schlapp. Irgendwann ging es nicht mehr und er wurde ins Krankenhaus überwiesen. Dort beschloss er für sich, dass er nicht mehr alleine leben kann – der Weg ins Hospiz wurde eingeleitet. Dort durfte er noch 5 Tage sein.
Bis zum Abend seines Todes war er voll klar, ist aufgestanden innerhalb seines Zimmers und hatte alle wichtigen Menschen um sich. Doch das Spucken – insbesondere Nachts, wenn er alleine war – war unerträglich. So verabschiedete er sich von allen ihm wichtigen Menschen sehr bewusst und lies sich dann Scherz- und Schlafmittel geben für die Nacht. Aus dieser hilfreichen Unterstützung ist er am nächsten Morgen nicht mehr richtig aufgewacht. Er wollte und konnte nicht mehr…..

Er galt bei den Ärzten als „Wunder der Medizin“, machte bei Studien mit. Er machte nach der OP keine Chemo mehr – und lebte noch wunderbare 1 ½ Jahre damit bei super normaler Lebensqualität!!! Ich konnte diese Entscheidung erst nicht akzeptieren, doch im Nachhinein war sein Weg super. Vielleicht hätte er noch 1-2 Monate länger gelebt, doch die Lebensqualität der letzten Jahre war einfach genial!!

Deswegen müsste der Treader auch eigentlich heißen: Überleben mit BSDK 2 Jahre nach Diagnose – ohne Chemotherapie!!
Doch das ist wohl nicht änderbar….

Ich bin mir sicher, dass er noch auf vieles und viele gewartet hat. Dinge die er miterleben wollte, die abgeschlossen wurden und den richtigen Zeitpunkt. Wir sind traurig, dass er nicht mehr bei uns ist, aber überglücklich, dass er dank der Medizin nicht mehr so schwer leiden musste. Er ist sein Weg sehr bewusst gegangen.

Euch allen weiterhin viel Kraft!
Eure Marie
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