Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 11.12.2009, 02:10
Benutzerbild von hubbs
hubbs hubbs ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.12.2008
Ort: HSK
Beiträge: 121
Standard AW: Mein Mann hat Cll

Hallo Andrea, nachdem was du da schreibst, denke ich, dass eine Therapie in nicht so weiter Ferne ansteht. Natürlich spielen auch die Blutwerte eine entscheidende Rolle. Ist schon ein CT gamacht worden, damit man etwas über Milz und Leber sagen kann?

Eigentlich gibt es den Aussagen von Hans nich viel hinzu zufügen.

Eine Transplantation ist eine Möglichkeit, aber nach meinem Wissensstand wird dies erst in Betracht gezogen wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Die 2.und 3. Meinung gab es bei mir automatisch, da alle entnommenen Proben wie Knochenmark, Blut und ein Lymphknoten zusätzlich zu "meienem" Krankenhaus auch noch nach Kiel und Köln geschickt wurden.

Ein ganz entscheidender Faktor ist der HB Wert, der durch die steigende Zahl an Leukozyten immer weiter zurück geht.

Ich finde, dass ist hier http://www.nhl-info.de/exec/start?si...ie.htm&check=0 recht gut erklärt.

Ich hatte zu Therapiebeginn in 03.2009 etwa die gleichen Sympthome wie dein Mann, plus eiene riesige Milz, meine Blutwete waren Hb 10,1;Trombos 100 und Leukos auf 92500. Ich bin froh Therapiert worden zu sein, da bis auf die immer noch vergrößerte Milz alles wieder Ok ist. Ich bin wieder fitter und belastbarer. Die Cll ist im Knochenmark noch zu 30% vorhanden, das macht mich aber nicht sonderlich verrückt, da ich nicht genau weiß, wielange die CLL voher unbemerkt in mir ihre Schandtaten ausgeübt hat, nach Aussage meienes Professors und der Studien geht man davon aus, dass ich ersteimal wieder ein paar Jahre Ruhe (hinter vorgehaltener Hand spricht man von 10-15 Jahren) haben sollte.

Danke für die lieben Wünsche !!!

LG Markus
__________________
13.12.2007 Diagnose B-CLL
17.03.2009 CLL10 Studie der DCLLSG im BR Arm
09.08.2009 Therapieende, Blutwerte im grünen Bereich
22.09.2009 Fast alle Lymphknoten sind weg, Milz ist immer noch riesig
06.10.2009 Ergebniss KMP: 30%tige Infiltration des Knochenmarks
18.12.09-08.01.10 Reha
26.01.2010 Ergebniss KMP: 10%tige Infiltration des Knochemarks
01.03.2010 Wiedereingliederung
12.04.2010 der Beruf hat mich wieder
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 12.12.2009, 00:10
DieAndrea DieAndrea ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.12.2009
Beiträge: 93
Standard AW: Mein Mann hat Cll

Hallo Markus!

Ich denke auch das es sich jetzt bald ausgewatcht und gewaitet hat. Auf eine Art auch ganz gut, da einen diese Warterei irgendwann auch mürbe macht: es vergeht eigentlich keine Stunde ohne einen Gedanken an diese Krankheit.

Ich freue mich für Dich, das die Therapie Dir gut getan hat. Das wünsche ich mir für meinen Mann auch so sehr...

Ein Ct ist bislang nicht gemacht worden, nur Ultraschall. Die Untersuchungen finden alle beim Onkologen statt, darüber hinaus steht er im Kontakt mit Köln.

@all: Mich würde sehr interessieren wie Ihr so mit eurem Umfeld umgegangen seid. Bei uns wissen nur die besten Freunde Bescheid. Inzwischen sieht man ihm die Krankheit aber deutlich an, und es taucht halt ständig die Frage nach Mumps, EBV und und und auf.

Und wie sind denn eure Kinder (wenn ihr denn welche habt )mit all dem umgegangen?

Sorry, ist etwas länger geworden. Vielen Dank fürs zulesen!

LG
Andrea
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 12.12.2009, 10:38
Benutzerbild von hubbs
hubbs hubbs ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.12.2008
Ort: HSK
Beiträge: 121
Standard AW: Mein Mann hat Cll

Hallo Andrea!

Ersteimal möchte ich Euch sagen, macht Euch den Kopf frei, denkt nicht ständig
daran, dass Dein Mann schwer krank ist. Ich habe schon Jemandem hier im Forum
geschrieben, was mein Prof. bei Diagnosestellung gesagt hat:
"Herr S. , bei allem Unglück kann ich sagen, sie haben sich unter den Elefanten der Leukämiearten den Floh ausgesucht".

Seid Euch sicher, die Therapie wird Deinem Mann gut tun, er wird sich schon nach der ersten Chemo besser fühlen und wenn er so ein Glück hat wie ich,
wird er die ganze Therapie auch recht locker wegstecken. Natürlich muss man während und auch einige Zeit nach der Therapie vorsichtig sein, aber das läßt sich alles sehr gut händeln.

Ich war bei uns im Ort im Jahr der Diagnose (13.12.07) amtierender Schützenkönig, das ist in unserer Region schon etwas besonderes und habe die Diagnose bei der Jahreshauptversammlung in 01.08. öffentlich gemacht. Das war zwar für einige Anwesende ein Schlag ins Gesicht und es sind auch Tränen geflossen, aber mir wurde eine Last genommen und ich stand von Anfang an nicht alleine mit der Krankheit da. Außerdem bin ich damit sofort jedem "dummen" Gerede aus dem Weg gegangen.

LG Markus
__________________
13.12.2007 Diagnose B-CLL
17.03.2009 CLL10 Studie der DCLLSG im BR Arm
09.08.2009 Therapieende, Blutwerte im grünen Bereich
22.09.2009 Fast alle Lymphknoten sind weg, Milz ist immer noch riesig
06.10.2009 Ergebniss KMP: 30%tige Infiltration des Knochenmarks
18.12.09-08.01.10 Reha
26.01.2010 Ergebniss KMP: 10%tige Infiltration des Knochemarks
01.03.2010 Wiedereingliederung
12.04.2010 der Beruf hat mich wieder
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 12.12.2009, 15:34
Waldi Waldi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.09.2005
Ort: Elmshorn
Beiträge: 101
Standard AW: Mein Mann hat Cll

Hallo Andrea,

bei Diagnosestellung war ich zum Glück bereits 55, deshalb konnte ich damals sofort die Altersteilzeit beantragen. Mit 58 bin ich dann in den Vorruhestand gegangen. Von Beginn an habe ich mein gesamtes Umfeld eingeweiht, denn ich wollte dummes Gerede hinter meinem Rücken garnicht erst aufkommen lassen. Als ich mich Ende 2003 dazu entschlossen hatte, eine Selbsthilfegruppe zu gründen, musste ich darüber einen Artikel mit Bild von mir in der Presse veröffentlichen. Das hat dann aber doch riesige Überwindung gekostet. Danach wusste auch der letzte Mohikaner im Ort Bescheid. Erstaunt haben mich danach die unterschiedlichen Reaktionen der Leute. Da gab es diejenigen, die im Gespräch mit mir kein Wort über meine Krankheit verloren haben, andere gingen sogar auf die andere Straßenseite, wenn sie mich kommen sahen, andere widerum wurden total hektisch und stotterten unsinniges Zeug daher. Nur sehr wenige waren in der Lage, mit der Situation vernünftig umzugehen, sich bei mir mal über die Krankheit zu erkundigen, oder auch nur mal zu fragen, wie es mir denn geht. Das war und das ist nach wie vor für die meisten immer noch sehr schwer, so mein Eindruck. Da meine Krankheit äußerst langsam verläuft, kann ich mich heute manchmal des Gedankens nicht erwehren, dass mir einige Leute garnicht mehr abkaufen, dass sie bei mir überhaupt existiert. In den Augen mancher Leute müsste ich wohl schon lange tot sein, wie ich ihren merkwürdig fragenden Blicke entnehme. Fast bereitet es mir dann ein schlechtes Gewissen, dass es mir immer noch gut geht. Aber was soll´s, ich nehme es mit Humor.

Mein Wahlspruch: "Wenn schon Krebs, dann diesen!" hat sich in der Zwischenzeit verfestigt. Ähnliches hat ja auch Markus schon über die CLL gesagt. Dennoch darf man nicht vergessen, dass es auch bösartige und dramatische Verläufe gibt. Oft sind diese gegen Chemotherapie resistent, sodass die Betroffenen einer Stammzelltherapie zugeführt werden müssen. Zum Glück sind das aber nur sehr wenige.

Diejenigen CLL-Patienten, die in meiner SHG eine oder auch schon mehrere Therapien hinter sich haben, waren hinterher fast alle der Meinung, dass sie sich das alles viel schlimmer vorgestellt hatten. Den meisten ging es bereits kurze Zeit danach wieder gut. Auch viele Jahre später geht es einigen von ihnen heute immer noch so, als ob nie etwas gewesen wäre. Eine Dame aus der Gruppe hat 2006 nach vorhergehenden Therapien mit Leukeran und Fludarabin-Mono bereits die 3. Therapie mit FC hinter sich gebracht. Sie ist auch heute noch in kompletter Remission und fühlt sich dabei kerngesund.

Dein Mann wird die Therapie bestimmt ebenfalls problemlos meistern und danach viele krankheitsfreie Jahre vor sich haben. Kommt später mal eine weitere Therapie in Frage, so ist die CLL-Forschung vielleicht schon soweit vorangeschritten, dass sogar die Heilung von der Krankheit nicht mehr ausgeschlossen ist.

Ich wünsche Dir, Deinem Mann sowie allen Mitlesern einen schönen 3. Advent
Waldi
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 12.12.2009, 21:00
DieAndrea DieAndrea ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.12.2009
Beiträge: 93
Standard AW: Mein Mann hat Cll

Danke Waldi,danke Markus!

Wie waren denn eigentlich eure Prognosen? Bei meinem Mann deutet einiges wohl auf einen aggressiveren Verlauf hin
Ich muss morgen mal unbedingt nach den Werten gucken und die mal hier aufschreiben.

Was haltet ihr von einem Behindertenausweis? Habt Ihr einen?

@Waldi: Wo ist denn Deine SHG?

LG
Andrea
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 12.12.2009, 22:31
DieAndrea DieAndrea ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.12.2009
Beiträge: 93
Standard AW: Mein Mann hat Cll

Hallo, ich nochmal. Hier einige Werte und Prognosefaktoren:

- keine ungünstige Zytogenetik,
- Thymidinkinase>10U/l
- ZAP 70 und CD38 positiv,
- Lymph.verdoppelungszeit <12 Mon.
- IgVH Mut.status: 30% monoallelische Deletionen in den Chromosomenregionen 6q23 und 13q14, keine somatischen Hypermutationen
- CD11 wird stark exprimiert,
- schwache Expression von CD 79b
- Splenomegalie 16cm

HB 13,0, Leuko 134,4, Thrombo 163 (Sept.09).

Schonmal vielen Dank fürs Lesen, bin gespannt auf eure Reaktion.

LG
Andrea

Geändert von DieAndrea (12.12.2009 um 22:38 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 13.12.2009, 11:38
Benutzerbild von hubbs
hubbs hubbs ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.12.2008
Ort: HSK
Beiträge: 121
Standard AW: Mein Mann hat Cll

Hallo Andrea, also ich meine, die Blutwerte sind bis auf die hohen Leukos noch im unteren Normbereich. Zap 70 und CD 38 pos. habe ich auch, es bedeutet nach meinem Wissen eine schlechtere Prognose, auch die Lymph.verdoppelungszeit von <12 Mon. spricht für einen schnelleren Verlauf, als z.B. bei "Waldi".
IgVH ist ebenfalls ein ein Prognosefaktor für den Verlauf einer Cll, genau wie Zap 70 und CD 38. Die Werte deines Mannes sprechen hier ebenfalls für eine schlechtere Prognose. Zur Splenomegalie 16cm kann ich sagen, hier geht es um die Milz, den Wert habe ich auch, aber nach der Therapie. Die Milz misst etwa 4 x 7 x 11 cm bei Normalgröße. Ich gehe, nachdem was Du uns an Werten gegeben hast, davon aus, dass dein Mann sich im Stadium II-III nach RAI oder B nach Binet befindet. Aber die Beurteilung ist Sache der Ärzte, ich vergleiche nur mit meinen Werten zu Therapiebeginn. Deswegen denke ich, steht eine Therapie in nicht zu weiter Ferne an. Auch ich hatte nicht so ein Glück wie "Waldi", sondern auch einen schnelleren Verlauf, der innerhalb von gut 2 Jahren nach Diagnose therapiert wurde und ich habe ja schon geschrieben, dass es mir seit dem viel besser geht. Es wäre wünschenswert, wenn das auch lange Zeit so blieb, aber dagegen spricht leider die ungünstige Prognose.

LG Markus
__________________
13.12.2007 Diagnose B-CLL
17.03.2009 CLL10 Studie der DCLLSG im BR Arm
09.08.2009 Therapieende, Blutwerte im grünen Bereich
22.09.2009 Fast alle Lymphknoten sind weg, Milz ist immer noch riesig
06.10.2009 Ergebniss KMP: 30%tige Infiltration des Knochenmarks
18.12.09-08.01.10 Reha
26.01.2010 Ergebniss KMP: 10%tige Infiltration des Knochemarks
01.03.2010 Wiedereingliederung
12.04.2010 der Beruf hat mich wieder
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:09 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55