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  #1  
Alt 13.11.2009, 12:24
loewi loewi ist offline
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Standard 26. märz 2009

ein gleichnis

Gibt es ein Leben nach der Geburt?
Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch seiner Mutter.
„Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?“ fragte der eine Zwilling.
„Ja auf jeden Fall“ Hier drinnen wachsen wir und werden stark für das was draußen kommen wird.“
Antwortet der andere Zwilling. „Ich glaube das ist Blödsinn“ sagt der erste.
„Es kann kein Leben nach der Geburt geben –wie sollte das denn bitteschön aussehen?“
„So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller sein als hier. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?“

„So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für eine verrückte Idee.
Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst du herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur viel zu kurz.“
„Doch es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders.“
„Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen von `nach der Geburt`
Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Punktum.“

„Ich gebe ja zu, dass keiner weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und sie wird für uns sorgen.“ –„ Mutter???
Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?“
„Na hier –überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!“
„Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht.“

„Doch manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt…“

(nach Henry Nouwen)
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  #2  
Alt 13.11.2009, 12:25
loewi loewi ist offline
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Standard 31. märz 2009

gestern hatte mein hausarzt mich zur wundversorgung zu einem sehr netten chirurgen geschickt. der meinte ich soll jeden tag nun kommen also heut dagewesen und da war sein kollege da...ein hausgemachtes a...gesicht
ich bin im moment wahnsinnig gefrustet dass ich nicht wirklich was machen kann (schwimmen oder anderen sport) - geht ja schon ein viertel jahr... und dieses a... meinte "naja das haben sie ja freiwillig machen lassen!" ey hallo geht es denn noch???? ich habe es geschafft ganz ruhig zu sagen:

mir blieb keine andere wahl, weil ich krebs habe!

aber es hat mich viel kraft gekostet...
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  #3  
Alt 13.11.2009, 12:27
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Standard 2. april 2009

ich habe gestern mit seinem kollegen (chef) gesprochen und der meinte "jaja das ist so ein seelchen.ist eben künstler in jeder hinsicht!" ich fragte dann "plastischer chirurg?" "Nein, eben Künstler, arbeitet an skulpturen" woraufhin ich ganz trocken meinte "so kann er mit seinen skulpturen umgehen aber nicht mit menschen!" er hat mir auch rechtgegeben und meinte (was ich mir im nachhinein auch gedacht habe) vielleicht war sein freiwillig auf den sport bezogen, kam aber in dem moment nicht rüber. jetzt soll ich ihn heut nochmal persönlich ansprechen und ich werde sagen, ich erwarte eine erklärung und vor allem eine entschuldigung für sein unmögliches verhalten, ansonsten wird sich meine mutter ihn bei der ärztekammer nordrhein melden

ich habe es ihm gesagt und er ist sehr ausfallend geworden. er meinte:

vielleicht liegt es an einer mangelnden kognitiven diskursfähigkeit ihrerseits
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  #4  
Alt 13.11.2009, 12:28
loewi loewi ist offline
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Standard 1. april 2009

ich habe selber habe ja drei kinder verloren

carlotta noemi als ich gerade mal 13 war
samuel anima als ich 15 war
doch am nächsten in meinem herzen ist mir mein sohn aron maria. 16 wochen haben wir ein leben geteilt.
die meisten kennen die hintergründe ein wenig, wie mein sohn geboren wurde. ich sage bewusst, wie er geboren wurde.
heute nacht habe ich zum ersten mal nach der operation bewusst wieder von aron geträumt. er stand neben meinem bett und hat meine hand gehalten und sich von mir verabschiedet. ich habe seine kleine hand in meiner gespürt und seine weichen lippen auf meinem gesicht, als er mir zum abschied einen kuss auf die wange gegeben hat. ist er jetzt für immer gegangen?

es war noch etwas anders. ich wollte ihn mir schön(er) reden den traum. neben aron stand eine vertraute person (nicht mein vater, sondern prof j. ) und hat ihn mitgenommen...
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Geändert von loewi (13.11.2009 um 12:28 Uhr) Grund: smiley vergessen
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  #5  
Alt 13.11.2009, 12:30
loewi loewi ist offline
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Standard 26. april 2009

ich habe gestern ein wundervolles buch angefangen. von jutta richter "der anfang von allem" in dem es um die geschichte von adam und eva geht. eine liebesgeschichte, ein roman, wahnsinnig süß und liebevoll geschrieben...

aber schon am anfang tauchte eine frage auf und vielleicht weiß wwer eine antwort drauf:

gott hat adam und eva erschaffen. dann war da die sache mit dem sündenfall und nun meine frage: hat gott deshalb jesus gesandt???
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  #6  
Alt 13.11.2009, 12:31
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Standard 14. april 2009

jetzt schreib ich einfach mal drauf los, was mir die letzten tage so durch den kopf geht.
die erste große op ist jetzt zwei monate her, die zweite vier wochen. seit der letzten habe ich ja ziemlich abgenommen. und der bauch ist flacher geworden, was bei der menge an gewicht nicht mit sieben kilo oder sechs erreicht werden kann. woran ich die ganze zeit denke ist, dass ich vielleicht diese masse an bauchumfang brauchte, vielleicht an meiner schwangerschaft mit aron festgehalten habe

nur so ein gedanke
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  #7  
Alt 13.11.2009, 12:32
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Standard 14.mai 2009

gestern bin ich nun aus der Reha zurück gekommen. Und ich hatte euch ja versprochen, dass ich dann Bericht erstatte. Ganz ehrlich? Es gibt viel Gutes dort, einige Kritik, aber einen ganz entscheidenden absolut negativen Kritikpunkt - und das ist die medizinische Versorgung vor Ort. Aber ich fange mal mit dem Guten an:

- die psychologische Betreuung dort ist 1a!!!!
- auch die Physiotherapeutin die ich dort hatte - klasse - ebenso wie die Krankengymnastin (die mir persönlich am meisten gebracht hat!) -dazu später noch mehr

- ich habe an einigen Vorträgen teilgenommen:

"Ernährungsberatung" - durchaus interessant, wenn es denn auch von Seiten der Klinik so mit der Umsetzung klappen würde. Man sagte uns es sei wichtig das Essen zu genießen. Schwer möglich, wenn man rein theoretisch um halb eins das Mittagessen kriegen soll (das aber erst gegen zehn vor eins oft kommt) und man um eins die nächste Anwendung hat. Zwar sollte man bescheid sagen, dass man früher dann das Essen gerne hätte, nur wenn man zum Teil bis zwölf halb eins auch noch anwendungen hat, ist das schwierig.

"Sexualität nach großen Operationen" - es nahmen etwa 15 Männer daran teil und (mit mir) zwei Frauen. Der Arzt ging auch nicht, bzw. nur auf meine konkreten Nachfragen, auf dieses Thema bei Frauen ein

naja gut. Aber nun zu meinem absolut negativen Kritikpunkt, über den ich inzwischen auch die Arge in Bochum in Kenntnis gesetzt habe und das ist die ärztliche Betreuung vor Ort (lange Geschichte):

Die Aufnahmeuntersuchung erfolgte am zweiten Tag durch den Gynäkologen (ein sehr netter Mensch). Der ging allerdings in meiner dritten Woche in Urlaub ging, was ihm ja auch zusteht - keine Frage. Doch kein Gynäkologe war ansonsten im Haus und die Vertretung übernahm ein Urologe.
In der dritten Woche Mittwoch fing es an, dass ich Schmerzen im rechten Unterbauch bekam. Ich muss dazu sagen, dass ich schmerzunempfindlich bin und es einen extrem starken Reiz braucht, bis ich Schmerzen wahrnehme (sie aber für mich erträglich noch sind) und trotz allem ist es für mich ein Warnsignal und ich nehme es ernst. Erst eine Woche später bekam ich bei dem Urologen montags einen Termin (auf mein Drängen!). Dieser "diagnostizierte" ohne mich zu untersuchen "es könnten Darmverwachsungen sein". Am Tag drauf habe ich mich bei Prof. G. beschwert und er schickte mich zu einer Gynäkologin im Ort.
Neben den Schmerzen bekam ich einen Ausschlag am Bauch. Kleine Pöckchen, die ich nachts im Schlaf aufkratzte und das ganze verteilte sich. Wurde von den Schwestern als Ausschlag behandelt und versorgt, lediglich ein Pfleger meinte mal, es könnte eine Gürtelrose sein. Leider habe ich auch nicht drauf gedrängt, dass ein Arzt drauf schaut, denn ich bin der Meinung dass gerade in einer onkologischen Klinik das auch die Aufgabe des Pflegepersonals ist. Jedenfalls wurde der Ausschlag weiter versorgt und begutachtet, die Schmerzen eher belächelt ("das passiert schon mal dass es nach der OP noch zwickt!")
Schlussendlich war ich am Dienstag, als ich wieder zuhause war, wegen der Schmerzen bei meinem Arzt. Er sah die Pflaster am Bauch und als er dann die inzwischen vernarbten Flecken sah und ich ihm genau beschreiben konnte, wie und wo die Schmerzen auftraten, sagte er sofort, dass es eine Gürtelrose sei und er schüttelte nur den Kopf über so ein Verhalten!

Und über dieses No GO werde ich wie gesagt die Arge in Kenntnis setzen, als auch die Klinik und meine Krankenkasse. Denn gerade, nochmal in einer onkologischen Klinik, darf so etwas nicht passieren, dass eine infektionskrankheit nicht diagnostiziert wird. denn es sind dort viele Patienten mit einer niedrigen Leukozytenzahl.

So nun habe ich Frust abgelassen

Aber ansonsten war die Reha gut, ich habe seit meiner Entlassung aus dem Krankenhaus am 23.März etwa 13 kilo abgenommen.


in der reha gab es ein labyrinth und die eine therapeutin (sporttherapeutin) hat auch vorträge dazu gehalten. ich war sehr skeptisch am anfang, hatte angst, was es mit mir macht. habe dann ihren vortrag gehört und war fasziniert. aber die angst einmal in das labyrinth zu gehen blieb.

dann habe ich angefangen steine für das labyrinth zu gestalten, mit den namen meiner kinder. für jedes kind einen stein. und letzten donnerstag war es dann soweit, dass ich gespürt habe, nun ist der richtige moment. ich habe die drei steine mit mir genommen und sie im labyrinth intuitiv platziert. so hat nun jedes meiner kinder seinen platz. und es war sehr sehr bewegend.

dann fiel mir ein, dass ich nach meiner rückkehr aus new york einmal ein labyrinth gedicht geschrieben habe:

Ich gerate tiefer und tiefer
In das Labyrinth meiner Seele
Blicke hinter den Vorhang und
Tauche ein in ein zeitloses Gebiet
In das Labyrinth meiner Seele
Wie bei Alice im Wunderland fühle ich mich
Manches mal gehetzt
Wie das weiße Kaninchen mit der Taschenuhr
Im Labyrinth meiner Seele
Doch vollkommen unbeirrt und
Voller Vertrauen in meine Stärken
Mache ich mich auf
Immer tiefer
In das Labyrinth meiner Seele
Weiß dass hinter jeder Ecke eine
Gefahr lauern kann
Jedoch intuitiv gehe ich den
Weg des meisten Widerstandes
In dem Labyrinth meiner Seele
Denn früher habe ich meinem
Vertrauen in mich widerstanden
Und mich lieber hinter hohen Wänden
Klein
In eine Ecke verkrochen
In der Mitte im Labyrinth meiner Seele
Im Labyrinth meiner Seele
Selbstbestimmt gehe ich Schritt für Schritt
Verlaufe mich auch schon mal
Lande in Sackgassen oder dunklen Seitenstraßen
Im Labyrinth meiner Seele
Blicke auf und sehe schon mal über Mauern drüber
Um neue Wege zu finden die mich zu mir führen
In die Mitte im Labyrinth meiner Seele
Was wird mich dort erwarten
In der Mitte im Labyrinth meiner SeeleWas wird mich dort erwarten
Es warten dort
Der Respekt die Ehre die Würde die Extrovertiertheit die Introvertiertheit
In der Mitte im Labyrinth meiner Seele
Ehrlichkeit Natürlichkeit aber besonders Geduld und das
Vertrauen in mich
Sind mein Kompass auf dem Weg
Durch das Labyrinth meiner Seele
Erst wenn ich in dieser Mitte gefunden habe
Wonach ich strebe
Im Labyrinth meiner Seele
Dann kann ich mich aufmachen
Mit dem gefundenen Schatz
Raus aus dem Labyrinth meiner Seele
Und
Rein in meine Wirklichkeit
__________________
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