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#1
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AW: Der Krebs hat mir meine Zukunft genommen
Hallo Sandra, Hallo Stefan,
ja, wir sitzen alle in einem Boot. Es ist grausam ohne den Partner weiter leben zu müssen, es eigentlich nicht wirklich zu wollen. Ich denke jeden Tag an die vergangenen Jahre und dadurch wird alles noch viel schlimmer. Gott sei Dank habe ich nun jede Woche Gespräche mit meinem Psychater. Sie helfen. Bei mir ist z.B. das Problem das ich mich nach Geborgenheit, Nähe sehne aber wenn dann meine Freunde näher kommen, stoße ich sie weg. Das habe ich so nicht gesehen aber der Dok hat recht. Es ist für "Aussenstehende", die dieses Leid nicht durchleben müssen, sehr schwer es nachvollziehen zu können. Das wird nun für die nächsten Wochen mein Weg werden. Ich möchte versuchen meine inneres Gefühlscaos zu erklären und auch die eine oder andere Umarmung zulassen. Auch wenn die Tränen, der Schmerz und die Wut wieder an die Oberfläche kommen. Ich glaube nur so kann ich einen Schritt nach dem anderen machen und wieder ein bisschen "leben". Immer wieder habe ich alles abgesagt, gestern nicht. Gestern war ich mit einem lieben Freund Essen, durfte seinen Mini fahren - was soll ich sagen, es war ein so toller Abend. Zwischendurch bin ich mal raus, ein paar Schritte laufen, die Tränen laufen lassen - aber, es hat mir sehr gut getan. Ja, es kommen auch wieder die schmerzhaften Tage aber einer war anders und ich weiß das es irgendwie, ab und an mal anders sein kann. Das wünsche ich mir für euch beide auch, so ein Gefühl des Lebens. Ich weiß das mein Schatz bei mir war und sich sehr über diesen Schritt gefreut hat. Er hat doch alles mit mir aufgebaut und ich darf doch nun nicht alles wegwerfen. Alles Liebe für euch, schön das wir hier sind und uns unterstützen können. Einen schönen Samstag und vielleicht geht ihr doch mal raus, einfach mal ne Tasse Kaffee trinken.
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Gruß Iko nichts und niemand ändert etwas an dem was geschehen ist - nichts und niemand holt dich zurück - nichts und niemand nimmt dich aus meinem Herzen |
#2
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AW: Der Krebs hat mir meine Zukunft genommen
Hallo Iko,
Zumindest in einem ähnlichen Boot. Letztendlich sitzt jeder allein in seinem. Und ob er rudert, wie schnell oder langsam, und in welche Richtung er steuert - oder erstmal gar nicht und sich der Strömung überläßt - das ist individuell. Bleibt zu hoffen, das jeder für sich irgendwann das rettende Ufer sieht und darauf zu halten kann. Dass man sich zwischendurch mitunter wünscht, einfach zu ertrinken, ist wohl normal. Ich gerade etwas Schönes gelesen. Sheridan Le Fanu läßt in "Onkel Silas" eine Romanfigur sagen (zu einer jungen Frau, deren Vater gerade gestorben ist): "Der Strom des Lebens ist ist schwarz und reißend; wie so viele von uns hinüberkommen, ohne zu ertrinken, bewundere ich oft. Die beste Art ist, nicht weit vorauszublicken - gerade von einem Trittstein auf den anderen." Klar, eigentlich eine Binsenweisheit. Als meine Frau todkrank war, haben wir das so gemacht. Nicht weiter denken als bis morgen. Und morgen dann an den nächsten Tag. Meine Frau liebte das Bild des "Scheinriesen" aus Michael Endes "Jim Knopf". Das ist der, der umso größer und bedrohlicher aussieht, je weiter er weg ist. Je größer die Entfernung, desto mehr bekommt man tierische Angst vor ihm, verzweifelt und läuft weg. Aber je näher man ihm kommt, desto kleiner und harmloser wird er. Und von ganz nahem besehen ist er ein sehr freundlicher und liebenswerter Typ. So ist es IMHO mit dem Weiterleben. Wenn ich denke "wo soll das alles in xx Jahren enden"... dann kann ich mich gleich umbringen, weil ohnehin alles beschissen ist. Wenn ich an die drei Dinge denke, die ich morgen erledige, dann geht's irgendwie von Tag zu Tag. Und manchmal gar nicht so schlecht. Aber dieses nicht-weiter-Denken/Grübeln erfordert eine Geisteshaltung oder Disziplin, die ich nicht immer aufbringen kann. Und dann wird's schwer, richtig schwer. Zitat:
OK, mein Hund würde diese Rolle liebend gerne übernehmen und bei mir im Bett schlafen. Groß wie ein Mensch ist er ja, langgestreckt. Und warm und kuschelig auch. Aber er schnarcht, rülpst, pupst, stinkt nach Tier und hinterläßt massenhaft Haare, Dreckkrümel und Sabber, wo immer er ist - nee, so gut er es auch meint: er ist kein wirklicher Partnerersatz Viele Grüße, Stefan |
#3
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AW: Der Krebs hat mir meine Zukunft genommen
Hallo Stefan, hallo Iko !!
Ach Iko, ich freue mich für Dich, daß Du einen "relativ" schönen Abend gehabt hast. Ich weiß, ich müßte auch mehr rausgehen und viele Freunde und auch meine Eltern und meine Schwiegereltern (die besten und liebsten Schwiegereltern, die es gibt) bieten es mir auch immer wieder an. Aber ich fühle mich in meinen eigenen vier Wänden am wohlsten. Lieber Stefan, ich kann Dir nachvollziehen, daß Du Dich nach Nähe und Geborgenheit sehnst. Mir geht es nicht anders. Bei mir ist es momentan so, daß ich außer unserem verrückten Kater niemanden an mich heranlassen kann und will. Der schläft auch bei mir im Bett. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dort eine andere Person schlafen zu lassen. Es ist schließlich unser Ehebett. Habt noch einen schönes Wochenende und fühlt euch gedrückt. Liebe Grüße an alle auch an alle tierischen Familienmitglieder von Sandra und Timmy |
#4
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AW: Der Krebs hat mir meine Zukunft genommen
Hallo Sandra, Hallo Iko und Hallo Stefan
Wir haben alle jeder auf seine Weise, leider einen Geliebten Menschen verloren und der große Schmerz das verbindet uns. Ich weiß das ich jetzt große Worte bringe, aber ich glaube unsere Lieben würden zu uns sagen: "Leb weiter,damit ich nicht in Vergessenheit gerate und erzähl weiter wie wir Glücklich waren und rede auch von unseren Steit. Wenn du aufgibst, wer soll denn von mir erfahren, das ich gelebt, wenn nicht von Dir." So würde mein Liebster mir reden. Ich weiß das es kein trost ist, aber das ich mir. Für mich wird auch Weihnachten und Sylvester die schlimmsten Tage sein, weiß noch nicht mal wie ich die Tage verbringen werde. Vielleicht bei meinen Kindern oder bei Freunden, in grunde ist es egal denn ich weiß wie ich reagiere und ich glaube wir werden alle so reagieren. Ich hoffe das wir einen guten Menschen an den Feiertagen haben werden, das wir nicht ganz alleine sind und den Schmerz nicht ganz so doll ertragen. In Liebe nudnik (Angelika) |
#5
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AW: Der Krebs hat mir meine Zukunft genommen
Hallo Angelika, hallo Iko und hallo Stefan !!
Ach Angelika, Du sprichst mir aus der Seele. Ich glaube, daß mein Stephan mir sagen würde: Du weißt, wie gerne ich leben wollte und wie sehr ich um mein Leben gekämpft habe. Lebe Dein Leben, erzähle von mir und denke an mich. Und genau das werde ich tun. Er wird für immer in meinem Herzen sein und ich werde immer an ihn denken. Fühlt euch alle ganz lieb gedrückt Liebe und traurige Grüße von Sandra |
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