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AW: Gesammelter Thread: Schmerz/Tumorschmerz
Hallo an Alle,
mein Mann ist seit dem Sturm Kyrill an Krebs erkrankt. Magen- und Speiseröhrenkrebs. OP 03/07, AEG 1 nach Sievert, intestinaler Typ nach Laurén und 10 Tage später eine weitere OP - nach erneuter RE-Thoracotomie mit Verschluß der Chylus-Leckage. Da war mein Mann 38 Jahre alt. Da 12 Lymphknotenmetatasen von 30 präparierbaren Lymphknoten festgestellt wurden, begann im Mai 2007 eine Chemo. Da wir eine Schimmelproblematik im angemieteten Haus hatten, mußten wir von dann an getrennt leben für 1/2 Jahr, daher Suizidversuch bei reaktiver Depression 07/07. Nach 3 oder 4 Blocks keine Chemo mehr, da keine Metastasen vorhanden. Frühling 2008 verstärkte Äußerungen bezüglich Schmerzen im Bauch. Jede Kontrolluntersuchung - alle 3 Monate - ergab keinen nennenswerten Befund - . Am 18.11.2008 Relaparotomie. Es zeigten sich ausgeprägte Verwachsungen im Oberbauch zwischen Dickdarm und Bauchwand sowie zwischen Dickdarm und Leber. Im Schnellschnitt wurde keine Malignität nachgewiesen. Ab 01/09 wieder über Schmerzen geklagt, die immer schlimmer wurden. Ein Anhalt auf ein Lokalrezidiv bestand aber nach jedem Staging nicht. Daber ab 03/09 eine Therapie mit MST und Sevredol. Ende 04/09 Rezidiv des Magenkarzinoms, Lymphknoten in der Leberpforte, in zahlreichen Raumforderungen in der Thoraxwand und Pleura li zu werten als Malignommanifestation/Mestastasen des Ösophaguskarzinoms. Einleitung der plliativen Chemotherapie Ende 04/09. 07/09 Staging mit Beurteilung: Keine wesentlichen Befundsveränderungen zur Vorsorgeuntersuchung03/09. Kein Anhalt für Lokalrezidiv. Zum jetzigen Zeitpunkt ist bei Zust. nach Rezidiv 04/09 von eine stable disease auszugehen. Durch Morphingabe aber Darmstörungen. Im anschließenden Urlaub nur Schmerzen und nach 10 Tagen fehlenden Stuhlgang Einlieferung in Klinik. Darmlähmung mit unsäglichen Schmerzen. Nun schon 3. Woche im Krankenhaus. Man rätselt, ob Phantomschmerzen oder wirkliche Beschwerden. Nach starken Morphiumgaben ab Montag kalten Entzug. Nur ein Anruf mit mir konnte Schlimmeres verhindern. Nun Morphiumgaben bei Bedarf, morgen Magenspiegelung und CT mit Kontrastmittel, ob Wucherungen oder Vernarbungen vorhanden. Der Krebs sei nicht Auslöser der Schmerzen, der verhält sich angeblich im Moment ruhig. So langsam zerrt das Ganze an meinen Nerven. Mein Mann ist heute von einem Schmerzkrampf in den nächsten gefallen, isst nicht mehr, trinkt kaum und ich mache mir wirklich Sorgen. Er ist doch erst 41 Jahre alt. Und jetzt weint er nur noch und macht sich Gedanken darüber, was er mir alles antut und ich sitze hilflos an seinem Krankenbett und bemühe mich, ja nichts über Essen oder Trinken von mir zu geben, sondern reibe ihn mit Schmerzöl ein und versuche ihn, auf andere Gedanken zu bringen. Was kann ich denn nur tun, ihm zu helfen? Würde mich über jede Antwort so unendlich freuen .... Danke und viele Grüße |
#2
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AW: Gesammelter Thread: Schmerz/Tumorschmerz
Hallo Britta,
vielen Dank für Deine Antwort. Instinktiv habe ich Dir sofort Recht gegeben, wollte aber die noch anstehenden Untersuchungen abwarten, um sicher zu gehen, dass wirklich alles andere ausgeschlossen werden konnte, dass die Schmerzen verursacht. Nun ist mein Mann für die Schmerzklinik angemeldet und ich kann nur hoffen, dass hier ganz schnell ein Termin möglich sein wird. Ich habe nächtelang im Internet gebuddelt und endlose Beiträge über Schmerzgedächtnis gelesen und immer wieder meinen Mann mit seinen Symptomen erkannt. Habe dabei allerdings auch gelesen, dass ein Mensch mit Tumorerkrankung bzw. Tumurschmerzen niemals abhängig von Morphium werden kann? Wurde so beschrieben, dass, nimmt man diesem Menschen Morphium weg, wäre das gleichbedeutetend damit, einem Diabetiker Insulin zu verwehren .... Das mit der Darmlähmung ist einfach entstanden, weil mein Mann auf keine Mittel reagiert, die den Darm anregen und er irgendwann das Zeitgedächtnis verloren hat, wann der letzte Stuhlgang erfolgt war. Nun dokumentieren wir alles, damit so etwas niemals mehr passieren wird ... Nun läßt mein Mann auch endlich die Psychologin zu, aber wie man ohne lange Experimenterei das richtige Antidepressivum finden kann, erschließt sich mir noch nicht so ganz. Letztendlich bin ich nun einfach froh, dass eine Schmerztherapie in Angriff genommen wird und hoffe ganz tief und fest, dass uns hier weitergeholfen werden kann ... LG Erika |
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