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Alt 25.05.2009, 11:53
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Depression und Traurigsein - Einander helfen, leichter sein!

Hallo Bärbel,

vielen Dank dass Du geschrieben hast. Dass Deine Mama erneut Krebs bekommt hat, tut mir sehr leid. Wollen wir hoffen, dass das MRT im Hinblick auf weitere Metastasen, Entwarnung geben wird.

All das was Du umschreibst, ist mir vertraut. Obwohl ich in der gleichen Stadt wie Mama wohne, und ich mit dem Auto in ca. 15 Minuten bei ihr seien könnte, sehen wir uns doch eher selten. Eben bedingt durch die Kinder, die häufigen Infekte, unseren Alltag (Schule, Kiga usw.). Ehe Mama krank wurde und Vollzeit im Berufsleben stand, da haben wir uns auch nur alle 14 Tage mal gesehen. Dabei ist es im Schnitt auch geblieben. Aber dafür telefonieren wir täglich, sogar mehrmals.

Die Angst ist wirklich ungeheuer groß. Ich versuche das jeden Tag aufs Neue in den Griff zu bekommen. An manchen Tagen gelingt mir das ganz gut, an anderen weniger.

Wenn es meiner Mutter gut geht, dann hab auch ich den Kopf freier dafür Positives empfinden zu können. Wenn ich akut in Sorge um sie bin, weil sie z. B. über undefinierbare Kopfschmerzen oder Schwindel klagt, dann kann ich mich kaum auf andere Dinge konzentrieren. Ich erledige dann zwar alles was anfällt routiniert, aber mir fehlt oft dann die Ausdauer und Geduld für andere Dinge. Kürzlich habe ich mich sogar dabei erwischt, als mein großer Sohn (übrigens auch 11) mir etwas zeigen wollte, was er für die Schule gemacht hat, dass ich ihn recht unsanft abgewiesen habe. Gut, ich kann dann zwar auch meinen Fehler einräumen und mich dafür entschuldigen, aber richtig ist es ja nicht.

Dieses Suchen nach den Ausnahmen im Hinblick auf die Prognosen und Statistiken kenne ich zu gut. Ich bereue sehr oft soviel gelesen zu haben, weil sich insbesonders das Negative so sehr im Kopf manifestiert. Zumindest ergeht es mir so. Ich hoffe inständig auf noch ganz viel gute Zeit.

Traurig stimmt mich, wenn Mama traurig ist. Am Samstag telefonierten wir. Mama ist passionierte Klatschblattleserin und hat dadurch bedingt viel über das Schicksal von Barbara Rudnick gelesen. Als am Wochenende bekanntgegeben wurde, dass sie verstorben sei, war Mama trotz des Umstandes die Frau an sich nie gekannt zu haben, sehr geknickt. Ich hab dann regelrechte Aufbauarbeit leisten müssen. Ich denke man vergleicht irgendwo immer. Ich versuche mir immer vor Augen zu halten, dass jeder Verlauf an sich individuell ist, und meine Mama noch einige gute Zeit vor sich liegen haben kann. Aber so recht genießen - das will mir einfach nicht gelingen. Ich glaube es liegt daran, dass zum Genießen auch eine gesunde Portion Unbeschwertheit gehört, und da die leider nicht vorhanden ist...tja, gelingt auch das genießen nicht so recht.

Liebe Bärbel, ich würde mich freuen, wenn wir uns weiterhin hier austauschen würden. Ich wünsche Deiner Mama ein einwandfreies MRT, gute Behandlungsoptionen und Dir, dass Du die Stärke und Kraft für die Bewältigung der ganzen Situation beibehälst.

Liebe Grüße

Annika
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