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  #1  
Alt 09.05.2009, 18:28
Benutzerbild von steffi0461
steffi0461 steffi0461 ist offline
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Standard AW: Mein Schwiegerpapa

Hallo Wetterhexe
Es ist schön das Ihr den Weg doch wieder zueinander gefunden habt.Ich denke es hat Euch Beiden gut getan.Es muss damals schwer gewesen sein,schwer für Deine Mutter,schwer für Ihn und auch schwer für Dich als Kind.Die hauptsache ist das ihr einander wieder gehabt hat und da spielt es keine Rolle wie lange man getrennt war.Ich hoffe das auch Du Dich manchesmal fallen lassen kannst.
Mein Sohn hat seinen Opa immer voller Bedacht,Liebe und Zuneigung behandelt.Er hatte ein gutes Gefühl für die Lage in der sich sein Opa befand.Mein Sohn heisst Justin und ist 5 Jahre alt.Es ist ein langer Weg und es ist so schwer seinem Kind etwas unbegreifliches erklärt.Was machst du denn beruflich und hast Du auch Kinder?
LG Steffi
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  #2  
Alt 09.05.2009, 18:37
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steffi0461 steffi0461 ist offline
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Standard AW: Mein Schwiegerpapa

Hallo Sadie
Vielen Dank für Deine Zeilen.Ja manchmal haben mir Menschen vermittelt ich hätte kein Recht zu trauern,weil es nur der Schwiegervater war.Doch es ist doch egal wer es ist,wenn man liebt schmerzt es doch immer.Natürlich habe ich anders getrauert als mein Mann,aber auf meine Weise war es schmerzvoll und voller Trauer.Ich vermisse ihn jeden Tag und unsere Bindung war eine besondere.Ich habe ihn als mein Vater angesehen und stets wurde ich von ihm wie sein kind behandelt.Wenn ein geliebter Mensch geht bleibt die Luft weg und das Loch ist riesen gross.Mein Schwiegervater hatte eine cml und Deiner?Ich hoffe es geht Dir ganz gut und das auch Du jemanden zum reden hast.Ich hatte immer Scheu zu reden da ich eben das Gefühl hatte kein Recht darauf zu haben.Heute sehe ich das anders und komme besser zurecht.Erzähl doch mal was von Dir wenn Du magst.Lg und mein Beileid auch an Dich.
deine Steffi
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  #3  
Alt 10.05.2009, 13:08
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Sadie Sadie ist offline
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Standard AW: Mein Schwiegerpapa

Hallo Steffi,

hier kannst du unsere Geschichte in Kurzfassung lesen:

http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=34172

Gut geht es mir nicht wirklich. Gerade jetzt fehlt er mir besonders. Dazu musst du wissen, dass mein Mann 2005 mit 39 eine sehr schwere Hirnblutung hatte mit nur geringen Überlebenschancen. Er lag 4 Wochen auf der Insensivstation im künstlichen Koma und hatte in der Zeit 4 schwere OPs am offenen Hirn. Keiner konnte mir sagen, ob er überlebt und wenn, in welchem Zustand er dann sein würde. Mein Schwiegerpapa war der Mensch, der am allermeisten für mich da war. er war es, der im KH angerufen hat, wenn mir der Mut fehlte. Er war es, den ich anrufen konnte, wann auch immer, und der zu mir gekommen ist (Manchmal kam ging er mitten von der Arbeit aus einer wichtigen Leitungssitzung und fuhr 20km, nur um mich in den Arm zu nehmen). Mit ihm konnte ich einfach über alles reden.
Unser Sohn war damals 6 und wurde von meinen Eltern betreut, weil ich den ganzen Tag im KH war. Meine Eltern tuen alles für mich, wir haben ein gutes Verhältnis, aber wirklich meine Ängste und Gefühle verstehen, das fällt ihnen schwer. Er konnte es.

Mein Mann musste alles wieder lernen, allein atmen, schlucken, sitzen, laufen, Blasen- und Darmkontrolle, essen ...... Inzischen ght es aber wieder arbeiten, obwohl unser Leben nicht mehr so ist wie vorher und auch nie wieder sein wird. Es war ein langer steiniger Weg mit vielen Rückschlägen und KH-Aufenthalten.

Zeitgleich mit dem Tod seines Vaters sind seine Leberwerte extrem gestiegen. Letzten Dienstag wurde eine Biopsie der Leber gemacht. Gestern musste ich ihn in die Notaufnahme bringen und er wurde sofort stationär aufgenommen.
Mir fehlt der Mensch, der als einzigster mich gefragt hat, wie es mir geht. Bei dem ich mich angelehnt habe, der mich in den Arm genommen hat und getröstet hat. Natürlich ist es so, dass mein Mann krank ist und nicht ich, aber mich betrifft es doch auch. Wo soll ich hin mit meiner Trauer, meiner Angst, meiner Panik vor erneuten Rückschlägen? Meine Eltern meinen dazu: "Sei doch froh, es hätte alles viel schlimmer ausgehen können." Natürlich haben sie recht und ich weiß das auch. Der Tag, an dem mein Mann zum erstenmal wieder einen ganzen Tag selbstständig geatmet hat, war der glücklichste Tag in meinem Leben. Aber ich kann für den Rest meines Lebens nicht allein deswegen glücklich sein, weil er allein atmet.
Verstehst du, was ich meine? Oder klingt es zu sehr nach Selbstmitleid?

GLG Sadie
__________________
________________________________________

[B]D. (mein allerliebster Schwiegerpapa) - Prostatakrebs und Hirnmetastasen
Du wirst immer in meinem Herzen sein!
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  #4  
Alt 10.05.2009, 17:29
Bremensie Bremensie ist offline
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Standard AW: Mein Schwiegerpapa

Hallo Sadi,
ich kann dich gut verstehen. Dein Schwiegerpa war eine Zeit lang der Mann an deiner Seite der dein Mann Krankheitsbedingt nicht sein konnte. Dein Schwiegerpa hat deinen Kummer mit getragen. Für die jetzt vor dir liegt wünsche ich Dir und deiner Familie viel Kraft.
url=http://www.animaatjes.de/bilder/engel/1/158.gif][/url] Lasst euch von diesem kl. Engel ein wenig beschützen. Liebe Grüße Erika
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  #5  
Alt 10.05.2009, 21:21
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steffi0461 steffi0461 ist offline
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Standard AW: Mein Schwiegerpapa

Hallo Sadie.Es tut mir leid was ihr durch machen müsst und wenn ein so innig vertrauter dann nicht mehr da ist,fühlt man sich unwarscheinlich alleine.nicht jeder kann so mit fühlen und es ist schön wenn man einem menschen gefunden hat dem man nicht viel sagen muss,sondern der einfach so versteht.mit meinen eltern habe ich kaum kontakt und er war immer da.mein vertrauter und mein freund fehlt.manche menschen sind einzigartig in ihrer liebevollen art und dazu zählen unsere schwiegerväter.es klingt absolut nicht nach zu viel mitleid,sondern einfach nach angst,sorgr und trauer.ich habe meinen schwiegervater so lieb gehabt und das er nicht mehr da ist schmerzt sehr.ich hoffe das es dir und auch deinem mann bald besser geht.ich denke an euch und hoffe nur das beste.es ist viel auf einmal und es ist für dich sehr schwer.wir sind menschen mit gefühlen und ängsten,doch wird das nicht immer verstanden.bitte gebe antwort und im gedanken bin ich bei euch.1000 kraftpakete sende ich dir und deiner familie.deine steffi
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  #6  
Alt 10.05.2009, 21:57
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Wetterhexe Wetterhexe ist offline
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Standard AW: Mein Schwiegerpapa

Hallo Steffi,

na wie gehts Dir denn? Hast übers Wochenende einw enig abschalten können?
Ja ich bin auch sehr froh den Kontakt wieder gehabt zu haben, über jeden einzelnen Tag bin ich froh, auch wenn es nicht soo viele waren.
Ich hab selbst noch keine Kinder, aber ne super süße Nichte :-) Von beruf bin ich Heierziehungspflegerin. Ich arbeite in einem Wohnheim für Menschen mit behinderungen.
JA einem Kind zu erklären dass es keinen Opa mehr hat ist sehr schwer, ich hab meine beiden Großväter auch sehr bald verlohren. Aber das schöne ist, dass sich Kinder auch leichter ablenken lassen wie wir erwachsenen. Ich hoffe für euch, dass es bei euch auch so ist. Sicher die Trauer wird bleiben, sogar lange. Aber irgendwann wird es besser. Auch wenn es sehr lange dauerd.
Liebe Grüße
Nicole
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  #7  
Alt 11.05.2009, 13:10
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steffi0461 steffi0461 ist offline
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Standard AW: Mein Schwiegerpapa

Hallo Wetterhexe
Mein Wochenende war ganz ok.Haben meiner Schwiegermama geholfen und mein Bruder war da.Ich werde ja im September Tante.Es muss ja weiter gehen und auch wenn man das Gefühl hat die Welt bleibt stehen dreht sie sich doch unaufhörlich weiter.Du hast einen schönen Beruf aber sicherlich auch sehr anstrengend oder?Ich war in der Altenpflege.Was hast Du denn so Für Hobbys?Mein Mann kann sehr schwer damit umgehen und er spricht nicht gerne darüber.Er kann es einfach nicht und es braucht seine Zeit.Mein Sohn hat ganz heftig auf diese Nachricht reagiert.Er sagte das wir Lügen und hat es versucht zu ignorieren.Er hat immer wieder gesagt das das nicht wahr wäre und war ganz komisch.Ich habe ihn dann nicht gedrängt sondern habe ihm Zeit gegeben.Er musste sich davon selbst überzeugen und wir sind dann zu meiner Schwiegermutter gefahren.Dort hat er opa gesucht und überall nach geschaut.Wir waren so furchtbar hilflos und es tat so weh.Danach war er der Meinung Opa wäre nur im Kh und es war sehr schwer für uns alle.Nach etwa 2 Monaten war er so weit das er es annehmen konnte und es geglaubt hat.Ich habe ihn seine Zeit gegeben die er braucht.Als mein Schwiegervater 3 Monate tod war wollte er dann auch zum Friedhof.Mittlerweile geht er ganz gut damit um.Es gibt eben Momente wo er dann fragt und spricht und dann bin ich da um ihn zu trösten.Ich hoffe auch Du hat ein schönes Wochenende verbracht voller Sonnenstrahlen.Liebe Grüsse Steffi

Geändert von steffi0461 (11.05.2009 um 13:18 Uhr)
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