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  #1  
Alt 14.02.2009, 09:42
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

@ Tante Emma: Das ist schön, dass du jetzt so glücklich bist. Jeder hat seinen eigenen Weg glücklich zu werden. Das ist toll, dass du das geschaft hast. Ich habe nach den Abitur auch erstmal eine Ausbildung gemacht, weil ich keinen Studienplatz hatte, und war sehr unglücklich. Lag vielleicht auch daran das es eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten war. Andere Ausbildungsberufe hätten mir vielleicht mehr Spaß gemacht. ich war mir aber sicher, dass ich studieren will und gerne viel Arbeit dafür in Kauf nehmen will, wenn ich dafür einen Beruf ergreifen kann mit dem ich mich identifizieren kann.

Ich bin gerade verwirrt. Mein Zwillingsbruder hat heute beim Frühstück seinen geschwollen Lymphknoten offenbart. Er ist am Hals und gut sichtbar. Aber es sei kein Morbus Hodgkin, meint er. Frage ich mich nur, woher er das wissen will. In der Hinsicht habe ich leider meinen guten Glauben verloren und werde ich wahrscheinlich am Montag mal mit zu meinem Oberarzt nehmen statt ihn erst Umwege über unwissende Hausärzte machen zu lassen. Die Krankenschwester bei der Anmeldung war diese Woche schon nicht erfreut über meinen unangekündigten Besuch wegen meiner Haut, aber ich kann doch meinen Bruder nicht mit dem Knoten rumrennen lassen. Kann sein, dass es etwas problematisch ist, weil meine Hämatologische Ambulanz jetzt wohl nur noch für Transplantierte zuständig ist, aber ansonsten können sie ihn ja zur richtigen Stelle schicken. Meine Mama meint, sie kriegt eine Krise, aber ich glaube, sie verdrängt die Gefahr wie sie auch bei mir am Anfang immer noch an einen Infekt glauben wollte als ich schon auf der hämatologischen Ambulanz lag.

Meine Haut wird gerade immer schlimmer. Meine GvHD der Haut wird immer schlimmer und dann habe ich wohl noch einen Pilz im Schritt und besonders schlimm an den Oberschenkel Innenseiten. Mein Gepäck für meine Reha wird gleich abgeholt.

Und ich bin hundemüde, weil ich schlecht geschlafen habe. Weil ich heute morgen um 6 nicht schlafen konnte, habe ich schon an einem Bericht für mein Stipendium geschrieben.

bis bald
Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #2  
Alt 19.02.2009, 23:00
flyyy flyyy ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hey Kerstin
Wünsche Dir eine gute Zeit in der Reha. Wie lange bist dauert diese?
Liebe Grüsse
Flyyy
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  #3  
Alt 20.02.2009, 23:16
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo!
Ich bin seit Dienstag hier in der Reha und voraussichtlich bis 17.03. Ich habe bei meinem komischen Mobilfunkvertrag meine Zuhause-Adresse vom Krankenhaus hierhin verlegen lassen. So liege ich jetzt mit meinm Laptop hier in der Reha im Bett und habe eine Internet-Flatrate. Ich bin erstaunt wie die Diätassistentin meine Anforderungen und Erwartungen meistert. Ich bin ja auch echt eine ernährungstechnische Herausforderung. Das mit den keimärmeren Essen klappt besser als ich dachte. Da ich mich ja zusätzlich noch fettarm, zuckerarm und kohelnhydratearm ernähre, kommt natürlich erschwerend hinzu. Ich hatte mein Abnehmen vor den Klausuren schließlich abgebrochen, weil ich merkte, dass das gerade nicht zweckmäßig ist. Das will ich hier bei der Gelegenheit nachholen. Die Diätassistetin verordnet hier aber mehr Essen zum Abnehmen als ich essen würde. Ich esse ja immer wenig Fett und deswegen muss ich zum Abnehmen vieölleicht auch weniger essen als jemand, der sonst nicht auf sein Essen achtet. Deswegen muss ich der Diät-Frau etwas verschleiern, dass ich weniger Kohlenhydrate esse als von ihr empfohlen. Die kennt halt auch meinen Körper und meine sonstigen Essgewohnheite nicht. Heute war ich eine halbe Stunde in der Gruppe walken, was anstrengend war. Manche Kurse sind mir hier zu lasch, weil ich ja sonst auch Sport mache. Was die hier predigen, gehört sowieso zu meinem Lebensstandard. Da ich jeden Morgen früh aufstehen muss, schlafe ich nachmittags immer. Das mein Schlafbedürfnis noch so hoch ist (im Semester habe ich auch öfter nachmittags 2-3 Stunden geschlafen), ist scheinbar mein größtes langfristiges Problem. Ich hoffe ja, dass das durch den Ausdauersport etwas besser wird. Heute habe ich von meiner lieben Mama, die mir alle zwei Tage eine Karte schickt, ein Päckchen mit Hörspielen bekommen.
Soweit für heute. Morgen muss ich früher frühstücken, weil meine Gymnastikgruppe früher ist.
Liebe Grüße von der Ostsee (Reha-Klinik Schönhagen)
Kerstin
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  #4  
Alt 20.02.2009, 23:56
flyyy flyyy ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Kerstin
scheint Du bist gut aufgehoben in der Reha.
Das mit dem viel schlafen kenn ich. Im Moment bin ich ein richtiges Murmeltier. Meine Hausärztin hat aber jetzt herausgefunden, dass ich Eisenmangel habe, darum sei ich so müde im Moment.
Wünsche Dir ein schönes Wochenende
Flyyy
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  #5  
Alt 23.02.2009, 12:06
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo ihr Lieben!
Hallo Flyyy!
Mir geht es hier echt wirklich gut. Vormittags Sport machen, nachmittags schlafen und lesen und abends mit Mitpatienten Gesellschaftsspiele spielen. So lässt es sich leben. Ich fühle mich richtig fit. Mir sieht man meine Behandlung auch nicht mehr an. Hier fragen sich manche, was ich hier tue. HIer gibt es nur orthopädische und onkologische Patienten. Meine Glatze kann man nicht mehr erahnen. Heute war ich mit der schnelleren Gruppe walken, was anstrengend für mich war. Danach war ich beim Streching. Ich bin gedehnter als die Trainerin. Eine Patientin hat gefragt, ob ich Sportlerin bin. Da freut sich doch die Kerstin. Ich merke hier, dass ich wesentlich disziplinierter lebe als viele Menschen. Ein bisschen bild ich mir auch ein, dass es mir deswegen so gut geht. Natürlich hat es auch was mit Glück und meinem Alter zu tun. Dafür habe ich aber ja eine sehr schwere Behandlung hinter mir, die man mir so nicht anmerkt. Das motiviert mich weiterhin diszipliniert zu leben. Ich habe heute meine Putzfrau interviewt. Mein Zimmer wird wegen meiner noch anhaltenden Immunsupression öfter und mit Desinfektionsmittel geputzt. Ich habe extra heute den Bino vom Bett woanders hingesetzt, damit die Putzfrau den Bino nicht anfässt. Zum einen finde ich das wegen meines Immunsystems nicht gut und zum anderen gehört Bino zu meiner Intimsphäre und ich mag es nicht, wenn ein Fremder den Bino anfässt. Die Putzfrau wollte ihn dann an der Nase anheben und aufs Bett setzen. Ich habe sie dann aufgeklärt, dass ich es nicht will, dass sie ihn anfässt. Das ist dann wohl geklärt. Heute Nachmittag habe ich noch Musikgymnastik, was bestimmt nett ist. Darauf freue ich mich schon. Bino und ich liegen jetzt noch etwas im Bett und lesen bis es das Mittagessen gibt.
Liebe Grüße von der Ostsee
die entspannte Kerstin
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  #6  
Alt 26.02.2009, 14:57
merkur merkur ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Kerstin,

es freut mich, dass es dir in der Reha so gut gefällt und dass es dir so gut geht. Warst du eigentlich in der Zwischenzeit mit deinem Bruder beim Arzt?

Ich fühl mich im großen und ganzen gut, mir gehts auch ganz gut, aber ich bin so demotiviert, aber ich kann mir das im Moment nicht leisten, muss noch ca. acht wochen durchhalten, und dann kann ich eine Pause einlegen.
Es ist einfacher gesagt als getan, aber ich muss ein Weg finden, wieder etwas motivierter zu sein.

Lass es dir gut gehen, erhol dich gut.

Merkur
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  #7  
Alt 26.02.2009, 17:11
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo!
Ja, ich war noch vor der Reha mit ihm bei meinem Oberarzt. Er sollte diese Woche noch mal hingehen. Wahrscheinlich liegt es aber an einem gezogenen Zahn. Im Moment macht mir meine Haut zu schaffen. Ich habe an Armen, Beinen und Rumpf eine GvHD. Ich bin wohl im Thread "Wer will mitmachen im Kampf gegen die Pfunde" über das Ziel hinausgeschossen. Ich fühle mich von den Antworten zu verletzt, dass ich hier sitze und heule und mich gar nicht mehr beruhigen kann. Wegen so einer blöden Diskussion. Ich würde mich selbst kasteien, sei hier ein Selbstdarsteller und würde mir meine eigenen Probleme machen. Statt Anerkennung habe ich irgendwie Kloppe bekommen. Ich sei kein Wunderkind, was ich ja auch nicht behauptet habe. Vielleicht schreibe ich hier oft zu offen, was ich denke. Ich weiß es nicht. Vielleicht hatte ich mir keine Bestätigung für meine Lebensweise, aber etwas Anerkennung erhofft. Auf der einen Seite meinen sie ich würde mich selbst kasteien, andere meinen sie seien auch selbstdiszipliniert, was ich ja nicht pauschal angezweifelt habe. Ich habe hier bei der Reha aber schon festgestellt, dass ich disziplinierter als viele bin. Und es mir deswegen trotz sehr schwerer Behandlung sehr gut geht.Vielleicht hauen sie auch nur zurück, weil ich meinte, dass Butter- und Sahne-Konsum nicht zum Abnehmen passen. Dank dieser blöden Diskussion geht es mir aber gerade nicht gut. Ich heule immer noch. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Lebensstil und da der so angegriffen wurde, fühle ich mich angegriffen. Das sind meine tiefsten Überzeugungen. Ja, ich stelle mich hier dar. Wen soll ich denn sonst darstellen? Vielleicht benutzte ich das Forum wie eine Art Tagebuch nur das dich ein Tagebuch in der Regel nicht bewertet und angreift. Ich finde es so schade, dass ich hier nicht wie in einem geschützten Raum meine Gedanken preisgeben kann. Wir sollten uns doch als Betroffene Halt geben und nicht angreifen.
Wahrscheinlich ist das hier mein Anerkennungsproblem. Ich brauche vielleicht manchmal zu viel ein: "Kerstin, hast du gut gemacht!"
Ich hoffe, dass ich mich bald beruhige. So verheult kann ich ja mein Zimmer nicht verlassen.
Liebe Grüße von der Ostsee
Kerstin
@Merkur: Wobei bist du unmotiviert? (Vielleicht habe ich eine Info wieder vergessen). Es gibt Phasen, da ist man einfach unmotivierter. Die geben sich auch wieder. Gönne dir was Gutes, was das Leben schöner macht.
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