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Alt 29.01.2009, 20:47
mana mana ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 140
Standard AW: Zuhause verstorben

hallo zusammen
auch ich habe meinen Mann zu Hause gepflegt und er konnte, so wie er es wollte zu Hause in seinem Bett sterben.
2 Monate vor seinem Tod mußte ich ihn nach dem Sport, den er trotz Schmerzen noch immer gemacht hat,ins Krankenhaus bringen.Er bekam zu dieser Zeit noch Chemoth. und hatte auf einmal hohes Fieber. Nachdem er untersucht wurden war,sagten die Ärzte, dass das Fieber Tumorfieber ist und keine Infektion.
Nach diesem Aufenthalt im KH, sagte er mir,dass er nie wieder ins KH will. 2 Wochen ging es ihm noch relativ gut, die Kraft ließ nach, aber er sagte immer, naja dann mach ich eben langsam.Dann fingen die starken Schmerzen an, er wurde immer schwächer, ich ließ mich krankschreiben,mein Arbeitgeber und die KollegInnen haben mich in dieser Zeit sehr unterstützt, und war von diesem Tag an rund um die Uhr bei ihm. Zuerst stand er immer noch auf und legte sich dann auf sein Sofa, doch es dauerte nicht mehr lange und auch dieses ging nicht mehr.Ich hatte zu dieser Zeit schon einen ambulanten Hospizdienst eingeschaltet, doch von den fremden Menschen wollte er sich nicht helfen lassen, sie kamen trotzdem jeden Tag um mich zu unterstützen und wenn es bei einer Tasse Kaffe nur das Reden war. 3 Wochen vor seinem Tod sollte ich alle Bekannten und Verwanten anrufen und sie nach einander einladen zum Kaffee. Immer wenn jemand kam, raffte er sich auf und setzt sich mit an den Kaffeetisch. Es war unglaublich welche Anstengung das für ihn sein musste. Jeden Tag kam meine Nichte und jeden zweiten der Hausarzt, der uns immer sehr unterstützt und begleitet hat. Nachdem auch seine Mutter und Schwester bei ihm waren verkündete er mir, dass er ab jetzt nichts mehr essen würde, dem war auch so. 2 Wochen danach starb er in der Nacht von Samstag auf Sonntag, ich, seine Schwester,meine Schwester und unser Hausarzt waren bei ihm. Seine letzten Worte waren" Ich will nach Hause,ich weis nur nicht wohin". Das letzt Buch was er 1 Woche vorher noch gelesen hat, hatte den Titel" Ich bin dann mal weg" von Hape Kerkeling.
Auch wen das jetzt schon 2 Jahre her, ist diese Zeit immmer noch sehr präsent für mich. Sie war schwer,anstrengend und leidvoll, aber sie war auch eine sehr intensive und reiche Zeit.
ich wünsche euch allen viel Kraft
Mana
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