Meine Mama hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom.:-((( - Krebs-Kompass-Forum seit 1997

Bianca-Alexandra · #1 18.01.2009, 22:59

liebe jasmin,

ich verstehe sehr gut, was du schilderst udn auch wenn unsere lebensgeschichten ganz unterschiedlich sind glaube ich zwischen deinen zeilen genau das zu lesen, was mich bis vor einem jahr umhertrieb. der wunsch nach anerkennung - so banal das ist. dass die mama lächelt und sagt "woher wusstest du nur?" dass einfach gewisse dinge erkannt werden, vor allem die mühe dahinter, dass - so komisch das klingen mag - trotz dessen das man inzwischen erwachsen ist ein kleines lob kommt. das man sich wie ein vollwertiger mensch fühlt - und vor allem, dass man etwas richtig macht unter den strengen augen.

meine ma und ich waren eine zeitlang geschiedene leute. und bitte vertu dich nicht. es war nicht eitel sonnenschein bei uns. ich habe viele jahre in pflegefamilien gelebt etc. etc. etc. ein viertel jahr bevor der krebs bei ihr ausbrach sagte sie mir, sie sei lange genug mutter gewesen und habe jetzt eine neue familie.

ihr seid verschiedene menschen. aber es gibt ganz sicher mehr gemeinsamkeiten als du ahnst - und noch mehr als dir lieb sind. lass euch ein bißchen zeit. vielleicht auch ein bißchen distanz. denn trotz erkrankung - ihr seid ja mit all eurer fürsorge in ihr leben geplatzt.

es ist hart. ganz sicher. um verlorene liebe zu kämpfen erfordert viel kraft - udn das ohne das man vorher ein "reservoir" dafür anlegen konnte. aber ich bin so sicher dass die zeit für euch ganz wichtig ist. so sicher. und irgendwann hat die vergangenheit einfach kein gewicht. ich wünsche dir von herzen dass du in einem jahr an deine gefühle zurück denkst - ebenso wie ich und feststellst, wie viel ihr aus dem weg räumen konntet udn wie dankbar du dafür bist so durchgehalten zu haben. ich kenne den missmut, die enttäuschung und den wunsch nach liebe viel besser als du glauben magst.

Bianca-Alexandra · #2 19.01.2009, 14:15

bei uns hat sich alles geändert, VOR ALLEM auch meine mutter. wir sind näher aneinander als je zuvor. inzwischen glaube ich, das war schon immer so. wir haben es nur nicht zugelassen. eine echte wahre, tiefe liebe.

rosa.sputnik · #3 21.01.2009, 00:31

Hallo Ihr Lieben...

es gibt leider wieder einmal schlechte Nachrichten... Mom war seit gestern schon wieder sehr schwach und schlief wahnsinnig viel.
Heute morgen habe ich mit ihrem Hausarzt telefoniert der, mal wieder, meinte ich würde übertreiben und die Schwäche sei 14 Tage nach der Chemo völlig normal.
Mir hat es aber keine Ruhe gelassen... um 14 Uhr habe ich Fieber gemessen... 38,9° (ich hab vorher noch schnell ein digitales Thermometer gekauft weil ich dem ollen Quecksilberteil nicht traute, zu Recht, es zeigte gerade mal 37,4° an...) Kaum war die Temperatur gemessen telefonierte ich mit dem Chefarzt der Klinik und Mom bekam in der Zwischenzeit heftigsten Durchfall und starke Übelkeit.
Ich habe einen Krankentransport bestellt und dann ging es ins KKH.
Sie schlief immer wieder ein, wachte für einen kurzen Moment auf... schimpfte leise vor sich hin, und schlief wieder ein.
Zum Glück war ein sehr liebes Team in der Notaufnahme... es wurde Blut abgenommen, ein EKG gemacht, geröngt und ein Ultraschall vom Bauch.
Sie hatte Wasser in den Darmschlingen und aussenherum wohl auch.
Später rief der Arzt mich zu sich und zeigte mir die Röntgenaufnahme... eine riesengroße Infiltration war zu sehen.
Er verglich die heutige Aufnahme mit der letzten und sagte dass es twar möglich sein könnte, dass es sich um eine Entzündung handelt... aufgrund der Stelle etc. ginge er aber leider davon aus dass der Tumor wieder gewachsen sei... und das reichlich.
Laienhaft gesehen war das Gebilde auf dem Röntgenbild mindestens drei- bis viermal größer als auf der vorherigen Aufnahme.
Er sagte aber dass wir ruhig nach Hause fahren sollten, im Moment sei sie stabil... würde sich etwas ändern würden sie selbstverständlich sofort anrufen.
Mom lag heute leider in einem Zweibettzimmer, sonst wäre ich dort geblieben... ich wollte ihr andererseits auch nicht das Gefühl geben dass ihre letzte Stunde geschlagen hat... ach, ich weiss es auch nicht.
Ich habe die ganze Zeit ihre Hand gehalten und gestreichelt,... und sie streichelte meine Hand. Irgendwann schaute sie mich an, mir liefen unaufhörlich die Tränen über das Gesicht... und sie sagte: "Scheisse, hm?"
Ich konnte nur wortlos nicken und habe ihre Hand festgehalten.
Sie fragte mich dann was der Arzt gesagt habe,... ich habe ihr aber nur von den erhöhten Entzündungswerten erzählt... was den Tumor betrifft halte ich mich geschlossen bis wir wirklich wissen was los ist...
Ich werde morgen früh ins KKH fahren damit ich bei evtl. weiteren Untersuchungen und bei der Visite bei ihr sein kann.
Oh Gott, ich habe so schreckliche Angst...
Bitte drückt die Daumen dass es nicht der Tumor ist...

Jasmin

Bianca-Alexandra · #4 21.01.2009, 01:19

Liebe Jasmin,

als ich die Schwestern lieb fragte durften wir auch in ein zweibettzimmer. das wochenende über sogar kostenlos, ab montag mussten wir dafür zahlen. das zweite bett haben abwechselnd die eine nacht ich, die anschließende ihr mann belegt. das hat meiner ma damals sehr gut getan, sie hatte bis dahin nachts oft panikattakken und luftnot, ab da nicht mehr. die anwesenheit von jemandem im zimmer der darauf geimpft ist, zu merken wenn was nicht stimmt hat sie sehr beruhigt. frag deine ma doch ob sie das möchte? weiß ja nicht wie ihr in dieser hinsicht seit. war nur eine idee meinerseits - und eine wunderbare gelegenheit der nähe. wir haben damals viel geredet.

jojo08 · #5 22.01.2009, 08:51

Hallo Jasmin,

geht es Deiner Mama besser und ist das Fieber gesunken ?

Viele Grüsse

Gabi

Sanni412 · #6 22.01.2009, 10:06

Liebe Jasmin!

War Dein ungutes Gefühl wohl doch richtig!
Ich drück natürlich auch die Daumen, ganz feste!

Diese scheixx Krankheit, ein Moment wird zur Ewigkeit und eine Ewigkeit zum Moment, nichts ist planbar, ich denk an Euch!

Sanni

rosa.sputnik · #7 22.01.2009, 11:44

Hallo Ihr Süßen, liebe Diana

die Ergebnisse vom CT sagen: Es ist NICHT der Tumor!!!
Gott, was bin ich froh...
Es ist "nur" eine heftige Lungenentzündung...
Der Tumor ist weiterhin geschrumpft...

Durch die Lungenentzündung wurde jetzt beschlossen dass die nächste Chemo etwas in der Dosierung reduziert wird... ihre Leukos waren runter auf 500... da ist es fast kein Wunder dass sie sich eine Lungenentzündung einhandelt.

Leider ist der doofe Durchfall noch da... könnte das evtl. eine Nebenwirkung von Orthomol immun sein? Habt ihr dahingehend irgendwelche Erfahrungen gemacht?

Liebe Gabi...
heute morgen war das Fieber endlich wieder weg... gestern abend hatte sie noch (bzw. wieder) knapp 39°C.
Wie geht es Dir denn???

Liebe Sanni,
Du hast recht, irgendwie war meine Intuition richtig... sie klang so merkwürdig. Ich scheine meine Mama doch besser zu kennen als ich dachte... :-)

Liebe Bibi,
bzgl. des Zimmers hatte ich Dir schon eine PM geschrieben... :-)
Ich hoffe Du bist wirklich und ganz ehrlich ok... habe gerade von Deinem Sturz gelesen... das kann ich mir guuut vorstellen... es klingelt und Du hast einen halben Herzstillstand und schiesst hoch...

Heute mache ich einen Tag Krankenhauspause... ich muss noch die restlichen Schulbücher für das kleine Monster besorgen und 1000 andere Kleinigkeiten zu denen ich nicht komme wenn Mom zuhause ist.

Ich drück Euch alle, es tut so gut dass ihr da seid... Danke!!!

Jasmin

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