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  #1  
Alt 21.12.2008, 09:35
BirgitL BirgitL ist offline
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hallo und guten Morgen Mädels,

ich finde flipaldis Idee mit der Tipps- und Trickliste genial.

Sind es nicht gerade diese Dinge, die uns allen irgendwie die Sache ungemein erleichtert haben? Es wäre doch schön, wenn jede Betroffene das nachlesen und für sich selbst ausprobieren könnte.

Spontan fällt mir dazu ein, dass ich mich entschlossen hatte, wegen meiner Perücke nicht zu einem normalen Frisör zu gehen. Da sitzen Frau Müller, Meier, Schulze, Schmitt und tratschen so wie so nur über die neuesten Ereignisse. Vor deren Augen wollte ich nicht meine Perücken ausprobieren, und schon gar nicht "kahl geschoren" werden. Ich musste mich "mit Glatze" doch erst mal selber kennen lernen.
Wie gut, dass ich im Internet ein "Haarstudio" in meiner Nähe fand, das sich auf "uns" spezialisiert hatte.
Hier war entspechend erfahrenes und zertifiziertes Personal!
Nach Terminabsprache fand ich mich dort ein. Ich war überrascht, waren dort doch die einzelnen Plätze großzügig gehalten und mit Schiebewänden aus Milchglas abtrennbar. Man beriet mich und legte mir eine ganze Reihe von Katalogen vor, aus denen wir gemeinsam 10 verschiedene Perücken aussuchten! Diese wurden für mich bestellt und später anprobiert.
Als dann der Tag X gekommen war und die restlichen Haare dem Rasierer zum Opfer fielen, waren es gerade diese Milchglaswände, die mir eine intim vertretbare Atmosphäre und Sicherheit verschafften - mich "oben ohne" im Spiegelbild kennen zu lernen.
Selbstverständlich war hier auch das Angebot an Hilfsmitteln (Mützen,Tücher, Pflegemittel für Kopfhaut und Haar) breit gefächert vorhanden.

Als zweites fallen mir die Taubheitsgefühle während der Chemozeit und auch anschließend ein. Das war und ist sehr unangenehm.
In der Kur verordnete man mir Ergotherapie, und eines davon waren Bewegungsbäder für die Hände und Füße in Erbsen, Linsen oder Bohnen. Diese Bäder haben sehr gut geholfen, da sie die sensiblen Nerven aktivieren und die Durchblutung fördern. Kaum wieder zu Hause, habe ich mir Plastikwannen zugelegt und jede Menge Erbsen gekauft, so dass ich abends vor dem TV diese Ergotherapie selbst fortsetzen kann.

Das ist doch so einfach! (warum sagt einem das keiner?) So könnte man direkt bei Auftreten dieser Nebenwirkungen zur Selbsthilfe greifen.

Geändert von BirgitL (21.12.2008 um 09:45 Uhr)
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  #2  
Alt 21.12.2008, 11:35
flipaldis flipaldis ist offline
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Guten Morgen, alle miteinander,
und vielen Dank für eure Antworten.

Das mit der Chemoresistenzbestimmung finde ich überaus interessant, es war genau das, worüber ich nachgedacht hätte, denn es würde vielen Patienten einen mindestens 3 monatigen Umweg über die falschen CHemos ersparen.
Schade nur, dass unser Gesundheitssystem so krank ist. (finanziell gesehen)

Zu den Tipps und Tricks:
Ich hatte für mich entschieden, dass eine Perücke nicht mein Weg sei. Ca. 10 Tage nach der 1. Chemo fingen meine Haare an auszugehen. Mein Mann hat mir dann mit unserer Hundeschermaschine (keine Sorge, es war ein neuer Scherkopf drin) den Kopf auf 5 mm lange Stoppeln gekürzt. So war der Übergang nicht zu krass. Gleichzeitig habe ich angefangen Thallium D6 (DHU) einzunehmen, da im Vergiftungsbild von Thallium massiver Haarausfall das Leitsymptom ist. 2 Wochen später fingen meine Haare wieder an zu wachsen. Nachdem ich es anfangs regelmäßig, 3 x tägl. lutschte, nehme ich es z.Zt. nur noch, wenn ich daran denke. Heute nach dem 3. Zyklus, ist ein weicher Flaum da. (Mein Mann meinte dazu, es sei ihm lieber gewesen, wenn mir meine Haare auf den Zähnen auch ausgefallen wären.- Kann nur sagen, Pech gehabt, die sitzen fest.)

OK, obwohl meine Haare nie mein hervorstechendstes Schönheitsmerkmal waren, waren sie doch geeignet, meinen Kopf warmzuhalten, ein Job den sie bis dato hervorragend erfüllten. Jetzt schlafe ich mit Mütze.

Durch die Darmresektion hat sich mein Stuhlgangverhalten massivst verändert. Ich wurde total wund und benutze seitdem Babyöltücher.

Weiterhin lutsche ich noch immer mein Salzlakritz statt Salbei, da ich diesen Geschmack nicht leiden kann. - Keine Mundschleimhautentzündung.

Niedrige HB-Werte (Hämoglobin, Eisengehalt der Erythrozyten) werden von mir mit Ferrum Phosphoricum D12 (DHU) angegangen. In der normalen Ernährung, besonders in Nudeln ist genügend Eisen vorhanden, es muss nur in ausreichendem Maße resorbiert werden, dabei hilft Ferrum ph.

Meine OP Narbe habe ich zu Hause mit normalem Melkfett weiterbehandelt, sie wurde sehr schön weich dadurch und bereitet immer weniger Beschwerden. Zusätzlich dazu habe ich Graphites D 6 (DHU) eingenommen. Auch das macht Narbengewebe weich.

@ Birgit: Ich finde die Erbsenbäder sehr interessant. Kochst du sie vorher, oder erwärmst sie, oder benutzt du sie trocken?

Schönen 4. Advent

wünscht euch allen
Flipaldis, deren Haare zu Weihnachten bestimmt schon wieder die Länge haben, dass sie sie auf Streichhölzer aufdrehen kann.
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  #3  
Alt 21.12.2008, 11:59
BirgitL BirgitL ist offline
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Hallo flipaldis und alle anderen Mädels,

oh je, die Erbsen (Trockenerbsen) oder alles Andere, werden natürlich nicht gekocht, sondern so belassen. Man muss Hände und Füße darin bewegen, soll sie möglichst drücken und durch Reibung die gewünschte Durchblutung fördern.
Das ist, je nach Belieben - mal fest oder weniger fest - durchzuführen.

Man kann sie auch im Backofen oder Mikrowelle erwärmen, das hilft auch gegen kalte Hände oder Füße. Im Eisschrank gekühlt werden sie in der Rheumabehandlung gerne eingesetzt.

Man kann sie immer wieder verwenden, braucht sie also nicht auszutauschen - es sei denn, man hat sie zermahlen
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  #4  
Alt 21.12.2008, 14:45
Benutzerbild von Steffel
Steffel Steffel ist offline
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Liebe Kolleginnen,

ich kann zu diesem Thema auch etwas beisteuern. Gegen das Taubheitsgefühl in den Füssen hatte ich in der Reha eine Art Fussmatte aus kräftiger Folie bekommen, auf der so etwas ähnliches wie spitze Noppen angebracht waren, welche die Fußsohlen massiert haben. Ich habe auf dieser Matte die Füsse nach Lustund Laune bewegt und es hat ganz angenehm zu kribbeln begonnen. Die Noppen sind so spitz, dass man nicht darauf stehen kann, aber für taube Füsse im Sitzen genau richtig. Ich habe mir die Matte dann dort gekauft, ich glaube sie kostete 15 oder 20 Euro. Gibt es bestimmt auch in Sanitätshäusern.

Als die Haare ausgingen, bzw. schon vorher, habe ich mich, neben der Perücke, mit einer kleinen Mützenkollektion ausgestattet (z. B. Kindermützen aus Baumwolle bei H+M, große Auswahl und nicht teuer), nach Lust und Laune dann die passende Mütze. Auch lag im Krankenhaus ein Blatt aus, wie man Tücher raffiniert um den Kopf binden kann, das sieht richtig chic aus.

Das war mein kleiner Beitrag.
Ach so, ich würde eine "Tipps und Tricks" Ecke auch sehr gut finden!

Viele Grüße,
Monika
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  #5  
Alt 21.01.2009, 18:46
Benutzerbild von Dezember
Dezember Dezember ist offline
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Hey,

ich finde es so schade das die super idee mit den erfahrungen nicht weiter geführt worden ist.

Ich stehe kurz vor der chemo und bin glücklich über jeden tipp!!!

Bitte, bitte weitermachen

Harrit aus texas
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  #6  
Alt 20.02.2009, 18:29
flipaldis flipaldis ist offline
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Hallo alle miteinander,
ich habe noch einen neuen und wie ich finde, guten Tipp für euch zum Thema Glatzenpflege.
Während der Chemo sah meine Glatze oftmals ziemlich ungepflegt aus, weil die abgestorbenen Hautpartikel sich beim Waschen nicht lösten.
Ich habe dann begonnen mit der Glatze ein Gesichtspeeling zu machen. (Seesand Mandelkleie oder ein anderes Präparat mit Sand)
Die Schuppen lösen sich hervorragend damit, hinterher gebe ich eine Feuchtigkeitscreme drauf.
Es gibt mir ein deutlich besseres Glatzengefühl.

Schönes Wochenende
flipaldis
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  #7  
Alt 20.02.2009, 19:32
Lizzy54 Lizzy54 ist offline
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Hallo Flipaldis,

schön, daß du diesen Thread wieder hochgeschubst hast. Hatte schon danach gesucht aber leider nicht wiedergefunden.

Vielleicht könnte man ihn ja umbenennen in Tipps und Tricks o.s.ä.?

Jetzt kann ich auch etwas beisteuern. Während meiner AHB in Bad Waldsee konnte ich mit meinen Händen (Taubheitsgefühl in den Fingerspitzen) in angewärmtem Rapssamen wühlen/kneten. Das hat sehr gut getan. Nicht nur, daß das Taubheitsgefühl bedeutend weniger wurde, der Raps hat die Haut auch angenehm weich und geschmeidig gemacht. Zuhause kann man den Raps im Backofen oder in der Mikrowelle erwärmen, oder auch nur bei Zimmertemperatur anwenden.

Kaufen kann man den Rapssamen u.a. in Raiffeisenmärkten, sicher auch in größeren Gärtnereihandlungen.

Liebe Grüße
Lizzy
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