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  #1  
Alt 30.11.2008, 18:02
Stephani Stephani ist offline
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Registriert seit: 20.08.2005
Beiträge: 1.078
Standard AW: Kinderglauben

Hallo Kristel!
Ich kann dich sehr gut verstehen denn ich habe auch relativ jung mitbekommen was Krankheit und seine Folgen heißen.
Mein Vater war schon sehr lange Herzkrank und wir mußten ihn sehr oft mit Notarzt ins Krankenhaus bringen. Er ist dann gestorben (an Krebs) da war ich 20 Jahre. Meine kleinere Schwester war da gerade 13 und ich habe dann versucht ihr den Verlust nicht so schwer zu machen. Diese kleine Schwester hat dann mit 32 Jahren gesagt bekommen das sie Brustkrebs hat und dann hat meine Mutter und ich Versucht sie immer wieder aufzubauen. Das ist uns auch sehr oft gelungen und sie hat immer wieder gekämpft. Mit 38 hat sie aber den Kampf leider verloren und meine Mutter musste ihr 2. Kind ergeben, den 2 Jahre zuvor ist auch mein Bruder verstorben. Er hat eine Familie mit 3 Kindern hinterlassen. Wir haben als Familie da gelernt wie wichtig es ist zusammen zuhalten. Nach dem Tod meiner Schwester sind meine Mutter und ich noch mehr zusammengewachsen und wir haben versucht uns eine schöne Zeit zumachen. 2005 ist dann meine Mutter an Unterleibskrebs erkrankt und das war für uns schon ein Schock. Meine älteste Schwester meinte dann zwar immer im Alter ist das nicht mehr so gefährlich und der Krebs wächst nicht so schnell, aber 2007 wurden dann Lungenmetastasen festgestellt und trotzdem hat meine Mutter dann immer noch gekämpft bis sie dann am 11. Dezember für immer die Augen geschlossen hat.
Ich versuche jetzt aus meinem Leben das Beste zumachen aber es fällt sehr oft unheimlich schwer. Jetzt kommt zwar auch die Adventzeit und ich hoffe das ich auch diese gut überstehen werde.
So ich wünsche dir einen schönen 1. Advent.

LG

Ingrid
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  #2  
Alt 30.11.2008, 23:00
Kristel Kristel ist offline
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Registriert seit: 22.11.2008
Beiträge: 5
Standard AW: Kinderglauben

Zitat:
Zitat von Stephani Beitrag anzeigen
Ich versuche jetzt aus meinem Leben das Beste zumachen aber es fällt sehr oft unheimlich schwer.
Liebe Stephani!
Als ich Deinen Beitrag gelesen habe, sind mir die Tränen gekommen.
Wie kann man so viel Leid und Trauer nur verarbeiten?
Da komme ich mir ganz klein, wehleidig und undankbar vor.
Aber es muss ja auch für mich irgendwie weitergehen und es muss doch einen Sinn haben, dass ich mich noch immer nicht aus diesen gedankenkreisen befreien kann.
Und so hoffe ich durch mein Aufschreiben meiner Trauer-Geschichte Mut zu machen, mit betroffenen Kindern ehrlicher umzugehen.
Es gibt hier so viele, von dieser oder anderen Krankheiten betroffenen Väter und Mütter.
Ich möchte sie einfach ermuntern, mit ihren Kindern das Thema "Sterben & Tod" zu bereden.
Auch die gesunden Eltern, die hier als Angehörige schreiben, will ich durch meine Erzählungen dazu ermuntern, offen mit diesen Dingen umzugehen und ihren Kindern von klein auf zu vermitteln, dass der Tod zum menschlichen Leben gehört und auch Krankheiten leider dazu gehören.
Kinder müssen auch mit diesen traurigen Dingen konfrontiert werden, so gern man sie vielleicht beschützen will.
Der Schock, unvorbereitet und dann vielleicht auch allein und überfordert darauf zu treffen, ist ungleich härter und kann ein Leben nachhaltiger aus der Bahn werfen, als eine liebevolle Hinführung auf diese Thematik.
Liebe Stephanie!
Fühle Dich von mir ganz lieb umarmt und glaube mir:
Heute weinst Du nicht allein um Dein Schicksal und das, deiner Familie!
Liebe Grüsse
Kristel
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  #3  
Alt 01.12.2008, 06:37
Stephani Stephani ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.08.2005
Beiträge: 1.078
Standard AW: Kinderglauben

Hall Kristel!
Du hast recht man soll wirklich schon die Kinder mit dem wirklichen Leben in Verbindung bringen. Ich habe nach dem Tod meiner Mutter mit meiner Nichte ein Gespräch gehabt wo sie mir mitgeteilt hat das meine Schwester z.B. auch nie erzählt hat das meine Schwester so krank ist das sie sterben würde. Als meine Schwester im Krankenhaus lag und die Ärzte uns angerufen haben habe ich meine Schwester angerufen und ihr mitgeteilt das unsere Schwester am Sterben liegt. Sie meinte sie könnte nicht kommen da sie dann nur weinen würde und meine Nichte kam mittags aus der Schule und sie hat ihr auch da noch nicht erzählt was los ist. Meine Nichte war zu diesem Zeitpunkt 14 Jahre. Meine Schwester ist um 15 Uhr verstorben und meine Nichte hat das dann beim Abendessen erzählt bekommen. Meine Nichte konnte das nicht begreifen wie meine Schwester damit umgegangen ist.
Du siehst es fällt sehr vielen Erwachsenen schwer mit dem Tod umzugehen und darum können sie es auch ihren Kindern nicht übermitteln. Im übrigen kann meine Schwester heute noch nicht mit diesen Gefühlen umgehen und sie ist mittlerweile 60 Jahre.

LG

Ingrid
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