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  #1  
Alt 30.11.2008, 11:30
Bea51 Bea51 ist offline
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Standard AW: Plötzlich Probleme beim Laufen

Hallo Patrick,

danke für Deine Antwort. Ich befürchte, wir müssen uns ebenfalls auf eine solche Diagnose einstellen. Morgen und eine Woche drauf werden alle möglichen Untersuchungen im Krankenhaus durchgeführt, die uns dann wohl die Bestätigung bringen.
Wie alt ist Dein Vater und wie lange kämpft er bereits gegen diese Krankheit?

Gruß
Beate
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  #2  
Alt 03.12.2008, 09:43
wecki wecki ist offline
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Standard AW: Plötzlich Probleme beim Laufen

Liebe Bea,

wie geht es Dir ? Deine Worte waren ehrlich und natürlich erschütternd, wohl niemand möchte mit seinen Eltern im Unreinen leben und schon gar nicht, wenn nichts wichtiger ist als der Zusammenhalt in der Familie bei dieser furchtbaren Krankheit.
Du schreibst in Deinem letzten Beitrag ..."wenn es jemanden interessiert"...,
das klingt schon sehr traurig und resigniert. Kann ich auch verstehen, möchte Dich hiermit aber ganz nachdrücklich ermutigen, weiter Deine Gedanken hier offen mitzuteilen. Wenn ich manchmal nicht schreibe, dann ist es mit Sicherheit kein Desinteresse. Im Gegenteil. Ich möchte einfach nur keine Oberflächlichkeiten von mir geben in einer für Dich so schwierigen Situation.
Also gib mir/uns ein wenig Zeit zum Nachdenken.
Bis dahin wünsche ich Deiner Mutter Schmerzfreiheit und Hoffnung, Dir natürlich die Kraft, weiter an ihrer Seite zu sein und Euch beiden die Chance, Euch auf diesem schweren Weg zu finden, Euer Herz ein Stückchen weit öffnen zu können.

Fühl Dich umarmt und sei lieb gegrüßt

Christine
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  #3  
Alt 03.12.2008, 21:00
Bea51 Bea51 ist offline
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Beiträge: 16
Standard AW: Plötzlich Probleme beim Laufen

Liebe Christine,

Deine netten Worte haben mir sehr gut getan; ich danke Dir ganz herzlich, auch dafür, dass Du mir Mut machst, weiter hier im Forum zu schreiben. Ja, ich glaube schon, dass es Sinn macht, zumal ich im Moment nicht weiß, wo ich sonst Hilfe und „Gehör“ finden sollte.

Mein Mann unterstützt mich zwar tatkräftig, wenn es darum geht, mit meiner Mutter zu weiteren Untersuchungen bei verschiedenen Ärzten zu fahren, einzukaufen oder ihr im Haus zur Hand zu gehen, aber mit ihm über alles reden… eher Fehlanzeige. Mag sein, dass es an mir liegt, da ich seit eh und je alles mit mir selbst abmache und wahrscheinlich gar nicht in der Lage bin, Hilfe anzunehmen. Ich „arbeite“ bereits daran (und nicht nur daran…), bin seit einem halben Jahr in Psychotherapie. Hier gibt es noch viel zu tun.

Von meinen drei erwachsenen Kindern (zwei Söhne eine Tochter) bekomme ich zwar öfter nette und besorgte „Durchhalte-Mails“ und hin und wieder einen Anruf, aber sie sind alle weit weg und beruflich sehr eingebunden, meine Tochter wohnt nicht einmal in Deutschland. Die wenigen Begegnungen in diesem Jahr habe ich dann eher dazu genutzt, auf völlig andere Gedanken zu kommen und die Probleme mit meinen Eltern auszuklammern.

Die wichtigsten Untersuchungsergebnisse (MR LWS und MR BWS) bei meiner Mutter in den letzten zwei Tagen:

Es sind keine Metastasen im Rückenmark festgestellt worden, sondern u. a. eine Spinalkanalstenose mit anzunehmender Nervenwurzelbedrängung beidseits. Jetzt soll demnächst ein Physiotherapeut zu ihr ins Haus kommen und entsprechende Übungen mit ihr machen. Sie glaubt, dadurch ihre alte Kraft zurückzuerlangen und sieht sich in Kürze schon wieder alleine Autofahren. Bisher hatten, so scheint es mir, nicht einmal die Ärzte den Mut, ihr die Wahrheit über ihre Krankheit und den weiteren Verlauf zu sagen. Alle - mein Mann und ich natürlich auch - hoffen wahrscheinlich, es wird sich schon jemand anders kümmern, und der „Schwarze Peter“ wird dauernd hin- und hergeschoben. Andererseits… vielleicht weiß sie mehr als wir glauben und sie will einfach nicht darüber reden, schon gar nicht mit uns. Mann oh Mann, ist das alles schwierig und verfahren.

Wie auch immer, die Annäherung zwischen meiner Mutter und mir, die in dieser Situation sicher gut wäre, findet eigentlich überhaupt nicht statt. Oder muss man schon Gespräche über das Wetter, die Nachbarn, irgendwelche blöden Zeitungsartikel als ersten Schritt sehen? Es ist wie immer und seit Jahren: Wenn ich im Haus meiner Eltern bin, überkommen mich sofort die heftigsten Fluchtgedanken und, wie sollte es sonst auch sein, diese lösen bei mir im gleichen Augenblick ein total schlechtes Gewissen aus.

Ich wünsche Dir, liebe Christine, alles Gute. Natürlich freue ich mich, wenn Du Dich noch mal wieder meldest. DANKE für alles!

Beate
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  #4  
Alt 06.12.2008, 11:44
wecki wecki ist offline
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Standard AW: Plötzlich Probleme beim Laufen

Liebe Beate,

lass Dich mal von mir einfach nur in den Arm nehmen, lass locker und weine einfach nur über eine so verfahrene Kiste bei Euch.
Klingt blöd, ich weiß, aber mir scheint wirklich, dass Du in der absoluten Klemme steckst. Was ist Dir nur Furchtbares passiert, dass Du über Mutter und Vater wie über "Dritte" sprichst ?! Wie schlimm muss es für Dich dort gewesen sein, wenn Du sofort von daheim flüchten willst und "nur" ein schlechtes Gewissen Dich hält ?!
Bitte versteh mich nicht falsch - es sind rein rhetorische Fragen, um mir das Ausmaß Deiner psychischen Notlage zu vergegenwärtigen. Ich erwarte keine Antwort.
Gut, dass Dein Mann und auch die Kinder für Dich da sind, sei es auch vorwiegend für praktische Dinge und belanglose Gespräche, das ist auch sehr wichtig. Noch viel besser, dass Du in psychotherapeutischer Betreuung bist.
Auch dass Du Dich hier ein Stückchen weit öffnest, finde ich großartig, den Mut hätte nicht jeder. Respekt.
Deine Mutter und ihre Befindlichkeiten kann ich natürlich überhaupt nicht einschätzen. Und wenn ihr jetzt erstmal über Wetter und Zeitung redet...na und? Hauptsache, ihr bleibt im Gespräch. Mein Vater hat bis zum letzten Atemzug nicht mit uns über seine Ängste, über seine Krankheit...reden wollen oder können. Er ist verbittert und einsam gestorben, obwohl wir da waren.
Wenn Du ein wenig hier im Forum liest, sind es doch etliche Angehörige, die sich über den Umgang mit dieser Krankheit, mit ihren Lieben austauschen.
Für manche Menschen mag auch die Verdrängung eine gangbare Strategie sein. Ich finde jedenfalls, dass Du die Tagesaufgaben prima angehst, mehr kannst Du auch nicht tun.
Ich denke an Dich und fühle mit Dir.
Einen trotz allem angenehmen zweiten Advent wünsche ich Dir und Deiner Familie und Deiner Mutter Schmerzfreiheit...

Liebe Grüße aus Berlin

Christine
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  #5  
Alt 16.12.2008, 12:57
wecki wecki ist offline
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Standard AW: Plötzlich Probleme beim Laufen

Liebe Beate,

nun ist bereits der 3.Advent vorbei und ich höre nichts mehr von Dir.
Gehts Dir gut?
Kann ich/man Dir helfen?

Nehme Dich einfach mal in den Arm.

Liebe Grüße aus Berlin

Christine
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  #6  
Alt 16.12.2008, 19:13
Bea51 Bea51 ist offline
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Standard AW: Plötzlich Probleme beim Laufen

Liebe Christine,

danke für Deine lieben Worte! Ich weiß gerade nicht so genau, wie es mir geht…. Es ist keine leichte Zeit, die wir durchmachen. Aber das geht ja allen hier im Forum so.

Meine Mutter wird von Woche zu Woche schwächer. Ich fürchte, dass ihre Kräfte weiter im Eiltempo schwinden und sie bald gar nicht mehr laufen kann. Auch gegen heftige Schmerzen kämpft sie mittlerweile -innerhalb einer Woche hat sie drei verschiedene Medikamente ausprobiert - jetzt bekommt sie seit 4 Tagen Tramadol, das auch nur bedingt hilft. Die Dosis soll heute schon erhöht werden.

In der letzten Woche waren mein Mann und ich endlich mal „mutig“ und haben mit meiner Mutter darüber gesprochen, wie es weitergehen soll. Haben ihr auch nichts vorgemacht in Bezug darauf, dass der weitere Verlauf dieser Krankheit unberechenbar ist, zumal sie überhaupt keine Therapie erhält. Sie hat allem Anschein nach sogar darauf gehofft, dass wir dieses Thema von uns aus ansprechen und hat sofort zugegeben, dass sie es allein in dem großen Haus einfach nicht mehr schafft und es auch nicht mit einem Pflegedienst getan ist, der zweimal täglich reinschaut. Sie hat den Wunsch geäußert, in ein Seniorenheim umzuziehen, das ganz in unserer Nähe ist (10 Min. Fußweg von unserer Wohnung).

Heute war ich mit meiner Mutter zu einem Termin bei ihrem Hausarzt, der unserem Vorhaben sofort und uneingeschränkt zugestimmt hat. Und uns die Worte mit auf den Weg gab: „Das muss dann aber auch ganz schnell über die Bühne gehen, also nicht mehr auf die lange Bank schieben!“ Auch von der Notwendigkeit einer Patientenverfügung konnte er sie überzeugen.

Dann werde ich mich also in meinem Weihnachtsurlaub um alles kümmern, damit wir auf jeden Fall zum 1. Januar alles geregelt haben.

In dem Moment, wo ich diese Zeilen schreibe, wird mir gerade klar, welche Last von mir abfällt, obwohl ich mir natürlich nichts vormachen darf. Es sind bis dahin noch gut zwei Wochen, in denen noch einiges passieren kann.

Ganz liebe Grüße
und alles Gute
Beate
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  #7  
Alt 21.12.2008, 12:25
Bea51 Bea51 ist offline
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Standard AW: Plötzlich Probleme beim Laufen

Ich möchte kurz darüber schreiben, was wir in der letzten Woche erlebt haben!

Nach dem Gespräch mit dem Hausarzt meiner Mutter bin ich davon ausgegangen, dass alles geklärt ist und wir die erforderlichen Schritte bezüglich der Unterbringung im Seniorenheim anschieben können. Leider hatten wir uns gründlich geirrt!

Nachdem wir am vergangenen Donnerstag nach zahlreichen Telefonaten feststellen mussten, dass es aussichtslos ist, in unserer Nähe oder zumindest in der Kreisstadt kurzfristig einen Platz zu bekommen und auch das uns angebotene Zimmer in der Nähe (ca. 10 Min Fußweg entfernt) nicht mehr zur Verfügung steht, waren wir ratlos! Glücklicherweise erhielten wir überraschend einen Anruf der Leiterin eines besonders schönen Heimes mit der Auskunft, dass dort plötzlich ein Zimmer zum 23.12.08 frei geworden ist. Wir haben uns nachmittags sofort den Raum angeschaut, allerdings ohne meine Mutter, da sie zeitgleich einen längeren Physiotherapie-Termin hatte. Und - natürlich haben wir bereits zugesagt, dass sie dort einziehen wird, weil es ja keine Alternative gibt. Sonst wäre auch dieses Zimmer anderweitig vergeben worden! Mein Mann und ich sind mit unseren Möglichkeiten am Ende angekommen - jetzt sind professionelle Pflegekräfte erforderlich!

Als wir meiner Mutter dann von dem „gefundenen“ Platz im Seniorenheim berichteten, meinte sie nur, dass sie sich das finanziell nicht leisten kann, wir sollten uns etwas anderes ausdenken. Und außerdem hätte der Hausarzt ihr ja auch gesagt, eine Pflegestufe bekäme sie so schnell nicht. Das sei ihr zu teuer und ihr Erspartes, von dem sie einiges zu ihrer Witwenrente dazulegen müsste, wäre bereits spätestens nach einem Jahr schon aufgebraucht. Und woher soll sie dann das Geld nehmen?!!!!!!!????!!!!!

Ich ahnte schon seit längerem, dass sie über ihre Krankheit nicht viel weiß (bzw. wissen will) und es nicht nur normale „Verdrängung“ ist, und fragte sie daraufhin vorsichtig, wie sie denn eigentlich ihren Zustand einschätzt.
Ich möchte Euch jetzt nicht mit Details aufhalten, aber meine Mutter war fassungslos, als ich (ausgerechnet ich, die ich nie diejenige sein wollte!!!) ihr nun sagen musste, dass sie Bauchspeicheldrüsenkrebs hat. Sie meint, die Schmerzen und die Schwäche in den Beinen kämen nur von ihrem kaputten Rücken. Von Krebs hat kein Arzt jemals etwas zu ihr gesagt! Die Bauchspeicheldrüse sei in Ordnung, es hatten sich bei allen Untersuchungen keine Veränderungen gezeigt. (Ja - das hat sie wirklich gesagt - glaubt es mir!!!)

Daraufhin habe ich den Hausarzt meiner Mutter angerufen und ihm die „Entwicklung“ geschildert (obwohl mein Mann mir davon abgeraten hat, weil er meint, dass sei jetzt unsere Sache und wir sollten dem Arzt nicht auf die Nerven gehen....). Er war glücklicherweise sofort bereit, noch einmal mit meiner Mutter zu telefonieren, da gerade in diesen Tagen (Weihnachten steht vor der Tür! Urlaub des Hausarztes!) die Zeit so knapp ist und hat abends ein ausführliches Gespräch mit ihr geführt, von dem er uns gleich danach auch in Kenntnis setzte. Ihm gegenüber war sie sehr einsichtig und sieht nun ein (???), dass die finanzielle Frage in dieser Situation keine Rolle spielen darf.

Natürlich ist uns klar, dass es jedem Menschen schwer fällt, aus der gewohnten Umgebung in ein Pflegeheim umziehen zu müssen, aber eine solche „Zuspitzung“ haben wir uns nicht annähernd vorstellen können.

Jedenfalls haben wir gestern den Heimvertrag zugeschickt bekommen und meine Mutter muss ihn „nur“ noch unterschreiben. Er gilt zwar schon ab dem 23.12.08 - und natürlich werden wir sie nicht einen Tag vor Heiligabend dort „abliefern“. Aber es ist leider so (das sagt der Arzt auch ganz deutlich!) -die Zeit drängt, warten geht nicht mehr. Also werden wir versuchen, am nächsten Sonnabend den Umzug meiner Mutter hinzubekommen. Und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass es klappt!

Nun ja - irgendwie geht alles weiter, auch wenn man es nicht glauben kann, weil man „mitten drin“ steckt in den Problemen und der Blick in die Zukunft getrübt und fast unmöglich ist!

Euch allen, die Ihr das lest

geruhsame Feiertage und gaaaaanz viel Kraft

Beate
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