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  #1  
Alt 10.10.2008, 20:18
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Übers Sterben sprechen

Liebe Heidi,

Geburt und Sterben. Zwei Vorgänge in unserem Leben von denen das Eine das Andere fordert. Beides ist unausweichlich miteinander verknüpft. Ein Gynäkologe sagte einmal zu mir: "Wenn ich den Geburtsschein unterschreibe, so ist unter den Durchschlägen bereits der Totenschein. Nur das Datum fehlt noch."

Zwischen Geburt und Sterben erfahren, erlernen, ertasten wir mit all unseren Sinnen das Leben. Unser Körper wird gross und stark. Unser Körper lernt Freude und Schmerz kennen. Wir meistern das Leben und wissen doch, dass es endlich ist. Das Sterben kommt irgendwann.

Geburt und Sterben. Leben und Tod. Das Leben zwischen Geburt und Sterben kann unser Körper mit Hilfe unseres beschränkten Geistes meistern. Das Leben kennt er. Dann kommt das Sterben und dann der Tod.

Den Tod kennen wir nicht. Wir wissen wie das Leben ist aber was ist der Tod? Darauf kann uns unser Körper und unser Geist keine Antwort geben, sie kennen nur das Leben. Deshalb haben wir Angst vor dem Sterben. Und die Art des Sterbens macht uns Angst - Krankheit, Unfall, Krieg - Schmerzen? Manche dürfen still und friedlich sterben. Der Körper sendet uns zum Teil heftigste Signale, die Schmerzen. Sie sagen: wehr dich mit allem was du hast. Nur irgendwann ist unsere Kraft zu Ende.

Das alles hört sich so hoffnungslos an. Da gibt es jedoch etwas. Unser grösster Schatz ist die Seele. Die Seele hat keine Angst vor dem Sterben und dem Tod. Sie weiss, dass unser Leben nur eine Zwischstation ist zu einem besseren Dasein ist. Sie weiss, dass es nach dem Sterben weitergeht. Sie ist fähig über das Sterben hinauszuschauen. Sie weiss, dass der Tod nur eine andere Daseinsform ist. Unser Körper, unser Geist, sie müssen es nur zulassen. Sich öffnen für das Wissen der Seele. Dann können das Sterben und der Tod ihren Schrecken für uns verlieren.

Manchen Menschen ist es gelungen sich der Seele zu öffnen und dadurch viel Gutes in ihrem Leben erfahren dürfen und sie war ihnen eine Hilfe in allen Lebenslagen. Die Seele kann auch Verbindungen herstellen nach "drüben". Die Angst vor dem Sterben verschliesst diese Öffnung. Wenn es uns gelingt, diese Öffnung wieder zu schaffen, dann verlieren Sterben und Tod ihren Schrecken.

Ich habe keine Angst vor dem Tod, eher vor dem Sterben.


Alles Liebe und Gottes Segen

Helmut
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  #2  
Alt 10.10.2008, 21:00
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Karin55 Karin55 ist offline
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Standard AW: Übers Sterben sprechen

Lieber Helmut,

woher weißt du, dass es einen Gott gibt? Woher weißt du, dass des DEN Gott gibt, an den du glaubst? Oder: Wie fühlst du das, so dass es für dich Gewissheit ist?

Wer ist Gott? Was ist Gott? Der Gott der Christen, der Gott der Andersgläubigen, der des Islams, der Juden ... oder der Gott unserer Seele?

Sagte es Sokrates (?): Entweder das Dasein nach dem Tod ist ein schöner, langer, unendlicher Schlaf oder der Eintritt in ein schöneres, besseres Dasein.

Beides wären Möglichkeiten, uns die Angst zu nehmen ...

Lieben Gruß

Karin
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  #3  
Alt 10.10.2008, 21:42
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Rosmarin Rosmarin ist offline
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Standard AW: Übers Sterben sprechen

Ich bin sehr dankbar für eure Worte, besonders Helmut und Birgit berühren mich tief,auch ihr anderen
Ich habe auch dier Gewissheit , daß es weitergeht, einfach weil ich es erlebt habe, ich habe Gott gespürt, als ich mein jüngstes Kind allein auf die Welt brachte, ohne Hebamme und andere ärztliche Hilfe., und es wurde die schönste aller geburten, weil ich voller Vertrauen war und mich dem Geschehen ungestört hingeben konnte.

Damals habe ich die VERBINDUNG gespürt, alles ist eins. Seitdem ist meine Angst klein geworden . Ich hoffe nur, daß ich in Würde und Ruhe mal sterben kann.

Es ist ein schönes, ein großartiges Thema, finde ich.

LG, Anne
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  #4  
Alt 10.10.2008, 23:09
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Übers Sterben sprechen

Liebe Karin,

ganz bewusst habe ich in meinem Posting auf die Erwähnung Gottes verzichtet. Nicht jede/r will an einen Gott glauben. Zuviel hat er/sie erleben müssen und ist verzweifelt. Für mich gehört Gott zum Leben und zum Tod. Wir nennen ihn Gott, andere Allah oder Manitou. Egal. Er ist für mich zwar unweigerlich mit dem eigentlichen Thema verbunden, aber für andere steht er nun mal nicht unbedingt im Vordergrund.

Jede/r sollte sich bei meinem Posting denken was er möchte. Unvoreingenommen.

Nur soviel. Gott ist anders. Wenn du es spürst, dann weisst du es.

Liebe Grüsse

Helmut
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  #5  
Alt 10.10.2008, 23:18
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Karin55 Karin55 ist offline
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Standard AW: Übers Sterben sprechen

Lieber Helmut,

glaubte ich an einen Gott (oder: könnte ich an einen Gott glauben), wäre es nicht der personifizierte Gott, der entscheidet, belohnt oder bestraft, was nach unseren moralischen menschlichen beschränkten Sinnen richtig oder falsch ist. So kann ich auch keinen Gott dafür verantwortlich machen, was ich an Gutem oder Schlechtem erlebt habe.

Ich bewundere und beneide dich ein bisschen für deine Überzeugung und wünschte mir, ebenso einen Weg zu finden. Eine Freundin von mir ist seit einigen Jahren Muslimin, sie lebt ihren Glauben streng, aber mit Liebe, Verständnis und Ehrerbietung gegenüber allen Menschen. Sie ist verwandelt, glücklich, friedlich und entspannt. Auch sie "beneide" ich.

Lieben Gruß
Karin
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  #6  
Alt 12.10.2008, 17:36
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Daumen hoch AW: Übers Sterben sprechen

Liebe Karin,

ich kann deine Freundin nur beglückwünschen. Sie hat IHREN Weg gefunden. Begegne ich einem Menschen, der mir mit Liebe, Verständnis und Ehrerbietung entgegenkommt, so ist es mir vollkommen egal, welcher Religionsgemeinschaft er angehört. Ich bewundere diese Menschen für ihren Mut. Gott kennt keine Religion. Religion ist von Menschen erschaffen. Die Botschaften, die die Menschheit erhielt, werden von Menschen gedeutet. Menschen können irren. Das ist das Babylon.

Liebe, Verständnis und Ehrerbietung sind im Prinzip die wichtigsten Regeln für das Miteinander. Das ist die Botschaft. Leider wurde und wird sie allzuoft mit Füssen getreten.

Gott entscheidet, belohnt und bestraft nicht so wie wir das verstehen. Gott ist anders. Wie? Das werden wir erst ergründen können, wenn es soweit ist. Ich meine damit unseren beschränkten irdischen Geist. Unsere Seele kann das. Deine Freundin hat dir EINEN Weg gezeigt. Löse dich dazu von allem, was dir in deiner Jugend vielleicht eingebläut wurde. Schau dich um und höre auf deine Seele. Sie sagt dir, was richtig ist. DEINEN Weg musst du selber finden.

Gerade jetzt im Herbst und ganz besonders in diesem Forum stellt sich für viele die Frage nach dem "danach". Die Dunkelheit wird länger und es ist kalt und nass. Viele fühlen sich nur bedrückt. manche haben gar persönlich den Tod vor Augen. Das ist schlimm und für uns Menschen grausam. Diese Jahreszeit wird verbunden mit dem "Herbst des Lebens" und der Winter mit Kälte und Tod.

Ich behaupte jetzt mal einfach: nur ein schönes Bild.

Im Herbst die Farbenpracht der Blätter, den Nebel über den Wiesen. Die Natur atmet aus und kommt langsam zur Ruhe. Die Hektik des Frühlings und des Sommers ist vorbei. Sie legt sich schlafen, um neue Kraft zu schöpfen für den Neuanfang. Aus den verwelkten Blättern wird im nächsten Frühjahr neues Leben entstehen. Ein ewiger Kreislauf. Ein Versprechen.

Der Winter mit seiner knackenden Kälte, dem eisigen Wind, ein Spaziergang durch den Schnee. Mit offenen Augen kann man wunderschöne Bilder sehen. Raureif oder Eis an den Bäumen, die in der Sonne glitzern. Stille. Im Winter ist die Natur still, schlafend. Lauscht mal nach draussen wenn es schneit. Alle, auch die von Menschen verursachten, Geräusche werden gedämpft und verstummen. Zeit für Ruhe. Zeit zum Kraftschöpfen. Zeit für den Frieden.

Oder doch nicht nur ein Bild? Ein Spiegel?


Einen schönen Sonntag noch

Helmut
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  #7  
Alt 12.10.2008, 17:42
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BarbaraO BarbaraO ist offline
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Standard AW: Übers Sterben sprechen

Das ist wunderschön, Helmut.
Deine Worte berühren mich sehr, denn Du hast auch ganz tief in meine Seele geblickt, scheint mir.

Mich stimmt der Herbst (auch der des Lebens) melancholisch. Niemals traurig, denn er ist auch voller Hoffnung und Zuversicht.

Lieber Gruß
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