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  #1  
Alt 05.09.2008, 18:11
dirks74 dirks74 ist offline
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Vielen Dank für die Antworten! Das hilft mir alles sehr!

@Yves,
ich hab das jetzt schon des öfteren gelesen. Wie ist das denn gemeint von wegen Teratome sprechen nicht auf eine Chemo an? Heisst das im Falle eines Rückfalls wäre ich verloren oder wie?
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  #2  
Alt 05.09.2008, 19:09
Molsen Molsen ist offline
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Zitat:
Zitat von dirks74 Beitrag anzeigen
Wie ist das denn gemeint von wegen Teratome sprechen nicht auf eine Chemo an? Heisst das im Falle eines Rückfalls wäre ich verloren oder wie?
Nein, das ist Mumpitz. Chemo ist bei Teratomen durchaus Mittel der Wahl. Natürlich nicht für den Primärtumor (der operativ entfernt wird), aber bei der adjuvanten Behandlung und bei Rezidiven bzw. Metastasen die im Verlauf einer Nachsorge entdeckt werden.
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  #3  
Alt 05.09.2008, 21:30
voltron voltron ist offline
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Sali Dirk,

Ich bin keine Arzt, aber gemäss Definitionen scheinen Termatome oft benign, d.h. gutartig zu sein. Trotz Gutartigkeit, kann ein benignes Termatom aber durch sein Wachstum Organe verdrängen und so natürlich Beschwerden verursachen, deshalb ist die chirurgische Entfernung dann dasd Mittel erster Wahl. Finden sich in den histologisch entfernten Lymphknoten dann Spuren von anderen Tumorarten, folgt oft eine Chemotherapie.

Termatomrezidive sind aber auch eine Rezidivart, die durch die chirurgische Entfernung alleine geheilt werden können. Belässt man jedoch Teratomerezidive gibt es ein gewisses Potential, dass diese Anteil maligne d.h. bösartig werden. Im Falle eines Rezidivs (d.h. pathologisch vergrösserte Lymphknoten in den typischen Landungszonen oder steigende Tumormarker) ist eine Untersuchungsart um maligne Anteil mit einer ziemlich hohen Sicherheit ausschliessen zu können, die PET Untersuchung.

Ich glaube besonders in deinem Fall ist die Entscheidung ziemlich schwierig, da eine Chemotherapie natürlich eine "Übertherapie" sein kann. Für dein Stadium NS IA verstehe ich aber aus der Literatur, dass Surveillance, RPLND oder adjuvante Chemotherapie ziemlich ähnliche statistische Heilungsraten versprechen. Es liegt wirklich an dir, welche Option für dich stimmt. Die einzelnen Vor- und Nachteile wurden ja hier bereits hier erwähnt bzw. findest du im Forum.

Falls der Primärtumor ein Teratom war und du ein Rezidiv bekommen solltest (was ich natürlich nicht hoffe !!!) nach Surveillance, glaube ich aber, dass der momentane Konsensus eher zu einer Operation (mit evt. anschliessender Chemo) als zu einer Chemotherapie (mit evt. Entfernung von Residualanteilen) tendiert. Aber vergiss nicht, dass egal was du wählst deine Heilungschancen im Vergleich zu anderen Stadien oder gar anderen Krebsen immer noch äussert hoch ist !!

Lass mich wissen, wenn du noch fragen hast....

Gruss
Yves

Geändert von voltron (05.09.2008 um 21:37 Uhr)
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  #4  
Alt 07.09.2008, 10:36
dirks74 dirks74 ist offline
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Danke für deine Ausführungen Yves.
Die einzigen Zweifel die halt jetzt bleiben,
entstehen durch W-A-S Nachteile hinsichtlich der Heilungschancen und riskiert man dass die Krankheit ausser Kontrolle gerät.
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  #5  
Alt 08.09.2008, 01:28
voltron voltron ist offline
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Hi Dirk,

Wenn du das standardisierte Surveillance-Protokoll befolgst, sollte ein evt. Rückfall relativ früh bemerkt werden entweder via Blutmarker oder radiologisch (CT, MRI). Ich glaube nicht, dass da etwas völlig ausarten sollte.

Auch aus eigener Erfahrung ist die psychische Belastung der Surveillance nicht ohne. Die ewige Anspannung vor den Terminen ist nicht sehr angenehm. Auf der anderen Seite...80% der Rückfälle sind im ersten Jahr und nach zwei Jahren hast du statistisch nur noch einige wenige Prozente Rückfallrisiko...d.h. es ist nicht so, dass du umbedingt 5 Jahre auf Kohlen sitzt.

Wünsche dir viel Kraft für deine Entscheidung. Lass uns doch wissen was ihr noch so diskutiert habt.

Gruss
Yves
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  #6  
Alt 08.09.2008, 17:14
dirks74 dirks74 ist offline
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Yves,
Viel diskutiert haben wir nicht mehr,
ich bin gestern noch auf eine Dissertation gestossen in der es um okkulte Metastasierung ging. Dort hiess es dass die Leute mit Stadium I ohne vaskuläre invastion und einen MIB-1 Wert von unter 42% zu nahezu 100% nicht metastasieren und alle mit einem MIB-1 >70% hatten 100% ein Rezidiv. Allerdings gibt es noch keine Langzeitstudien die diese Aussage belegen. Ich jedenfalls habe einen MIB-1 von 40%.

Was ich jetzt noch nicht genau Einschätzen kann, ist die Interpretation meines Befunds. Ich bin mir noch nicht ganz im Klaren ob ich ein Terakarzinom oder ein reifes Teratom habe. Wobei es in beiden Fällen ja nicht allzuschlecht aussieht.

Wie genau sieht denn das Surveilance Protokoll aus? Da habe ich etwas das Gefühl dass mein Arzt das nicht so genau weiss. Ich wurde das letzte mal Anfang August per CT untersucht.

*EDIT*
Hab mir mal die Nachsorge Protokolle angeschaut. 4 x CT, 2 x Röntgen Thorax 2 Ebenen, 4 x Blut in den ersten beiden Jahren.
Werd mir jetzt einen Plan erstellen und mit dem zu meinem Onkologen gehen.

Grüße
Dirk

Geändert von dirks74 (08.09.2008 um 17:53 Uhr)
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  #7  
Alt 08.09.2008, 19:24
voltron voltron ist offline
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Die Protokolle hast du ja gefunden. Es gibt übrigens Studien, die besagen, dass 2 CT/Jahr genau die gleich statistichen Ergebnisse bringen, wie 4CT/Jahr. Ich finde den link allerdings nicht gerade. Was ich z.B auch mache ist, dass ich MRI und CT alterniere. So kannst du die Strahlenbelastung etwas reduzieren. Wie berechnet sich denn der MIB Faktor? Von dieser Studie habe ich noch nichts gelesen...Gruss
Yves
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