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  #1  
Alt 18.08.2008, 00:53
Benutzerbild von Kerstin22
Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Hallo ihr Lieben!
Die Reha im letzten Herbst hat bei mir eigentlich nicht so viele Anregungen hinterlassen. Da ich schon ein paar Jahre Sport mache und meine Ernährung umgestellt habe, war das nichts Neues für mich. Ich habe schon vor meiner Krankheit sehr viel über meine Lebensgestaltung nachgedacht. Mein einziges Fazit der Reha war, dass ich wieder regelmäßig Yoga machen will. Ich weiß eine Menge darüber und kann die Übungen alleine machen, aber irgendwie kommt mir immer was dazwischen. Auch bei einem Seminar bei einer Heilpraktekerin war eigentlich mein Fazit wieder regelmäßig Yoga zu machen. Da ich teilweise meine Behandlungen parallel zum Studium hatte, habe ich natürlich viel Stress gehabt und die Entspannung wäre genau das Richtige für mich. Da ich ja das Yoga-Handwerk beherrsche, frag man sich, was mich davon abhält. Ich werde mich jetzt zum Wintersemester beim Hochschulsport zum Yoga anmelden. Wenn ich dann neuen Input habe, werde ich auch sicherlich wieder zu Hause Yoga machen. Es gab Zeiten in meinem Leben, da habe ich das geschafft. Zur Zeit gehe ich (Ich meine, fahre ich mit dem Fahrrad über eine halbe Stunde) zwei bis dreimal die Woche zum Reha-Sport im Krankenhaus und gehe jeden Freitag zu einer 1 1/2 stündigen Aerobic, zu der ich schon seit 10 Jahren gehe. Ich ernähre mich seit etwa 3 Jahren zuckerarm, fettarm und kohlenhydratearm. Seit der Transplantation vor 122 Tagen zusätzlich noch keimarm. Bei meiner Reha hatte ich ständig Diskussionen mit Mitpatienten und Diätassistenten, da ich mich wohl noch radikaler als da vorgeschrieben ernähre. Aber nur so kann ich den Umfang meines Hinterns in einem angenehmen Maße halten. Mehr trinken wäre noch ein guter Vorsatz, den ich in anderen Zeiten schon mal besser im Griff hatte.
Liebe Grüße
Kerstin
__________________
Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #2  
Alt 18.08.2008, 17:34
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Renate2 Renate2 ist offline
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Standard AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Hallo Zusammen,
ich hatte ja geschrieben, daß ich gerne Wassergymnastik machen würde.
Jetzt habe ich eine Möglichkeit gefunden bzw. sie hat mich gefunden durch eine liebe Userin, die mich angeschrieben hat.
Letzten Freitag war ich das erst mal dort und es hat mir sehr gut gefallen. Jetzt kommt erst einmal Urlaub dazwischen und danach werde ich die Wassergymnastik weitermachen.

Liebe Grüße
Renate
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  #3  
Alt 26.08.2008, 15:12
ulla62 ulla62 ist offline
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Standard AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Hallo zusammen

Ich wüste gerne ob ihr nach der Reha auch auf einmal so einen durchhänger, schlapp, kaputt, lustlos, hattet?

Als ich von der Reha wieder da war, war ich voller Tatendrang und wollte ganz schnell wieder Arbeiten, aber es hat dann noch fast 6 Wochen gedauert,bis ich mit der Wiedereingliederung anfangen konnte.
Jetzt gehe ich jeden Tag für 5 Stunden Arbeiten, freue mich jeden morgen wenn ich wieder zur Arbeit fahren kann. Wenn ich Mittags nach Hause fahre, ist es mir schon passiert das ich im Auto sitze, anfange zu heulen ohne das ich einen grund dafür habe. Es ist mir aber auch schon zu hause passiert, das ich da sitze und dann auf einmal anfange zu heulen, da reicht manchmal schon ein lied im Radio und ich heule .
Ich will das nicht, aber ich kann da auch nicht wirklich was gegen machen, ich versuche dann immer, wenn ich nicht alleine bin, mich zusammen zureißen, an was anderes zu denken oder gehe dann aus dem Zimmer
Jetzt habe ich Angst das mir das auch auf der Arbeit passieren könnte,ich hoffe nicht......
Da ich nicht so richtig weis was ich da machen kann, will damit auch nicht sofort zum Doc, werde ich wohl zur Krebsberatungsstelle gehen.
Dort sind Psychologen mit denen man reden kann, ich hab da sowieso noch einige andere fragen und dann bin ich mal gespannt, was die mir so sagen und vor allem ob die mir bei meinem Problem helfen können

Aber vielleicht kennt das ja jemand von euch oder hat sogar das gleiche Problem...........

Eine ziemlich ratlose und manchmal, auch einfach nur so, eine ziemlich traurige Ulla

Ich will das nicht mehr..............
__________________
Lieben Gruss aus MS
Ulla
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  #4  
Alt 26.08.2008, 19:11
Ute30 Ute30 ist offline
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Beiträge: 245
Standard AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Liebe Ulla,

ich kann Dich so gut verstehen.
Jetzt gerade, heute, geht es mir relativ neutral.
Wenn ich mich das hier schreiben sehe, komme ich mir schon abnorm vor.
Ich hatte ein heftiges Tief zu Beginn meines Malle-Urlaubs und ich war tieftraurig, wollte mal wieder aufgeben, wollte gar nichts mehr und war mich selber leid. Dazu kam eine gewisse Aggressivität hinsichtlich der Oben-Ohne-Frauen mit ihren intakten Brüsten.
Letztendlich war ich aber auch deswegen betrübt, weil ich mal wieder meinen Erwartungen nicht genügte.
Ich bin nicht fröhlich und gutgelaunt in den Urlaub gefahren, ich habe nicht "drübergestanden" und konnte nicht gut damit umgehen, diese Narben zu haben. Ich habe es in keinster Weise geschafft Stolz zu fühlen, dass ich soviel geleistet habe.
Mich da so wenig kontrollieren zu können hat mich wieder mal umgehauen.

Ich merke bei mir, und da war mir Deine Sorge und Angst vor einem Weinen auf der Arbeit ein deutliches Beispiel, dass mir Kontrolle, Planung etwas sehr wichtiges ist.
Meine ich diese Kontrolle nicht mehr zu haben oder fürchte ich, dass ein Kontrollverlust eintreten könnte, wirft mich das voll aus der Bahn.

Mit der Krebserkrankung bin ich auch ein anderer Mensch geworden. Eigentlich schon vorher, mit anderen traumatischen Ereignissen in meinem Leben.
Je mehr solche Ereignisse mich durcheinandergerissen haben, desto mehr habe ich wohl versucht es durch Kontrolle zu kompensieren.
Doch ich bin, mit jedem dieser Ereignisse ein anderer Mensch geworden und ich glaube, dass ich dabei meinen Blick auf die Veränderungen nicht immer so negativ sehen darf, sondern mich mit den Erfahrungen reicher fühlen sollte.
Und vielleicht auch dankbarer?

In diesem Moment bin ich Dir dankbar Ulla, dass Du Dich hier mitteilst und mir so zu einer Erkenntnis verhilfst, die mir ein wenig Ruhe und Gelassenheit und Mut und etwas Zuversicht gibt.
Dass ich lernen darf, mich entwickeln darf.

Ich habe auch gerade Tränen in den Augen, wegen meiner Sicht, die ich gerade haben darf. Ich, der Kontrollfreak!

Ulla mit Deinen Tränen und Deiner Trauer, um was auch immer, bist Du Du! Du verlierst nichts oder gibst etwas ab, weil Du Deine Gefühle nicht unter Kontrolle zu haben scheinst.
Was das Heulen, besser Weinen auf der Arbeit angeht: Ich habe es erlebt. Eine ganz spitzzüngige alte Dame hat mich dermaßen getrietzt, dass ich vor ihr auf dem Boden kniend, ihr die Strümpfe anziehend, geheult habe wie ein Schlosshund. Möglichst leise versteht sich!
Also Ulla! Ich habe es überlebt. Es geht! Ich hatte diese knorrige Dame bis zum Schluss meiner Eingliederung und ich bin mit und an ihr gewachsen.

Wenn es Dir hilft Ulla, dann rede Dir ein, dass die fehlenden Hormone das auslösen.
Oder gestatte es Dir einfach und respektiere Dich mit Deinen Verhaltensweisen.
Du bist Du.
Eine wirklich ganz liebenswerte Frau. Ich freue mich, dass ich Dich kennenlernen durfte, und dass es Dich gibt.

So, wie Du bist.

Ich wünsche Dir was, such es Dir aus...........

Liebe Grüße
Ute
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  #5  
Alt 26.08.2008, 23:18
ulla62 ulla62 ist offline
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Ort: Münster
Beiträge: 144
Standard AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Hallo liebe Ute
DANKE, deine lieben Worte tun mir richtig gut
Ich muss auch noch ganz viel lernen, ich glaube der Krebs hat auch mich verändert und das nicht immer zum Positiven. Ich bin mit mir und meinem Körper überhaupt nicht zufrieden, ich hasse jedes Kilo zuviel an mir
aber ich werde sie nicht los und manchmal muss ich mir dann auch noch dumme Sprüche anhören. "Hast aber ganz schön zugelegt" oder "Ach sei doch froh das du ein paar Kilos mehr hast, das ist doch jetzt wohl besser für dich, dann hat dein körper auch wenigstens etwas wovon er zerren kann" oder "Wenn du in 5 Jahren das Tam absetzt dann gehen die Kilos auch wieder von selber weg" aber ich schleppe die JETZT mit mir rum und ich sehe sie jeden Tag im Spiegel. Solch ein satzt ist schnell gesagt, aber es wäre besser zu schweigen....
Es fehlen die Hormone und dann kommt noch das Tam. mit seinen Nebenwirkungen, ich muss lernen damit besser umzugehen...ist ganz schön schwer, aber ich weis das ich nicht alleine bin, das ganz viele Frauen wohl mit den selben Problemen zu kämpfen haben wie ich.
Ich kämpfe mit

Liebe Ute du bist aber auch eine klasse Frau und es war eine wunderschöne Zeit mit Dir in Scheidegg, ich bin froh das ich Dich kennen lernen durfte und ich freue mich jetzt schon auf unser Wiedersehen
Ute, du bist eine starke Frau, aber auch starke Frauen dürfen mal schwach sein und Gefühle zeigen.......
Lass Dich nicht unterkriegen......
__________________
Lieben Gruss aus MS
Ulla
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