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  #1  
Alt 11.05.2008, 10:30
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Kinderwunsch bei follikulären NHL warten, ja oder nein?

Hallo Ihr Lieben,
macht euch mal keine Gedanken, Beate und Miriam. Es ist ja WAHR was ihr schreibt! Es ist eigentlich ein bisschen lustig, dass man als Betroffener mit einem hochmalignen Lymphom eher denkt "oh weh, die armen mit einem indolenten, das muss doch furchtbar sein, wenn man weiß, dass man es nicht heilen kann!" Und dann stellte ich jetzt durch eure beiden Postings fest, dass ihr da eigentlich umgekehrt denkt! Und man selbst ist doch so sicher, dass man unter denen sein wird, die durch die Ersttherapie ganz geheilt werden!

Es zeigt sich mal wieder, dass man mit einem Lymphom, wie Ullis Arzt so schön sagte, "in die Scheiße gegriffen hat, aber nur ganz am Rand". (Wenn der Mann wüsste, wie oft er hier zitiert wird )

Es ist natürlich naiv anzunehmen, dass alles wieder sein wird wie früher, aber wenn man eins lernt bei so einer Krankheit, dann ist es doch, abzuwarten. Planen kann man sein Leben nicht mehr, sondern man muss geduldig sein und die Dinge so nehmen wie sie kommen. Und vielleicht hat man Glück und alles wird gut. Es gibt schließlich diese Fälle und warum soll es uns nicht treffen?

Wir leben deshalb alle einfach jeden Tag und freuen uns, dass es uns JETZT gut geht. Und was morgen wird, werden wir alle sehen. Egal ob mit hochmalignem oder indolentem Lymphom.
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
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  #2  
Alt 11.05.2008, 12:04
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Linnea Linnea ist offline
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Standard AW: Kinderwunsch bei follikulären NHL warten, ja oder nein?

Liebe Mirijam

hab' Dank für Deine lieben Worte! Es tut mir leid, daß Ihr es als Paar gerade schwer habt! Leider werden solche Erkrankungen mit allen psychischen und physischen Belastungen, die sie mit sich bringen, oft zur Zerreißprobe für Beziehungen. Mein Mann und ich hatten rund um meine AHB eine ganz schwierige Phase. Inzwischen sind wir aber wieder sehr nah aneinander herangerückt. Vielleicht wird das, was Du momentan wahrnimmst, auch nur vorübergehend sein. Ich würde es Euch jedenfalls wünschen!

Ich habe erst spät begriffen, WIE belastend diese Zeit auch für meinen starken, scheinbar alles so gut bewältigenden Mann war und noch immer ist. Ein Freund von uns entführt meinen Mann inzwischen regelmäßig zum Squash-Spielen. Er hat vorher nie Sport getrieben, aber zusammen mit einem guten Freund Bälle gegen die Wand zu schlagen, scheint eine gute Möglichkeit zu sein, Frust und Ängste abzubauen. Einen Tag danach können wir meistens gut miteinander reden. Auch ich bin ein Mensch, der schwierige Gedanken erstmal alleine durchkaut, und an solchen guten Tagen schaffe ich es eher, ihn da einzubeziehen. Wahrscheinlich muß Dein Mann auch erst eine Strategie für sich finden, die ihm einen Umgang mit alledem leichter macht.

Alles erdenklich Gute
wünscht Euch beiden
Deine Linnea
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Einen Menschen zu lieben heißt:
Ihn zu sehen wie Gott ihn gemeint hat.
Liebe ist das Geheimnis der Brotvermehrung.
- Christine Busta -
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  #3  
Alt 12.05.2008, 16:07
flautine flautine ist offline
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Standard AW: Kinderwunsch bei follikulären NHL warten, ja oder nein?

Liebe Mirijam,

schön, dass Du die Therapie bisher gut verträgst.
Mein Mann und ich gehören ja zu den Paaren, die durch die Krankheit näher zusammengerückt, ja zusammengewachsen sind. Ich glaube, das Wichtigste dafür ist: REDEN, REDEN, REDEN! Dein Mann fühlt sich vielleicht außen vor; es ist ja auch wahnsinnig schwer, sich einzufühlen in einen Menschen, der gerade mit so einer Diagnose zu kämpfen hat. Dazu kommt wahrscheinlich seine eigene Angst um Dich ... Also alles nicht leicht - für Euch beide.

Liebe Grüße
flautine
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Mein Mann hatte diffus großzelliges T-Zell-reiches B-Zell-Lymphom, Stadium IIIB
8 Zyklen R-CHOP ab März 07
August 07 Rezidiv
Dezember 07 BEAM-Hochdosischemo mit anschließender autologer Stammzelltransplantation
08. April 08 allogene Stammzelltransplantation
03. Juli 08 REMISSION

Juli 2014: 6 Jahre Remission!
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  #4  
Alt 20.05.2008, 07:56
Mirijam Mirijam ist offline
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Standard AW: Kinderwunsch bei follikulären NHL warten, ja oder nein?

Hallo meine Lieben,

heute bin ich seit längerem mal wieder im Forum und will ich auch gleich ein paar Zeile hinterlassen.
Danke erstmal an alle, die mir immer so lieb antworten.
Die letzten Tage war ich in der Slowakei, vollkommen allein in einer einsamen Hütte im Wald mit Wildbach vor der Tür. In der ganzen Zeit habe ich nur einmal ein menschliches Wesen gesehen, ansonsten nur Vögel, Rehe, Eidechsen, Blumen, Gras und Bäume. Am ersten Tag war es sogar so warm (schwül) in der Nacht, dass ich mit meinem Schlafsack und einer Matratze vor der Hütte geschlafen habe.Es war echt superschön und ich habe die Einsamkeit gebraucht, um selber zur Ruhe zu kommen, mich zu erholen und meine Gedanken zu ordnen.

Tja, was die Beziehung zu meinem Mann angeht ist es nach wie vor schwierig. Klar ist reden gut, aber mein Mann gehört leider zu den schweigsamen Typen. Meine Krankheit verarbeitet er dadurch, dass er sie komplett verdrängt, was für mich nicht so ganz einfach ist, v.a. weil ich nie gedacht habe, dass er als intelligenter und sonst so rationaler Mensch, eine Realität so komplett verdrängen kann, dass er sie tatsächlich nicht mehr wahrnimmt. Er ist der Meinung, dass ich gesund bin (ist ja auch nicht schwer zu glauben, da es mir ja wirklich gut geht und ich keine Beschwerden habe). Wenn ich mal über die Krankhei reden will, dann blockt er sofort ab und geht weg. Zum Glück habe ich viele Freunde und Bekannte zum quatschen, aber es schmerzt schon, wenn gerade der Ehepartner dafür nicht zur Verfügung steht.

In meinen "Waldtagen" habe ich in einer Zeitung einen Artikel über gelingende Beziehungen gelesen, da steht drin: "Unsere Gedanken bestimmen unsere Wirklichkeit". Sprich: Wenn ich mich auf die negativen Seiten meines Ehemannes konzentriere, dann wird recht bald auch die Ehe scheiße, weil man sich dann wirklich nur noch um alles Negative dreht.
Also habe ich beschlossen, mir ganz bewusst die vielen guten Seiten meines Mannes mir ins Gedächtnis zu rufen und bin gestern mit den besten Vorsätzen wieder nach HAuse gefahren. Leider hats dann gestern Abend schon wieder gekracht...
Das Ganze macht mich sehr traurig und ich hoffe, es geht bald wieder bergauf.

Liebe Grüße! Mirijam
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follikuläres NHL, Grad 1, Stadium 4, seit März 2008
Therapie: April/Mai 08 - Chemo abgelehnt, stattdessen Rituximab Monotherapie
Ergebnis: Rückgang der LK um 30-50%,
Jetzt "watch and wait"
Nachuntersuchung Aug.08: nur noch wenige LK zu sehen, weiter "watch and wait"

aktueller Stand 2019: keine vergrößerten LK zu finden
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  #5  
Alt 20.05.2008, 08:17
Benutzerbild von Linnea
Linnea Linnea ist offline
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Beiträge: 1.337
Standard AW: Kinderwunsch bei follikulären NHL warten, ja oder nein?

liebe mirijam

wie schön, von dir zu hören! ich habe mich schon gefragt, wo du wohl steckst! es freut mich sehr,daß der kleine einsiedler-urlaub dir so gut getan hat.

das mit deinem mann tut mir sehr leid! (entschuldige btte, mein kopf ist noch chemo-dödelig, gerade bekomme ich es nicht differenzierte hin...) manchen angehörigen, die nicht so gut darüber sprechen können, hilft es, wenn man lesestoff zum thema herumliegen läßt, so daß sie sich erstaml ganz diskret informieren könenn...

ich melde mich demnäcsht wieder ausführlicher.
bis dahin viele liebe grüße von
deiner linnea
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- Christine Busta -
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  #6  
Alt 20.05.2008, 08:33
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Standard AW: Kinderwunsch bei follikulären NHL warten, ja oder nein?

Liebe Mirijam,

Deine Hüttenzeit klingt wunderbar, das würde ich auch sofort machen! Ist das eine private Hütte oder kann man die irgenwie buchen ?
In der Natur fällt von mir alles ab und ich komme zur Ruhe, auch deshalb bin ich so oft im Wald.

Ich denke, Dein Mann hat schlicht Angst um Dich. Bei mir war es mit meiner Tochter (damals 15) so. Sie hat es einerseits komplett ignoriert, kaum gefragt wie es mir geht, und andererseits sehr gezickt und Aggression gezeigt, das war sehr verletzend und ich war ziemlich betroffen und es war anstrengend.
Inzwischen weiss ich, dass sie eine Scheissangst hatte, mich zu verlieren. Heute, nach 1 Jahr, können wir ab und zu drüber reden. Gestern konnte sie mich umarmen als ich ihr vom MRT erzählte, das hätte sie im letzten Jahr nicht gemacht.
Die Idee von Linnea find ich gut, evtl. was aus dem Internet ausdrucken und liegen lassen, aber ich würde mir auch professionelle Hilfe suchen. Wir haben das auch gemacht und ich bin sicher das hat seinen Teil beigetragen.

Ganz liebe Grüsse
Beate
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  #7  
Alt 20.05.2008, 10:21
flautine flautine ist offline
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Beiträge: 1.053
Standard AW: Kinderwunsch bei follikulären NHL warten, ja oder nein?

Hallo Mirijam,

jaja, die Männer sind meist Verdränger ... Es geht eben jeder anders mit so einer Krankheit um. Ich glaube, Beate hat recht mit ihrer Vermutung, dass Dein Mann Angst hat. Da es Dir gut geht (wie schön!), spart er vielleicht seine Kraft auch für härtere Zeiten nach dem Motto: "Wir lassen uns die guten Zeiten durch den Krebs nicht kaputtmachen!" Für Dich ist sein Verhalten aber natürlich schwierig, denn Du brauchst ja eigentlich auch ihn als Stütze und Ansprechpartner. Dass er die Krankheit, die ja leider ein Teil von Dir ist, komplett ausblenden will, belastet Eure Beziehung, auch wenn Du gegenzusteuern versuchst. Solange er so denkt, finde ich Deine Strategie aber gut. Zum Reden hast Du dann eben Deine Freunde. Klar, Ihr könntet Euch Hilfe holen (Psychoonkologie), aber wenn Dein Mann nicht will, bringt es nichts. Ich wünsche Dir, dass Du die Kraft hast, mit dieser Situation klarzukommen.

Liebe Grüße
flautine
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