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  #1  
Alt 07.05.2008, 22:55
Christianchen Christianchen ist offline
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Standard AW: Achterbahnfahren

Dazu weiß man gar nicht, was man sagen soll. Es tut mir unendlich leid. Ich fühle immer noch mit allen Betroffenen mit, obwohl ich die Akutphase hinter mir habe.
Oh ja, diese Höhenflüge und Abstürze kenne ich zur Genüge. Ich mache sie immer noch durch.

Wie deine Zukunft aussehen wird, kann leider niemand sagen. Ich kann dir nur von ganzem Herzen wünschen, daß du bei einem guten Onkologen bist, der die richtigen Mittel und Wege für dich findet.
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  #2  
Alt 08.05.2008, 00:00
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Sternschnuppe07 Sternschnuppe07 ist offline
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Standard AW: Achterbahnfahren



Hallo Christianchen,

dankeschön für Deine lieben Worte. Sorry, dass Du leider eine meiner Talfahrten mitbekommen hast. Im Moment baue ich mich wieder ein wenig auf, es bringt ja auch nichts gell? Sterben müssen wir leider alle einmal, wann es sein wird, weiß niemand, das ist vielleicht auch gut so, es muss ja nicht der Krebs sein. Aber dennoch denkt man, wenn man diese Krankheit hat, oft darüber nach, ich zumindest - leider. Besonders wenn man Höhen und Tiefen erlebt. Aber ich habe ja auch Glück dabei gehabt.

Welche Höhen und Tiefen hast Du denn erlebt wenn ich fragen darf? Und nun bist Du aus der Akutphase heraus? Schön, das freut mich sehr.

liebe Grüße

Manuela
__________________




Der Krebs kam leider ungefragt einfach so in mein Leben, nun kann er gefälligst ebenso wieder verschwinden und zwar auf NIMMERWIEDERSEHEN !!!
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  #3  
Alt 08.05.2008, 14:27
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blueblue blueblue ist offline
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Standard AW: Achterbahnfahren

Hallo Sternschnuppe,

durch Zufall bin ich auf deine "Achterbahnfahrt" gestoßen und möchte dir mitteilen, dass es dir nicht alleine so geht. Ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen, stecke ich doch grad auch mittendrin in den Berg- und Talfahrten, mal Himmelhoch jauchzend dann wieder zu Tode betrübt.

Bei mir allerdings ausgelöst durch ein Rezidiv eines Cervix-Ca., 2002 war mir die Gebärmutter entfernt worden und diese Jahr am 06. März war es dann mit einem Donnerschlag zurück. Das hat mich erstmal total umgehauen. Ich brauchte zunächst beinahe zwei Tage um zu realisieren, was da eben mit mir passierte.

Inzwischen habe ich eine Radio-Chemo-Therapie hinter mir, weil der Tumor einfach zum einen zu groß zum Operieren war und zum anderen sich ins Unterbauchbindegewebe gewachsen hat. Ein riesiger Schock als mir der behandelnde Professor sagte, dass ich unter Umständen auch die Blase verlieren könnte. Auch das habe ich zunächst nicht wirklich richtig verstanden. Irgendwie hatte ich das Gefühl, es ginge nicht um mich.

Jetzt hoffe ich, dass die anstehende Kontrolluntersuchung zeigen wird, dass man mir bei der OP die Blase lassen kann, weil der Tumor weit genug zurück gegangen ist, eigentlich hoffe ich nicht, ich weiß, das es so sein wird. Davon bin ich fest überzeugt.

Ich versuche positiv zu denken, klappt auch nicht immer, sollte aber.

Mir helfen Gespräche mit Freunden und Bekannten, der sehr offene Umgang mit der ganzen Problematik.

Ach ja, vielleicht das noch, ich bin 47 und habe zwei Kinder der Große ist inzwischen 25 und die Kurze ist 14. Und ich habe auch noch 'ne Menge vor in meinem Leben. Ich habe mir geschworen, dass der Krebs mich nicht bekommt. Basta!!!!

Denke positiv

blueblue


Wer nicht kämpft, hat schon verloren!
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  #4  
Alt 08.05.2008, 20:02
Christianchen Christianchen ist offline
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Standard AW: Achterbahnfahren

Hallo Sternschnuppe!

Jeder unserer Forumsteilnehmer hat eine schlimme Geschichte erlebt. Talfahrten? Die hat wohl auch jeder von uns.

Bei mir war es einmal einige Wochen lang so schlimm, daß ich sogar Selbstmordgedanken mehrfach laut äußerte.
Trotzdem habe ich aus dem Tal irgendwann wieder herausgefunden, dank der Hilfe von einigen lieben Menschen. Jetzt genieße ich mein Leben bewußter und intensiver als früher.
Ich hoffe, daß du in deiner Familie Rückenhalt hast und bald wieder auf die Beine kommst. Wie hörte ich mal in einer Predigt: "Wir alle müssen einmal im Leben ein Tal durchschreiten, um danach auf dem Berg unser Glück besser schätzen zu können. Wer immer nur Glück hat, wird unglücklich, weil er es nicht mehr sieht."

Ich möchte meine Geschichte nicht öffentlich erzählen, aber wenn es dich interessiert, kannst du mich gerne per Privater Nachricht anschreiben.

Gruß Christiane
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  #5  
Alt 08.05.2008, 21:01
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Sternschnuppe07 Sternschnuppe07 ist offline
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Standard AW: Achterbahnfahren



Hallo blueblue, hallo Christianchen,

danke für Eure lieben Antworten. Ja, der Thread liegt wirklich etwas versteckt, wohl wahr.

Es tut gut, wenn man merkt und weiß, das man nicht alleine damit ist, ich weiß, das diese Krankheit an sich, egal um welche Krebsart es sich auch handeln mag, individuell verläuft, das merkt man an vielen Patientinnen. Die einen haben viel Glück und durchlaufen das ganze scheinbar "spielerisch", Ihr wisst wie ich das meine? Sie haben bei der OP entweder eine 0 Resektion oder aber es schafft die Chemo, andere haben einige Jahre Zeit bis zum Rezidiv und andere leider wieder nicht. Na ja und bei mir ist es eben leider eine Progression. Ich traue mich gar nicht, mich zu freuen oder zu hoffen, weil ich Angst davor habe, den nächsten Schlag zu bekommen. Ich hoffe und wünsche mir sooo sehr, das ich in die Ovar 2.11 Studie komme, da soll ich nämlich rein und dann erhoffe ich mir von den Tabletten, das alles doch noch gut wird im Endeffekt. Auch ich habe noch sehr, sehr, sehr viel vor, aber wenn man dann solche Nachrichten hört, denkt man wieder, wie lange noch?

Es ist wirklich eine Achterbahnfahrt, ich finde Krebs schrecklich. Ja, vielleicht muss man erst einmal durch das sogenannte Tal um dann wieder auf den Berg zu gelangen. Mal ehrlich, so richtig das Leben zu schätzen, das lernt man doch leider erst, wenn man krank ist oder? Wie oft lebt man am eigentlichen Leben ein wenig vorbei, lässt sich stressen, lädt Probleme von anderen auf seine Schultern und vergisst sich selbst dabei ganz und gar. Dann wird man krank, es trifft einen wie ein Hammerschlag und man hat irgendwie damit fertig zu werden. OP, Chemo, das alles zieht an einen vorbei wie ein Film, mir ging es zumindest so, man kann das alles erst gar nicht so richtig begreifen und dennoch ist es leider da.
Ich glaube manchmal, andere, die nicht betroffen sind, können das gar nicht richtig nachvollziehen, wie auch. Wenn man dann solche Sprüche hört wie stets positiv denken und wenn man immer glücklich ist, wird man nicht krank bekomme ich die Krise. Ich denke auch gerne positiv, ich bin auch vorwiegend glücklich, lache sehr gerne und unternehme viel, aber manchmal kommen eben diese Talfahrten, da kann man gar nichts dagegen machen. Eine positive Denkweise führt nur dazu, dass man mit der Krankheit und dem ganzen drumherum viel besser fertig wird, sie beeinflusst aber leider den Verlauf wenig bis gar nicht und sie kann auch den Ausbruch der Krankheit nicht verhindern.

Ja, meine Familie ist mein ein und alles, deshalb war ich auch noch nicht zur Reha, würde eh nur Heimweh bekommen.

liebe Grüße

Manuela
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Der Krebs kam leider ungefragt einfach so in mein Leben, nun kann er gefälligst ebenso wieder verschwinden und zwar auf NIMMERWIEDERSEHEN !!!
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  #6  
Alt 09.05.2008, 11:18
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Sternschnuppe07 Sternschnuppe07 ist offline
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Standard AW: Achterbahnfahren



Einen wunderschönen, sonnigen, guten Morgen liebe Blueblue,

was ich Dir noch schreiben wollte: Ich drücke Dir selbstverständlich ganz fest alle Daumen die ich habe, dass sich Dein Tumor so verkleinert hat, dass man Dir Deine Blase belassen kann!!!

Richtig, man soll positiv denken und auch daran, dass einem die Krankheit nicht wirklich besiegen kann und darf. Wir leben dafür viel zu gerne, wir werden alle noch gebraucht, wenn das keine Gründe sind weiß ich es auch nicht mehr.

sonnige Grüße

Manuela
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Der Krebs kam leider ungefragt einfach so in mein Leben, nun kann er gefälligst ebenso wieder verschwinden und zwar auf NIMMERWIEDERSEHEN !!!
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  #7  
Alt 12.05.2008, 10:46
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blueblue blueblue ist offline
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Standard AW: Achterbahnfahren

Hallo Alle zusammen und Sternschnuppe besonders,

einen schönen Pfingstmontag wünsche ich euch.

Ich erhole mich langsam von den Strapazen der Radio-Chemo-Therapie und mir geht es jeden Tag etwas besser. Darüber bin ich zunächst mal heilfroh. Allerdings muss ich auch gestehen, dass die Angst immer dabei ist und ich denke, die wird auch bleiben, selbst wenn man gesagt bekommt, dass jetzt erstmal alles gut ist - nach der OP dann.

Ich war auch nicht frei davon nach meiner letzten OP 2002. Irgendwo im Hinterkopf ist sie immer präsent - die Angst, dass der Krebs zurück kommt.

Aber im Moment bin ich erstmal der festen Überzeugung, dass dieser Kollege richtig einen auf den Deckel bekommen hat durch die Bestrahlung und die Chemo und er ordentlich geschmolzen ist.

Für mich ist das Warten auf den Anruf aus dem KH jetzt recht zermürbent, muss ja auf den Termin für die Zwischenuntersuchung und die Op warten. Da mein Blutbild im Moment aber ziemlich im Keller ist und nicht ein Wert wenigstens annähernd ordentlich, werd ich wohl noch ein wenig weiter warten müssen. Dabei geht es mir überhaupt nicht gut, weil man so absolut zur Untätigkeit verdonnert ist. Außerdem bin ich nun mal nicht gerade das, was man geduldig nennt.

Trotzdem werde ich heute noch den schönen Sonnenschein genießen.

Liebe Grüße an euch

Heike
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