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  #17  
Alt 07.04.2008, 16:51
derengel derengel ist offline
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Registriert seit: 18.02.2007
Ort: Golben
Beiträge: 75
Standard AW: Warum hast du uns nichts gesagt?

Liebe Mandy,
zuerst mal möchte ich dich ganz fest umarmen - es tut mir leid, dass du so früh schon deinen Papa verloren hast ! und mach dir hier vor allem um eines gar keine Sorgen - dass du deine gedanken nicht sortieren kannst ! gerade hier im Forum darfst du mal deine Gedanken einfach so purzeln lassen, hier ist immer jemand, der mit dir fühlt und dich verstehen kann.
Ich habe leider am vergangenen Donnerstag "Lebewohl" zu meinem Vater sagen müssen -er hatte seit 2006 Darmkrebs, war seit Januar 2008 austherapiert im medizinischen Sinn und hat im warsten Sinne 5 Tage gegen sein Sterben angekämpft. Wir waren zwar beinahe rund um die Uhr an seinem Bett - aber verstehen mag ich es trotzdem alles noch nicht. Und auch mich haben "meine" Leute da drüben im Krebsforum einfach nur in die Mitte genommen und mich aufgefangen - das war so beruhigend.
Aber mal zu dem Verschweigen - mein Vater hat so viel verschwiegen, dass es schon beinahe manchmal abstrakt war.... Auf einmal wurden seine Befunde nach seiner Aussage immer besser - er selbst aber körperlich immer weniger - und die Befunde auch sofort weggeschlossen.... Es hat ganz lange gedauert, bis er sich überzeugen ließ, ehrlich zu sein (und diese Zeit hatte dein Papa ja leider nicht mehr) und uns mit seinem Chefarzt sprechen zu lassen. Dort haben wir dann auch die Diagnose - man kann medizinisch nichts mehr tun-es ist nur eine Frage der Zeit - erhalten. Aber weißt du, als ich am Donnerstag seine Papiere zusammengesucht habe und dabei natürlich auch endlich mal Azrtberichte in der Hand hielt, da musste ich schon beinahe wieder schmunzeln - da stand doch tatsächlich, das mein Vater sich von seiner festgestellten Diabetes "distanziere" (niedlich - ich will das nicht - also bin ich auch nicht krank ) und den befund unbedingt aus seiner Akte gelöscht haben wollte. Weißt du, da sah ich ihn so vor mir sitzen, wie er mit dem Arzt diskutierte - ja das war mein Vater ! Und wie ich ihn so vor mir sah, da war er mir ganz nah und wie gesagt - ich musste schmunzeln.
Glaub mir, dein Papa wollte euch sicher nicht belasten. Er hat das nicht böse gemeint - auch mein Vater hat sich am Ende den genauen Zeitpunkt ganz bewusst selbst ausgesucht. ich hätte daran früher nie geglaubt - aber es war so. Denk einfach dran, wie lieb euch dein Papa hatte und dass hat er euch selbst zum Schluss noch bewiesen. Er hat solch unglaublichen Mut dabei gehabt. Sei stolz auf deinen Papa - er kann nur ein toller Mensch gewesen sein.
Liebe Grüße

Grit
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