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  #1  
Alt 16.03.2008, 14:07
Benutzerbild von Roebi
Roebi Roebi ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Hallo Mama!

Heute ist so ein besch.... Tag und es regnet an einem Stück. Genauso grau und traurig, dass der Himmel weinen muss, fühle ich mich heute auch.

Wir waren gestern bei Dir am Grab und haben die Kränze weggeworfen. Sie waren halt nicht mehr schön, na ja, nach 3 Wochen, dürfen die auch nicht mehr schön aussehen. Dann haben wir Deine ganzen Schalen auf Dein Grab gestellt. Als wir damit fertig waren, ist Papa wieder zusammengebrochen. Lucas ist dann hingegangen, und hat aus seiner Jackentasche in Tempo raugeholt und dem Opa die Tränen weggewischt. Gott sei Dank war Thomas dabei, so dass er sich dann um Papa kümmern konnte, denn auch ich habe wiedermal mit meinen Tränen zu kämpfen gehabt.
Ich kann es immer noch nicht glauben und mir fällt es auch immer noch verdammt schwer, zu Euch in die Whg. oder zu Dir ans Grab zu kommen. Ich kann und will das Alles nicht realisieren, dass DU für mich nicht mehr da sein wirst. Ich weiß, ich stelle permanent die selben Fragen, aber ich kriege ja keine Antwort.

Ich liebe Dich!

Deine Rübe
__________________
In Erinnerung an meine Mutter:
Als Gott sah, dass die Hügel zu steil,
die Straße zu lang,
und das Atmen zu schwer wurde,
nahm er sie in den Arm und sprach:
Der Friede sein Dein!

Danke, dass Du für mich immer da warst.
Ich liebe Dich und werde dich nie vergessen

* 22.11.1947 + 16.02.2008
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  #2  
Alt 17.03.2008, 14:16
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Liebe Roebi,

ich kann verstehen, dass du auf ein Zeichen wartest. Ich kann dir da leider keine Antwort geben, was man machen muss.
Es ist alles so verdammt schwer. Klar ich habe ein Ritual, was mir hilft. Aber manchmal wirft mich doch schon nur ein Lied aus der Bahn und ich heule nur. Aber ich finde, uns steht das auch zu!!!

Mir fiel es am Anfang auch schwer, in die Wohnung zu gehen oder zum Grab. Aber zur Zeit klappt das ganz gut.

Quäle dich nicht mehr mit Fragen, was wäre wenn... Die kann dir keiner beantworten!

Ich schicke dir ganz viel Kraftpakete und drücke dich aus der Ferne

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #3  
Alt 17.03.2008, 14:24
Benutzerbild von mutzel
mutzel mutzel ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Hallo Roebi,
komm lass dich mal ganz doll drücken
Das ist ja furchtbar wie du leidest. Es bricht einem das Herz beim lesen.
Ich glaube du solltest mal einen Arzt aufsuchen. Ich denke du brauchst fachmännische Hilfe. Ich weiß garnicht was ich dir schreiben soll um dich
ein bißchen zu trösten.
Bei mir vergeht auch kein Tag wo ich nicht weine und an meine Mama denke. Das Schränke ausräumen steht mir auch noch bevor. Der Lebensgefährte von meiner Mama hat mich auch um Hilfe dabei gebeten. Aber wir schieben es beide noch immer weiter vor uns her. Ich denke das wird auch unendlich schwer. Da mag ich auch nicht dran denken. Aber das hat ja auch noch Zeit.

Und ich glaube auch das es bei euch auch noch Zeit hat - ODER ?
Oder habt ihr einen Grund es gerade jetzt zu tun?
Ich finde ihr solltet euch damit wirklich noch einbißchen Zeit lassen.

Und mit den Zeichen auf die du wartest - diese Zeichen trägst du doch bei dir - in deinem Innern und das sind die Erinnerungen.
Das sind die größten Schätze, deine Mama hat dich zu dem gemacht was du heute bist. Und sie lebt in dir und deinen Erinnerungen weiter.
Die anderen Zeichen sind meiner Meinung nach spirituelle Dinge an die muss man glauben oder auch nicht. Das ist alles Auslegungssache.
Ich verspüre auch manchmal so einen kalten Hauch oder Windzug, obwohl keiner die Türen oder Fenster geöffnet hat. Meine jüngste Tochter sagt immer dann ist Oma wieder bei dir. Mein Mann sagt ich bilde mir das nur ein.
Ja - da hast du jetzt zwei unterschiedliche Auslegungen der Dinge. Ich tendiere auch eher zur ersten Erklärung meiner Tochter. Aber ich bin auch immer wieder hin und her gerissen.
Vielleicht solltest du mit einem Therapeuten einfach mal ein Gespäch führen - ich glaube das würde dir gut tun.
Du musst einen Weg finden mit deiner Trauer umzugehen, sonst zerbrichst du irgedwann daran und das kannst du deiner Familie und dir selber nicht antun. Das hätte auch deine Mama nicht gewollt.

Ich schicke dir noch viele, viele Kraftpakete

LG
__________________


In Erinnerung an meine Mama
12.10.1946 - 05.11.2007

UND JETZT AUCH

In Erinnerung an meinen Papa
12.07.1946 - 02.08.2009

Geändert von mutzel (17.03.2008 um 14:28 Uhr) Grund: Sorry Rechtschreibfehler :-)
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  #4  
Alt 17.03.2008, 19:58
Benutzerbild von Roebi
Roebi Roebi ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Hallo Ela!

Es wäre - glaube ich - auch zu viel verlangt, wenn uns jemand sagen könnte, wie wir mit unserem Schmerz umzugehen hätten.
Ich weiß, dass mir niemand mehr diese Fragen beantworten kann, aber genau dies bedrückt und quält mich ja so sehr. Vielleicht gibt sich dies irgendwann einmal. Ich drück Dich

@ mutzel: Vielen lieben Dank, für Deine lieben Worte! Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich reif für einen Therpeuten bin. Halte von diesem ganzen Psycho-Kram nix. Bis jetzt konnte ich mich immer noch selber berappeln, vielleicht brauche ich dafür nur diesmal viel viel mehr Zeit, als ich selber gewillt bin, mir zu geben.
Siehst Du, Du erhälst solche Zeichen. Und ich wäre froh, wenn ich so ein Zeichen mal kriegen würde. Und ich glaube auch, ob Hokuspokus hin oder her, wir uns wirklich von unseren Kindern eine Scheibe abschneiden sollten. Sie gehen so unbelastet und Angstlos mit der ganzen Sache um, dass es mich wirklich beeindruckt.
Den Kleiderschrank werde ich - solange wie möglich - so belassen, wie er ist. Es stört meinen Vater auch nicht, wenn Alles noch so bleibt, wie bisher. Er hat ja ansonsten nichts in der Whg. umgeändert. Und ich glaube auch, dass ihm das ganz Recht ist, dass wir das noch lassen.

Mama!
Heute musste ich mal wieder ein bisschen weinen, aber nicht wie sonst - zu Hause - NEIN, im Büro. Aber wenn es wirklich wahr ist, dass Du bei mir bist, dann weißt Du das ja schon.
Ich krieg nen Affen, noch 6 Tage und wir haben Ostern. Ostern ohne Dich! Halllo? Wie soll das bitteschön gehen? Ich hab da richtig Panik vor. Ostereiersuchen ohne Dich. Ich bin wahrscheinlich so verpeilt, dass ich nicht mal mehr weiß, wo ich die versteckt habe.
Mensch, die Fotos sind immer noch nicht da. Die haben noch nie so lange gebraucht, bis die hier waren. Weiß gar nicht warum, oder hast Du Deine Finger da im Spiel?
Ich mag jetzt nicht mehr schreiben, außer, dass ich Dich ganz ganz wahnsinnig liebe und Dich niemals, niemals nie, vergessen werde.

Deine Rübe
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* 22.11.1947 + 16.02.2008
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  #5  
Alt 18.03.2008, 20:12
Benutzerbild von Roebi
Roebi Roebi ist offline
Registrierter Benutzer
 
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Ort: Köln
Beiträge: 234
Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Hallo Mama!

Heute sind endlich die Fotos gekommen. Mein Gott, als ich die Bilder vom Grab gesehen habe, konnte ich es immer noch nicht glauben. Du hattest so viele Blumen, Du hättest sie wunderschön gefunden, wenn sie nicht auf Deinem Grab gelegen hätten.
Lucas hat ein Foto von Dir rausgesucht und wir haben es auf den Vertiko gestellt. Ein Foto aus Büsum.
Wenn ich die Fotos sehe, kann ich es überhaupt gar nicht mehr fassen, dass das die letzten Bilder von Dir sein sollen. Das ich nie wieder "neue" Fotos von Dir entwicklen lassen kann. Ich habe mir vorgenommen, auf Lucas Homepage, ein "Oma-Erinnerung" zu machen. Aber dafür werde ich noch ein bisschen brauchen, denn die Fotos haben mich ganz schön geschafft heute.
Ich kann´s einfach nicht glauben, und ich wills auch nicht glauben.

Ich höre gerade mein "neues" Lieblingslied, von Ich&Ich - STARK.
Einzelne Passagen könnte ich nicht besser ausdrücken:

Ich bin nicht der der ich sein will
und will nicht sein wer ich bin.
Mein Leben ist das Chaos,
schau mal genauer hin.

Ich frage grade Dich,
macht das alles einen Sinn?
Mein Leben ist ein Chaos,
schau mal genauer hin.

Und Du glaubst ich bin stark und ich kenn den Weg.
Du bildest Dir ein, ich weiß wie alles geht.
Du denkst ich hab alles im Griff,
und kontrollier was geschieht.

Ich bin dauernd auf der Suche
und weiß nicht mehr wonach.

Niemand sieht mir an,
wie verwirrt ich wirklich bin.
Ist alles nur Fassade,
schau mal genauer hin.

Stell dich mit mir in die Sonne,
oder geh mit mir ein kleines Stück.
Ich zeig dir meine Wahrheit für einen Augenblick,
ich frage mich genau wie du, wo ist hier der Sinn,
mein Leben ist ein Chaos,
schau mal genauer hin.

Ich liebe Dich!

Deine Rübe
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* 22.11.1947 + 16.02.2008

Geändert von Roebi (18.03.2008 um 20:27 Uhr) Grund: Weils einfach dazu passt!
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  #6  
Alt 18.03.2008, 21:37
stella29 stella29 ist offline
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Beiträge: 810
Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Liebe Roebi,

ich komme erst jetzt dazu deinen Thread komplett zu lesen.

Mein Beileid - ich drück dich mal ganz fest !

Deine Geschichte ähnelt unserer sehr.. Mein Paps starb nach 4 wochen Krankenhausaufenhalt an Darmkrebs. Am 28.2.08

Meine Eltern haben auch auf meinen kleinen Jungen ( Luca ) aufgepaßt als er 1 Jahr war - damit ich wieder paar stunden arbeiten konnte..

Auch ich werde das Bild meines toten Papa`s nie vergessen : offener Mund und offene Augen. Und meilenweit entfernt, friedlich oder schlafend auszusehen.. er sah ängstlich, krank und einfach nicht wie mein starker Papa aus. Diese Bild krieg ich nie wieder aus meinen Kopf - aber langsam verblasst es ... es ist nicht mehr so intensiv - brennt sich nicht mehr so in den verstand.

Die Beerdiung empfand ich ebenso als " schön " - ein liebevoller Abschied. Auch ich hatte tierisch Angst davor.. Nun warten wir noch auf die Urnenbeisetzung - das zehrt auch noch arg an meinen Nerven.

Ich vermisse ihn sooo sehr - kann es Tag für Tag nicht glauben, ihn nie wieder zu sehen .. sein Lachen ... Seine Art - einfach ALLES.

Tagsüber bin ich immer viel beschäftigt, der Kleine hält mich auf Trapp - aber Abends breche ich zusammen und heule wie ein Schlosshund. Meist bin ich aber so versteinert, das ich wie unter Schock stehe.

Kann mir keine Videos von Papa ansehen- das zerreisst mein Herz. Bilder tuen auch verdammt weh...

Ich glaube, ich werde NIE den Schmerz verlieren...

Wie du liest, du bist mit deiner Trauer nie alleine...

Drück dich !
__________________
Der Himmel hat einen weiteren Engel bekommen - mein geliebter Papi
geb. 28.12.1941 gest. 28.02.2008
Du bleibst unvergessen!


WER IM GEDÄCHTNIS SEINER LIEBEN LEBT,DER IST NICHT TOT, DER IST NUR FERN. TOT IST NUR WER VERGESSEN WIRD
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  #7  
Alt 18.03.2008, 21:38
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

P.S. :

Das Lied von ICH & ICH finde ich auch einfach total genial !!!!!!!!!!!!!!!!!!
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  #8  
Alt 19.03.2008, 10:49
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Liebe Roebi,

vielleicht hilft dir ein klein wenig der Text von Trude Herr. MIr hat jemand ganz liebes das Lieb empfohlen und es ist schön. Klar heule ich dabei, aber der Text passt schon...


Niemals Geht Man So Ganz
Wenn man Abschied nimmt,
geht nach unbestimmt,
mit dem Wind, wie Blätter wehn,

sing ma et Abschiedsleed,
dat sich öm Fernweh drieht,
um Horizont, Salz und Teer.

Wer singe Püngel schnürt,
söök, wo er hinjehürt,
et wie ne Zuch fuhr,
nit nur ein Zuhuss.

Man läßt vieles hier,
Freund ich danke dir,
für den Kuß, den letzten Gruß.

Ich will weiter gehn,
keine Tränen sehn,
so ein Abschied ist lang noch kein Tod.

Niemals geht man so ganz
irgendwas von mir bleibt hier
es hat seinen Platz
immer bei dir. Wenn et auch noch so sticht, denn wer in dr Kält
keen Zukunft sieht,

maach enem Vagabund
doch et Hätz net wund,
fliech e Stück mit
op singem Weech.

Doch dann lass mich los,
sieh die Welt ist groß,
ohne Freiheit bin ich fast schon wie tot.

Niemals geht man so ganz,
irgendwas von mir bleibt hier,
es hat seinen Platz immer bei dir.

Niemals geht man so ganz,
irgendwas von mir bleibt hier,
es hat seinen Platz immer bei dir.

Ich verspreche dir,
wenn zurück bei dir,
wenn der Wind von Süden weht.

Ich saach nit leb wohl,
dat Wort dat kling wie Hohn,
völlig hohl maach et joot.

Sieh, ich weine auch,
Tränen sind wie Rauch,
sie vergehn, dieser Käfig macht mich tot.

Niemals geht man so ganz,
irgendwas von mir bleibt hier,
es hat seinen Platz immer bei dir.

Niemals geht man so ganz,
irgendwas von mir bleibt hier,
es hat seinen Platz immer bei dir.

Nie verläßt man sich ganz,
irgendwas von dir geht mit,
es hat seinen Platz immer bei mir.


Ich drücke dich ganz doll! Ich bin sicher, dass es unseren Lieben dort oben besser geht und dass die auf uns aufpassen!!!

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #9  
Alt 19.03.2008, 16:15
nia124 nia124 ist offline
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Registriert seit: 12.03.2008
Beiträge: 3
Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Liebe Roebi, liebe Stella und all die anderen,
ich habe mich von Deiner Geschichte, Roebi, auch gleich angesprochen gefühlt.

Bei meiner Mutter war ein ähnlich kurzer Zeitraum zwischen Diagnose und Tod. Anfang Dezember rief sie mich an und sagte, sie hätte da so eine komische Stelle an der Brust. Ich war erst gar nicht alarmiert, dachte ich doch bis dahin, dass Brustkrebs bei älteren Frauen nicht mehr vorkommt, meine Mutter ist 78 oder besser war 78 Jahre alt.
Leider war es doch Brustkrebs und zwar in einem ziemlich fortgeschrittenen Stadium, inoperabel. Am 19.12. hatten wir das Aufklärungsgespräch zur Chemotherapie, im Januar begann sie damit. Den ganzen Januar und Februar habe ich gedacht, dass die Chemo anschlägt. Sicher, sie war oft müde und schwach, aber wer ist das nicht unter dem Einfluss der Chemo?

Am 26.2. habe ich sie besucht, ich hatte mir ein paar Tage freigenommen und wollte mit ihr eine nette Woche verleben. Mal Kaffee trinken gehen, vielleicht einen kleinen Spaziergang machen, halt was ruhiges. An diesem Abend hatte sie extreme Schmerzen und war sehr schwach. Am nächsten Morgen habe ich gesagt, komm wir fahren ins Krankenhaus, damit die Schmerztherapie angepasst wird und sie etwas aufgepäppelt wird. Anfang Januar war sie auch schon mal sehr schwach, damals halfen Blutkonserven.
Am 28.2. war sie kaum noch ansprechbar, weil zu schwach und die Ärzte sagten kryptisch: Manchmal gewinnen wir, manchmal der Krebs. Ich habe den ganzen Tag geheult. Eine Woche später am 6.3. ist sie verstorben. Ich war die ganze Zeit im Krankenhaus bei ihr und habe auch die letzte Nacht in ihrem Zimmer verbracht. Seitdem lebe ich wie in Trance. Manchmal denke ich, ich träume. Oft will ich sie anrufen. Nachts habe ich Panikanfälle und denke, ich muß sie retten. Dann wache ich auf und realisiere, dass sie tot ist.

Irgendwann muß ich das Haus ausräumen und ihre Sachen wegwerfen. Mein Vater ist leider auch schon tot. Ich habe das Gefühl, ich kann das nicht. Und nun auch noch Ostern. Alle fahren zu ihren Familien. In den letzten Jahren waren wir immer bei ihr und dieses Jahr? Ich glaube, ich verkrieche mich.

Nia
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  #10  
Alt 19.03.2008, 17:46
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Registriert seit: 10.12.2007
Ort: Hannover
Beiträge: 2.030
Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Liebe Nia,

es tut mir so leid, dass du deine Mutter verloren hast!!!

Im Grunde kann man jetzt sagen, was man möchte, aber nichts nimmt einem die Trauer. Meine Mam ist am 08.01.08 verstorben und selbst jetzt denke ich manchmal, dass kann nicht wahr sein, dass muss ein Traum sein.

An manchen Tagen komme ich damit ganz gut klar und an anderen Tagen weniger.

Wir haben die Sachen meiner Mam schnell ausgeräumt und sortiert. Mein Papa konnte es nicht ertragen. Viele Sachen wollte er weg schmeißen und ich habe es verhindert. Jetzt ist er froh und will sie nicht mehr her geben. Lass dir Zeit damit! Ich bin mir vorgekommen, wie "Ausverkauf". Es war schrecklich. Man realisiert noch nicht so ganz, dass sie nicht mehr wieder kommt, sortiert aber schon aus.

Ich hoffe, du bist Ostern nicht alleine!!!!

Ich drücke dich ganz dolle und schicke dir ganz viele Kraftpakete für die nächste Zeit

Ela
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Mam
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