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  #1  
Alt 11.03.2008, 09:48
Erika47 Erika47 ist offline
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

Liebe Eva,
ich habe mir deinen Tipp zu Herzen genommen und mir dieses Buch " die fünf Sprachen der Liebe" gekauft. Es ist wirklich sehr leicht zu lesen und auch in irgendeinerweise spannend geschrieben.


Hallo Ihr Lieben da draußen,

hab am ersten Tag sofort die ersten 100 Seiten gelesen. Wie schon gesagt ist es sehr spannend und interessant geschrieben. Nur leider erkenne ich meine Sprache der Liebe nicht und die meines Partners erst recht nicht. Da mein Liebestank schon seit Jahren sehr leer ist. Ich weiß schon nicht mehr wieviele Jahre das schon so ist! Der Autor schreibt von Lob und Anerkennung, von Zweisamkeit, von Geschenke, von Hilfsbereitschaft und von Zärtlichkeit die man innerhalb der Partnerschaft wohl erfahren sollte. Ich lechze nach solchen Gefühlen. Was mein Partner braucht, ich weiß es beim besten Willen nicht, bin völlig ratlos, da er seine Bedürfnisse verschweigt. Genauso wie ich. Ich glaube, das ich ihn garnicht richtig kenne. Das ist für mich vollkommen unverständlich, wir sind fast 25 Jahre verheiratet. Aber ich muss es mir wohl oder übel eingestehen.
Warum ich mich nicht öffne meinem Partner gegenüber? Ich , ich habe Angst.Vor seinen Wutausbrüchen, vor seiner Argumentation. Ich bin diesen Sachen nicht mehr gewachsen.
Ich bin wahrscheinlich an dieser ausweglosen Situation alleine Schuld. Habe immer alles für meinen Mann getan. Habe meine Bedürfnisse hinten angestellt. Erst kam er, dann meine vier Kinder, dann kam lange nichts und dann ich, glaube ich.
Ich hab mich immer untergeordnet. Habe immer alles so gemacht wie er es wollte. Jetzt , nach meiner Erkrankung ist mit bewußt geworden, das ich mich vernachlässigt habe. Ich möchte mich wieder schön machen und mich schön fühlen. Auch nach der BK-Erkrankung habe ich ein Recht darauf, oder? Ich möchte mich mit schönen Klamotten kleiden, mir schöne Schuhe kaufen, meine Haare machen, mich schminken, meine Fingernägel lackieren und, und, und. Ist das zuviel verlangt?
All diese Dinge habe ich 25 Jahre lang unterdrückt, weil mein Mann dies nicht wollte. Ich glaube er wollte eine graue Maus, die er auch bekommen hat.
Mir ist bewußt geworden, das ich so nicht mehr leben möchte, sondern mir es schön machen möchte. So lange es noch geht. Ich möchte Spass am Leben haben.
Ich bin glücklich das ich dies nieder schreiben konnte, das es aus mir raus kommt und mich bestärkt in dem Tun.
Vielleicht liest das der ein oder andere und kann mich verstehen. Wenn ja, würde ich mich freuen und es wäre Balsam für meine Seele.
Danke an euch alle. Werde euch immer mal berichten, wenn ich darf wie es mir so geht in meiner Partnerschaft. Hab leider ausser meinem Psychologen keinem denm ich was erzählen könnte. Bin so allein.

In diesem Sinne wünsche ich euch alles Liebe und Kopf hoch lasst euch drücken ganz, ganz fest

Eure Erika

Geändert von Erika47 (11.03.2008 um 09:57 Uhr)
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  #2  
Alt 11.03.2008, 10:13
Benutzerbild von Blauerschmetterling
Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

Liebe Erika,

wir beide können uns die Hände reichen und ebenso unsere Männer. Auch wir sind in diesem Jahr 25 Jahre verheiratet. Mein Problem war, dass mein Mann meint, ich hätte keinen Krebs, der Tumor wäre entfernt, also bin ich gesund. Inzwischen habe ich noch einmal das Gespräch gesucht und eine Erklärung für diese Abschottung erhalten, mit der ich leben kann.
Fakt ist, dass mein Mann ein Jahr vor meiner Krebserkrankung einen schweren Herzinfarkt bekam und ihn fast nicht überlebt hätte. Seitdem hat er nicht nur gesundheitliche Probleme und Beschwerden, er versucht seine Krankheit zu ignorieren und er ist so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass er alles andere um sich herum ignoriert.
Es ist nicht einfach, wenn beide Ehepartner erkrankt sind. Wir haben uns auch geeinigt, mehr Zeit miteinander zu verbringen, ohne dass mein Mann in seinen sportlichen Aktivitäten, die ab Frühjahr beginnen, (Kanu fahren) eingeschränkt wird und ich dennoch nicht zu kurz komme. Mal sehen, wie sich alles entwickelt.

Liebe Erika, mache das, was Dir gefällt. Kaufe Dir hübsche Kleidung, lackiere Deine Nägel, wenn Du magst und vor allen Dingen, nimm Dir Zeit für Dich, um das zu tun, was Dir gefällt. Nach so vielen Ehejahren kann die Liebe nicht mehr so stürmisch sein, aber es gibt ganz andere Werte, die man schätzen gelernt hat, und die in den Vordergrund treten sollten. Vielleicht hilft doch ein Gespräch weiter. Man sollte offen miteinander umgehen können und über seine Gefühle und Bedürfnisse reden. Ich drücke Dir die Daumen.

Liebe Grüße
Anneli
__________________
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  #3  
Alt 11.03.2008, 10:28
schnoeffke schnoeffke ist offline
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

liebe erika,
Zitat:
Zitat von Erika47 Beitrag anzeigen
Nur leider erkenne ich meine Sprache der Liebe nicht und die meines Partners erst recht nicht. Da mein Liebestank schon seit Jahren sehr leer ist. Ich weiß schon nicht mehr wieviele Jahre das schon so ist! Der Autor schreibt von Lob und Anerkennung, von Zweisamkeit, von Geschenke, von Hilfsbereitschaft und von Zärtlichkeit die man innerhalb der Partnerschaft wohl erfahren sollte. Ich lechze nach solchen Gefühlen. Was mein Partner braucht, ich weiß es beim besten Willen nicht, bin völlig ratlos, da er seine Bedürfnisse verschweigt. Genauso wie ich. Ich glaube, das ich ihn garnicht richtig kenne. Das ist für mich vollkommen unverständlich, wir sind fast 25 Jahre verheiratet. Aber ich muss es mir wohl oder übel eingestehen.
damit bist du so überhaupt nicht alleine! es spielt sich in ganz ganz vielen beziehungen ab. nur, kaum einer redet darüber. dieses eingeständnis kommt einem scheitern nahe - IST ES ABER NICHT!!!! es ist ganz großartig, dass du deine situation analysieren kannst. nur so wirst du einen weg für dich finden.

Zitat:
Ich bin wahrscheinlich an dieser ausweglosen Situation alleine Schuld.
NEIN! stell nicht die schuldfrage. so wie du es getan hast, war es in der zeit richtig. und nun hat eine andere zeit begonnen. der mensch lebt von veränderung! ;-)

Zitat:
Ich möchte mich wieder schön machen und mich schön fühlen. Auch nach der BK-Erkrankung habe ich ein Recht darauf, oder? Ich möchte mich mit schönen Klamotten kleiden, mir schöne Schuhe kaufen, meine Haare machen, mich schminken, meine Fingernägel lackieren und, und, und. [. . .]
Mir ist bewußt geworden, das ich so nicht mehr leben möchte, sondern mir es schön machen möchte. So lange es noch geht. Ich möchte Spass am Leben haben.
TU ES! JETZT!

alles gute und durchhaltevermögen auf deinem neuen frischen weg - spaß am leben zu haben - wüscht dir
schnoeffke
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  #4  
Alt 11.03.2008, 20:11
Ute30 Ute30 ist offline
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

Liebe Erika,

Schnoeffke hat das schon ganz passend beschrieben, zitiert und Dich aufgemuntert.

Ich finde, dass Du die ersten wichtigen Schritte schon getan hast.

Du hast einen Psychologen, Du schreibst hier, machst deutlich, wo Du stehst und weißt sogar schon, was Du möchtest.

Diese Schuldfrage ist eine gefährliche Kiste. Da kannst Du Dich nur mit runterzwingen.

Bitte ...... lass das!!!!!!!!

Wir sind, von wem auch immer, an diesen unseren Platz gestellt, wir gehen unseren Weg, haben Aufgaben zu erfüllen, die uns und andere in unserem Umfeld betreffen.

Und alles geschieht zu seiner Zeit.

Wenn Du einen Mann haben würdest, der so nicht wäre, würdest Du Dich dementsprechend entwickeln.

Weil Dein Mann so ist, wie er ist, wirst Du dich so dementsprechend entwickeln.

Dabei wird sich Deine Entwicklung auch auf Deinen Mann auswirken und er wird seine Lebenserfahrungen machen.

Ihr bedingt Euch gegenseitig, in so einer engen langjährigen Gemeinschaft.

Nur, keiner ist letztendlich Schuld am Verhalten des Anderen oder von sich selbst.

Wenn Du es so betrachtest, droht Deine Vergangenheit, alle Beteiligten und damit Du selbst als etwas Negatives dazustehen. Solch ein Resümee zu ziehen kann ganz sicher keine Basis sein, sich wohl zu fühlen und den Mut für Neues zu haben.

Liebe Erika,

ich bin im Moment selber ziemlich unten, kann mich auch nicht gut konzentrieren und fasele jetzt vermutlich wieder herum, in dem Bemühen Dir deutlich zu machen,

dass Du das richtig machst, und dass schön sein darfst, schön bist, und noch so viel mehr.

Du darfst alles (sein), vor allen Dingen darfst Du SEIN.

Liebe Grüße.

Ute

Schreibst Du bitte noch mehr Sachen, die Du Dir Gutes tun willst?
Ich bin neugierig, was es da noch alles gibt.
Inspiriere mich, ja?

Danke.
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  #5  
Alt 12.03.2008, 02:48
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Partnerschaft/Familie

Hallo zusammen,

vielleicht beginne ich am besten so: 1998 wurde bei mir ein Gehirntumor festgestellt, Gott-Sei-Dank mit Medikamenten zu beherrschen. Trotzdem Beruf adé, Zum Glück vor dem 1.1.2000. Meine Frau war immer bei mir, hat sich grosse Sorgen gemacht und auch sehr viel Angst um mich gehabt. Ich Dödel hab das zu Anfang noch nicht einmal so richtig mitbekommen. Trotzdem hat uns die Geschichte wieder einander näher gebracht. Eine 25-jährige Ehe ist halt nicht mehr so ganz frisch.

8 Jahre später dann meine Frau: IMC. Uns war nicht sofort die Gefährlichkeit dieser Variante klar. Zuerst mal Chemo, relativ gut vertragen, hauptsächlich Haarausfall. Eine gute Perücke hat's verdeckt, niemand merkte was. Nur die Familie und die besten Freunde waren eingeweiht. Niemand hat sich gedrückt, im Gegenteil. Dann Ablatio rechts. 25 Bestrahlungen, Herceptin. Anlatio links. 25 Bestrahlungen. Studie mit Lapatinib und Xeloda erfolglos abgebrochen. Gehirntumor wird stereotaktisch bestrahlt. Weiter mit Xeloda und Herceptin. Im Dezember 07 wird ein Pleuraerguss festgestellt, erfolgreiche Verklebung Mitte Januar abgeschlossen. Es geht aufwärts. Mitte Februar neuerliche Atembeschwerden, am 23.02 Notarzt, am 24.02.08 auf der Intensivstation friedlich und ohne Schmerzen an neuerlichem Pleuraerguss in Begleitung ihrer Familie verstorben.

Was sich hier in wenigen Sätzen so leicht liesst ist eine Horror-Geschichte. Unter uns gesagt: heute kann ich verstehen (allerdings nicht akzeptieren), wenn der Partner das nicht ertragen kann. Du möchtest weglaufen, schreien, weinen um dich schlagen. Du kannst es nicht. Es gibt da einen dünnen, zarten Faden, der dich zurückhält ..... man nennt es auch Liebe.

Am Anfang suchte ich mich kreuz und quer durch's Internet, da muss es doch was geben. Löcherte Ärzte mit meinen Fragen. Dann kam langsam die Angst. Hoffentlich merkt es meine Frau nicht. Immer geht sie in Begleitung zum Arzt (vier Ohren hören mehr als zwei), ebenso zu jeder Chemo, jeder Bestrahlung. Im Krankenhaus melde ich mich als Begleitperson an. Sie ist nie allein. Der Prof prägte den Ausdruck: "Die gibt es nur im Doppelpack". Übrigens kein "Halbgott in Weiss" sondern ein Mensch wie du und ich.

War es Bestimmung, meine Krankheit. Wir haben über alles mögliche gesprochen. Darüber, dass sie es soweit geschafft hat (ich habe sie nie zu irgendwas gezwungen, immer war es AUCH IHRE Entscheidung, nicht immer war ich einverstanden) weil ich bei ihr sein konnte. Über den Tod, was ist danach. Wie geht es weiter? Auch mit mir! Im Fall des Falles war sogar die Beerdigung schon genaustens besprochen.

Wem wollt ihr das zumuten???

Habt ihr schon dem geliebten Menschen die Hand gehalten wenn er sich die Seele aus dem Leib hustet? Wenn er schweissgebadet nach Luft ringt? Wenn er bis auf Haut und Knochen abmagert? Wenn er dich um Hilfe anfleht? Wenn die Augen immer leerer werden? Du sitzt hilflos davor und kannst nur noch beten? Wenn überhaupt! Schlaf nur noch im Halbstundentakt?

Sicherlich hat man sich am Traualtar ein gegenseitiges Versprechen gegeben. Doch, Hand auf's Herz, wer konnte sich damals sowas ausmalen? Du vielleicht?

Hat jemand von euch schon mal bei den Männern vorbeigeschaut?

Ich will mit meinem Beitrag niemandem zu nahe treten. Mein Beitrag soll nur zum Nachdenken anregen. Vielleicht ändert sich dadurch die Betrachtungsweise ein bisschen. Wir dürfen doch nicht gegeneinander sondern müssen vielmehr füreinander dasein. Nur gemeinsam sind wir stark.


Ich wünsche euch allen von Herzen viel Kraft und Gottes Segen

Helmut
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  #6  
Alt 12.03.2008, 07:16
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lillemor lillemor ist offline
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

Zitat:
Wir dürfen doch nicht gegeneinander sondern müssen vielmehr füreinander dasein. Nur gemeinsam sind wir stark.
Helmuth das stimmt was du schreibst, aus Du und Ich soll ein Wir werden, und sein.....
Nur leider ist es auch oft die hilflosigkeit und die Angst vom Partner, die einem das gefühl gibt, in vielen Dingen alleine zu sein.....
lillemor

Geändert von lillemor (12.03.2008 um 10:30 Uhr) Grund: falsche buchstaben
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  #7  
Alt 12.03.2008, 11:40
schnoeffke schnoeffke ist offline
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hallo helmuth,

ich finde deine ausführungen anregend und auch richtig an dieser stelle. ja, ich habe ähnliches erlebt; für mich wahnsinnig ergreifende und tiefschürfende erfahrungen.

die frauen hier schreiben über ihre enttäuschungen mit ihren männern. die enttäuschungen resultieren daraus, dass sie sich furchbar alleine fühlen. ihre männer tun ihnen nichts gutes. so wie du deiner frau unterstützung durch begleitung, reden, festhalten . . . geben konntest, vermissen sie ungemein. sie ahnen bestimmt, das ihre männer schwierigkeiten im umgang mit der erkrankung haben. nur, die frauen haben schon genug an ihren sorgen und nöten zu knabbern und wollen mit positiven blick in die zukunft schauen. sie fürchten nicht genug kraft zu haben, auch noch den mann zu mobilisieren, erst recht nicht, wenn er die krankheit ignoriert.

lillemor`s ausführungen kann ich nur zustimmen.

im übrigen ist es auch schwer für eine frau, wenn der mann seine schwere erkrankung ignoriert.

allen alles gute
schnoeffke
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  #8  
Alt 12.03.2008, 11:41
Erika47 Erika47 ist offline
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Hallo Helmut,

mit deinem Beitrag tritts du keinem zu Nahe. Ich bin erfreut darüber, das sich ein Mann mal zu Wort meldet. Es wäre schön, wenn sich auch andere Männer mal melden würden, zu diesem Thema. Nur denkst du nicht auch, das du mehr Erfahrung mitbringst, das du dich in die Situation Krebs,,besser hinein versetzen kannst (weil selbst betroffen) bist. Mein Partner ist kern gesund, er kann wohl aber nicht mit der Situation BK umgehen. Er verleugnet es ja sogar, indem er sagt das ich garkeinen Krebs mehr habe. Ist ja jetzt alles weg geschnibbelt. Klar, es ist alles weg, aber der Krebs war da. Oder?
Wegen diesem kleinen Krabbeltier, habe ich mich, glaube ich, ganz schön verändert. Aber man muss es auch akzeptieren können. Bzw. versuchen miteinander klar zu kommen.
Es wäre einfach nur mal schön diese Sache mal zum Tehma zumachen. Damit man Bescheid weiß wie Mnn damit umgeht.

Liebe Grüße Erika
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  #9  
Alt 12.03.2008, 12:00
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Mary-Lou Mary-Lou ist offline
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Hallo Erika, wahrscheinlich liegt es eben auch daran, dass die Männer ganz anders gestrickt sind als wir Frauen.
Ich habe mich schon oft gefragt, wie ich mit einer schweren Erkrankung eines lieben Bekannten oder eines Familienangehörigen umgegangen wäre. - Und siehe da, es ist plötzlich gar nicht mehr so einfach und auch gar nicht mehr so selbstverständlich, was wir von unserer Umwelt nämlich erwarten - die Anteilnahme und das Mitfühlen. Jetzt erst als selbst Betroffene, fühle ich es und weiß es ja am eigenen Leib, was ich eigentlich von meinen Mitmenschen erwarten würde.

Sicher ist es so, dass viele im Umgang mit uns und unserer Krankheit sehr unsicher sind. Sie wissen nicht, ob wir unsere Krankheit überhaupt zum Thema machen wollen. Und sicher ist es auch so, dass viele meinen, durch Schweigen das Thema "totzuschweigen", das heißt "ich rede nicht darüber, also ist die Krankheit auch gar nicht mehr da". Und sicher ist es halt auch so, dass Frauen eben nun mal meinen mit Reden mehr erreichen zu können als die Männerwelt. Ich hoffe, Ihr versteht wie ich das meine.

Ich hatte das Glück ein paar ganz liebe Freundinnen zu haben, das heißt ich habe sie noch, die mich durch die ganze Chemozeit und auch jetzt noch begleiten. Es tut sicher gut, auch mal mit lieben Bekannten über die Krankheit zu reden. Nur passe ich zwischenzeitlich auf, dass dieses Thema nicht dominiert, schließlich gibt es ja viel schönere Themen . . . das Leben geht weiter . . . Auch habe ich festgestellt, dass es nicht jeder ehrlich meint mit der Frage "wie geht es Dir". Darauf wollen viele gar keine Antwort und eben diese Antwort kriegen von mir zwischenzeitlich nur gute Freunde, bei denen ich merke, dass sie mit dem Herzen fragen.

Leider ist es so, dass auch meine Verwandtschaft zum Großteil, dieses Thema BK "totschweigt". Das habe ich so akzeptiert, eben auch darum, weil ich zwischenzeitlich so egoistisch bin und nicht jeden teilhaben lassen will. Wichtig ist für mich, dass meine Familie hinter mir steht und vielleicht müssen es Eure Männer ja erst noch lernen mit Euch und der Krankheit umzugehen. Ich habe zwischenzeitlich gelernt, auch mit meiner Familie, über meine Wünsche und Bedürfnisse zu reden. Auch wir sind schon über 25 Jahre verheiratet - aber nichtsdestotrotz können wir die Gedanken des Anderen eben immer noch nicht lesen.

So, jetzt hoffe ich, dass ich Euch nicht zu vollgelabert habe - wollte nur für ein bisschen mehr Verständnis für die Umwelt werben

Grüßle aus dem Ländle
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„Die hellen Tage behalte ich, die dunklen gebe ich dem Schicksal zurück“
Zsuzsa Bánk
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