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  #1  
Alt 25.02.2008, 08:41
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Endstadium : Septischer Schock- nierenversagen !!!! Brauche Trost

JA - soetwas hören will man nicht. Und ich möchte auch nicht schwach sein aber mir zieht es die Füße unter dem Boden weg wenn ich diese Hilflosigkeit sehe.

Ein Elternteil gehen zu lassen, tut sooo weh. Mein Papa war ein so starker Mann und wie ich ihm jetzt erlebe tut es mir in der Seele weh.

Leider ist er fast nicht mehr ansprechbar - nur kurz und dann schläft er wieder.

Ich wünschte, daß wäre nur alles ein böser Albtraum....
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  #2  
Alt 25.02.2008, 10:20
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Endstadium : Septischer Schock- nierenversagen !!!! Brauche Trost

Stella: Ich kann es Dir absolut nachfühlen, ich musste meine Mama vor einem halben Jahr gehen lassen. Ich hab sie aber losgelassen, weil sie sonst auch nicht hätte gehen können - wegen mir. Ich wollte sie auch nicht wegen mir quälen, sie hätte bestimmt noch irgendwas auf sich genommen - aber das wollte ich nicht. Sie konnte nicht mehr.

LG

Astrid
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  #3  
Alt 25.02.2008, 10:28
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Endstadium : Septischer Schock- nierenversagen !!!! Brauche Trost

jaaaaaa... loslassen ist das schlimmste. aber in meinem zustand kann ich ihm das wohl gar nicht glaubhaft rüberbringen.

fahre jetzt ins KH. kann leider nicht die ganze zeit bei ihm sein, da ich ein 20 monate altes kleinkind zuhause habe. er muss nun in die kita, somit kann ich für paar std zu meinem Papa.

mir fällt dieser gang jedoch sehr schwer .... irgendwie möchte ich nicht dabei sein wenn er stirbt, er ist zwar nie alleine, aber ob ich den Anblick und das alles verkrafte ???

könnte mir das jemand übel nehmen, wenn ich sage ich kann nicht mehr zu ihm ???? dann plagen mich wieder die schlechten gewissen ... aber ich hab angst dem allen nicht mehr stand zu halten.
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  #4  
Alt 25.02.2008, 10:38
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Endstadium : Septischer Schock- nierenversagen !!!! Brauche Trost

Du wirst so viel Kraft zur Verfügung haben, wie Du brauchst, man wächst in solchen Situationen über sich hinaus. Ich hatte auch Angst.

Ich wäre auch am liebsten geflohen, aber das ging natürlich nicht, ich hätte das auch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren lassen. Die Eltern haben ihr Leben lang so viel für einen gemacht, irgendwann ist man selbst dran, ihnen ein Stück zurückzugeben. Also hatte ich Kraft genug, immer wieder denselben Gang zu machen.

Ich hab mir allerdings nie was anmerken lassen, ich hab die Zähne zusammengebissen. Ich wollte nicht, dass sich meine Mutter um mich Sorgen machen muss.

Ich bin in Gedanken bei Dir, wenn Du zu Deinem Daddy gehst.

LG

Astrid
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  #5  
Alt 25.02.2008, 20:57
Birgit S. Birgit S. ist offline
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Standard AW: Endstadium : Septischer Schock- nierenversagen !!!! Brauche Trost

Lieber Stella,

ich kann dich gut verstehen, dass du Angst hast. Als mein Vater vor fast 6 Jahren gestorben ist waren meine Schwester (sie kam extra 500 km angereist) und ich dabei. Es ist überhaupt kein schlimmer Anblick gewesen. Mein Vater hat ca. 1 Std bevor er gegangen ist uns noch einmal angeschaut, wir haben seine Hand gehalten. Er ist friedlich eingeschlafen - mit einem sehr entspannten Gesichtsausdruck. Es hat mir unendlich viel bedeutet - wir müssen ja alle diesen Weg irgendwann einmal gehen.
Beim Tod meiner Mutter vor 18 Jahren haben uns die Ärzte belogen und verhindert, dass wir dabei sein durften. Dies hat mich viel länger beschäftigt und mir auch "Schuldgefühle" eingebracht. Ich konnte mich nicht richtig verabschieden, meine Mutter nicht auf ihrem letzten Weg begleiten und beistehen. Dies macht mich noch heute manchmal traurig.
Ich denke, wir bekommen in so einer schweren Zeit alle Kraft die wir brauchen. Und ich glaube, dass die Sterbenden es spüren, wenn die Liebe der Angehörigen im Raum ist und es für alles so okay ist, was unausweichlich ist.

Liebe Stella, ich wünsche dir viel Kraft und umarme dich.

Liebe Grüße
Birgit
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  #6  
Alt 25.02.2008, 22:22
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Endstadium : Septischer Schock- nierenversagen !!!! Brauche Trost

Hallo !
vielen dank für eure unterstützung ! Genau diese tut mir momentan sehr gut und bringt einen über so manchen Schmerz hinweg !

Bin heute bei Ihm gewesen und als er mich sah lächelte. das war das schönste heute an diesem schrecklichen tag.

es gibt nichts neues, der zustand ist nach wie vor schlecht.

der Arzt sagte heute mit klaren Worten, als ich ihn kurz ansprach am FLuhr :

"alles Mist, verdammter Krebs - alles Sch...e !"

Der Sprach mir so aus der Seele, das waren eben offene Worte und sogar die Mediziner sehen das so.

Und eins muss ich auch sagen : ich finde die männlichen Ärzte besser als die Frauen !!!!!!!!!!!!!!!! die gehen damit ganz natürlich um, die Frauen hatten immer so eine komische Art - kann das nicht erklären jetzt, aber ich hatte mit den Ärzten ein viel besseren Draht.

Morgen gehen wir ihn wieder besuchen.. kann ja leider nicht öfter da ich ein Kleinkind zuhause habe.

Der Arzt meinte noch, es kann auch sein, daß die Nieren durch die Tabletten wieder reagieren - aber das muss schnell passieren, sonst stirbt er. Dialyse gibts es für Paps nicht, da ihm ja damit ja auch keine Möglichkeit auf die eigentliche Krankheit - der Darmkrebs - gegeben wird. denn er müsste erst zu bestrahlung da der tumor zu gross zum operieren ist, und das ginge als dialysepatient sowieso in diesem zustand nicht.

ich hoffe noch auf ein wunder, man hält sich halt doch an jeden strohalm fest, aber mein größter wunsch ist, das er schmerzfrei bleibt und mitbekommt, dass immer jemand an seiner Seite ist.

Hoffe, ich kann morgen nochmal bei ihm sein und seine Hand halten.

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