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Alt 16.02.2008, 17:54
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Anhe Anhe ist offline
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(Eine fiktive Geschichte )


Der Kuchen

Seit einigen Jahren ist es zur Tradition geworden, sich alle 14 Tage bei mir zu treffen, bei Kaffee und Kuchen. Irgendwie hat sich dieses Kaffeekränzchen verselbständigt und aus anfänglich 2 Freundinnen wurde ein illustres Grüppchen Gleichgesinnter.

Nun, am Vorabend dieses Kaffekränzchens begab ich mich also in die Küche, um den allseits beliebten Napfkuchen zuzubereiten und stellte mit Entsetzen fest, dass kein Backpulver mehr da war. Alles war vorhanden….beste Eier, gute Butter, feinstes Mehl und ein bewährtes Rezept…nur dieses verdammte Backpulver nicht. Ich stellte den Schrank auf den Kopf, durchwühlte die Schubladen…nichts….Leichte Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn, denn mir klang sehr wohl noch der Tadel im Ohr, als ich einmal keine Rosinen mehr vorrätig hatte und der Napfkuchen somit ohne auskommen musste. Also überlegte ich angestrengt und hatte dann DIE Idee… Monika Schaf!! Wann Monika das erste Mal bei mir zu Gast war, weiß ich nicht mehr, ich glaube, Heinz hatte sie im Schlepptau… Sie wohnte nur 5 Minuten von mir entfernt, also machte ich mich auf den Weg. Geklingelt, die Tür wurde geöffnet und ein verwundertes Augenpaar blickte mich an…“Du hier?“ Ich erklärte, dass mir das Backpulver ausgegangen wäre und ohne Backpulver kein Kuchen für den morgigen Tag. Schweigend ging Monika in die Küche, kam mit einem 10er-Päckchen Backpulver zurück, drückte mir dieses in die Hand und verabschiedete mich mit den Worten: „Ich bin gerne behilflich – wir sehen uns morgen“.

Erleichtert machte ich mich auf den Heimweg, bereitete meinen Kuchen und freute mich auf den nächsten Tag. Punkt 15.00 Uhr erschienen die ersten Gäste, ich brühte bereits die zweite Kanne Kaffee auf und gegen 15:15 Uhr waren wir vollzählig versammelt. Gerade als ich den Kuchen anschneiden wollte, meldete sich Monika zu Wort…. „Liebe Freunde, ich habe den Eindruck, dass wir einmal besprechen sollten, ob wir Anhe weiterhin zumuten können, diese Kaffeetafel alleine zu finanzieren…ich habe den Eindruck, es gibt da gewisse Engpässe“.

Mir fiel fast das Messer aus der Hand und ich spürte, wie alle erst Monika und dann mich verständnislos anschauten. Mit zitternden Knien setzte ich mich, als Monika fortfuhr: „Gestern abend – es war schon spät – stand Anhe vor meiner Tür und bat mich um Zutaten für den heutigen Kuchen. Selbstverständlich sah ich es als meine Pflicht an, ihr auszuhelfen – sonst hätte das heutige Treffen ja keinen Sinn gehabt - aber ich habe mir so meine Gedanken gemacht und so stellt sich die Frage, was muss getan werden, damit eine solche Situation nicht wieder eintritt?“

Ich spürte Hitzewallungen in mir aufsteigen und überlegte noch verzweifelt, wie ich erklären könnte, dass ich noch keine Privatinsolvenz anmelden muss, als die Diskussion losging - und zwar ohne mich! Nach einer Stunde stand folgendes fest: Monika Schaf wird eine Anzeige schalten, in der ein sogenannter Garagenverkauf angekündigt wird. Desweiteren kaufte sie mir mein weinrotes Ledersofa für 100 Euro ab mit den Worten „Sitzen kann man auch auf dem Boden – Hauptsache, man hat was zu essen“. Karl nahm meinen Fernseher mit, der immerhin mal 1.000 Mark gekostet hat und drückte mir gönnerhaft 50 Euro in die Hand. Luise telefonierte mal eben schnell mit der Jugendherberge, um günstige Schlafplätze in meinem Haus anzubieten und Martina wuchtete mein Fahrrad in den Kofferraum mit der Bemerkung, dass man es zwar nicht brauche, aber doch gerne helfe…schließlich bringe einen die 30 Euro dafür nicht um.

Ich saß da, wie ein Häufchen Elend und alle verabschiedeten sich überstürzt – nur Gerlinde kramte noch in ihrer Handtasche, förderte einen Plastikbeutel zu Tage, packte den Kuchen ein und sagte: „Morgen hat ja Kevin-Jason Geburtstag und die Kinder in der Kita werden sich freuen – gerade in schlechten Zeiten muß man ja nichts umkommen lassen“.


In zwei Wochen treffen wir uns bei Monika Schaf – da ich keine Sitzgelegenheiten mehr habe. Zudem habe ich auch keine Zeit mehr für Vorbereitungen, da Rudi so freundlich war, meine Arbeitskraft anzubieten…der Zettel hängt am schwarzen Brett im Supermarkt. Monika teilte schon jetzt mit, es gäbe keinen Kuchen, da ihr neues weinrotes Ledersofa sehr empfindlich auf Krümel reagiere. Und im Hinblick auf ihre nachgewiesene Kaffeemehl-Allergie möge doch jeder selbst seine Thermoskanne befüllt mitbringen ……und NEIN….es war doch ganz selbstverständlich und uneigennütz - sie möchte noch einmal ausdrücklich betonen, dass sie gerne behilflich war……….kein Thema…….. ©Anhe
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Geändert von Anhe (20.03.2008 um 08:50 Uhr)
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Alt 16.02.2008, 18:41
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Alt 16.02.2008, 19:04
Sunna Sunna ist offline
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Das Selbshilfegruppen durch Pharma-Sponsoring unterwandert werden, ist ja nicht neu. Heißt jetzt nicht, dass ich sage, dass dies beim KK der Fall ist. Aber wachen Auges sollte der Kranke immer sein. Wer interessantes über "Direct-to-Consumer-Marketing (DTC-Marketing) = Patient-Empowerment" wissen möchte, kann es ja mal dort http://www.medical-communities.de/dtc-marketing.htm versuchen.
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  #4  
Alt 16.02.2008, 19:38
Benutzerbild von mika
mika mika ist offline
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Traurig ,aber wahr....!

Man sollte meinen ,wo *gezofft* wird ,ist`s am interessantesten ...<<liegtjawohlkaumaminteressefürdenserver>>
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Liebe Grüsse,Mika
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