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#1
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AW: VORHER-NACHHER-Wie geht Ihr mit der Lebensumstellung um
liebe manuela
wie du bin ich auch eine angehörige, meine pflegemama hat auch ek. ich denke auch dass es sehr wichtig ist ein stück "normalität" zu bewahren, sonst weckt man nur schlafende geister. ich habe letzte woche einen film gesehen, davon gibt es auch ein buch. es heisst the secret-dass geheimniss. irgendwie war da schon was dran. es hiess: hör auf dir vorzustellen oder zu wünschen was du nicht willst, sondern stell dir vor, wünsch dir WAS DU WILLST. ich versuche meiner pflegemama soviel wie möglich abzunehmen, ich geniesse jede sekunde mit ihr weil ich sie aus vollstem herzen liebe. ich stöbere für sie im forum, sie soll sich voll und ganz auf dass gesundwerden konzentrieren, die arbeit rund-herum mache ich. viele liebe grüsse an deine mama, lg tina |
#2
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AW: VORHER-NACHHER-Wie geht Ihr mit der Lebensumstellung um
Halli Hallo
Ich wollte auch mal meinen Senf dazu tun. Leider hat sich mein Leben total veraendert. Vor meiner Krankheit hatten wir drei Neufundlaender Hunde die wir noch immer ueber alles lieben. Wir mussten sie abgeben. Gott sei Dank sind sie alle zusammen bei guten Freunden untergekommen. Mein Mann kann nicht alleine den Haushalt schaffen (ich kann fast gar nichts mehr tun, nein ich bin nicht faul), sich um drei Hunde kuemmern und mich auch noch betreuen. Vor meiner Krankheit habe ich sieben Tage die Woche, 10 bis 12 Stunden gearbeitet. Von Dienstag bis Freitag in einem Warenhaus und von Samstag bis Montag hatte ich mein eigenes Geschaeft (Hundefrisoer). Hatte den Laden erst seit Maerz 2007 und musste dann im Oktober 2007 zumachen. Von meinem anderen Job bin ich krank geschrieben. Vor meiner Operation wog ich 54kg, jetzt nach meiner dritten Chemo nur noch 41kg. Ich fuehle mich schwach und werde schnell muede. Meine Beine zittern wenn ich in unserem Haus die Treppe runtergehen muss. Ich haette gerne alles so normal wie moeglich und, obwohl mein Mann schon immer viel mitgeholfen hat, wuerde ich gerne mal das Badezimmer putzen (ich mach es ja meiner Meinung nach viel besser als er ). Es geht aber einfach im Moment nicht. Mir geht richtig die Puste aus wenn ich nur mal die Badewanne auswasche. Einkaufen geht mein Mann alleine da es dreimal so lange dauert wenn ich mitgehe. Wir muessen uns damit abfinden, bis ich eben ein bisschen mehr Gewicht drauf habe und mehr Kraft bekomme. Wir hoffen dass dieses der Fall ist nach der sechsten Chemo. Aber es ist nicht alles grau und trueb. Ich lese gerne und dafuer hatte ich vorher keine Zeit, jetzt aber und man verbraucht keine unnoetigen Kalorien . Vorgenommen habe ich mir noch nichts besonderes, ich moechte vor allen Dingen gesund werden und dass einzige was ich aendere sind meine Arbeitszeiten. Ich werde nie wieder sieben Tage pro Woche arbeiten, denn die Zeit die mir noch geschenkt wird will ich nuetzen und sie mit lieben Menschen teilen. Viele liebe Gruesse an Euch alle |
#3
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AW: VORHER-NACHHER-Wie geht Ihr mit der Lebensumstellung um
Hallo Belinda!
Die Chemo haut dich ja ganz schön aus den Socken.Kannst Du nach der Chemo in England eine Kur o.ä. machen,oder seid Ihr dann schon in Deutschland. Mir hat die Kur damals gut geholfen,wieder auf die Beine zu Kommen. Das mit Deinen Hunden ist wirklich schade,aber,wenn sie bei guten Freunden untergekommen sind,ist es ein guter Trost und Du kannst sie sicher mal besuchen. Ich wünsche Dir jedenfalls ganz viel Kraft,die zweite Hälfte der Chemo noch gut zu überstehen. Ganz liebe Grüße Heike |
#4
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AW: VORHER-NACHHER-Wie geht Ihr mit der Lebensumstellung um
Liebe Heike
Ganz vielen Dank fuer die guten Wuensche und lieben Worte. Im Moment koennen wir unsere Hunde leider noch nicht besuchen da sie sich erst einleben sollen. Das finde ich auch richtig so. Obwohl es schwer ist muss ich in erster Linie an die Hunde denken. Aber unsere Freunde schicken uns per e-mail photos und wir rufen uns gegenseitig an. Das ist schon ein Trost. Eine Kur bekommt man hier in England nicht. Ich glaube dafuer hat die NHS nicht genug Geld. Man bekommt jetzt sogar nichtmal eine Beruhigungstablette vor einer Operation (frueher hat man die bekommen). Man muss (wenn man laufen kann) zum OP gehen und dann draussen auf einem Stuhl warten und dann direkt in die Narkose. Um ehrlich zu sein hatte ich ein bisschen Angst. Ich habe am 16.01. einen Termin fuer meinen Scan und dann am 21.01. einen Termin mit dem Onkologen. Danach werden wir weitersehen. Ich habe mir es nochmal gut ueberlegt und je nachdem was da gesagt wird weden wir nach Deutschland ziehen oder nicht. Wenn alles gut geht dann ja. Wenn nicht, dann moechte ich meinen Mann nicht aus dem familiaeren ziehen nur um nach kurzer Zeit wieder zurueck nach England zu gehen, denn er hat ja hier seine Familie. Aber hoffentlich wird alles gut gehen und ich werde dann in Deutschland eine Kur beantragen. Natuerlich fuehle ich mich dabei ein bisschen unwohl da ich ja seit Jahren dort keine Steuern und Krankenkasse bezahlt habe, aber hoffentlich kann ich das aufholen und ich muss eben an mich denken auch wenn das ein bisschen egoistisch klingt. Ich entschuldige mich an die die immer ihre Steuern und Krankenkasse in Deutschland gezahlt haben aber ich bin Deutsche und ich moechte, wenn ich die Zeit geschenkt bekomme, den Rest meines Lebens gerne in meiner Heimat verbringen. Hoffentlich habt Ihr Verstaendnis dafuer, ich glaube es in meinem Herzen jedenfalls. Schoenes Wochenende noch und viele liebe Gruesse aus dem heute sonnigen England von Jim und Belinda |
#5
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AW: VORHER-NACHHER-Wie geht Ihr mit der Lebensumstellung um
Liebe Belinda,
ich hab mich gefreut von Dir zu lesen- hatte mich schon vor längerer Zeit gefragt, wies Dir wohl geht und ob Du nach Deutschland umziehst oder nicht... Schade, dass Ihr die Hunde abgeben musstet, aber schön, dass Ihr sie auch bald wieder besuchen und vielleicht auch bald selber wieder welche haben könnt... Zu der Geschichte mit der Krankenkasse: 1. funktioniert die ja schon immer noch nach dem Solidarprinzip und jeder bekommt die Behandlung, die er braucht (leider mit immer mehr Eigenbeteiligung), egal, ob er paar Jahre nix einbezahlt hat (früher hast Du ja einbezahlt, oder?) oder aus dem Ausland kommt... 2. sollte es Dir doch eher egal sein, wichtig ist, dass Du Dich hier in Deiner Situation besser aufgehoben fühlen würdest.... ist ja ein Skandal, dass man in England keine REHA bekommt und die Behandlung auch so mager ausfällt- wie kann das sein? Was machen die armen Kranken dort ? Wär schon gut, wenn sich die EU- Staaten mal auf ein gemeinsames, bestmögliches Krankenkassensystem einigen könnten....! Ich wünsche Dir, dass die Untersuchungen die bestmöglichen Ergebnisse bringen und Du so eine gute Entscheidung treffen kannst ! @ all: Das Thema Bad-Putzen scheint wirklich zentral zu sein und ein wichtiger Bestanteil des Alltags und der Normalität. Ich habe neulich nochmal mit meiner Mutter darüber gesprochen und sie hat bestätigt, dass sie so viel wie möglich im Haushalt selber machen möchte und wenn sie Wasserflecken im Bad stören die auch wegwischt.....sie hat insgesamt weniger Kraft als vorher und wenn die alle ist, legt sie sich ne Stunde schlafen oder setzt sich hin und liest- in sofern akzeptiert sie ihre Schwäche, macht wenigstens weniger Hausarbeit als früher und lässt meinen Vater (der inzwischen manchmal schon "besser weiss", wie man was putzt ) mehr helfen, aber es ist ihr wichtig und so trägt es auch zu ihrem Wohlbefinden bei, dass es im Haus aussieht wie immer und nicht die Schlamperei einreisst (davon wär es allerdings noch meilenweit entfernt... ) Ich hab auch eingesehn, dass diese Normalität immens wichtig ist und schimpfe meine Mutter nicht mehr, wenn sie meiner Meinung nach zu viel Haushalt macht, sondern freu mich einfach, wenn sie von Spaziergängen in der Sonne erzählt und vom Lesen... Ich wünsche allen noch ein schönes Wochenende! Liebe Grüsse Manuela |
#6
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AW: VORHER-NACHHER-Wie geht Ihr mit der Lebensumstellung um
Nur so meinen Senf dazu beifügen
In England wird das gesamte Gesundheitssystem aus Steuermitteln (NHL) finanziert !, während in Deutschland Krankenkassen dafür Krankenkassenbeiträge in unterschiedlicher Höhe erheben. Ab 1.1.2009 dann über der Gesundheitsfonds mit einem Durchschnittssatz von 15,5 % Das englische Gesunheitssystem wünsche ich keinem in seiner "natürlichsten" Forum, deshalb haben dort auch über 70 % der Bevölkerung eine private Zusatzversicherung ! Du wirst in Deutschland wenn du dich gesetzlich versichern möchtest (in die private KV kannst du aufgrund der Vorerkrankung nicht) nach deinem Einkommen, dazu zählen auch Vermögen,Mieteinnahmen, Rente usw als freiwilliges Mitglied eingestuft. Und danach berechnet sich auch der Beitrag. Der Mindestbeitrag liegt bei 170 € und dann jeweils Überprüfung des Einkommensteuerbescheides Ich bin jetzt bei dieser Konstellation davon ausgegangen, dass du ja nicht sofort wieder arbeiten wirst, dann wärest du pflichtversichert und automatisch in der GKV. (Die alte Regelung mit Alter 55 Jahren gilt ja seit der Gesundheitsreform nicht mehr) Wenn dein Mann sofort eine versicherungspflichtige Tätigkeit hier in Deutschland aufnimmt, bist du im Rahmen der Familienversicherung bei ihm kostenfrei in der gesetzlichen KK mitversichert Aber vielleicht weisst du das ja schon alles Lieben Gruss Christine Geändert von Christine R. (13.01.2008 um 16:30 Uhr) |
#7
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AW: VORHER-NACHHER-Wie geht Ihr mit der Lebensumstellung um
Liebe Manuela,
hatte schon vor zwei Wochen mit der Antwort angefangen, als das Posting noch ganz neu war, bin aber nie dazu gekommen, es mal zu Ende zu schreiben ... jetzt aber Ich geh mal direkt auf deine Fragen ein. Zitat:
Zitat:
Zitat:
So ist es wohl nicht gemeint . Zitat:
Wenn man nicht mehr essen kann, weil der Körper keine Nahrung annimmt oder sowas, dann würde ich nicht von Ernährungsumstellung sprechen... Zitat:
.... Zitat:
Ich hab mich auch schon länger mit den Fragen, wo Krebs herkommt, beschäftigt und mir ist das alles gar nicht so klar. Spannend fände ich die Fragen wie: Wie wurde entschieden, ob eine grundlegende Änderung des Lebens notwendig ist? Wie stabil war diese Entscheidung? Wer war warum in diesen Entscheidungsprozess involviert? Welche Gedanken habt ihr euch gemacht, was zu Erkrankung geführt hat, welche wieder verworfen? Welchen Unterschied haben Rezidive gemacht? Wie habt ihr entschieden, ob Gewohnheiten aufgegeben werden sollen? Wer war in diesen Entscheidungsprozess involviert... Usw, usw.... Was ich zwischen den Zeilen lese ist, dass die Mutter das alles nicht wirklich entscheidet. Das Umfeld ist der Meinung etwas zu wissen. Leider kann sowas schnell auch nach "Schuldzuweisung" aussehen... der Kranke hat etwas zu verantworten,was falsch gemacht, das muss jetzt geändert werden! Am besten gestern! Das macht die Umwelt meiner Beobachtung nach am liebsten dann, wenn sie selbst ein schlechtes Gewissen hat, also Gewohnheiten, von denen sie der Meinung ist, dass man die besser nicht hätte, ungesundes Essen, wenig Bewegung, wenig Zeit, Rauchen... Muss nicht bös gemeint sein, wirkt nur meist nicht lieb. Und das prasselt dann alles auf den Kranken ein... ich finde es ganz nachvollziehbar, dass man in der Situation am liebsten an der Normalität festhält. Das ist eine Entlastung in Richtung "Entschuldung". Oft wie ich finde auch zu recht. Es ist nicht immer nötig, alles anders zu machen, das meiste im Leben vorher war vermutlich richtig. Aber man muss immer darüber nachdenken, wie man sich unter geänderten Rahmenbedingungen entwickelt. Lieben Gruss Mona |
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