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Alt 22.12.2007, 12:56
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Idee AW: ***weihnachtsgeschichten***Felix holt Senf***

Felix holt Senf


von Erich Kästner


Es war am Weihnachtsabend im Jahre 1927 gegen sechs Uhr , und Preissers hatten eben beschert.Der Vater balancierte auf einem Stuhl dicht vorm Weihnachtsbaum und zerdrückte die Stearinflämmchen zwischen den angefeuchteten Fingern.Die Mutter hantierte draußen in der Küche , brachte das Eßgeschirr und den Kartoffelsalat in die Stube und meinte:
>>Die Würstchen sind gleich heiß!<<
Ihr Mann kletterte vom Stuhl,klatschte fidel in die Hände und rief ihr nach: >>Vergiß den Senf nicht!<<
Sie kam, statt zu antworten , mit dem leeren Senfglas zurück und sagte:>>Felix,hol Senf!Die Würstchen sind sofort fertig.<<
Felix saß unter der Lampe und drehte an einem kleinen billigen Fotoapperat herum.Der Vater versetzte dem Fünfzehnjährigen einen Klaps und polterte:>>Nacher ist auch noch Zeit. Hier hast du Geld.Los,hol Senf!Nimm den Schlüssel mit,damit du nicht klingeln brauchst.Soll ich dor Beine machen?<<
Felix hielt das Senfglas , als wolle er damit fotografieren,nahm den Schlüssel und lief auf die Straße.Hinter den Ladentüren standen die Geschäftsleute ungeduldig und fanden sich vom Schicksal ungerecht behandelt . Aus den Fenstern aller Stockwerke schimmerten die Christbäume . Felix spazierte an hundert Läden vorbei und starrte hinein , ohne etwas zu sehen.Er war in einem Schwebezustand ,der mit Senf und Würstchen nichts zu tun hatte.Er war glücklich,bis ihm vor lauter Glück das Senfglas aus der Hand aufs Pflaster fiel.Die
Rolläden prasselten an den Schaufenstern herunter und Felix merkte,dass er sich seit
einer Stunde in der Stadt herumtrieb.Die Würstchen waren längst geplatzt!
Er brachte es nicht über sich , nach Hause zu gehen.So ganz ohne Senf! Gerade
heute hätte er Ohrfeigen nicht gut vertragen.
Herr und Frau Preisser aßen die Würstchen mit Ärger und ohne Senf.Um acht wurden sie ängstlich . Um neun liefen sie aus dem Haus und klingelten bei Felix Freunden.
Am ersten Weihnachtsfeiertag verständigten sie die Polizei. Sie warteten drei Tage vergebens . Sie warteten drei Jahre vergebens . ´Langsam ging ihre Hoffnung zugrunde , schließlich warteten sie nicht mehr und versanken in hoffnungsloser Traurigkeit.
Die Weihnachtsabende wurden von nun an das Schlimmste im Leben der Eltern.Da saßen sie schweigend vorm Christbaum ,betrachteten den kleinen billigen Fotoapperat und ein Bild ihres Sohnes , das ihn als Konfirmanden zeigte,im blauen Anzug , den schwarzen Filzhut keck auf dem Ohr.Sie hatten den Jungen so liebgehabt, und daß der Vater manchmal eine lockere Hhand bewiesen hatte, war doch nicht böse gemeint , nicht wahr? Jedes Jahr lagen die zehn alten Zigarren unterm Baum,die Felix dem Vater damals geschenkt hatte,und die warmen Handschuhe für die Mutter.Jedes Jahr aßen sie Kartoffelsalat mit Würstchen, aber aus Pietät ohne Senf.Das war ja auch gleichgültig , es konnte ihnen doch niemals schmecken.
Sie saßen nebeneinander,und vor ihren weinenden Augen verschwammen die
brennenden Kerzen zu großen glitzernden Lichtkugeln.Sie saßen nebeneinander,und er
sagte jedes Jahr: >>Diesmal sind die Würstchen aber ganz besonders gut.<< Und sie antwortete jedesmal:
>>Ich hol dir die von Felix noch aus der Küche.Wir können jetzt nicht mehr warten.<<
Doch um es rasch zu sagen:Felix kam wieder.
Das war am Weihnachtsabend im Jahre 1932 kurz nach sechs Uhr...Die Mutter hatte die heißen Würstchen hereingebracht , da meinte der Vater:>>Hörst du nichts? Ging nicht eben die Tür?<< Sie lauschten und aßen dann weiter. Als jemand ins Zimmer trat,wagten sie
nicht,sich umzudrehen.Eine zitternde Stimme sagte:>>So,da ist der Senf , Vater.<<
Und eine Hand schob sich zwischen den beiden alten Leuten hindurch und stellte
wahrhaftig ein gefülltes Senfglas auf den Tisch.
Die Mutter senkte den Kopf ganz tief und faltete die Hände.Der Vater zog sich am Tisch hoch,drehte sich trotz der Tränen lächelnd um , hob den Arm, gab dem jungen Mann eine schallende Ohrfeige und sagte :>>Das hat aber ziemlich lange gedauert , du Bengel.Setz dich hin!<<
Was nützte der Beste Senf der Welt , wenn die Würstchen kalt werden?Daß sie
kalt wurden , ist erwiesen.Felix saß zwischen den Eltern und erzählte von seinen Erlebnissen in der Fremde , von fünf langen Jahren und vielen wunderbaren Sachen.Die Eltern hielten ihn bei den Händen und hörten vor Freude nicht zu

Unterm Christbaum lagen Vaters Zigarren , Mutters Handschuhe und der
billige Fotoapperat. Und es schien , als hätten fünf Jahre nur zehn Minuten
gedauert.
Schließlich stand die Mutter auf und sagte :>>So Felix, jetzt hol ich dir
deine Würstchen.´<<


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  #2  
Alt 23.12.2007, 15:47
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Der kleine Sternenengel


Es war einmal ein kleiner Engel, der hatte viele kleine Sternchen auf seinem Gewand. Es waren so viele, das keiner sie zu zählen vermochte. An manchen Tagen leuchtetet und blinkten sie alle zusammen um die Wette, dann nämlich, wenn der kleine Sternengel glücklich war. Manchmal funkelten weniger Sternchen auf seinem Kleid. Dann war der kleine Engel nicht ganz so froh. Es gab auch Tage, da sah man kein einziges Sternchen auf seinem Gewand. Das waren die Tage, an denen der kleine Engel traurig war. Auch einem Engel konnte dies nämlich passieren!

Das war schlimm, denn wenn der kleinen Sternengel traurig war, musst er weinen, und wenn er weinte, purzelten die Lichtgeister, die für das Sternenfunkeln verantwortlich waren, wie Tränenbäche aus seinen Gewand. Das passierte leider oft, denn der kleine Sternenengel war oft traurig. "Du darfst nicht so viel weinen!" sagten seine Gefährten. "Aber ich bin oft traurig!" klagte der kleine Engel. Das konnten die anderen Sternenengel nicht verstehen. "Warum bist du so oft traurig?" fragten sie. "Am Himmel zu funkeln macht doch Spaß!"

Der kleine Sternenengel schüttelte den Kopf. "Wie kann ich mich freuen, wenn ich auf die Erde sehe?" fragte er. "So viel Not herrscht da und soviel Elend. Wie kann ich da fröhlich funkeln?" "Das Erdenelend macht dich traurig?" fragte ein Engel. "Was geht es uns an?" meinte ein anderer. "Die Erde ist so weit weg!" "Unser Job ist das Leuchten!" Die Sternenengel waren sich einig.

"Licht soll Hoffnung bringen", murmelte der kleine Engel, doch es hörte ihm keiner mehr zu. Und während seine Gefährten miteinander um die Wette funkelten, spähte er auf die Erde. Sogleich fiel sein Blick dorthin, wo Not herrschte.

Er sah einen Mann und eine Frau. Sie scheinen arm zu sein. Müde schleppten sie sich durch die Straßen einer Stadt. Die Frau erwartete ein Kind. Aber da war niemand, der sie aufnahm. An allen Türen wurden sie abgewiesen. Als sich die beiden in einem dunklen, schmutzigen Stall zum Schlaf legten, zerbrach dem kleinen Engel fast das Herz vor Kummer. Zu gerne hätte er ihnen geholfen. "Licht soll Hoffnung bringen", murmelte er nochmals betrübt. "Ach, was kann ich bloß tun?" Schon tropften die Tränen über seine Backen. Er weinte und weinte, und aus seinem Gewand purzelte ein Lichtgeist nach dem anderen, bis der kleine Engel kein einziges Sternchen mehr zum Funkeln übrig hatte. Da musste er noch mehr weinen. Am liebsten wäre ich jetzt in dem Stall bei diesen armen, ungeliebten Leuten, dachte er und schloss die Augen.

Auf einmal wurde es warm um ihn herum. Der kleine Engel blinzelte. Was war das? Verwundert sah er sich um. Helles, warmes Licht strahlte ihm entgegen, und von irgendwoher sang es. "Was ist geschehen?" murmelte er. "Wo bin ich?" Er hörte ein leises Weinen. Da sah er das Kind. Es lag in einer Krippe. In einem Stall. Das ist doch der alte Stall! Dachte der kleine Engel und freute sich. Wie hell es hier war! Und der Mann und die Frau! Wie glücklich sie sich über die Krippe beugten und dem Kind zulächelten!

Der kleine Sternenengel fühlte, wie alles in ihm lachte. "Die Hoffnung", jubelte er. "Sie ist da!" Und er spürte, wie das Licht zu ihm zurückkehrte und wie die Sternchen auf seinem Gewand zu funkeln begannen. Der kleinen Sternenengel war glücklich. Er warf einen liebevollen Blick auf das Kind, die Frau und den Mann und flüsterte: "Danke." Dann schwebte er funkelglitzerhell und hoffnungsfroh zum Himmel hinauf.

In dieser wundersamen Nacht strahlten die Sternchen auf dem Gewand des kleinen Engels heller als alle anderen Sterne am Himmel, und jeder, der ihn sah, freute sich und spürte so etwas wie Hoffnung. Das freute den kleinen Sternenengel, und er nahm sich vor, nie wieder die Hoffnung zu verlieren. Er konnte aber nicht aus seiner Haut herausschlüpfen. Immer wieder entdeckte er Dinge, die nicht schön waren und die ihn so traurig machten, dass er trotz aller Vorsätze weinen musste. Wie sollte er froh sein, wenn Menschen miteinander stritten, wenn sie böse zueinander waren und Kriege führten? Wenn sie hungerten, Not litten, einsam waren, Freunde oder gar ihre Heimat verloren? Ein Grund zum Traurigsein fand sich immer, und so landete der kleine Engel oft weinend und frierend auf der Erde, weil er seine Lichtgeister verloren hatte. Aber wie durch ein Wunder fand er irgendwo auch immer wieder ein Stück Hoffnung, und mit ihr kehrten die Lichtgeister auf sein Sternengewand zurück.

Auch im letzten Jahr hatte der kleine Sternenengel sein Licht verloren. Das war, als er in unserm Land Menschen entdeckt hatte, die eine neue Heimat suchten. Doch sie schienen nicht willkommen zu sein. Der kleine Engel sah Hass und Gewalt, und er hörte viele böse Worte. "Wo sollen sie denn hin?" empörte er sich. "Es ist doch genug Platz in diesem reichen Land!" Und weil er dies nicht begriff, musste er wieder weinen. Er weinte und weinte und landete in einer Stadt mitten in einem hellen, warmen Lichtermeer. Viele Menschen, große und kleine, alte und junge, arme und reiche, standen auf den Straßen, und jeder hielt ein kleines Licht in der Hand. Ein Licht gegen Hass und Streit und Gewalt. Es war eine funkelhelle Lichterkette, und auch die Menschengesichter strahlten hell und freundlich. Der kleine Sternenengel lächelte. "Die Hoffnung", rief er. "Sie ist da. Sie ist immer noch da!"

Da kehrten die Lichtgeister zu ihm zurück und die Sternchen auf seinem Gewand funkelten. Der kleine Sternengel blinkerte den Menschen einen Abschiedsgruß zu. Dann kehrte er zu seinem Himmelsplatz zurück. Er war zufrieden. Es gab sie noch, die Hoffnung. Und es würde sie immer geben



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  #3  
Alt 23.12.2007, 21:34
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Der Christbaumständer




Beim Aufräumen des Dachbodens - ein paar Wochen vor Weihnachten - entdeckte ein Familienvater in einer Ecke einen ganz verstaubten, uralten Weihnachtsbaumständer. Es war ein besonderer Ständer mit einem Drehmechanismus und einer eingebauten Spielwalze. Beim vorsichtigen Drehen konnte man das Lied "Oh du fröhliche…" erkennen. Das musste der Christbaumständer sein, von dem Großmutter immer erzählte, wenn die Weihnachtszeit herankam. Das Ding sah zwar fürchterlich aus, doch da kam
ihm ein wunderbarer Gedanke. Wie würde sich Großmutter freuen, wenn sie am Heiligabend vor dem Baum säße und dieser sich auf einmal wie in uralter Zeit zu drehen begänne und dazu "Oh du fröhliche…" spielte. Nicht nur Großmutter, die ganze Familie würde staunen.

Es gelang ihm, mit dem antiken Stück ungesehen in seinen Bastelraum zu verschwinden. Gut gereinigt, eine neue Feder, dann müsste der Mechanismus wieder funktionieren. Überlegt er. Abends zog er sich jetzt geheimnisvoll in seinen Hobbyraum zurück, verriegelte die Tür und werkelte. Auf neugierige Fragen antwortete er immer nur "Weihnachtsüberraschung". Kurz vor Weihnachten hatte er es geschafft. Wie neu sah der Ständer aus, nachdem er auch noch einen Anstrich erhalten hatte.

Jetzt aber gleich los und einen prächtigen Christbaum besorgen, dachte er. Mindestens zwei Meter sollte der messen. Mit einem wirklich schön gewachsenen Exemplar verschwand Vater dann in seinem Hobbyraum. Wo er auch gleich einen Probelauf startete. Es funktionierte alles bestens. Würde Großmutter Augen machen!
Endlich war Heiligabend. "Den Baum schmücke ich alleine", tönte Vater. So aufgeregt war wer lange nicht mehr. Echte Kerzen hatte er besorgt, alles sollte stimmen. "Die werden Augen machen", sagte er bei jeder Kugel, die er in den Baum hin. Vater hatte wirklich an alles gedacht. Der Stern von Bethlehem saß oben auf der Spitze, bunte Kugeln, Naschwerk und Wunderkerzen waren
untergebracht, Engelhaar und Lametta dekorativ aufgehängt. Die Feier konnte beginnen.

Vater schleppte für Großmuter den großen Ohrensessel herbei. Feierlich wurde sie geholt und zu ihrem Ehrenplatz geleitet. Die Stühle hatte er in einem Halbkreis um den Tannenbaum gruppiert. Die Eltern setzten sich rechts und links von Großmutter, die Kinder nahmen außen Platz. Jetzt kam Vaters großer Auftritt. Bedächtig zündete er Kerze für Kerze an, dann noch die Wunderkerzen. "Und jetzt kommt die große Überraschung", verkündete er, löste die Sperre am Ständer und nahm ganz schnell seinen Platz ein.

Langsam drehte sich der Weihnachtsbaum, hell spielte die Musikwalze "Oh du fröhliche". War das eine Freude! Die Kinder klatschten vergnügt in die Hände. Oma hatte Tränen der Rührung in den Augen. Immer wieder sagte sie: "Wenn Großvater das noch erleben könnte, dass ich das noch erleben darf." Mutter war stumm vor Staunen.

Eine ganze Weile schaute die Familie beglückt und stumm auf den sich im Festgewand drehenden Weihnachtsbaum, als ein schnarrendes Geräusch sie jäh aus ihrer Versunkenheit riss. Ein Zittern durchlief den Baum, die bunten Kugeln klirrten wie Glöckchen. Der Baum fing an, sich wie verrückt zu drehen. Die Musikwalze hämmerte los. Es hörte sich an, als wollte "Oh du
fröhliche" sich selbst überholen. Mutter rief mit überschnappender Stimme: "So tu doch was!" Vater saß wie versteinert, was den Baum nicht davon abhielt, seine Geschwindigkeit zu steigern. Er dreht sich so rasant, dass die Flammen hinter ihren Kerzen herwehten. Oma bekreuzigte sich und betete. Dann murmelte sie: "Wenn Großvater das noch erlebt hätte."

Als Erstes löste sich der Stern von Bethlehem, sauste wie ein Komet durch das Zimmer, klatschte gegen den Türrahmen und fiel dann auf Felix, den Dackel. Der dort ein Nickerchen hielt. Der arme Hund flitzte wie von der Tarantel gestochen aus dem Zimmer in die Küche, wo man von ihm nur noch die Nase und ein Auge um die Ecke schielen sah. Lametta und Engelhaar hatten sich erhoben und schwebten wie ein Kettenkarussell am Weihnachtsbaum. Vater gab das Kommando "Alles in Deckung!" Ein Rauschgoldengel trudelte losgelöst durchs Zimmer, nicht wissend, was er mit seiner plötzlichen Freiheit anfangen solle.
Weihnachtskugeln, gefüllter Schokoladenschmuck und andere Anhängsel sausten wie Geschosse durch das Zimmer und platzten beim Aufschlagen auseinander.

Die Kinder hatten hinter Omas Sessel Schutz gefunden. Vater und Mutter lagen flach auf dem Bauch, den Kopf mit den Armen schützend. Mutter jammerte in den Teppich hinein: "Alles umsonst, die viele Arbeit, alles umsonst!" Vater war das alles sehr peinlich. Oma saß immer noch auf ihrem Logenplatz, wie erstarrt, von oben bis unten mit Engelhaar und Lametta geschmückt . Ihr kam Großvater in den Sinn, als dieser 14 - 18 in den Ardennen in feindlichem Artilleriefeuer gelegen hatte. Genau so musst es gewesen sein. Als gefüllter Schokoladenbaumschmuck an ihrem Kopf explodierte, registrierte sie Trocken "Kirschwasser" und murmelte: "Wenn Großvater das noch erlebt hätte!" Zu allem jaulte die Musikwalze im Schlupfakkord "Oh du fröhliche...". Bis mit
einem ächzenden Ton der Ständer seinen Geist aufgab.

Durch den plötzlichen Stopp neigte sich der Christbaum in Zeitlupe, fiel aufs kalte Buffet, die letzte Nadeln von sich gebend. Totenstille! Großmutter, geschmückt wie nach einer New Yorker Konfettiparade, erhob sich schweigend. Kopfschüttelnd begab sie sich, eine Lamettagirlande wie eine Schleppe tragend, auf ihr Zimmer. In der Tür stehend sagte sie: "Wie gut das Großvater das
nicht erlebt hat!"

Mutter, völlig aufgelöst zu Vater: "Wenn ich mir diese Bescherung ansehe, dann ist deine große Überraschung wirklich gelungen." Andreas meinte: "Du, Papi, das war echt stark! Machen wir das jetzt Weihnachten immer so?"


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  #4  
Alt 25.12.2007, 14:01
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Unser Weihnachtsengel




Das blonde Mädchen stand am Fenster und beobachtete, wie die sternförmigen Schneeflocken in lustigen Kreisen langsam der Erde zu fielen. Plötzlich drehte sie sich um. Das Zimmer war groß und hell erleuchtet. Die Mutter stand auf einem Stuhl, um dem Weihnachtsbaum den letzten goldenen Stern aufzusetzen. Alles sah auf den ersten Blick so fröhlich aus. Aber in den Augen der beiden Menschen spiegelte sich der Schmerz.
"Mama, wann kommt denn der Vati heim?" Die Frau drehte sich um und langsam kullerte ihr eine Träne über die Wange. "Kimm her meine Kleine. Der Papi kommt nie mehr wieder!"
Bei diesen schrecklichen Worten bahnten sich die Tränen auch bei der Kleinen ihren Weg. Sie konnte noch nicht verstehen, was damals geschehen war. Sie war ja noch so klein. Daddy war auf dem Nachhauseweg, als es passierte. Er konnte dem Lastwagen auf der vereisten Strasse nicht mehr ausweichen. Das Auto donnerte mit voller Geschwindigkeit in einen Baum. Der Mann starb noch am Unfallort.
Mutter und Tochter hielten sich fest in den Armen und erst jetzt bemerkte das Mädchen den wunderschönen Engel, der sich inzwischen auf einem Stuhl niedergelassen hatte. Er trug ein goldenes Gewand und über seinem Kopf schwebte ein gleichfarbener Ring.
"Mutti, schau doch, der Engel ist vom Himmel extra zu uns gekommen!" Sie erhob sich und eilte durch das Zimmer. Die Mutter konnte nur den leeren Stuhl sehen. "Komm zurück, Schatz. Engel setzen sich nicht auf Stühle.." - "Aber sieh doch, da sitzt einer!" Der Engel lächelte. Er wusste nur zu gut, dass Erwachsene durch ihn hindurch sahen.
Er bückte sich zu dem blonden Geschöpf. "Du musst jetzt stark sein und gut auf deine Mami aufpassen. Dem Papi geht es gut, er ist bei mir im Himmel. Jeden Tag begleitet er euch zwei überall hin. Ihr dürft nie vergessen, dass er immer da ist, egal zu welcher Zeit und wo ihr gerade seid."
Ein Staunen breitete sich auf dem Gesicht des Kindes aus. Der Engel streckte seine Hand aus und berührte sanft ihre Wange. Dann erhob er sich und flatterte zum offenen Fenster hinaus.
Die Mutter sah ihre Tochter da stehen, wie sie das Fenster anstarrte. Die Traurigkeit breitete sich noch mehr in ihrem Herzen aus. Aber da drehte sich die Kleine um, und ein Lächeln stand in ihren Augen. "Mami, der Engel hat mir verraten, dass Vati bei uns ist. Das ist doch schön!" Die Frau nahm ihr Kind in die Arme und drückte es ganz fest an sich. Sie beobachtete die Schneeflocken, die auch jetzt noch langsam vom Himmel der Erde zu fielen.


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  #5  
Alt 25.12.2007, 21:32
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Hans Christian Andersen

Ein Blatt vom Himmel

Hoch oben in der dünnen, klaren Luft flog ein Engel


mit einer Blume aus dem Himmelsgarten,
und während er einen Kuß auf die Blume drückte,
löste sich ein winzig kleines Blättchen ab und fiel auf die nasse Erde mitten im Walde;
da faßte es sogleich Wurzeln
und begann mitten zwischen den anderen Kräutern zu sprossen.
"Das ist ja ein merkwürdiger Steckling"
sagten sie, und keiner wollte sich zu ihm bekennen,
weder die Distel noch die Brennessel.
"Es wird wohl eine Art Gartengewächs sein"
sagten sie und lachten spöttisch.
Und sie machten sich über das vermeintliche Gartengewächs lustig;
aber es wuchs und wuchs
wie keines von den anderen und trieb Zweige weit umher in langen Ranken.
"Wo willst Du hin?" sagten die hohen Disteln,
die Stacheln an jedem Blatte hatten.
"Du gehst zu weit. Deine Zweige haben keine Stütze ud keinen Halt mehr.
Wir können
doch nicht stehen und Dich tragen!"
Der Winter kam und Schnee legte sich über die Pflanze;
aber durch sie bekam die Schneedecke einen Glanz,
als würde er von unten her mit Sonnenlicht durchströmt.
Im Frühjahr stand dort ein blühendes Gewächs, herrlich wie kein anderes im Walde.
Da kam ein Professor der Botanik daher, der ein Zeugnis bei sich hatte,
daß er war, was er war. Er besah sich die Pflanze, biß sogar in ihre Blätter,
aber sie stand nicht in seiner Pflanzenkunde; es war ihm nicht möglich zu entdecken,
zu welcher Gattung sie gehörte.
"Das ist eine Spielart!" sagte er.
"Ich kenne sie nicht, sie ist nicht in das System aufgenommen!"
"Nicht in das System aufgenommen" sagten die Disteln und Nesseln.
Die großen Bäume ringsum
hörten, was gesagt wurde,
und auch sie sahen, daß es
kein Baum von ihrer Art war; aber sie sagten nichts,
weder etwas Gutes noch etwas Schlechtes, das ist immer das Sicherste,
wenn man dumm ist.
Da kam ein armes, unschuldiges Mädchen durch den Wald;
ihr Herz war rein und ihr Verstand groß durch ihren Glauben
; ihr ganzes Erbteil in dieser Welt
bestand in einer alten Bibel, aber aus deren Blättern sprach Gottes Stimme zu ihr:
Wollen die Menschen Dir übel, so denke an die Geschichte von Joseph:
"Sie dachten Übles in ihren Herzen, aber Gott wendete es zum Besten"
Leidest Du Unrecht, wirst Du verkannt und verhöhnt,
so denke an den Reinsten und Besten,
den sie verspotteten und an das Kreuz nagelten, wo er noch betete:
"Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!"
Sie blieb vor der wunderbaren Pflanze stehen,
deren grüne Blätter so süß und erquickend dufteten
und deren Blüten im hellen Sonnenschein wie ein wahres Farbenfeuerwerk leuchteten.
Und aus jeder sang und klang es,
als verberge sie aller Melodien tiefen Born, der in Jahrtausenden nicht erschöpft wird.
Mit frommer Andacht schaute sie auf all die Gottesherrlichkeit;
sie bog einen der Zweige nieder, um die Blüte recht anschauen zu können
und ihren Duft einzuatmen.
Und ihr wurde licht und wohl ums Herz.
Gern hätte sie eine Blüte mitgenommen, aber sie hatte nicht das Herz,
sie zu brechen, sie würde nur zu schnell bei ihr welken,
und so nahm sie nur ein
einziges von den grünen Blättern, trug es heim,
legte es in ihre Bibel und dort lag es frisch, immer frisch und unverwelklich.
Zwischen den Blättern der Bibel lag es verborgen,
und mit der Bibel wurde es unter des jungen Mädchens Haupt gebettet,
als sie einige Wochen später im Sarge lag,
des Todes heiligen Ernst auf dem frommen Antlitz,
als ob es sich in ihrer irdischen Hülle noch abpräge,
daß sie nun vor ihrem Gotte stand.
Aber draußen im Walde blühte die wunderbare Pflanze,
die bald wie ein Baum anzusehen war.
Und alle Zugvögel kamen und neigten sich vor ihr,
besonders die Schwalben und Störche.
"Das ist ein ausländisches Gehabe!" sagten die Distel und die Klette,
"so würden wir uns doch hier niemals aufführen!"
Und die schwarzen Waldschnecken spuckten auf den Baum.
Da kam der Schweinehirt, er raufte Disteln und Ranken aus,
um sie zu Asche zu verbrennen;
den ganzen wunderbaren Baum, mit allen Wurzeln riß er aus
und stopfte ihn mit in das Bund.
"Er muß auch Nutzen bringen!" sagte er, und dann war es getan.
Aber nach Jahr und Tag litt des Landes König an der tiefsten Schwermut;
er war fleißig und arbeitssam, aber es half nichts.
Es wurden ihm tiefsinnige Schriften vorgelesen
und auch die allerleichtesten, aber auch das half nichts.
Da kam Botschaft von einem der weisesten Männer der Welt.
Man hatte sich an ihn gewendet und er ließ sie wissen,
daß sich ein sicheres Mittel finde, den Leidenden zu kräftigen und zu heilen.
"In des Königs eigenem Reiche wächst im Walde
eine Pflanze himmlischen Ursprungs,
so und so sieht sie aus, man kann sich gar nicht irren!"
und dann folgte eine Zeichnung der Pflanze, sie war leicht zu erkennen.
"Sie grünt Sommer und Winter;
man nehme jeden Abend ein frisches Blatt davon und lege es auf des Königs Stirn,
da wird es seine Gedanken licht machen,
und ein schöner Traum wird ihn für den kommenden Tag stärken!"
Das war nun deutlich genug, und alle Doktoren und der Professor der Botanik
gingen in den Wald hinaus.
Ja, aber wo war die Pflanze?
"Ich habe sie wohl mit in mein Bund gepackt!" sagte der Schweinehirt.
"Sie ist schon längst zu Asche geworden, aber ich verstand es nicht besser!"
"Er verstand es nicht besser!" sagten alle. "Unwissenheit!
Unwissenheit wie groß bist Du."
Und diese Worte konnte sich der Schweinehirt zu Herzen nehmen,
denn ihm und keinem anderen galten sie.
Nicht ein Blatt war zu finden, das einzige lag in dem Sarge der Toten,
und das wußte niemand.
Der König selbst kam in seiner Schwermut in den Wald zu dem Orte hinaus.
"Hier hat der Baum gestanden" sagte er, "das ist ein heiliger Ort"
Und die Erde wurde mit einem goldenen Gitter eingefaßt
und eine Schildwache stand Tag und Nacht davor. Der Professor der Botanik schrieb eine Abhandlung über die himmlische Pflanze,
und dafür wurde er vergoldet. Das war ihm ein großes Vergnügen.
Und die Vergoldung kleidete ihn und seine Familie,
und das ist das Erfreulichste an der ganzen Geschichte,
denn die Pflanze war fort und der König war schwermütig und betrübt
"aber das war er auch schon vorher!" sagte die Schildwache.


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  #6  
Alt 30.11.2008, 23:23
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Gibt es ein Christkind?

Die 8jährige Virginia O´Hanlon aus New York wollte es ganz genau wissen. Darum schrieb sie an die Tageszeitung "Sun" einen Brief:

Ich bin 8 Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt kein Christkind. Papa sagt, was in der Sun steht, ist immer wahr, Bitte sagen Sie mir, gibt es ein Chrsitkind?
Virginia O´Hanlon

Die Sache war dem Chefredaktuer Francis P. Church so wichtig, dass er selber antwortete - auf der Titelseite der "Sun":

Virginia,

Deine kleinen Freunde haben nicht recht. Sie glauben nur, was sie sehen; sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit ihrem keinen Geist nicht erfassen können. Aller Menschengeist ist klein; ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein winziges Insekt. Solcher Ameisenverstand reicht nicht aus, die ganze Wahrheit zu erfassen und zu begreifen.
Ja, Virginia, es gibt ein Christkind. Es gibt es so gewiss wie Liebe und Großherzigkeit und Treue.Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es kein Christkind gäbe! Es gäbe dann auch keine Virginia, keinen Glauben, keine Poesie - gar nichts, was das Leben erst erträglich machte. Ein Flackerrest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit, das die Welt ausstrahlt, müsste verlöschen.
Es gibt ein Christkind. Sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben. Gewiss, Du könntest Deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, das Christkind zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme das Christkind zu Gesicht - was würde das beweisen? Kein Mensch sieht es einfach so. Das beweist gar nichts. Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die Elfen, zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie.
All die Wunder zu denken - geschweige denn sie zu sehen; das vermag nicht der Klügste auf der Welt. Was Du auch siehst, Du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönen Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden; nichts weiter. Warum? Weil es einen Schleier gibt, den nicht einmal alle Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann wird die Schönheit und Herrlichkeit dahinter auf einmal zu erkennen sein; »Ist das denn auch wahr?« kannst Du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und nichts beständiger.
Das Christkind lebt, und ewig wird es leben. Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird es da sein; um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen. Frohe Weihnacht, Virginia.

Dein Francis P. Church


P. S.: Der Briefwechsel zwischen Virginia O‘Hanlon und Francis P. Church stammt aus dem Jahr 1897. Er wurde über ein halbes Jahrhundert - bis zur Einstellung der »Sun« 1950 - alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung abgedruckt.



Euch Allen eine schöne Adventszeit

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  #7  
Alt 09.12.2008, 16:45
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Liebe Userinnen und User,

heute hatte ich überraschend Besuch. Dieser kam nicht wie gewöhnlich zur Haustür, sondern versuchte es über den Balkon. Trotzdem hab ich ihn willkommen geheißen. Er muss jetzt so lange hier bleiben, bis die Rentiere mit dem Schlitten wieder vorbeikommen. Nachdem es jetzt aber keinen Schnee bei uns gibt, bleibt mir der Gast wohl eine Weile erhalten.

Liebe weihnachtliche Grüße

Renate
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Ab einem gewissen Alter erzählt unser Gesicht unser Leben!
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