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#1
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AW: Das Leben ohne dich
Hallo,
ich kann und will mich nicht an dieses Leben gewöhnen. Und doch wird es einem aufgezwungen. Ich fühle mich wie ein halber Mensch. Es ist ganz viel von mir mit gestorben. @ Ingrid: Da ist bestimmt einiges los, wenn die Enkel bei dir sind. Es ist bestimmt nicht so einfach, wenn sie nach dem Opa fragen. Aber ganz schlimm finde ich es bei meinem Kollegen, dessen Frau im Juli mit 45 an Krebs gestorben ist, und der 12-jährige Junge gar nicht über seine Mutter spricht. Morgen (Allerheiligen) werde ich auf dem Friedhof eine Kerze anzünden. Viele liebe Grüße aus dem Ruhrgebiet von Loreena
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Die höchste Kraft der Seele ist die Erinnerung.
(Renan Demirkan) |
#2
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AW: Das Leben ohne dich
Hallo Ihr Lieben,
auch mir geht es so. Was soll man auf die Frage: "Wie geht es Dir?" antworten? Ich glaube, die meisten machen sich hierüber überhaupt keine Gedanken. Ich antworte dann immer: Wie soll es mir schon gehen. Dann merke ich schon, dass mein Gegenüber ins Nachdenken kommt. Es ist einfach so, dass ich den Verlust auch vier Monate, nachdem mein Schatz mich verlassen hat, nicht überwunden habe. Ich habe meinen Geburtstag und unseren Hochzeitstag in der vorigen Woche irgendwie hinter mich gebracht. Die nächste Härteprüfung steht am Jahresende bevor. Ich habe entschieden, dass ich die Feiertage nicht zuhause verbringen kann und werde nach Teneriffa fliegen. Ich hoffe, dass die Entscheidung richtig ist. Aber ich glaube, es ist alles besser als hier alleine zu sitzen. Das würde ich auf keinen Fall aushalten. Wenn ich auf dem Friedhof bin, spreche ich immer mit meinem Schatz und erzähle ihm, was es Neuses gibt und was alles passiert ist. Und ich sage ihm immer, wann ich das nächste Mal komme. Wenn ich das aus irgendeinem Grund nicht schaffe, habe ich so was wie ein schlechtes Gewissen, so als wenn ich eine Verabredung nicht eingehalten hätte. Ich weiß, dass das Quatsch ist, aber ich kann es nicht ändern. Geht Euch das auch so oder bin ich nicht normal? Viele Grüße von der Spree Hanne |
#3
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AW: Das Leben ohne dich
Liebe Hanne,
ich war ganz gerührt, als ich von deinem Dialog, der Verabschiedung und deinem schlechten Gewissen, wenn es zeitlich mal nicht passt, gelesen habe. Da spürt man so sehr, dass auch bei dir die Liebe mit dem Tod nicht aufhört. Ich nehme mir nie vor, wann ich genau zum Friedhof gehe. Es ist sehr unterschiedlich. Im Sommer bin ich nach der Arbeit oft noch hingefahren. Jetzt in der dunklen Jahreszeit geht es halt nur am Wochenende. Mein Mann ist auch vor 4 Monaten gestorben. Das ist doch kein langer Zeitraum, wenn man zusammen so glücklich war. Erst steht man doch unter Schock, hat viel zu erledigen, und dann setzt langsam das Begreifen ein. Nie wieder dieses, nie wieder jenes mit ihm zusammen. Und dann wird es doch erst richtig schlimm. Bei mir steht in diesem Monat unser Hochzeitstag an. Es wäre der 31. gewesen. Wir waren insgesamt 35 Jahre zusammen. An Weihnachten darf ich gar nicht denken. Der Gedanke daran tut jetzt schon unerträglich weh. Wenn meine Familie nicht wäre, würde ich vielleicht auch flüchten. Es tut gut, hier zu lesen. Ich fühle mich dann nicht mehr so alleine mit meiner Trauer. Ganz liebe Grüße an euch alle von Loreena
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Die höchste Kraft der Seele ist die Erinnerung.
(Renan Demirkan) |
#4
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AW: Das Leben ohne dich
Ihr Lieben,
auch ich habe heute eine Kerze für meinen geliebten Mann angezündet, das Grab habe ich gestern noch bepflanzt, ich bin froh das es fertig ist. Auch mir graut vor Weihnachten, meine Kinder sind alle zu Hause, aber der Familienmittelpunkt fehlt. Sivester werde ich entweder verschlafen, oder mit lieben Freunden zusammen den Abend verbringen. Friedhofsbesuche plane ich nicht, ich gehe dann hin wenn ich das Bedürfnis habe, ich habe es aber auch nicht weit. Liebe Grüße Marianne |
#5
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AW: Das Leben ohne dich
Hallo Ihr Lieben,
heute ist mal wieder so ein Selbstmörderwetter. Es passt genau zu meiner Stimmung. Trotzdem tut es gut, sich im Forum mit Euch auszutauschen und zu sehen, dass ich nicht die Einzige auf der Welt bin, der es so geht. @ Marianne: Ich glaube, es geht uns allen so, dass wir Angst vor den Feiertagen haben. Ich wäre hier in Berlin ganz allein, da ich nur noch meine Mutter habe und die lebt in Köln. Zwei Wochen nach Köln zu meiner Mutter fahren, ist für mich ausgeschlossen, das würde gar nicht gehen. Die Freunde und Bekannte hier feiern alle mit Ihren Familien. Da würde ich nur stören. Es bleibt also nichts anderes übrig als wegzufahren. @Loreena: Wir hatten am 29. Oktober Hochzeitstag. Ich hatte eine Verabredung mit meinem Schatz und habe rote Rosen aufs Grab gelegt und dann den Tag allein für mich und in Gedanken mit meinem Schatz verbracht. Ich hatte für diesen Tag extra Urlaub genommen. Ich drücke Euch ganz fest. Liebe Grüße Hanne |
#6
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AW: Das Leben ohne dich
Ich spüre so viel Schmerz, aber auch so viel Liebe aus euren Worten.
Loreena (immer noch ganz unten)
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(Renan Demirkan) |
#7
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AW: Das Leben ohne dich
Hallo Loreena,
hallo Ihr Lieben, ja, die Jahreszeit ist nicht gerade angetan, einen aufzumuntern. Trotzdem hilft es mir, dass ich täglich mehrmals raus muss, meine Tiere zu versorgen und den Hund Gassi zu führen. Für mich ist es gut, dass dieser Zwang da ist. So, nach dem Verliebtsein hab ich jetzt Liebeskummer. Bin selbst dran schuld. Trauer und Liebeskummer und Nebel - Scheißkombination! Gut, dass der Liebeskummer bald vorbei sein wird. (Immerhin bin ich sicher, jetzt die richtige Entscheidung getroffen zu haben - das hilft.) Uuups. muss los, bin zum Pizzaessen eingeladen. Laßt es Euch so gut gehen, wie irgendwie möglich. Machts Euch gemütlich, trinkt und esst was Leckeres, Sofa, Kuscheldecke, Schmöcker oder Gespräch mit guter Freundin. Ich denk an Euch martina P.S. Teneriffa scheint ja echt angesagt. Würd auch gerne fliegen. |
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