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  #1  
Alt 17.10.2007, 20:57
tronic tronic ist offline
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Standard AW: Fruchtbarkeit etc. nach Chemo und Bestrahlung

hallo meliur!

bei mir war das so:
mir wurde direkt nach der diagnose die behandlungmöglichkeiten erklärt.
dazu gehörte auch die bestrahlung, klar.
ich wurde sofort auf die unfruchtbarkeit aufmerksam gemacht, die das nach sich ziehen würde. man erzählte mir auch die möglichkeit, die eierstöcke hoch zu legen, bzw. eier zu entnehmen und einzufrieren.
ersteres habe wir abgelehnt, weil einfach zu viel zeit verloren gegangen wäre, bis wir behandeln könnten.
beim zweiteren wurde mir ganz klar gesagt, das damit auch noch niemand schwanger geworden ist.
wir haben uns also bewußt gegen kinder entschieden!

in den wechseljahren stecke ich trotzdem jetzt seit 2 1/2 jahren.
mit meinen damals 27 jahren echt unangenehm
hitzewallungen, trockene schleimhäute vom feinsten.
mein gyn hat mir dann hormone verschrieben gegen diese nebenwirkungen.
sowohl oral, also auch zäpfchen.
seitdem ist ruhe mit hitze und kälte, auch die schleimhäute haben sich einigermaßen erholt.
zudem sagte mein gyn, das es wichtig wäre, dies einzunehmen, weil ich sonst in ein paar jahren von "innen" aussehe wie ne 70jährige, vor allem eben auch wichtig für die knochen.
zugenommen habe ich dadurch nicht!

noch ein kurzer hinweis für alle rektumamputierten oder die, die es werden:
achtet darauf, was nach der op mit eurer gebärmutter passiert.
mir ist sie damals in den "leeren raum" gerutscht. dadurch wurde auch die scheide mitgezogen, so das man "unten" jetzt nur noch 2 cm reinkommt, dann macht die scheide einen rechten knick. geschlechtsverkehr damit unmöglich.
eine op zur behebung scheiterte, weil die gebärmutter schon zu sehr verwachsen war.
eine fixierung hätte das alles verhindern können.
will damit keine angst machen, sondern nur darauf aufmerksam machen, das sowas möglich ist.
davor hat mich nämlich niemand gewarnt
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  #2  
Alt 17.10.2007, 21:57
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meliur meliur ist offline
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Beiträge: 875
Standard AW: Fruchtbarkeit etc. nach Chemo und Bestrahlung

Liebe Martina, Leena, Tronic-Tina!

Es ist schon interessant zu lesen, wie unterschiedlich die Ärzte beraten. Da hattet Ihr vor der Radiochemo offenbar mehr Glück mit Euren Ärzten!

Ich war vor 2 Tagen bei einem Endokrinologen-Papst, einem Prof, der aus der Uniklinik raus ist und eine Gemeinschaftspraxis mit 2 Kollegen eröffnet hat, die einen sehr guten Ruf genießt. Der sagte mir, es sei sehr zweifelhaft, ob die Zoladex-Spritze vor der Chemo überhaupt irgend etwas bringt.
Ihr habt alle gleich in irgendeiner Form Hormone eingenommen, vermutlich alles Präparate, die die Östrogene und Adrogene (männl. Hormone wie z.B. Testosteron - fürs Lustempfinden wichtig) enthalten. Offensichtlich ist das wichtigste Argument dabei die Osteoporose-Vorbeugung.
Ich wollte bisher noch nicht sowas nehmen, weil ich noch immer Hoffnung hatte, dass sich bei mir noch irgendwann wieder etwas tut. Und dann wären solche möglichen Anzeichen ja total überdeckt von der "Fernsteuerung" durch von außen zugeführte Hormone. Außerdem denk ich mir, früher, als es diese Medikamente noch nicht gab, litt doch auch noch nicht jede Frau in den Wechseljahren an bröckelnder Knochensubstanz!
Andererseits klingt es natürlich verlockend, wenn dadurch alle Wechseljahresbeschwerden gar nicht erst auftauchen. Mit den Hitzewallungen kann ich gut leben, die Gewichtszunahme (auch wenn es bei mir "nur" ca. 6 kg sind und ich noch immer absolut im Normalgewichts-Bereich liege) fand ich aber sehr erschreckend - alle Disziplin, aller Sport half nichts, das Gewicht stagnierte nicht nur nicht, sondern es stieg sogar weiter, und so schnell, dass ich fast dabei zuschauen konnte. Gerade wenn es auf dem Gebiet der Sexualität nicht mehr so läuft wie früher, würde ich so gern wenigstens ansehnlich aussehen dürfen - dass der Körper plötzlich so anders tickt und ich mich manchmal fast fremd fühle in dieser Haut, macht mir schon zu schaffen. Wenn mein plötzlich so verlangsamter Stoffwechsel durch ein Hormonpräparat wieder hochgefahren wird, habe ich natürlich Hoffnung, dass meine Abnehmversuche besser fruchten.

Liebe Martina, ob und wie sehr die Chemo die Eierstöcke kaputtmacht, hängt in der Tat, wie Deine Ärztin sagt, vom Alter ab. Jedes Mädchen hat ja schon bei seiner Geburt eine genetisch festgelegte Anzahl von Follikeln. Ab der Pubertät werden das mit jeder Reifung und jedem Eisprung eins weniger. Wenn die gesunde Frau um die 50 ist, sind alle Eibläschen aufgebraucht, und dann beginnt die Menopause - klar, wo kein Ei mehr reifen und springen kann, gibts keinen Zyklus mehr und das gesamte Zusammenspiel der Hormone ändert sich. Die Chemo reduziert die Zahl der Follikel. Je jünger eine Frau ist, desto größer ist also die Chance, dass nach der Chemo noch genügend Follikel übrig sind. Wie´die Bestrahlung genau auf die Ovarien wirkt, weiß ich nicht, aber ich vermute, dass auch sie (bzw. vielmehr die Streustrahlung) Follikel bzw. Zellstrukturen im Ovar zerstören kann - so wie sie das im Falle von Tumorzellen ja auch soll.

Liebe Leena - ...
Bei meinem Termin vorgestern gings mir ähnlich... Zwar habe ich wundersamerweise seit knapp einer Woche gar keine Hitzewallungen mehr und seit ein paar Wochen Schleim/Ausfluß, wie ich ihn seit der OP nie wieder hatte, so dass ich schon vorsichtig hoffte, es könnte sich was getan haben, weil beides ja ein Hinweis auf einsetzende Hormonaktivität sein könnte... Aber die Ultraschall-Untersuchung war wie Ostern, großes Eiersuchen und nix Finden... Klar in meinem Unterleib ist es seit der OP durch den gekürzten Darm und die Ovarien-Hin- und Herverlagerung und all die Verwachsungen unordentlich geworden, aber offenbar sind die Eierstöcke schon so klein, dass man sie gar nicht mehr sieht (klar werden die kleiner, wenn keine Follikel mehr drin sind)... Und die Gebärmutter hat sich auch schon zusammengezogen mangels Hormonaktivität.

Tronic-Tina, das ist echt heftig, was bei Dir passiert ist... Vor so etwas hat mich auch niemand gewarnt... Man kann nie informiert genug sein, scheint mir! Es tut mir so leid für Dich, dass bei Dir im Bauch alles noch viel mehr durcheinandergeraten ist. Es ist schon ätzend genug, wie sich alles andere auf die Partnerbeziehung auswirken kann...

Eine Frage: Verspürt Ihr irgendwelche Nebenwirkungen bei Euren Hormonpräparaten? Und: Was nehmt Ihr ein?

Einen schönen Abend wünscht Euch
meliur
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  #3  
Alt 18.10.2007, 05:25
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Fruchtbarkeit etc. nach Chemo und Bestrahlung

Hallo Miteinander,

ich wurde damals von dem zuerst behandelnden Arzt aufgeklärt, dass ich nie wieder Kinder haben werde, egal was dafür gemacht werden könnte.

Nachdem wir umzogen, neuer Arzt ... dieses Gespräch bleibt mir ewig in Erinnerung! Sie sind ja "da unten" ja so etwas von kaputt, da hilft nichts mehr. Lassen sie ihren Mann gehen, oder für den GV eine gesunde Frau finden. Falls er bei ihnen bleibt, könnten sie Kinder adoptieren, sind ja beide unter 30 und ideale Kandidaten!!!

Suchte mir sofort einen neuen Dok, der auch mit Hormontherapie die Sache in den Griff bekommen wollte. 28 kg später setzte ich ab (damals gab es noch nicht die heutige verfeinerte Auswahl), besuchte noch einige Gurus auf diesem Gebiet, denn wir wollten gerne noch Kinder haben.
Als alles nicht fruchtete gaben wir den Wunsch nach einem weiteren Kind auf. Ich konzentrierte mich auf meinen beruflichen Werdegang, erreichte mein Ziel, bekam meinen Traumjob und wurde prompt nach der Probezeit schwanger . Die Schwangerschaft und die Geburt waren wohl sehr schwierig, aber wir hatten Glück. Die Ärzte wollten danach wieder eine Hormontherapie beginnen, da mit der Schwangerschaft alles noch mehr aus dem Ruder lief. Welche ich nach 6 Monaten erneut abbrach, nahm zu schnell zu viel an Gewicht wieder zu.
Es dauerte Jahre bis ich wieder zu einem Normalgewicht fand, nachdem mein Gewichtsziel erreicht war, mußte die Gebärmutter raus . Seitdem befinde ich mich noch immer im Wechseljahrstatus, mit allem was dazu gehört. Mein Ärzteteam stimmte geschlossen gegen eine Hormonbehandlung, da diese bei mir die Tumorproduktion in der Brust erheblich steigern würde. Auch ohne Hormone kamen die Tumore .


@meliur, auch damals litten die Frauen gewaltig an Knochenschwund. Nur wußte man noch nicht, wie dieser zu beheben oder aufzuhalten ist. Es lagen mehr Frauen mit Oberschenkelhalsbrüchen z.B. in den KH's wie heute.

@Tina, das Problem ist, dass die Ärzte nicht immer im Team mit ihren gynäkologischen Doks hantieren. Es ist gut, dass du darauf hinweist.
__________________
Jutta
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  #4  
Alt 19.10.2007, 07:32
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Standard AW: Fruchtbarkeit etc. nach Chemo und Bestrahlung

hallo meliur!

ich nehme täglich pesomen ein, das sind (wie steht es doch so schön auf der packung) hormone aus dem harn trächtiger stuten.
als zäpfchen hatte ich ovestin, nehme sie allerdings nicht mehr, weil sich von der schleimhaut und scheidenwand soweit alles wieder erholt hat.

da meine lust nach der lust meistens gleich null ist, hat mir mein gyn mal androtop gel mitgegeben, zum ausprobieren der luststeigerung.
das ist testosteron in gel form.
muss man halt nur sehr vorsichtig anwenden, da ich ja nicht in 2 monaten wie ein kerl aussehen will
(hatte allerdings auch noch nicht oft die gelegenheit dazu, da ich meinen mann selten sehe, wohnt ja in der schweiz)
konnte dadurch aber auch nicht wirklich eine steigerung der lust erreichen.

da muss wohl erst mein kopf wieder richtig funktionieren.
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