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  #1  
Alt 17.10.2007, 15:08
Mae-Geri Mae-Geri ist offline
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Standard AW: leukämie und darmkrebs

Hallo Ihr zwei,

auch ich klinge mich mal wieder ein...

Jeje, ich finde es bewunderswert und ehrlich gesagt auch beneidenswert wie nah Ihr Euch noch seit. Ich habe permanent das Gefühl mein Papa ist weg. Ich vermiss ihn jeden Tag mehr aber ich spür ihn auch nicht. Ich hab am Samstag Kerzen gemacht lange Tagebuch geschrieben und mir so sehr gewünscht, dass er mir ein Zeichen gibt - NICHTS.

Am Grab liegt übrigens auch bei uns ein Engel - sieht sehr hübsch aus. Ich war vorhin wieder da, hab ihm ne ganze Menge erzählt und dann kommen auch die Tränen.

Gestern lag ich den ganzen Tag flach (Magen/Darm). Immer wenn ich nicht geschlafen habe habe ich mir überlegt wie er sich wohl gefühlt haben muss. Er hat ja noch lange gearbeitet obwohl es ihm so schlecht ging...

Jetzt kommt gleich jemand zu meiner Ma wg. der Witwenrente. Mal gucken, was die Dame so sagt.

LG
Sandra
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  #2  
Alt 17.10.2007, 15:27
jeje jeje ist offline
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Standard AW: leukämie und darmkrebs

ich frage mich auch wie sie sich gefühlt hat:

- zu wissen man muss sterben

- gedanken die im kopf rum gehen

-was soll man noch alles sagen

-wird es meine familie verkraften

usw.

es ist bestimmt ein ECKLIGES gefühl
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  #3  
Alt 18.10.2007, 12:11
Simone aus HAL Simone aus HAL ist offline
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Standard AW: leukämie und darmkrebs

Liebe Jeje, liebe Sandra,

ich muss Euch immer wieder bewundern dafür, dass Ihr über Eure sehr innigen Verhältnisse so offen schreiben könnt. Immer lasst Euren Tränen bzw. Euren Gefühlen freien Lauf. Wenn Euch das so gut tut, dann immer raus damit.

Bei mir ist es doch schon 13 Jahre her. Noch immer denke ich täglich an meinen Papa und habe doch schon etwas Abstand gewonnen. Es fehlt mir auch noch nach so vielen Jahren. Dazu war ich auch noch schwanger, aber er wußte das es ein Junge mit Namen Lars wird. Er hätte gern seinen Enkel kennengelernt, aber daraus wurde nichts. Meinem Sohn Lars gab ich auch als zweiten Vornamen den von meinem Papa. Auch habe ich drei Jahre nach seinem Ableben erst geheiratet, aber selbstverständlich an seinem Geburtstag. Das sind alles kleine Gesten, um meiner Mami zu zeigen, dass ich meinem Papa sehr lieb hatte.

Lasst Euch umarmen.

Simone
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diffus großzelliges NHL; CS IV AE
6x R-CHOP: März bis Juli 2003
seit 15.Juli 2003 in Remission

seit März 2003 in der SHG Leukämie- und Lymphompatienten Halle (S.)

http://www.shg-halle.de/
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  #4  
Alt 18.10.2007, 18:08
Mae-Geri Mae-Geri ist offline
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Standard AW: leukämie und darmkrebs

Schöne Idee an seinem Geburtstag zu heiraten. So hat der Tag wieder was ausschließlich schönes.
Mir graust es schon jetzt, wenn ich an den nächsten Geburtstag denke. Mein Papa wäre 60 geworden und es wäre bestimmt etwas feierlicher als sonst zugegangen.

Ich denke auch, dass er sich furchtbar gefühlt haben muss. Am Donnerstag hat er ja große Angst und auch gesagt, dass er gar nicht sterben will.

Simone ich kann Dich gut verstehen. Auch ich kann mir gar nicht vorstellen, dass irgendwann mal ein Tag vergeht an dem ich nicht an meinen Papa denke.

Momentan fällt es mir immer so unvermittelt ein. Ach ja- Papa ist ja tot. Ich fühle mich so leer, der Schmerz wird jeden Tag intensiver.

Jetzt am WE fahre ich erstmal weg. Ich muss hier dringend mal raus, mal andere Leute sehen und vielleicht ein bißchen Ruhe haben. Bin zwar beruflich unterwegs aber das Seminar ist nur am Samstag, morgen Anreise, Sonntag Abreise ansonsten relativ viel freie Zeit.

Ich bin auch leicht reizbar und für meine Umwelt nicht so leicht zu händeln. Entweder fassen sie mich mit Samthandschuhen an oder sie sind überfordert wenn ich was erzähle. Oder sie sind genauso hilflos wie ich? Wer weiß das schon.


Euch ein schönes Wochenende
Sandra
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  #5  
Alt 18.10.2007, 19:53
Simone aus HAL Simone aus HAL ist offline
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Standard AW: leukämie und darmkrebs

Liebe Sandra, liebe Jeje,

auch ich melde mich jetzt bis Sonntag ab. habe Freitag und Sonnabend volles Programm. Veranstaltungen in der Uni und dann auch noch am Samstag Klassentreffen.

Etwas Abwechslung wird uns gut tun.

Also bis dann.

Simone
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  #6  
Alt 22.10.2007, 20:44
Mae-Geri Mae-Geri ist offline
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Standard AW: leukämie und darmkrebs

Hallo Jeje, Hallo Simone!

Wie waren Eure Wochenende?

Meins war nett. Ich hab es genossen andere Leute zu sehen. Und meine Kollegen waren auch sehr verständnisvoll. Ich kann nicht gut allein zur Zeit, aber zu viele Leute sind dann auch wieder nicht richtig. Kommt irgendwann das Gefühl wieder, dass der Moment richtig ist? Wird es einen Moment geben indem ich wieder genießen kann ohne diesen Beigeschmack?

Ich war von meinem Nebenjob aus in Landshut. Normalerweise ist abends immer noch schön weggehen angesagt. War auch so. Aber die Leute waren zu anstrengend für mich. Ich hing mitten in einer fröhlichen Runde von netten Leuten, die ich auch teilweise sehr gerne mag und musste einfach immer wieder nur an meinen Papa denken.

Am Samstag hab ich mich dann gleich ausgeklingt und habe an der Bar in einer kleinen Runde gesessen. Das war nett. Aber das ist es auch ist. Bestenfalls ist momentan irgendwas nett oder vielleicht auch o.k. Trotzdem war ich viel früher als sonst im Bett.

Ich fühle mich eigenartig.

Mein Papa fehlt mir so. Uich habe noch immer das gefühl, dass er so weit weg ist. Manchmal denke ich, dass gefällt ihm oben so gut geht, dass er uns gar nicht vermisst. Ic will gar nicht so traurige dinge schreiben oder denken u trotzdem kommt es immer wieder hoch.

Ich gehe jetzt ins Bett. Mir ist kalt und außerdem hab ich mir noch einen Harnwegsinfekt eingehandelt.

Machts gut!
Sandra
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  #7  
Alt 22.10.2007, 21:09
Simone aus HAL Simone aus HAL ist offline
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Standard AW: leukämie und darmkrebs

Liebe Jeje, liebe Sandra,

ich habe ein verdammt anstrengendes Wochenende hinter mir. Deswegen war ich heute noch zu Hause, habe ja noch genügend Urlaub zur Verfügung. Am Freitag und Samstag hatte ich Veranstaltungen in der Uni und anschließend auch noch Klassentreffen. Manche habe ich schon über 20 Jahre nicht gesehen, war aber echt cool. Sonst verspüre ich heute Schmerzen in meinen Fingern. Durch die Chemo sind meine 10 Fingerspitzen taub. Wenn diese dann kalt werden fängt es an zu kribbeln und wenn es ganz schlimm wird schmerzt es so, dass ich meine Finger von der Tastatur lassen muss.

Mir ging es ähnlich nach dem Ableben meines Vaters. Überall habe ich an ihm denken müssen. Dann ist man oft traurig und hat keine Lust auf geselliges Beisammensein. Das lässt mit der Zeit etwas nach. Aber zu jeder Familienfeier stoßen wir auf meinen Papa an. Es gehört einfach dazu, wie Routine. Gerade hier im Forum kannst Du doch Deinen Gefühlen freien Lauf lassen. Dafür wirst Du nicht schief angesehen. Alles können es nachvollziehen, was gerade jetzt in Dir vorgeht.

Kuriere Deine Entzündung aus und schlaf gut.

LG Simone
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